
Buchempfehlung: Auswandern oder Standhalten … Politisches Exil oder Widerstand?
So lautet der Titel eines Buches, das vor kurzem von Blue Tiger Media veröffentlicht wurde. Herausgeber Ullrich Mies hat darin Beiträge von zahlreichen “Exilanten” gesammelt, Menschen die es nach Schweden, Dänemark, Kanada, Paraguay und einige andere Länder gezogen hat. Neben prominenten Namen wie Sven Böttcher, Hermann Ploppa oder Kayvan Soufi-Siavash alias Ken Jebsen habe auch weniger Bekannte – darunter u.a. ich – einen Beitrag geliefert.
Hier der Auszug aus dem Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle, in dem ich (m)einen rein subjektiven Vergleich zwischen Deutschland und Österreich zusammenfasse.
Als deutsche Maßnahmenkritikerin in Österreich
Eine Deutsche im Exil bin ich schon lange, denn ich bin bereits 1999 nach Österreich gezogen. Und es waren auch keine politischen Gründe, die mich seinerzeit dazu motivierten, es waren persönliche. Ich muss aber sagen, heute bin ich heilfroh, das Land mit den ausgeprägtesten Untertanen, Mitläufern, Blockwarten und Diffamierern vor vielen Jahren verlassen zu haben. Der Vergleich beider Länder in den Jahren 2020 und 2021 fällt klar aus: Bei der Durchsetzung der Corona-Maßnahmen präsentierten sich die Deutschen in meinen Augen erneut als Musterschüler Konzern-Europas. Das musste ich bei jedem meiner Besuche unangenehm erfahren. Auch wenn ich „nur“ zu Demonstrationen beziehungsweise zweimal aufgrund internationaler Reisen an deutschen Flughäfen zu tun hatte: Jedes Mal war ich heilfroh, wieder zuhause in Österreich zu sein.
Die Maßnahmen
In Bezug auf die Maßnahmen in 2020 haben sich die Politiker in Deutschland und Österreich in meiner Wahrnehmung nicht wesentlich unterschieden. Anfangs erschienen mir die Maßnahmen hier in Österreich sogar noch härter, der Lockdown begann wohl auch früher. Die Panikmache war deutlicher zu spüren. Während in Deutschland mancher Politiker noch abwiegelte, lief man bei uns schon im „Angst“-Modus. Aber diese Wahrnehmung kann auch an meiner persönlichen Betroffenheit liegen. Schließlich war Österreich das Land, das mir verbieten wollte, mein Haus ohne „guten“ Grund zu verlassen, und drohte mir mit entsprechenden Strafen, wenn ich mich nicht daran halten würde.
Die Betonung liegt aber bereits auf den Worten „verbieten wollte“. Denn innerhalb kürzester Zeit begann sich spürbar erster Widerstand in der Bevölkerung zu regen — zumindest in Oberösterreich. Es begann mit Anrufen von Freunden wie „ich habe eine Ausnahmegenehmigung, wenn du fahren willst, sag mir Bescheid“. Viele in meinem Umfeld, alles Menschen, die sehr schnell keine mehr Angst vor einer Erkrankung hatten, tauschten sich intensiv darüber aus, ob und inwieweit sich die Begründungen zugunsten der Menschen „interpretieren“ lassen würden. Nach wenigen Tagen — so scheint es mir im Rückblick — füllten sich die Straßen wieder.
Ein Grund, sich – trotz Lockdown – frei bewegen zu können, war das Recht auf Demonstration. Gemeinsam mit Freunden beschloss ich daher, in Linz die „Meditationen für die Freiheit“ zu organisieren. Auch in anderen Landeshauptstädten regte sich der Widerstand und obwohl die Masse der Menschen noch an den Lippen der Politiker hing: Nach dem ersten Schock „ein gefährliches Virus“ und dem zweiten Schock „sie sperren uns ein“ kehrte ganz langsam das Leben auf die Straßen Österreichs zurück.
Besonders ausgeprägt war diese Rückkehr bei mir auf dem Land zu spüren. Hier draußen unter den Bauern trug eigentlich keiner freiwillig eine Maske. Man hielt vorsichtig Abstand, aber das war es auch. Im Dorf war schon ein bisschen mehr Angst zu spüren, in der Bezirkshauptstadt steigerte sich das und in den Städten — also in Linz oder Wien — wirkte die Propaganda am besten. Die gefühlte Stimmung auf den Straßen verschlechterte sich, je städtischer das Umfeld war.
