Befreite Amazon-Äpfel in New York

27. Dezember 2023von 3,5 Minuten Lesezeit

Ein Amazon-Supermarkt in New York war das Ziel einer Aktion einer ungehorsamen Gruppe. 

Es war der 15. Dezember in New York. Eine Gruppe von Menschen betrat einen „Whole-Foods“-Supermarkt, der Amazon gehört. Die Menschen tragen Masken, Jeff-Bezos-Masken. Sie nahmen Lebensmittel, doch anstatt zur Kassa zu gehen, gingen sie ohne zu bezahlen.

Gegen Lebensmittelkonzerne und Amazon

Eine unabhängige Reporterin berichtete über die Aktion, die der Off-Guardian als „kleine, aber bedeutende direkte Aktion“ bewertet. Talia Jane, die New Yorker Reporterin, schrieb auf X:

„Die Aktion war ein Protest gegen den Reichtum der Konzerne und die zunehmende Lebensmittelunsicherheit und sollte die Aufmerksamkeit auf die Verträge von Amazon mit Israel lenken.“

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Im dazu geposteten Video wird gezeigt, wie die Gruppe noch Flugblätter verteilt und „Feed the people, eat the rich“, rufen. Jane erklärte, dass die Lebensmittel später umverteilt und an Lebensmittelverteilzentren und kommunale Einrichtungen zur Versorgung von Migranten und Obdachlosen weitergegeben wurden.

Einige Texte der Gruppe „It’s Going Down“, die sich als „digitales Gemeinschaftszentrum für anarchistische, antifaschistische, autonome antikapitalistische und antikoloniale Bewegungen im so genannten Nordamerika“ beschreibt, findet man auf deren Seite.

„Wir behaupten, dass Konzerne wie Amazon und Whole Foods enormen Schaden anrichten: Sie horten Reichtum und Ressourcen, stehlen Arbeitskräfte und zerstören das Land, auf dem wir leben. Wenn wir Lebensmittel bei Whole Foods kaufen, geht nur ein kleiner Bruchteil dessen, was wir ausgeben, an diejenigen zurück, die für die Produktion der Lebensmittel arbeiten – der überwiegende Teil fließt in die Kassen von Jeff Bezos, wo er wiederum in Waffenherstellung, Krieg und Schweröl investiert.“

Wir glauben, dass direkte Aktionen eine wichtige Form des Widerstands gegen die kapitalistischen Institutionen sind, die gebaut wurden, um uns zu zerquetschen, auszuhungern und auszubluten. Solidarität mit Ladendieben überall! Wir hoffen, dass ihr euch inspirieren lasst, ähnliche Aktionen durchzuführen, wo immer ihr seid.

Bewegt euch wie Wasser. Nehmt euch zurück, was euch schon immer gehört hat. Werde unregierbar.“

Amazon hat den Einzelhandel in den USA zerstört. Das sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin 2019. Von der EU finden sich nicht so deutliche Worte, doch auch hier dürfte durch Amazon der Handel bereits grundlegend anders sein.

Colin Todhunter verteidigt im Off-Guardian die Aktion des zivilen Ungehorsams:

„Der völlig unvermeidliche Konflikt in der Ukraine (von dem die Konzerngeier profitieren), der spekulative Handel mit Nahrungsmitteln, die Auswirkungen der Schließung der Weltwirtschaft durch das COVID-Ereignis und die inflationären Auswirkungen des Pumpens von Billionen von Dollar in das Finanzsystem haben die Menschen in die Armut getrieben und ihnen den Zugang zu ausreichender Nahrung verwehrt.

All diese Ereignisse sind nicht auf eine „höhere Gewalt“ zurückzuführen. Sie wurden durch bewusste politische Entscheidungen inszeniert und herbeigeführt. Und die Auswirkungen waren verheerend.

Für das Jahr 2022 wurde geschätzt, dass allein in diesem Jahr weltweit eine Viertelmilliarde Menschen in die absolute Armut gedrängt werden würde.

