Zur Panik der extremen Mitte und der angeblich „roten Gefahr“ in Österreich

25. April 2023von 4,6 Minuten Lesezeit

Die Ereignisse rund um die Salzburgwahl sind es wert, noch einmal genauer hinzublicken. Und wer sind in der Politik eigentlich die „Extremisten“?

Untypisches Ereignis in Österreich: Die FPÖ fährt einen großen Wahlsieg ein, doch der politmediale Komplex beginnt nicht dem traditionellen Geschrei danach. Das liegt daran, dass eine gewisse „KPÖ Plus“ der große Wahlsieger in Salzburg war. Seitdem ist der „Kommunismus“ so sehr im Gespräch wie lange nicht mehr.

Wo ist die extreme Politik?

Fassen wir noch einmal zusammen: Alle vier Varianten der parlamentarischen Einheitspartei, die sich in ihrer Politik nur unwesentlich unterscheiden – Konservative, Sozialdemokraten, Grüne und Liberale –, haben am Sonntag teilweise erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Die NEOS, angeblich Liberale, jedoch eigentlich die radikalsten NATO-Eintreiber in eigentlich neutralen Österreich, sind überhaupt gleich aus dem Landtag geflogen.

Gewonnen haben FPÖ und KPÖ. Die „politischen Ränder“, wie wir dann in den Staatsmedien lesen konnten. Diesmal hat nicht nur die ohnehin im massiven Aufwind befindliche FPÖ groß gewonnen. Der große Wahlsieger, ist die KPÖ Plus (das Plus ist wichtig!) die von 0,4 auf 11,7 Prozent zugelegt hat. Das bringt Probleme: Kaum kann man weiter das übliche Programm abspielen und vor der „spalterischen und demokratiefeindlichen“ FPÖ warnen. Einerlei, dass die FPÖ die einzige parlamentarische Kraft in Wien war, die sich gegen die autoritäre Corona-Politik, die über die Grundrechte mit einer Dampfwalze drübergefahren ist, gestellt hat.

Jetzt kommt noch dazu: Das Volk hat die Kommunisten gewählt und das ist tabu. Hunderte Millionen Tote weltweit hat diese Ideologie verursacht, muss jeder Meinungsmacher in seiner Wahlanalyse unbedingt wiederholen. Über den gemeinsamen Widerstand der österreichischen Kommunisten – auch in einer Volksfront gemeinsam mit Konservativen und Katholiken – während der Nazi-Faschismus geherrscht hatte, wird dagegen kein Wort verloren.

Dass die eigentlichen Extremisten aber nicht Links oder Rechts, sondern schon länger in der Mitte zu suchen sind, dieser Gedanke bleibt unter den unzähligen Wahlanalysen verboten. Lockdown, 2G, Impfpflicht, NATO-Kurs im eigentlich neutralen Österreich: Jene Politik wird (wieder) abgestraft. Jene Politik, die sich angesichts historischer Teuerung und zunehmender Verarmung mit teilweise absurder Klima- und Identitätspolitik beschäftigt, hat schon längst nichts mehr mit einer sogenannten „liberalen Mitte“ zu tun. Die „Extremen“ heißen heute nicht Kickl oder Kommunisten, sondern Macron, Trudeau, von der Leyen, Baerbock, Gewessler oder Nehammer.

Rot getarnte Grüne

Den Fehler bei der eigenen Politik zu suchen, das darf nicht sein – denn diese ist doch, wie uns erzählt wird, „alternativlos“. Stattdessen sagt Kanzler Nehammer am Wahlabend dann, wie „nachdenklich“ ihn der Erfolg der KPÖ mache, habe er doch „den Eisernen Vorhang noch erlebt“. Man will den Kanzler erinnern: Einen eisernen Vorhang, den zieht die EU gerade selbst wieder auf. Polen hat seinen Zaun nach Weißrussland bereits gebaut, und in Finnland wird das gleiche Bauwerk zu Russland aufstellen. Die KPÖ und auch die FPÖ haben damit nichts zu tun.