Die Maske
Der Unterschied zwischen dem Durchschnitts-Deutschen und dem Durchschnitts-Österreicher lässt sich am besten bei der Umsetzung der Maskenpflicht erkennen. Auch wenn beide Gruppen ab einem gewissen Zeitpunkt das Tragen der Maske nicht als notwendig beziehungsweise als sehr unangenehm, zum Beispiel im Sommer, erachteten, trug der Durchschnitts-Deutsche diese mehrheitlich akkurat über der Nase, während sein österreichisches Pendant dies zwar nicht verweigerte, aber mehrheitlich „schlampert“ — oft unter der Nase — platzierte. Der Deutsche gehorcht, der Österreicher auch, aber unter sichtbarem Protest. Der „gute Deutsche“ — Typ Oberlehrer — sorgt zudem dafür, dass sich andere an die Regeln halten. Diesen Typus gibt es in Österreich natürlich ebenfalls. Aber deutlich seltener.
Man möge mir diese grob plakativen Beschreibungen nachsehen, aber ich bin aus gesundheitlichen Gründen maskenbefreit. Und in den geschätzt 40 Tagen, die ich 2020 und 2021 in Deutschland verbracht habe, wurde ich mindestens doppelt so häufig darauf hingewiesen, dass ich eine Maske zu tragen habe, als in den restlichen weit über 600 Tagen, die ich in Österreich verbrachte. Diese ständigen „Belehrungen“ waren in Deutschland an der Tagesordnung. Am Flughafen Frankfurt wurde ich im April 2022 insgesamt elfmal von der Polizei kontrolliert, dreimal wurde mein Attest fotografiert, in Linz wurde ich nicht einmal angesprochen.
Die Demonstrationen
Meinen ersten Polizei-Kessel erlebte ich am 29. August 2020 in der Berliner Friedrichstraße — als der Demonstrationszug blockiert wurde, von hinten mehr und mehr Menschen zuströmten, die Seitenstraßen zugemacht wurden und dann der Zug nicht loslaufen durfte, weil wir die geforderten „Abstände nicht einhalten“ würden. Hätte man den Zug starten lassen, wäre es nie zu dieser unerlaubten Enge gekommen. Diese Enge war – in meinen Augen – seitens der Polizei absichtlich erzeugt. Kein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass um die Ecke Wasserwerfer stehen. Auch in Österreich wurden Demonstranten unrechtmäßig eingekesselt. In Wien kam das mehrfach vor und es gab juristische Auseinandersetzungen im Nachgang, die aktuell noch bei den obersten Gerichten anhängig sind. Aber diese Kessel waren in Österreich wohl eher die Ausnahmen als die Regel. Insgesamt habe ich bei Demos in Wien, Linz, Salzburg, Wels, Grieskirchen und Eferding den Eindruck gewonnen, dass der Polizei mehrheitlich daran gelegen war, für eine ordnungsgemäße und für alle Seiten möglichst stressfreie Durchführung der Demonstrationen zu sorgen und nicht wie in Berlin, München oder Leipzig für ein maximales Unwohlsein der Demoteilnehmer mit dem unausgesprochenen Repressionsziel, das Demonstrieren zu unterlassen.
Die Polizei
Natürlich gibt es auch in Österreich Polizeieinheiten, mit denen man nichts zu tun haben möchte. Ob Lentos, EE, WEGA oder gar Cobra — sobald diese Uniform-Kennzeichen zu sehen waren, war klar, es wird deutlich unangenehmer bei den Demonstrationen als mit den regionalen Stadtpolizisten. Diese Einheiten waren gegenüber den Demonstranten deutlich übergriffiger in Ton und Verhalten und zudem unrechtmäßig gewalttätig. So beispielsweise zu Silvester 2021 in Linz gegen einen Freund. All das gab es. Aber all das ist im Vergleich zu dem, was ich beispielsweise in Berlin mit der 33-iger und anderen Einheiten mehrfach selbst erleben musste — ein müder Abklatsch. In Berlin habe ich mehrfach erlebt, dass die Gewalt gezielt von der Polizei ausging, in Österreich war das die Ausnahme.
So brach die Polizei am 11. Oktober 2020 vor dem Brandenburger Tor einem Versammlungsleiter den Arm— als Dank dafür, dass er sich in einer kritischen Situation schützend vor die Polizei gestellt hatte, um eine Eskalation zu vermeiden. Nur der Livestream von Boris Reitschuster, den er an ein „hohes Tier“ bei der Berliner Politik geschickt hat, hat wohl das Schlimmste verhindert und zur Abberufung der auf Krawall gebürsteten Einheit geführt. Die Gewaltorgien der Polizeieinheiten gegen die Trommler im April 2021 im Berliner Tiergarten sind mir auch noch in böser Erinnerung. Diese wurden einzeln gejagt, eingekesselt und zu Boden gestoßen. Videos mit offensichtlicher Polizeigewalt — gegen Frauen, auch Schwangere, Behinderte und alte Menschen — existieren unzählige in Deutschland. In Österreich kam es nur vereinzelt zu Gewalt.