Im Vereinigten Königreich nimmt die Armut in zwei Dritteln der Gemeinden zu, Lebensmittelbanken gehören für Millionen von Menschen zum Alltag und der Lebensstandard sinkt rapide. Die ärmsten Familien erleben einen „erschreckenden“ Einbruch des Lebensstandards, der zu lebensverändernder und lebenslimitierender Armut führt. Die absolute Armut wird im Zeitraum 2023-2024 bei 18,3 Prozent liegen.“

Auch in den USA und selbst im so reichen Österreich spitzt sich die soziale Lage immer mehr zu. Nur noch ein Drittel der Österreicher hat keine Geldsorgen. In den USA, der Supermacht der Welt, musste im Jahr 2021 eines von acht Kindern in den USA hungern.

Während Hunderte von Millionen Menschen leiden, hat eine relative Handvoll Multimilliardäre auf ihre Kosten profitiert.

20 Lebensmittelkonzerne haben in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 53,5 Milliarden Dollar an ihre Aktionäre abgeführt. Enorme Summen. Lebensmittel werden nicht produziert, weil die Menschen essen müssen, sondern weil damit Profit gemacht werden kann. Im aktuellen Wirtschaftssystem wird nichts produziert, weil die Menschen Bedürfnisse haben, sondern weil Profit gemacht werden kann.

Bild „New Post Amazon Whole Foods Logo“ by Phillip Pessar is licensed under CC BY 2.0.

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16 Kommentare

  1. konerad 31. Dezember 2023 at 20:52Antworten

    Ungefähr 60 Jahre her. Meine Hausleute nahmen mich zum zum (damals) Albrecht mit. Beim Eintreten standen wir schon an. Die Waren waren Klasse II und III. Ein paar Jahre später viel mir auf, daß neben meinem R4 auch BMW und andere, in meinen Augen „große“ Autos standen.

  2. Ulrich5411 29. Dezember 2023 at 11:32Antworten

    DAS pervertierte turbokapitalisierte mega-schuldenbasierte Wirtschaftssystem dreht unerbittlich exponentiell in die natürlich unerreichbare GigaDimension und kollabiert vorher mit einem sagenhaften Knall. Wer etwas anderes erwartet hat gar keine Tassen mehr im Schrank.

    Zumindest im sogenannten WerteWesten.

    In der aufkommenden multipolaren Welt entwickeln sich neue Lösungen. Davon bekommen wir Beschränkten in unserer rosaroten regenbogenbeflaggten Barbie+Ken ScheinWelt kollektiv immer noch nichts mit und sollen es auch nicht.

    Wird der „Übergang“ in das neue Zeitalter geschmeidig oder kataklystisch apokalyptisch verlaufen?

    Die wertewestlichen WEF Oligarchen planen auf jeden Fall weiter mit der Agenda 2030/21 – niemand besitzt mehr etwas und ALLE sind glücklich.

    Allerdings sitzen diese WEF Oligarchen in einer Mega-Scheinwelt und das „könnte“ für sie abrupt und äusserst unangenehm enden. Denn Alles hat ein Ende – nur die Wurst hat 2.

    PS ich kaufe bei der A Firma nicht einmal eine Stecknadel und bei Büchern gibt es genug Alternativen

    PS PS regional vernetzen, neue Cooperativen, politisch total regional … es entwickelt sich auch im DACH Raum viel Neues …

  3. Martin 28. Dezember 2023 at 10:05Antworten

    Bevor man auf irgendeinen herum haut, sollte man bedenken, dass dies Diebstahl ist. Aber was interessiert dies noch den Grossteil unserer Gesellschaft. Sie sind nicht anders.

    • Hasdrubal 28. Dezember 2023 at 19:50Antworten

      Amazon macht massiv beim Klimagedöns mit, mit welcher Kabale ich beklaut werden soll. Jetzt werden die selbst beklaut – mein Mitleid hält sich in engen Grenzen.