Besonders grotesk werden die Warnungen vor der „roten Gefahr“ aber, wenn man die Salzburger KPÖ genauer betrachtet. Sie heißt dort nämlich KPÖ Plus. Das „Plus“ steht für die ehemalige grüne Parteijugend, die nach einem Streit mit der Partei im Jahr 2017 rausgeworfen worden ist. Das „Plus“ steht nicht für einen Wagenknecht-Kurs, der in klassischer alt-linker Manier kritisch gegenüber den USA und der NATO sowie den Konzernen und auch Pharmakonzernen steht. Das Plus, ohne dem die Salzburger KPÖ weiterhin nicht existent wäre, steht für „ZeroCovid“, „NetZero“-Klimakleber und bedingungsloser Solidarität mit der Ukraine.

Eindrucksvoll bestätigt hat Kay-Michael Dankl, das Gesicht der KPÖ Plus auch am Montag im „ZIB2“-Interview bestätigt. Dort trat für „Regime Change Kampagnen“ in „Diktaturen“ – etwa Kuba, Russland oder China – ein. Das Interview beruhigte dann auch die Meinungsmacher. Dankl sei doch „unkommunistisch“ (Barbara Toth / Falter), ein „Grüner“ (Peter Pilz) oder „linksliberal“ (Prof. Reinhard Heinisch). Er selbst bestätigte, dass sich seine Weltanschauung seit seiner Zeit in der grünen Jugend nicht geändert habe.

Ob das allen Wählern so bewusst war, dass sie eigentlich als Kommunisten getarnte Grüne gewählt haben, sei dahingestellt. Es war ihnen wohl zum größten Teil auch egal: Denn die KPÖ Plus hat nur leistbares Wohnen zum Thema gemacht und das ist im dringenden Interesse der Menschen. In Salzburg Stadt haben sich die Mieten in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Und das alles noch vor der Teuerungswelle, die von der Politik selbst verursacht und womöglich sogar gewollt ist.

Für den Sender „Kontrafunk“ habe ich einen ähnlichen Kommentar zur Landtagswahl Salzburg in der Sendung „Kontrafunk aktuell“ am heutigen Dienstag eingesprochen.  

Das offensichtliche Interesse vieler Menschen, massive Preiserhöhungen und kaum erschwingliche Mieten nicht einfach hinzunehmen, hat die KPÖ Plus offensichtlich höchst glaubwürdig vertreten. Beiseite gewischt ist dabei die systemkonforme Position bei wesentlichen politischen Fragen unserer Zeit. Auch wenn man die Wahlmotive betrachtet, die zum Kreuz für die KPÖ Plus geführt haben, macht das Sinn: Für viele war es wichtig, eine Partei zu wählen, die man nicht zum politischen Establishment zählt.

Das wird auch so bleiben. Jedenfalls so lange wie die herrschende Politik in all ihren Farben ihre Agenda rücksichtslos durchsetzt, solange werden sich die Menschen vom gut geschmierten Apparat und seinen Parteien abwenden. Die vermeintlichen Ränder werden gestärkt werden. Zweifelhaft aber, ob diese Ränder heutzutage radikaler in ihrer Politik sind als die herrschende Mitte.

Bild pixabay / OpenClipart-Vectors


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Nächstes Polit-Beben in Österreich

26 Kommentare

  1. audiatur et altera pars 26. April 2023 at 9:12Antworten

    Toth und Pilz sind vielleicht in Autors lautmalerischem Extrembiotop der Eis [äh] und Aus [oo] „Meinungsmacher“. In Westösterreich kennt man nicht einmal (mehr) deren Namen.
    Übrigens: War in der Schule Pilz vor lauter Huldigung des größten grünen Führers aller Zeiten keine Zeit, die Basics zu erlernen? Ein Fehler passiert schon mal ohne Lektorat. Manchmal auch zwei. Aber SO viele „plus“ ein klassischer Herbert Prohaska?

    • rudifluegl 26. April 2023 at 16:12Antworten

      Teudsche Spracke ißt schwär. Unter pssicolokischen Bädihnkunken nock mähr.
      Kohmt mann vohn woh anters här, geräd ess undder tie Rätder, ick schwöhr.
      Frack nack beih Ernest dem Jandl!

  2. E. T. 26. April 2023 at 7:26Antworten

    Da brauchte es nur die Panikmache durch Greta Thunberg, und schon hatten die Grünen in Österreich, die vorher aus dem Parlament geflogen waren, auf einmal 15%. Und jetzt ist es eben die hohe Inflation samt Mietsteigerung, die so ein Phänomen bei den Kommunisten auslöst. Es sind nur kurzfristige hypes.