Auf den Punkt gebracht: In Österreich waren es einzelne irre Psychopathen, die ihre Machtposition ausnutzten und ihre Gewaltfantasien auslebten. In Berlin hatte das in meinen Augen System. Offensichtlich wurden die Kommandos mental auf den Einsatz vorbereitet, um gewalttägige Situationen zu provozieren.
Ich erlebte es immer so, dass die Berliner Polizei die Situation eskalierte. Als mich Karl Hilz fragte, ob ich am 29. August 2021 nach Berlin kommen wollte, antwortete ich: „Nein. Ich habe Angst. Ich kann nicht mehr so schnell laufen.“
Gerichte und Behörden
Die Übergriffe zu Silvester in Linz hatten erfreuliche Folgen: Der Maßnahmenbeschwerde meines Freundes — eines echten Friedensaktivisten — wurde seitens der Judikative stattgegeben, das Verhalten der Polizei als unrechtmäßig attestiert. Ob und wie übergriffige Polizisten in Deutschland verfolgt werden, ist mir nicht bekannt. Ich habe noch nichts davon erfahren, gehe aber davon aus, dass ich das mitbekommen hätte. Im Gegenteil. Am 31. Juli 2021 musste ich auf dem Blog eines Anwaltes lesen: „Ältere Dame offenbar nach Maßnahmen der Polizei Berlin verstorben, Staatsanwaltschaft Berlin stellt die Ermittlungen ein“ (https://www.stjerna.de/polizeigewalt-210421-berlin/).
Wenn man sich termingerecht gegen Masken- und Abstandsanzeigen durch die Polizei auf den Demos gewehrt hatte, ist es häufig gelungen, dass Verfahren eingestellt wurden. Ignorieren durfte man sie nicht. Korrekter Umgang mit der Behörde war und ist ein „Muss“. Meine Verfahren wurden alle ad acta gelegt.
Nach und nach gibt es auch Urteile von den Gerichten, die mich hoffen lassen. Eine richtungsweisende Entscheidung hat der Verfassungsgerichtshof am 2. August 2022 verkündet: Das Friseur-Verbot für Ungeimpfte war rechtswidrig. Derartige Urteile dauern lange, das liegt daran, dass es in Österreich keine Eilverfahren gibt. Tatsächlich haben mich die Urteile mehrheitlich in meiner Weltsicht bestätigt. Nach meinem Eindruck funktioniert die Judikative in Österreich insgesamt noch besser als in Deutschland. Auch wurde meines Wissens noch keine Hausdurchsuchung bei Richtern durchgeführt, die zu Urteilen im Widerspruch zum offiziellen Regierungs-Narrativ gelangten.
Das heißt aber nicht, dass an Österreichs Gerichten und Behörden nur eitel Sonnenschein herrscht. Auch hier wurden und werden einzelne Demonstrationsveranstalter, Aktivisten wie die Linzer Mutwirtin, aber ebenfalls Ärzte und Wissenschaftler behördlich verfolgt. Sei es durch Verlust ihrer Approbation, sei es durch Strafverfahren, wie beim Organisator der Linzer Freitagsdemo. Das Prinzip „Strafe einen, erziehe viele“ wird auch in Österreich angewendet. Aber gleichzeitig gilt hier: Im Vergleich zu Deutschland sind es Einzelfälle. Von Hausdurchsuchungen mit Sondereinsatzkommandos und Maschinengewehren habe ich in Österreich noch nichts vernommen. Bis dato haben nur sehr wenige Aktivisten das Land verlassen. Dr. Peer Eifler ist meines Wissens nach der einzige kritische Arzt, der diesen Weg eingeschlagen hat. Viele diskutieren es — aber aus Deutschland sind viele bereits gegangen oder, besser gesagt, geflüchtet.
Zudem kenne ich in Österreich keinen Aktivisten, dessen privates oder Firmen-Bankkonto einfach mal eben gekündigt wurde. Diese Form der wirtschaftlichen Vernichtung ist in Deutschland scheinbar die Regel, von Aktionen wie gegen Michael Ballweg ganz zu schweigen.