  4. Daisy 28. Dezember 2023 at 5:01Antworten

    Bin seit ca. 2000 Am azonkundin. Das meiste ist halb so teuer wie im heimischen Fachhandel oder Versand, besonders Geräte. Zuletzt habe ich mir einen Aufsitzmäher für das Herbstlaub auf meinen alsphaltierten Wegen bestellt und zack in einer halben Stunde war er montiert und fahrbereit. Die Palette konnte ich zersägen (Kettensäge auch von A.), sodass ich gleich Anzündholz hatte. Vieles kriegt man auch schlichtweg nicht so leicht. Seit der Handel bei dem C-Faschismus mitgespielt hat, bestelle ich fast alles bei A. oder bewusst von ausländischen Onlinehändlern, oft auch aus Amerika. Den Handel hier beglücke ich nur noch selten, ab und zu Baumarkt, Gartencenter, Supermarkt… Wir „Ungeimpften“ durften ja nur noch „Lebensnotwendiges“ ohne Spikung einkaufen. Mütter durften zB keine Schulsachen oder Spielzeug mehr kaufen. Socken galten als Luxus. Da waren sie unerbittlich und unbarmherzig! Das vergess ich nie! Die Supermärkte versteckten solche Waren. Und jetzt verteuern sie brav die Lebensmittel, mehr noch, als vertretbar. Auch die Wirtshäuser haben mitgetan. Wir gehn daher „zu mir oder zu dir“. Ein Wirtshaus sieht mich auch nicht mehr von innen.
    Und wie gesagt, wozu soll ich doppelt soviel bezahlen? Statt Jö sag ich Nö… :-)

    Was das Spekulieren mit Lebensmitteln angeht, schließe ich mich Glass 100% an. Das gehört verboten. Weiters gehört aber auch das Junkfood für Jugendliche analog Alkohol verboten und ansonsten stark verteuert. Dafür soll gesundes Essen stark verbilligt werden.

    Gegen A. würde ich nicht vorgehen, denn auch viele kleine Händler nützen ihn. Ohne A. wäre vieles teurer oder schlichtweg gar nicht zu kriegen.

    • Natascha 28. Dezember 2023 at 9:14Antworten

      Zudem sind Rückgaben im Einzelhandel oft entweder unmöglich, oder nur gegen Warengutschein. Ich versuche auch bei kleineren Ketten online zu kaufen, weil man dann 2 Wochen Rückgaberecht hat, was vor Ort einfach oft nicht der Fall ist. Bluse passt im Nachhinein betrachtet trotz des Lobs der Verkäuferin nicht? „Diese habe ich auch! Steht Ihnen sehr gut! Die meisten kaufen etwas grösser, weil es einfach bequemer ist!“ Gekauft ist gekauft. Hätte man Online gekauft kann man umtauschen oder auch das Geld zurück bekommen.

      • Daisy 28. Dezember 2023 at 20:07

        Ja, das kenne ich auch. Man hat keine Zeit zu entscheiden, der Verkäufer quasselt dich voll und schließlich gibt man nach. Es war aber nicht das, was man gesucht hat… :-)

        Hilfreich finde ich auch die Rezensionen…

    • Mickey 29. Dezember 2023 at 6:44Antworten

      Durch das ausschließliche Kaufen bei Amazon und im Ausland zerstörst du die letztlich die heimische Wirtschaft und sägst dir den Ast ab auf dem sitzt. Wie wäre es mal mit Vergeben? Vergeben heißt ja nicht vergessen.

      • lbrecht torz 30. Dezember 2023 at 13:17

        So ist es. Hier als Amazon-Werbefatzke aufzutreten ist einfach mehr als peinlich.

        Amazon ist eine Reiche-noch-reicher-machen-Maschine. Ein Lebensraumvernichter. Ein Lebensgrundlagenvernichter. Ein Moloch. Ein Schandunternehmen. Eine Ausbeutungsmaschinerie.

        … und dann kommt hier sowas daher und jubelt wie gut, billig und bequem das alles sei. Pfui Teufel.