  3. Jan 26. April 2023 at 7:24Antworten

    Die US- und EU-hörigen Zwangsimpfer wurden wiedergewählt. Nehammer, der aus Katar mit leeren Händen kam, wird die noch immer laufenden Gas-Verträge mit Russland kaum verlängern können. US-Fracking kann den Entfall nicht ausgleichen. Und Österreich jubelt! Genau DAS wünscht man sich für die Zukunft!

    Zucker, vor Nehammer bei 0,70 EUR/kg, kostet bereits 1,70. Wir sind auf dem richtigen Weg, sagen die Salzburger, es droht eine gefährliche Überhitzung des Erdballs! Vielleicht stellen wir morgen Stahl und Dünger aus Windstrom her? Daher mit Riesenschritten gen WK3!

    Sicher, dass Begriffe wie ‚extrem‘ und ‚Mitte‘ die Situation charakterisieren und nicht vielleicht ‚idiotisch‘?

    • rudifluegl 26. April 2023 at 16:04Antworten

      Die so genannte Mitte sieht abweichende Meinungen nur am extrem weit entfernten Rand.
      Der Weg dünkt ihnen extrem weit.
      Diese Weite wird ihnen, von den am Rande befindlichen deportierten, geglaubt.
      Auch für Insassen von KZ,s wurde der Weg ins Berliner Hauptquartier, ,zur Wolfschanze, zum Wannsee als extrem weit wahrgenommen um einen extremen Vergleich bezüglich damaliger, wenigstens extrem deutscher Mitte zu bemühen, der von der extremen neuen Mitte, extrem instrumentalisiert werden kann.

  4. rudifluegl 26. April 2023 at 3:14Antworten

    Die Geschichte mit der grünen Jugend tat mir leid.
    Noch mehr leid tut mir das daraus nicht mehr kritisches entstanden ist.
    Die besseren Grünen sind hier nur am Rande zu finden.
    Staudinger und Petrovic wurden offensichtlich auch nicht wahrgenommen!
    So wenig wie die Geschichte des Kommunismus im Nachbarland Italien.
    Auch eine Geschichte der Kunst und Kultur.
    Giovannino Guareschi mit seinen Camillo und Peppone hat nicht nur rein fiktive Gestalten geschaffen.
    Wer sich diese spezielle Form des Kommunismus genauer ansieht, sieht einiges beeindruckendes.
    In Pas de Calais wo ich mich oft des Segelns wegen aufhielt habe ich auch einige beindruckende Persönlichkeiten kennengelernt. Unter anderem den Chef des Zolls mit ungewöhnlicher Hilfsbereitschaft.
    Oder den langhaarigen vollbärtigen Leiter des Port de Plaisance, mit tätowierten Ying / Yang mit ungewöhnlicher Geschichte in der Entwicklungshilfe.
    Oder den Hafenleiter, der Flüchtlingskinder in der Freizeit das Segeln mit Optimisten beibringt.
    Oder das Hotel de Ville mit den Bürgern von Calais von Auguste Rodin davor, dass die Bürger und Angestellten mit Glasdecken im inneren vor herabfallenden Mauerwerk schützt und in dem ein derart persönlicher liebevoller Umgang mit meist älteren bürgern stattfindet, wie ich hin mir vorher nicht vorstellen konnte.
    Und mit erheblich vielen Leute in der Kunst und Kultur. Herrn Renaud und andere lernte ich auf leichte Art persönlich kennen.
    Also bitte nicht nur zur Fähre oder zum Tunnel durch Calais / Pas de Calais durchfahren! Sieht man sich in den Museen an was hier in den Zentren die ganze Normandie hinunter im 2 WK zerstört wurde und redet man mit den Leuten versteht man auch den etwas zu schnellen Wiederaufbau und den äußerlich teils lieblosen Eindruck.
    Es wurden ja eher Arbeiterdomizile wieder aufgebaut. was auch mit Kommunismus und vor allem Widerstand zu tun hat!
    Es gab nicht nur Stalin und Mao und ähnliche Menschenfresser.

    • rudifluegl 26. April 2023 at 3:22Antworten

      Einleiten wollte ich Pas de Calais (wie es jetzt gerade ausschaut weiß ich nicht) mit dem erheblichen kommunistischen Einfluss dort. Die geschilderten Leute standen dem Kommunismus zumindest nahe!
      Alzheimer eben!