Die Impfpflicht
Als die Impfpflicht bei uns zum Gesetz wurde, regte sich der österreichische Widerstand massiv. Ab diesem Zeitpunkt ging auch Otto-Normal-Bürger auf die Straße. Ich habe noch nie so viele junge Menschen protestieren sehen wie im zeitlichen Zusammenhang mit diesem Gesetzgebungsverfahren. Die Menschen zeigten, dass sie dagegen waren. In manchen Unternehmen gab es sogar Warnstreiks mit Unterstützung der Firmeninhaber und der Straßenverkehr in einigen Städten wurde zeitweise lahmgelegt. Für die tendenziell eher braven Österreicher etwas Ungeheuerliches. Man nimmt hier die Dinge lange hin, aber beim Überschreiten roter Linien werden sie in großer Zahl aktiv. In Wien gab es wohl die größte Demonstration aller Zeiten, deren Teilnehmerzahl aber von den “Qualitäts”medien massiv niedergeschrieben wurde. Die „Qualität“ der Mainstream-Medien ist in beiden Ländern gleich übel.
Der Umgang mit der Impfpflicht verlief schließlich typisch österreichisch. Ein österreichischer Aktivistenfreund meinte: „Die Österreicher sind wohl einfach zu träge, um die Impfpflicht ordentlich umzusetzen.“ Eine Sicht, die ich mir als Deutsche so nicht angemaßt hätte. Beschlossen, nicht durchgesetzt, dann offiziell pausiert und dann — endlich — wieder abgesetzt. Die Bevölkerung hatte ihren Unmut in Demonstrationen und Volksbefragungen sehr deutlich gemacht. Die Politiker klebten wohl zu sehr an ihrem Sessel, als dass sie mit der Durchsetzung der Impfpflicht einen Volksaufstand riskiert hätten. Es gab nie eine offizielle einrichtungsbezogene Impfpflicht oder eine Pflicht für Soldaten und andere ausgewählte Berufsgruppen wie in Deutschland. Der Druck ging bisher mehrheitlich von den Arbeitgebern aus, und so war die Regierung fein raus. Ob sich in der Vielzahl der Verordnungen und Gesetzesänderungen weitere Bösartigkeiten verstecken, kann ich nicht beurteilen. Die Zukunft wird spannend. Was die Impfpflicht im Gesundheitswesen angeht, scheinen die Verantwortlichen in Deutschland jetzt den „österreichischen“ Weg zu gehen. Sie besteht zwar, wird aber nicht durchgesetzt, weil Mitarbeiter in lokalen Gesundheitsbehörden wohl über genügend Restverstand verfügen, um nicht den vollständigen Zusammenbruch des gesamten Gesundheitswesens zu riskieren.
Die „Antifa“
Auch in Österreich gibt es die sogenannte “Antifa”, die als systemstützende Aktivisten und Gegendemonstranten gegen uns „Nazis“ protestierten. Aber auch hier wird der Unterschied zwischen Deutschland und Österreich deutlich. Die „Antifa“ in Berlin war ein echt unangenehmer Haufen, so versuchten sie beispielsweise in Leipzig, eine Demo, an der ich teilnahm, mit Gewalt zu unterbinden. Zumindest das verhinderte die Polizei. Nur in Deutschland sah ich Schilder wie: „Wir impfen euch alle“ oder gar „Impfen macht frei“ — ein Spruch, der mich fassungslos macht. Und während ich nach einer Demo in Passau unter entsprechender „Antifa“-Begleitung nur mit leicht mulmigem Gefühl zu meinem Auto ging — ich war aufgrund meines „roten Mantels“ im Winter immer recht gut zu erkennen — hatte ich nie das Gefühl, von der österreichischen „Antifa“ bedroht zu werden. Ich erinnere mich an vier oder fünf “Hanseln”, die in Linz mal zu unserer Freitags-Demo kamen. Die „Kids“ waren echt mutig, wir waren doch einige Hundert, was mir einen gewissen Respekt abnötigte. Ich begreife aber da wie dort nicht, wie sich „Antifaschisten“ so verhalten können.
Agents Provocateurs
Am 26. August 2020 schrieb ich eine E-Mail an die Teilnehmer der beiden Busse, die zur Demo nach Berlin fahren wollten, dass sie am 29. August das Gelände um den Reichstag und die Botschaften meiden sollten, da es dort etwas ruppiger zugehen könne. Nach dem, was zu mir nach Österreich vorgedrungen war, waren dort Veranstaltungen angemeldet worden, deren Verantwortlichen eine gewisse Nähe zum Verfassungsschutz nachgesagt wurde. Am 29. August kam es dann „ganz überraschend“ zum „Sturm auf den Reichstag“, der zwar nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas war, aber für entsprechende Fernsehbilder sorgte. Auf der Demo im Herbst 2020 in Leipzig dokumentierten Boris Reitschuster und Martin Lejeune zufällig das Auftreten von Provokateuren in fast einheitlicher Kleidung. Am 18. November 2020 hat eine Freundin am Brandenburger Tor in Berlin Ähnliches beobachtet. Die Herren in den schwarzen Northface-Jacken tauchten auf, kurz bevor es zu Aggressionen und dann zum Wasserwerfer-Einsatz kam. Im April 2021 sah ich selbst Provokateure im Tiergarten und es gibt mehr als eine Dokumentation, in der „aggressive Demonstranten“ zu einem späteren Zeitpunkt in bester Stimmung mit Einsatzeinheiten zu sehen sind.
