Pinguin-Schauermärchen zur Förderung der globalen Agenda der Erderwärmung

31. August 2023von 4 Minuten Lesezeit

Wie das Video des verhungernden Eisbären von National Geographic aus dem Jahr 2017, so ist auch der Tod der Kaiserpinguine im Jahr 2022, der in der vergangenen Woche verbreitet wurde, eine emotionale Erpressung. Beides sind Beispiele für absurde Angstmacherei, die von aktivistischen Wissenschaftlern und den Medien zu politischen Zwecken betrieben wird. Hier wird mit falschen Daten Politik gemacht.

Die Schauermärchen werden koordiniert und weltweit verbreitet. Die Suche im Internet bringt unzählige Treffer mit Titeln wie „Kaiserpinguine leiden massiv unter dem Verschwinden von Meereis in der Antarktis“. Gefolgt werden diese Titel von wilden Behauptungen, die weltweit ähnlich aber alle gleich falsch sind, wie etwa der Text aus den Oberösterreichischen Nachrichten: „Der völlige Brutausfall sei eine direkte Folge des beispiellosen Verlusts an Meereis, der in den vergangenen Jahren in der Region aufgrund des Klimawandels zu verzeichnen war, schreiben die Forscher um Peter Fretwell in der Fachzeitschrift “Communications Earth & Environment”. Bei andauernder Erderwärmung dürften bis Ende des Jahrhunderts 90 % aller Kaiserpinguine ausgestorben sein.“ Daran ist so ziemlich alles falsch.

Kaiserpinguine in der Antarktis

Trotz des Rummels, der letzte Woche um die neu veröffentlichte Arbeit von Peter Fretwell und Kollegen gemacht wurde, gibt es keine plausible ökologische Begründung für die Behauptung, dass das Versagen der Fortpflanzung in einer einzigen Saison in vier kleinen Kolonien des Kaiserpinguins (Aptenodytes fosteri) aufgrund der La-Nina-Bedingungen – Phänomene, die nichts mit Kohlendioxidemissionen zu tun haben – Anzeichen für ein zukünftiges “Quasi-Aussterben” der Art sind, wie in dem BAS-Video vorgeschlagen wird. Keines der schätzungsweise 282.150 Brutpaare erwachsener Kaiserpinguine ging 2022 vor der Antarktischen Halbinsel verloren, und die Küken, die in mehreren Dutzend anderen Kaiserkolonien auf dem antarktischen Kontinent geboren wurden, überlebten, was bedeutet, dass es sich eher um ein kleines Problem als um eine Katastrophe für die Art handelt.

Hintergrund

John Turner (British Antarctic Survey) und Josifino Comiso (NASA) stellten in einem NATURE-Artikel von 2017 fest:

Aktuelle Klimamodelle haben Schwierigkeiten, die saisonalen und regionalen Schwankungen des antarktischen Meereises zu simulieren.”

Ausdehnung des Antarktischen See-Eises am 3 October 2022, NSIDC. Die Messungen zeigen ganz klar, dass sich an der saisonalen Ausdehnung der See-Eisfelder in den letzten 40 Jahren nichts wesentlich geändert hat.

Trotz der emotionalen Rhetorik über die jüngsten Rückgänge haben die Meereisverhältnisse auf der Südhalbkugel nicht so reagiert, wie es die Theorie der globalen Erwärmung vorhersagt (Blanchard-Wrigglesworth et al. 2021, 2022; Turner und Comiso 2017; Turner und Overland 2009). Dies hat Aktivisten aller Couleur dazu veranlasst, jede ökologische Anomalie in ein Narrativ des drohenden Untergangs zu pressen, das die Medien einer naiven Öffentlichkeit auftischen, obwohl eine kürzlich durchgeführte Untersuchung gezeigt hat, dass die vom Meereis abhängigen antarktischen Arten gedeihen (Crockford 2023).

Seit Jahren setzen sich mehrere Wissenschaftler des British Antarctic Survey (BAS) und ihre Verbündeten bei der International Union for Conservation of Nature (IUCN) dafür ein, den Schutzstatus des Kaiserpinguins auf der Grundlage der prognostizierten „Quasi-Ausrottung” aufgrund des zukünftigen Meereisverlustes durch die globale Erwärmung auf gefährdet hochzustufen. Sie wollen das Gleiche wie die Eisbärenforscher im Jahr 2006, und zwar auf ähnlich wackligen Füßen.

Veraltete Vorhersagen über das antarktische Meereis kombiniert mit extremen Klimaszenarien, von denen bekannt ist, dass sie unplausibel sind, wurden von Pinguin-Experten verbreitet, um ein absurdes Narrativ von einer Klimawandel-Katastrophe in der Antarktis zu stützen.