    • Kathreinerle 26. April 2023 at 7:09Antworten

      Ja, auch im Kommunismus gab es nette Menschen, aber um solche Menschen zu finden, brauchst du den Kommunismus nicht, Rudi. Und es ist auch kein Beweis dafür, dass er nicht wider die menschliche Natur wäre. Auch bei den Nonnen und Pfarrern gab es ja nette, hilfsbereite. Der Kommunismus funktioniert nicht, zu viele Opfer. Schon weit über 100 Mio. Die Religionen haben eine ähnlich schaurige Bilanz.

      Das 20. Jhdt. war das Jhdt. der Ideologien. Es wäre Zeit, sich davon zu emanzipieren und erwachsen zu werden. Aber das Gegenteil geschieht. Die Menschheit ist wieder auf das Kleinkindniveau zurückgefallen und glaubt jeden Schmarrn, weil sie nicht den Mut hat, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, s. Klimawahn, s. mRNA-Technologie, s. Russenhatz etc. Zur Zeit lassen sie sich gerade einreden, dass es keine Buben und Mäderln gibt. So krass wars ja nicht mal im Mittelalter!

      • OMS 26. April 2023 at 13:26

        Der Kapitalismus funktioniert aber auch überhaupt nicht. Denn wo kein Gewinn (durch Ausbeutung) zu holen ist, hat der Kapitalismus sein Interesse verloren. Ob die Menschen dann verhungern, verdursten oder auf andere Art und Weise … ist dem Kapitalisten egal. Der Internationale Sozialismus funktioniert nicht, da er auf die nationalen Bedürfnisse keine Rücksicht nimmt. Bleibt also der Nationale Sozialismus, diesen haben aber die Verantwortlichen für das dritte Reich mit ihrem 2. WK und Rassenwahn für immer und ewig ruiniert, obwohl er am ehesten funktionieren würde, wenn die Politik eines Landes zuvor auf die Interessen und Bedürfnisse seiner Bevölkerung eingeht und dann mit den Nachbarn und anderen Ländern, je nach Bedürfnis, entsprechende Kooperationen und Verträge schließt.

      • rudifluegl 26. April 2023 at 14:51

        Nur über -ismen zu diskutieren vernachlässigt die Ebene der rationalen der emotionalen Voraussetzungen, die dem Menschen doch einen Rahmen geben und vor allem die Grenzen aufzeigen.
        Ich habe wiederholt auf Riedl und die Evolution der Erkenntnis hingewiesen.
        Alles zu wiederholen, auch nur auf die vielen Kapitel hin zu weisen ist mir zu mühselig, aber sich ein wenig selber mit dem uralten Thema der Willensfreiheit, die Möglichkeiten des vernetzten Denkens, die Chance sich wenigstens an den „Spuren zu orientieren, kann nicht schaden.
        Zu glauben ein Wesen zu sein, dass nicht der Traditionen der Kultur, des Wissenserwerbs, der „anderen“ bedarf ist hoffärtig.
        Der Glaube ohne Vorurteile, ohne Kategorisierungen, ohne falsifizierbare Theorien, ohne Reflexion, Aufzeichnungen (Gedächtnisstützen auch mit Hilfe anderer, Statistiken, Bücher) aus zu kommen, ist mehr als nur Selbstbetrug!
        Wir brauchen Begriffe an denen wir uns abmühen. Zum Verständnis: die deutsche (eigentlich arme Sprache) kennt 400 000 Begriffe. Wenn wir trainiert sind verstehen wir 20 000 Wörter und sprechen mit rund 10 000.
        Alle paar Jahre verdoppelt sich das menschliche Wissen. Wissen das Allgemein nützlich oder schädlich ist.
        Es freut mich für Sie wenn sie es geschafft haben aus diesen Gegebenheiten ein „Substrat“ gewonnen zu haben mit dem sie allgemein verständlich kommunizieren können.
        Ein Substrat an dem sich die Erkenntnisse, der Geschichte, der Reflexion, gleichsam jeden offenbaren!
        Ich jedenfalls lese aus Ihren Zeilen dass sie wie so viele nur die andere Seite der Medaille benutzen. Die destruktive um sich und Ihre Ideen der Ablehnung aufs „Board“ zu stellen.
        Die menschliche Natur muss aus “ vielem“ immer wieder aufs neue erkannt werden.
        Leider auf der Basis vom „gehabten“. auf dem was wir“ halbwegs besitzen“
        Leider befinden wir uns auch auf der Ebene der „Fingerspitzengedanken“.
        Den mühsamen aber doch gewinnbringenden Rändern der Ebene.
        Ein Vorbild für mich (Bitte nachblättern) Konrad Lorenz – Die Rückseite des Spiegels – die Fulguration!
        Ansonsten ist es einfacher aber fader mit Bildern des geglückten, wie auch der Apokalypse seine Tage und die Erklärung der Weltsichten, zu verbringen!
        Hauptsache es geht Ihnen und Ihren Angehörigen jetzt gut und auch in der Zukunft!