Auch auf österreichischen Demos gab es Provokateure. Aber ich bin ziemlich sicher, dass es nur sehr vereinzelt zu Provokationen kam — und ob diese vom Staatsschutz beauftragt oder einfach nur nützliche Idioten waren, kann ich nicht sagen.
Leben in Österreich
Zwar bin ich nicht persönlich betroffen, doch es gibt einen weiteren großen Unterschied zwischen Deutschland und Österreich und der bezieht sich auf die Präsenzpflicht in den Schulen. Für viele Deutsche war das ein Grund, nach Österreich umzuziehen. Freilernen zu Hause ist erlaubt, der Lernfortschritt wird im Rahmen von Externistenprüfungen bestätigt. So wurde Kindern und Jugendlichen, deren Eltern sich für das freie lernen entschieden, viel Leid durch Masken, Testpflicht und Impfdruck erspart.
Wer nach Österreich einwandern will, kann das problemlos und jederzeit tun. Es ist wie ein Umzug von Hamburg nach Bayern. Der Kulturschock ist für einen Hamburger, der nach Bayern zieht, sicher nicht geringer. Grundsätzliche organisatorische oder berufliche Schwierigkeiten gibt es aber keine. Im Gegenteil. Die Mitarbeiter in österreichischen Behörden sind meiner Erfahrung nach deutlich freundlicher und service-orientierter als deutsche. Natürlich kommt es auch hier auf das Verhalten des Einzelnen an.
Meine Erfahrung nach nunmehr 22 Jahren sagt, dass der Spruch „Durch’s Reden kummat’ Leit z’samm“ in Österreich fast immer funktioniert. Man sollte halt freundlich in den Wald hineinrufen …
Bestellen kann man das Buch übrigens beim Verlag und den gängigen Buchquellen seines Vertrauens :-)
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16 Kommentare
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Dank der vielen Deutschen in Ostösterreich haben wir heute einen deutschen ORF, linke deutsche Universitäten und deutsche Meinungsmacher. Als Österreicher will man man hier nur noch weg, aber ich sage jetzt bewusst nicht wohin.
Jedem seine eigene Meinung!
Der Impf-, Test- und Brett-vorm-Kopf-Wahn in Österreich hat mich mit der ganzen Familie nach Deutschland vertrieben…
Also ich habe es aus Deutschland kommend in Österreich (Vorarlberg) mitten im Corona-Wahn versucht und nach einem Jahr das Ganze fluchtartig abgebrochen, da ich mir in meinem sehr erfahrenen Alter zu schade dafür war, dort als Deutscher (obwohl ich es von den Grundprägungen her eigentlich gar nicht und nicht westdeutsch bin) grundsätzlich als der letzte Dreck behandelt und betitelt zu werden. Die Schweizer sind hinsichtlich ihrer Einstellung zu Deutschen ja noch viel extremer, aber die netten österlichen Nachbarn nehmen sich da auch nicht viel. Zudem hat mich die extreme Bürokratie, die Versoffenheit (starker Alkoholismus auch auf Arbeit) und Nikotinsucht dort abgestoßen. In der Schweiz sind sie ja noch viel bürokratischer, aber dafür evtl. weniger suchtgefährdet als in die Leut in Österreich. Wer also auf die Deutschen schimpft (welchen seit WK-I die Souverinität genommen wurde, obwohl sie das geistige Zentrum der Menschheit waren), hat das typisch “Deutsche” der Östereicher/Schweizer noch nicht erlebt, für welche der Deutsche abwertend gemeint entweder der “Fritz” oder das größere Kanton der Schweiz ist. Den typisch deutschen Untertan/Denunzianten findet man vor allem genau dort in diesen “besseren” deutschen Ländern, welche nur deswegen “besser” sind, weil es ihnen aus DC verordnet wurde/wird … soviel zu deren Souverinität bzw. “Gastferundlichkeit”, welche lediglich darin besteht, den deutschen Gästen ihr Geld aus der Tasche zu ziehen und mehr nicht. Selbstverständlich gibt es dort (wie überall woanders auch) wunderbar nette und grundaufrichtige ehrliche Menschen – aber die laufen dort nicht scharenweise rum. Interessant war nur, dass mir nach meiner Rückkehr in das so “gastunfreundliche” Deutschland mehrfach meine österreichischen Erfahrungen von Leuten bestätigt wurden, welche privat als auch beruflich viel mit Östereichern zu tun haben.