  5. Glass Steagall Act 27. Dezember 2023 at 23:36Antworten

    Die wirklich bösartigen Übeltäter findet man z. B. an der CBOT (Chicago Board Of Trade). Also der größten Lebensmittel – und Agrarbörse der Welt. Hier wird Kohle mit Hunger gemacht und mit Finanzwetten auf steigende oder fallende Preise viel Geld verdient! Die Auswirkungen spüren dann weltweit arme Menschen, die sowieso schon kaum Geld für Nahrung aufbringen können. Da ist Amazon nur ein kleiner Fisch dagegen. Zur CBOT sollten die Protestler gehen! Auch sei es jedem Investor geraten, die Finger von Lebensmittel-Spekulationen zu lassen! Bei Fonds sollte man in das Portfolio der Aktien sehen. Wenn man diese Spekulationen verbieten würde, wäre schon viel gegen den Hunger getan!

  6. Hausmann_Alexander 27. Dezember 2023 at 17:27Antworten

    Die Konzerne sind schuld aber auch die Konsumenten, die entscheiden, wo sie einkaufen.

    Muss jeder für sich entscheiden, wie er leben will.
    Teures Auto aber nicht in Bioläden einkaufen.
    Das neueste Handy und größten
    Flachbildschirm aber nicht auch die Gesundheit achten.

    Wer diesem Aufruf dieser Bande
    folgt, sorgt nur dafür, dass man in naher Zukunft nur noch mit ID Card ins Kaufhaus kann und Regale verschlossene Glastüren haben werden.

    • Peter Ruzsicska 27. Dezember 2023 at 17:30Antworten

      100pro!!!

    • ibido 27. Dezember 2023 at 22:34Antworten

      Ich kann dieses „auch der Konsument ist schuld“ nicht mehr hören. Seit 20-30 Jahren bin ich bewusster Konsument, kaufe regional, bio wo geht, Fleisch direkt beim Bauern; hab (fast) immer eine Einkaufstasche dabei, um kein Plastiksackerl zu brauchen…
      Und was hat es gesamtgesellschaftlich betrachtet gebracht?
      Man kann nicht immer vom Konsumenten verlangen zu seinem finanziellen Nachteil zu entscheiden, wenn die Rahmenbedingungen für die Konzerne vergoldet werden.
      (PS: hab weder ein teures Auto, Handy ist gebraucht von asgoodasnew, der Flachbildschirm klein und GsD seit der Pandemie selten in Gebrauch)

      • Peter Ruzsicska 28. Dezember 2023 at 12:16

        Die Haltung als auch das Verhalten des Abhängigen aller Art in dessen Gewahrsam, auch im diesem Falle des sogenannten „Konsumenten“, ist dem Gefängnisinsassen immer selbst überlassen. Es gab und gibt kein Rezept.

      • Hausmann_Alexander 28. Dezember 2023 at 12:28

        „ Sie geben uns oberflächliche Idole, die einen luxuriösen Lebensstil repräsentieren, sodass wir danach streben, so zu sein wie sie und Geld mit Glück assoziieren“.

        https://uncutnews.ch/lennie-erklaert-die-welt-in-6-minuten-wir-leben-in-einer-welt-voller-schurken/

      • I.B. 28. Dezember 2023 at 13:05

        ibido
        27. Dezember 2023 at 22:34

        „Man kann nicht immer vom Konsumenten verlangen zu seinem finanziellen Nachteil zu entscheiden, wenn die Rahmenbedingungen für die Konzerne vergoldet werden.“

        Ich stimme Ihnen zu. Es sind auch sonst immer die Letzten in der „Hierachie-Kette“, die „schuld“ sind, bzw die Verantwortung für alles tragen, nie das Management, nie die Politk. Ob Ärzte oder Pflegepersonal wegen unzumutbaren Bedingungen streiken, ob Bahnbedienstete (vor allem in Deutschland) streiken, immer sind sie es selbst, die auf „dem Rücken der Patienten oder Zugfahrer“ oder was immer, ihre Forderungen ausleben. Die eigentlichen Verantwortlichen sind nie verantwortlich, immer nur verständnislos und entsetzt ob der Verantwortungslosigkeit derer, die unerträgliche Bedingungen nicht mehr bedingungslos hinnehmen und ertragen wollen.

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