      • Kathreinerle 26. April 2023 at 16:19

        OMS
        Die -ismen sind ja die Ideologien, die wir langsam aufgeben sollten. Die Verwaltung kann auch ideologiefrei sein. Dass Nationalstaaten mehr Freiheit bedeuten, ist klar. Wir müssen uns vor den Globalisten schützen. Auch internationale Organisationen wie die WHO usw. sind unterwandert. Internationale Zusammenarbeit und Handel, Reisen usw. : Ja
        Abhängigkeiten von solchen seltsamen Milliardären und ihren gekauften Organisationen: Nein.

      • Kathreinerle 26. April 2023 at 16:34

        @Rudi
        Was Sie herauslesen, ist Ihre Sache. Wenn ich sage, ich bin gegen Ideologien, ist es ja klar. Den Konrad Lorenz schätze ich auch.

        Das Rechte, nicht das Rechtsextreme, denn das ist ja links, ist übrigens keine Ideologie, denn es orientiert sich am Natürlichen. Wobei mir das Konservative nicht gefällt, denn ich mag auch gerne was Modernes und auch die Freiheit. Ich bin kaum zuordenbar. Ich mag die Pfaffen nicht und auch die linken Missionare nicht, wobei zur Teit Zweitere brandgefährlich sind. Das ist wirklich ernst.

        Es gibt prinzipiell keine Verhaltensregeln für alle, kein System, nicht eine einzelne Idee, nach der alles funktionieren kann. Das Zusammenleben, die Gesellschaft, ergibt sich frei z.B. nach den persönlichen Grenzen, die jeder hat, nach dem, was einer kann und was es anderen wert ist, nach gewissen Gesetzen, die eingehalten und executiert werden mûssen. Aber diese ganzen Agenden zur Zeit, das ist religiöser Bullshit. Und er ist wieder mal links. Mein Motto: clean up your own backyard.

      • rudifluegl 27. April 2023 at 1:54

        Ich glaube was sie verlangen ist ein heraustreten aus den Zwängen, den Eigenschaften, den Möglichkeiten, die wir haben.
        Wir denken in kausalen Ketten, in Begriffen, in Bildern und stellen fest dass wir anders funktionieren müssten, um experimentell gezeigtes zu begreifen.
        Modelle und Theorien sind Hilfen für die Vorstellungskraft und erzeugen Wissen über das, das unserem innersten eigentlich fremd ist. Dazu kommen Emotionen, die unserem ratiomorphen Apparat quasi eingeschrieben ist.
        Einmal denken, einmal fühlen funktioniert nicht.
        Es gibt so nehme ich an so etwas wie Wirklichkeit. Wir haben Ideen darüber und basteln Modelle.
        Im weitesten Sinne beginnen mit diesen Ideen, die – ismen, die Ideologien.
        In der strengen, wiederholbaren Experimenten zugänglichen Wissenschaft, gibt es diese Ideen ebenfalls. Hier tauchen zu jedem Ergebnis obendrein immer mehr Fragen auf als Antworten.
        Es ist ein uferloses Unterfangen.
        Warum das bei Gebieten, die ebenfalls Wissen schaffen, gleich welcher Art und Menge, damit in sich abgeschlossene Sachlagen erzeugen können, erschließt sich mir nicht.
        Die Physik mit ihren vielen, wiederholbaren Theoremen, bei Idealbedingungen, gibt uns ungefähre Orientierung wer wir sein können. Es zeigt uns was Beweisbarkeit bedeutet und wie leicht wir in die Irre gehen können.
        Letztendlich bleiben nur Wahrscheinlichkeiten und die Notwendigkeit unsere Bilder und Theorien als vorläufig ein zu stufen.
        Aber ohne diese geht es nicht und wählen tun wir die, die uns am nächsten, am gewohntesten, am geläufigsten sind und klopfen und stauben sie im Idealfall, von allen Seiten ab.
        Das ist alles sehr theoretisch. Am Beispiel „Heimat“ will ich es fester machen.
        Ich kann diesen Begriff absolut“er“ setzen, mich mit diesen „einlullen“ lassen.
        Oder erkennen, dass es auch bedeuten kann, eingeschränkt zu sein, an etwas gefesselt zu sein und manche Standpunkte unerreichbar zu machen.
        Heimaten haben wir viele. Letztendlich bedeuten auch -ismen, Ideologien Heimat und vielleicht kommt es sich darauf an, wie wir damit umgehen, ohne diese zu verleugnen.
        Mein Vierterl Portwein habe ich zum Glück noch nicht, das kommt jetzt oben drauf!