Bei der Entscheidung, in ein anderes Land zu ziehen, kommen ja die unterschiedlichsten Motive zusammen, und natürlich sind Alter, Familienbindungen und Finanzen von Bedeutung. Als Rentner ist man flexibel, und wenn dann das Geld reicht, ist vieles möglich. Allerdings muß man an die Krankenversorgung denken, mit unseren div. Vorschädigungen war das ein wichtiger Faktor.
Als der Wahnsinn 2020 losging, mit Maskenunsinnigkeiten und vor allem den Bewegungseinschränkungen, reizte uns die Schweiz, Tessin. Alles sehr schön, aber als in Ascona auf der Ufer-Promenade auch Maskenpflicht verordnet wurde (- trotz über den Lago wehendem Wind), war der Spaß vergällt. Im Grunde machten die Schweizer den gleichen Wahn wie die Deutschen, dann die Testpflicht für alles, und Herbst 2021 kamen bei vielen Restaurants die Schilder “Eintritt nur für Geimpfte” hinzu. (Ausserdem ist die Schweiz recht teuer, also käme nur eine Mietwohnung in Frage. Und ein bezahlbares Haus auf dem Land bedeutet im gebirgigem Umfeld steile Wege gehen.)
Also doch in D bleiben? Entscheidend für die Orientierung und dann den Umzug nach Norden war dann die drohende Impfplicht. Skandinavier haben zwar wie wild durchgeimpft, aber ein Impfzwang ist dort undenkbar. (Aber klar, man weiss nie, was kommt.) Also zum nördlichen Nachbarn, wegen der Energiesicherheit, ganz nördlich bis kurz vor Norwegen. Viel Platz auf dem Land, (wilde) Nordsee in der Nähe, sprachliche Verständigung auf Englisch und – seltener – Deutsch möglich.
Dann plötzlich der UA-Krieg: Hätten wir doch lieber nach Argentinien oder Chile ziehen sollen? Aber die Kinder und Enkel will man ja doch manchmal sehen.
Auswandern ist für mich, gleichbedeutetend mit klein bei geben.
Außerdem kennen ich einige, die ausgewandert sind.
Das ist wahrlich kein Zuckerschlecken.
Die meisten, von denen die ich kenne, sind wieder zurückgekommen
Gesetze und Regeln gibt es überall, in manchen Ländern noch viel kuriosere als bei uns.
Die Meinungsfreiheit ist in vielen Ländern, wesentlich mehr eingeschränkt, auch wenn dies manche zum aktuellem Zeitpunkt nicht glauben möchten.
“Als die Impfpflicht bei uns zum Gesetz wurde, regte sich der österreichische Widerstand massiv. Ab diesem Zeitpunkt ging auch Otto-Normal-Bürger auf die Straße. Ich habe noch nie so viele junge Menschen protestieren sehen wie im zeitlichen Zusammenhang mit diesem Gesetzgebungsverfahren. Die Menschen zeigten, dass sie dagegen waren. In manchen Unternehmen gab es sogar Warnstreiks mit Unterstützung der Firmeninhaber und der Straßenverkehr in einigen Städten wurde zeitweise lahmgelegt. Für die tendenziell eher braven Österreicher etwas Ungeheuerliches. Man nimmt hier die Dinge lange hin, aber beim Überschreiten roter Linien werden sie in großer Zahl aktiv. In Wien gab es wohl die größte Demonstration aller Zeiten, deren Teilnehmerzahl aber von den “Qualitäts”medien massiv niedergeschrieben wurde. Die „Qualität“ der Mainstream-Medien ist in beiden Ländern gleich übel”
Danke für das Kompliment an Österreich, ob wir es uneingeschränkt verdienen, weiß ich nicht. Wer glaubt, die letzten drei Jahre sind jetzt vorbei und vergessen, hat sie nicht alle. Vielleicht für jene, die jetzt den Kopf in den Sand stecken und nicht mehr an ihr inferiores Verhalten erinnert werden wollen, z.B. für die “Stürmer”-Epigonen in den üblen “Qualitäts”Medien, die sich jetzt vereint, wie vorher im “Pandemie”-Betrug, gegen eine Aufarbeitung dieser Perversion stemmen. Diese oberflächlich zu biederer, latent zu brandstiftender Denkungsart neigenden Heuchler werden sich täuschen …
Frau Drescher, Sie haben die Unterschiede sehr treffend beschrieben. Ich kann das zu 100 % bestätigen. 2019 bin ich von Bayern nach Tirol umgezogen, auch aus persönlichen Gründen. Schon ein halbes Jahr später war ich sehr froh über diese Entscheidung. Ich wohne auf dem Land und die Leute hier sind einfach entspannter und legen diesen subtilen Widerstand an den Tag. Ich gehe jedenfalls nicht mehr weg hier und bin am überlegen, ob ich nächstes Jahr die österreichische Staatsbürgerschaft beantrage. Langsam schäme ich mich dafür, eine Deutsche zu sein.