  5. Die hören nicht auf... 25. April 2023 at 22:01Antworten

    „Allah ist groß, ich bezeuge, dass es keinen anderen Gott gibt, außer Allah“ tönt es über Lautsprecher in Köln, in Dresden sehr früh in der Früh oder

    In Wien fordert Erdogan für seinen Präsidenten-Wahlkampf die ÖsterreichTürken zur Stimmabgabe auf, ohne dass Rot oder Pink dagegen vorgehen – obwohl türkischer Wahlkampf in König Ludwigs Stadtstaat verboten wurde oder

    Zwischenzeitlich greift man zu größeren Hieb- und StichWaffen, Messer reichen nicht mehr aus, Macheten sind jetzt gefragt oder

    Panzer und sonstiges Kriegsgerät rollt mir nichts dir nicht durch unser schönes Österreich, auch die Lüfte kennen mit der Neutralität kein Pardon usw, usw

    Das nenn ich extreme Politik, wenn alles dafür getan wird, dass sich der Österreicher im eigenen Land immer fremder fühlt und langsam aber sicher viele mulmige Gefühle hat, was ja so gewünscht ist – von den transatlantischen Besten aus vier Welten (in Salzburg nur mehr drei)

    Da sind die Post-Covid Wahlergebnisse der jungen KPÖ+ und FPÖ ein Lercherlpups dagegen

    Und der Salzburger „Alte Depp“ (Kurz nannte seine in die Jahre gekommenen Parteikollegen so) bleibt weiterhin fest in seinem abgewetzten Sattel, ebenso wie sein weibliches Pendant in NÖ

    Dann ist ja wieder einmal gaaanz knapp für das türkise Covid Impfregime alles gut gegangen

    Das Schlimmste aus der österreichischen Welt geht in die nächste Runde

    Beunruhigend

  6. Fritz Madersbacher 25. April 2023 at 20:51Antworten

    „Seitdem ist der „Kommunismus“ so sehr im Gespräch wie lange nicht mehr“
    Und das Niveau dieses „Geprächs“ ist infantil wie das Niveau der Medien und der agierenden politischen Funktionsträger/innen. Jedenfalls fürchtet sich bis auf ein paar Zurückgebliebene niemand mehr vor diesem „Kommunismus“. Die ihn im Namen führende Partei hat schon vor Jahrzehnten den revolutionären Weg verlassen und mutiert nun in lokalen Ausprägungen zu einer (wahrscheinlich durchaus ehrlich gemeinten) karitativen Partei der Wohltätigkeit. Das ändert zwar (ebenso wie die Caritas) nichts daran, dass das Elend tagtäglich größer wird, weil die Ursachen unangetastet bleiben, aber politische Erfolge sind damit erzielbar, und so wird wohl bald auch die Bundesführung dieser Partei auf diesen Weg einschwenken. Bereits bei der Landtagswahl in Tirol ist das – mit etwas weniger Erfolg – versucht worden. Die Politologen sehen bereits nach deutschem Vorbild eine neue „linke“ Partei am Horizont, bestehend aus „K“PÖ, „linken“ Sozialisten und Anhängern der „Bier“-Partei. Nicht nur in Deutschland, auch anderswo gab’s das bereits, z.B. in Griechenland und Spanien. Der herrschenden Klasse sind alle diese Parteien nie gefährlich geworden …