Die die auswandern sollten, währe der ausländische Geheimdienst (CIA, MI6) und können ihre deutschen Helferlinge gleich mitnehmen.
Sie haben das sehr genau beobachtet und beschrieben, Frau Drescher.
Das Buch werde ich mir besorgen, obwohl ich den Schilderungen
von Auswanderern eher kritisch gegenüberstehe. Ihrem Punkt bezüglich der
deutschen Persönlichkeit stimme ich 100% zu. Zu Anfang wollte ich es
nicht wahrhaben, dass ich als Deutsche zu einer Bevölkerung gehöre,
die in der Mikrobenkrise sehr schnell ihre übelste Seite gezeigt hat. Ich war
der Meinung, dass bestimmte Eigenschaften „menschlich“ sind und in allen
Bevölkerungen über den Globus verteilt vorkommen. Diese Meinung hat
sich für mich erledigt und die Erkenntnis hat mich tief getroffen. Ich kann auch
Ihre Beobachtungen bestätigen, dass sich die gefühlte Stimmung verschlechterte,
je städtischer das Umfeld war. Meine Erfahrungen reichen dabei von Hamburg
bis in den eher ländlichen Südwesten Deutschlands. Der Deutsche gehorcht
ohne Protest. Eine schmerzliche Wahrheit. Jedoch gibt es auch fantastische
Menschen hier, die unter großen Bedrohungen öffentlich Farbe bekannten.
An ihnen gilt es sich zu orientieren. Widerstand ist auf vielfältige Art und Weise
möglich, sei es noch so klein oder still.
Zitiere Ihren Satz: Natürlich kommt es auch hier auf das Verhalten des Einzelnen an.
So ist es und nur so bringt man was Zustande. Gemeinsam sind wir Stark bleibt nur ein Spruch, denn in der Realität sieht es traurigerweise anders aus. Was ich sehr Schade finde.
Ich habe in Österreich eine Zeit lang verbracht und habe mich sehr wohl dort gefühlt. Man hat dort das Gefühl aufgehoben zu sein durch seinen Charme. Mir fiel deren Wir-Gefühl auf was ich bei uns sehr vermisse. Der Gedanke ist noch da wieder dorthin zu gehen.
Auswandern lohnt sich nicht mehr. Man findet immer ein Haar in der Suppe und am Ende muss man sich eigestehen, dass Auswandern keine Erleichterung oder ein besseres Leben zu finden ist. Der eins und nur dieser Weg ist sich dafür Stark machen und sich wehren.
Allerdings scheint es anstrengend zu sein für viele. Geht uns noch gut? Ja noch. Der Mensch hat immer noch nicht verstanden, wann das Maß voll ist. Viel wird über sich ergehen lassen und schön an der Leine bleiben. Daher werden sie solange jammern bis alles vernichtet wurde. Leben sieht anders aus, nur verstanden haben sie es nicht.
Egal wohin man Auswandern möchte, es wird nicht besser werden, denn das Geschwülst wächst unaufhaltsam. Viel zu viel wurde übersehen. Wer zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren wurden, der wird die Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland sicher anders wahrnehmen als Millennials, die in den 80er und 90er Jahren groß geworden sind. Deutschland ist nicht zu groß wie man es sich gern wünscht. Und wie sieht es mit dem Bild vom selbstverliebten Wessi aus? Auch in Sachen Narzissmus lassen sich bis heute, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung, Unterschiede ausmachen. Im ostdeutschen Sozialismus bis 1990 herrschte eine kollektivistische Denkweise vor – der Einzelne ordnete sich den Interessen der Gemeinschaft unter. Im kapitalistischen Westen dagegen dominierte eine individualistische Prägung, die persönliche Ziele, Bedürfnisse und Wünsche über Gruppeninteressen stellt. Die jahrzehntelange Teilung hat offenbar eine Mauer in den Köpfen hinterlassen, die viel langsamer bröckelt als die reale Grenzmauer.
Westdeutsche sind bekannt für ihre Kurzweilige Euphorie die eine vorübergehende, subjektiv wahrgenommene überschwängliche Gemütsverfassung dazu veranlasst Handlungen vorzunehmen aber nach vier Wochen veflogen sind. Beispiel Beifallklatsch 2015 und 2020. Zu mehr haben sie es nicht gebracht.