    • Udi 26. April 2023 at 2:50Antworten

      Erschreckend, daß es mittlerweile durchaus akzeptabel zu sein scheint, daß eine kommunistische Partei 11-12 Prozent bei einer Landtagswahl einfahren kann. Leistbares Wohnen mögen durchaus lobenswerte Ziele sein. Aber am Ende zählt: wo Kommunismus drauf steht, ist am Ende auch Kommunismus drinnen. Meines Erachtens besteht kein Unterschied zwischen den Antidemokratischen EU Diktaten und einer Partei, wie der KPÖ. Beide träumen am Ende von der Abschaffung der Nationalstaaten, der Schaffung einer Eine Welt Regierung und einer kollektiven Unterwerfung der Erdenbürger. Ob die Herrschenden dann nicht gewählte Unmenschen wie die EU Bonzen sind , oder ewig gestrige Lenin und Stalin Getreue, macht für die unterworfene Masse keinen Unterschied.
      Kommunismus ist und bleibt eine Ideologie des Terrors,der Gleichschaltung aller Bürger, Kollektivismus, ganz egal, ob es KPÖ plus , light oder sonst wie benannt wird.

  7. Hans im Glück 25. April 2023 at 19:30Antworten

    Mir ist es mittlerweile nur noch wurscht. Ich will eigentlich nur noch weg aus diesem Kackland und kann es nicht. (BRD nicht AUT)

    • Jürgen R. 26. April 2023 at 10:00Antworten

      Man könnte inzwischen jeden EU-Staat in dieselbe Reihe einordnen. Und selbst Ungarn wird nur solange ein Hort der Freiheit bleiben, wie Orbán noch an der Macht ist. Und man arbeitet schon seit längerem daran, das zu beenden.

      • Christoph 26. April 2023 at 16:06

        Welche Freiheit soll das in Ungarn sein? Ich finde zwar die Dämonisierung Ungarns im Vergleich zu anderen EU-Staaten absurd, aber ich weiß nicht, inwiefern Ungarn „Hort der Freiheit“ sein soll, wenn dort Arbeitslose zur Zwangsarbeit verpflichtet werden, wenn Universitäten in regierungsnahe Stiftungen ausgelagert werden, oder wenn vom Staat autoritärer Kulturkampf (halt von rechts statt von links, aber ähnlich illiberal) betrieben wird.
        Ich würde gar nicht einmal ausschließen, dass die EU-Führung durchaus an Orbán interessiert ist, weil er oppositionelle Neigungen ins System überführt. (Ähnliches sehe ich übrigens auch für die FPÖ in Österreich sowie für Russland weltweit.)

  8. Corona Hotspott 25. April 2023 at 17:54Antworten

    Aber sie selbst sind die Rote Gefahr, denn jeder, der Mitglied der Klimasekte ist, gehört dazu.

    „Ist der Kommunismus wirklich untergegangen? Während der Amtszeit von Generalsekretär Michail Gorbatschow leitete die KPdSU mit der »Perestroika« einen Prozess ein, der völlig unerwartet zum Zerfall der Sowjetunion, zum Verschwinden des Warschauer Pakts und zur deutschen Wiedervereinigung führte und der bis heute mit dem »Untergang des Kommunismus« gleichgesetzt wird. Noch dazu verlief dieser Prozess überraschend schnell und relativ reibungslos. Fiel die Berliner Mauer auf Veranlassung Moskaus? Gibt es einen Zusammenhang mit der Errichtung der Europäischen Union, die immer weiter nach Osten ausgeweitet wird und dabei immer sozialistischere Züge annimmt? Welcher Zweck wird mit dem seit 1992 laufenden »Rio-Prozess« verfolgt, an dem führende Funktionäre der KPdSU von Anfang an beteiligt waren? Ist der Kommunismus wirklich untergegangen, oder droht im Zuge der Weltfinanzkrise nicht vielmehr ein Zusammenbruch der kapitalistischen Weltwirtschaft? Steht damit das Ende der USA als Weltmacht bevor und die Rückkehr des Klassenkampfes, gefolgt von einer globalen Oktoberrevolution, dem Weltoktober? Dieses Buch zeigt, dass das Verschwinden der Sowjetunion und des Warschauer Pakts sowie das Aufkommen eines korrupten, globalisierten Pseudokapitalismus von der KPdSU seit den 1950er Jahren geplant wurde, als Teil einer Langzeitstrategie, welche auf die Errichtung einer sozialistischen Neuen Weltordnung zustrebt.“

    — „Weltoktober: Wer plant die sozialistische Weltregierung?“ von Torsten Mann

    • Der alte Marxist 25. April 2023 at 18:09Antworten

      Das ist ja kompletter Schwachsinn – die KPdSU hat ihre eigene Vernichtung der Welt vorgespielt um den Welkommunismus zu errichten. Und das mit der Hilfe von Milliardären, Spekulanten und kapitalistischen Banditen. Wer sowas glaubt, ist ein intellektuelles Mehrfachnullerl. Man versteht bei der Lektüre solcher Kommentare, dass wir uns im Zeitalter des kompletten zivilisatorischen Verfalls befinden.

    • OMS 26. April 2023 at 13:33Antworten

      Die EU hat keine sozialistischere Züge! Sie ist eine Konzernediktatur und vertritt nur das Kapital. Der EU sind nationale Interessen und die der Menschen egal.

  9. Taktgefühl 25. April 2023 at 17:49Antworten

    Das ist ja nicht viel anders als bei uns? Entscheidet das „Wir“? Hat ein Schwarm Intelligenz? Das sind Blockflöten.

    • Taktgefühl 25. April 2023 at 18:00Antworten

      Mutatis mutandis, mutieren kann nur desselbe Stoff. Es gab tatsächlich Mutationen, nämlich vom demokratischen Verfassungsstaat zum Unrechtsstaat und von Parteien zu „Bewegungen“. Wir haben das mit „Bewegungen“ zu tun. Wir bewegen Wien, wir bewegen dies, wir bewegen das. Ich glaube, ich bin nicht der einzige in Europa, dem der Boden unter den Füßen schwankt?
      Parteien sind dazu da, für Rechtssicherheit und Stabilität zu sorgen. Bananenrepubliken haben keine florierende Wirtschaft, da wird gelogen und betrogen, da wird auch wenig investiert, deshalb nennt man die „arm“.
      Man merkt ja auch, daß Entscheidungen übers Knie gebrochen werden, da wird kein Volk gefragt, da sagt man einfach: Basta! Für Despoten ist das natürlich besser.

    • Taktgefühl 25. April 2023 at 18:12Antworten

      In einer der schrillen Talk Shows mit Will oder Ilner waren die Parteioligarchen zu Gast. Das war noch vor der Gründung der Alternative. Aber Frau Merkel war schon Vorsitzende der CDU.
      Pastor Hintze von den Christen warf plötzlich in die Runde: zur EU gibt es keine Alternative! Das war ein öffentliches Gelöbnis, und alle stimmten zu! Auch die Linkspartei war anwesend.
      Von Frau Merkel kann man was lernen, zweifellos.
      Innerhalb der Brandmauer kann jeder quasi tun, was ihm beliebt. Das muß ich glaube ich nicht erklären. Alternativen zur EU haben da natürlich einen schweren Stand.
      „Die europäische Integration steht begrifflich für einen „immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker“ (1. Erwägungsgrund der Präambel des AEUV). Offiziell wurde dieser Begriff erstmals 1954 bei der Gründung der Westeuropäischen Union (WEU) verwendet.
      Was sich immer enger zusammenzieht, erwürgt einen bald. Deshalb haben die Briten einen Ausbruch gewagt.
      There ist no alternative, der Spruch kommt von der neoliberalen Thatcher.

    • Wilfried 25. April 2023 at 19:29Antworten

      Der sogenannte „Widerstand“ gegen die Faschisten war seitens der Kommunisten nicht nur völlig wirkungslos, sondern der Kommunismus selbst hat seinerseits in allen Ländern – in denen er an die Macht kam, entsetzliches Leid, Massenmord und Terror „als Paradies“ wie die Kommunisten es paradoxerweise nannten- gebracht… …

      Also reden wir den Kommunismus nicht klein in seiner unfassbaren Menschen- und Freiheitsverachtung !!

      Ca. 100 Mio. Menschen wurden in in China- Russland – Laos – Kambodscha DDR – und Ostblockstaaten etc. etc. Ich in seinem Namen hingemetzelt oder verhungerten in der kommunistischen „Planwirtschaft“

      Lesen Sie Alexander Solschenizyn – „Der Archipel Gulag“ – dann reden Sie den Kommunismus nie mehr schön…

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