Widerstand, solange es die Psyche noch erträgt. Und sowieso stellt sich die Frage, wohin? Europa kann man komplett vergessen, davon abgesehen, dass es alles dafür tut, einem 3. Weltkrieg zum Opfer zu fallen – der Boss in Übersee will es so. Afrika? Ist bald komplett chinesisch. Asien? Ebenso. Bleibt nicht mehr viel.
Die Kanaren gehören geografisch zu Afrika.:-)
Deutschland ist aber nicht gleich Deutschland. Es ist zu groß, um Pauschalaussagen zu machen. Untertanen hat man vor allem in Westdeutschland. Im Osten ticken die Menschen ganz anders, dort sieht man viel mehr Widerstand, die lassen sich auch nicht so viel von „oben“ einreden, da merkt man die DDR Vergangenheit. Ich lebe in Westdeutschland und hier Gleichgesinnte zu finden ist schon möglich, aber es sind Wenige.
Das Leben viele meiner Mitmenschen im Verhältnis von Staat Bürger erinnert mich an eine Missbrauchsbeziehung. Oder einen geprügelten Hund, der seinem einstmals zugewandten Herrchen hinterherläuft.
Die Menschen im Osten kennen den Herrn nur aus sehnsüchtigen Verlautbarungen, wurden nach dem Ausverkauf namens Wende getäuscht, reagierten entsprechend enttäuscht und wütend. Im Westen wurden vor allem die oberen Schichten gut versorgt und schmeißen jetzt immer mehr davon in die Waagschale, biedern sich an, in der Hoffnung, doch noch wieder an den einstmals sauberen Futterstellen mit liebevoll zubereiteten Essen versorgt zu werden mit den Streicheleinheiten akademischer Weihen als höchste Form der Belohnung. Einmal noch die Zähne zusammenbeißen.
Noch eine Sache, welche den Unterschied zwischen Osten und Westen erklären könnte: Die dem Kapitalismus nachgesagte Ellbogen-Mentalität hat offenbar einen Bedarf an Gemeinsinn erzeugt. Diese Lücke wird sogleich auch gefüllt, aber eher von einem Macht- und Geschäftsinteresse ausgekleideten Gemeinsinn. Nur so lässt sich das Hinnehmen extremsten Green Washings, einer den menschlichen Geist beleidigenden Doppelmoral und der Umdeutung bislang unmissverständlicher Werte, manchmal bis ins krasse Gegenteil, erklären. Wenn die Welt Kopf steht, dann betet man vor dem Petruskreuz, ohne es zu merken. Und wenn nur noch hinter verschlossenen Türen doppeldeutig herum orakelt wird, hat die Aufklärung im Nebel des Okkulten Platz genommen.
Mehr als zehn Jahre war ich nun nicht mehr im Ausland, nicht mal für eine Übernachtung. Und die meiste Zeit hatte ich sogar ein prekäres Beschäftigungsverhältnis. Ich bin wohl kein sparsamer und genügsamer Deutscher, habe es versäumt im Monat 10 Euro in den Strumpf zu stecken. Habe es nicht geschafft für einen kleinen Betrag Eintöpfe für die Woche zusammenzumischen, meine Besenkammer mit spärlich wenig Platz mit Vorräten zu befüllen. Auf “Ich sehe ein, dass ich kleinere Brötchen backen sollte” antwortete der Arzt strahlend “Jaa, Herr XYZ! Das ist doch ein Therapieerfolg!”.
Und mittlerweile will ich nicht mehr ins Ausland, Urlaub machen, die Seele baumeln lassen. Ich bleibe hier und präge mein Umfeld im Kleinen. Kultur kann man nicht verordnen, Kultur entsteht im Unterholz der Gesellschaft. Die Menschen mit denen ich mich umgebe, die “Deutschen” aus dem Establishment, aber auch meine “ärmeren” Bekannte, die immer mehr zu Lebenskünstlern werden (müssen), die sind nicht böse, sondern nett und zugewandt, reden höchstens mal Unsinn, wenn sie sich auf einen Bericht aus dem Fernsehen berufen, lassen mich die Augenbraue hochziehen oder Stirn runzeln. Verordnete Kultur ist Unkultur… zu allen Zeiten. Viktimisierung und Gaslighting. Alt 68’er-Trigger und politische Satiriker mit offensichtlichem Informationsdefizit, aber einem Kübel Gehässigkeit zum Ausgleich am Ende ihrer Laufbahn.
https://pispers.com/
Ein undankbares Publikum und unverstanden bis zuletzt… Die Bühne geht runter, das soziale Gewissen Deutschland tritt ab. Lebensabend genießen, nachdem man immer die Maske eines Kabarettisten im Gesicht hatte.
btw.: Ist euch mal aufgefallen, dass eure Mitmenschen gehäuft humorlos reagieren, in immer mehr Fällen nicht mal offensichtlichste Ironie erkennen?