Neuester Unfug

Das Meereis um die Antarktis ist im Sommer praktisch immer verschwunden (bis zu 15 % oder weniger als im Winter), und niemand behauptet, dass Kaiserpinguine das sommerliche Meereis zum Überleben brauchen. Der Verlust des Festeises im Jahr 2022 vor der Antarktischen Halbinsel ereignete sich im australischen Frühling (Ende November), nur wenige Wochen bevor die Küken der Kaiserpinguine flügge und in der Lage waren, allein zu überleben. Es handelte sich dabei um ein bedauerliches, einmaliges Sterbeereignis im Zusammenhang mit einer lokalen Meereisanomalie, die wahrscheinlich durch La Nina im Südpolarmeer verursacht wurde, wie Fretwell und Kollegen einräumen.

Dennoch stellen diese Autoren den angenommenen Verlust von mehr als 9.000 Küken in ungeheuerlicher Weise als bedeutendes Vorzeichen einer künftigen Katastrophe dar.

Die Behauptung, dass der Verlust von Küken im Jahr 2022 beispiellos war, ist ebenfalls Unsinn wie Polar Bear Science berichtet, da 2016 ein viel größeres Kolonieversagen (mit vielleicht 14.000-25.000 Küken) aufgrund eines frühen, durch schlechtes Wetter verursachten Bruchs des Meereises stattfand, das ebenfalls als Katastrophe für die Art angesehen wurde.

Nur war das nicht der Fall: Spätere Untersuchungen zeigten, dass die erwachsenen Vögel im folgenden Jahr einfach in andere Gebiete umzogen und ihre Küken in neuen Kolonien erfolgreich aufzogen, da es überall auf dem Kontinent geeignete Lebensräume gibt.

Bild von Siggy Nowak auf Pixabay

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16 Kommentare

  1. P. H. 1. September 2023 at 12:59Antworten

    Pinguin-Schauermärchen zur Förderung der globalen Agenda der Erderwärmung ist bei den Zahlen nicht weit entfernt. Erschreckend ist es schon, wenn man sich damit auseinandersetzt. Und das sind nur Schätzungszahlen. Die wahren Zahlen kennt keiner genau. Zahlen die nicht gerade Freude bringen können. Deutschland befindest sich bereits im einem Höchststand und so viele Einwohner wie nie. 83 844 646 Aktuelle Bevölkerung, wenn alle wirklich erfasst worden sind, was bestimmt nicht der Fall ist. Die Zahl der Todesfälle wird die Zahl der Lebendgeburten um 207.009 übersteigen, so dass ein natürlicher Anstieg im negativen Bereich zu erwarten ist. 604 344 Tote dieses Jahr. Die Dunkelziffer ist wohl höher. Bekannt 1 289 Tote heute. Sicherlich mehr als erfasst wurde. 1 001 Geburten heute. Viel zu Lachen werden sie nicht haben. Dieses Jahr wird erwartet, dass die Deutschland Bevölkerung um 52.800 Menschen zunimmt und Anfang 2024 83.862.225 Einwohner erreicht. Da fragt man sich wohin mit all diesen Menschen, denn Platz wird kanpper und man kann die Erde nicht zumüllen. Das geht nach Hinten los. Die Bevölkerung wird im Jahr 2023 täglich um 145 Personen zunehmen. Was im einem Jahr schon 52.925 Personen macht. Wenn nicht sogar mehr, denn alles wird nur geschätzt und die wahren Zahlen sind Schockerzahlen.

  2. Hasdrubal 1. September 2023 at 1:11Antworten

    In der Glotze nach einem Film ein Stück der Nachrichten gesehen (privater Sender) – über die Brandkatastrophe in Johannesburg, wo 1,2 Millionen Einwohner keine geregelte Bude haben. Das kann aber auch leicht in Schland kommen, wenn halb Afrika hierher geholt wird – während der Wohnungsbau abstürzt. Da kann es wohl nichts wichtigeres geben als Weinen um ein paar Pinguine (Sarkasmus).

    Manchmal wundert man sich mächtig, was die Woken im Kopf haben.

  3. Veron 31. August 2023 at 15:28Antworten

    Auch Wikipedia macht mit – da ist zu lesen: “Die Küken schlüpfen nach etwa 64 Tagen Brutzeit ab Mitte Juli und haben bis zum Januar (Sommer auf der Südhalbkugel) Zeit — insofern ihnen das Eis wegen der globalen Erwärmung nicht schon vorher unter den Füssen wegschmilzt — flügge zu werden.”
    Flügge klingt lustig bei Pinguinen, die ja bekanntlich nicht fliegen. Aber da sie ihre Flügel zum Schwimmen benutzen, soll sein .. Wichtiger als die Flügel ist aber vielleicht das Federkleid, das es erlaubt, sich im Wasser zu bewegen ohne abzusaufen.
    Wie auch immer, da die Eltern von der Kante des Meereises bis zu 200 km in Richtung Land laufen, so Wikipedia, ist es egal, wie weit dieses Eis sich erstreckt, 200 km sind immer 200 km. Und es wird sicher immer schon Jahre gegeben haben, in denen das Eis zu dünn war und diese 200 km nicht gereicht haben bzw. was Außergewöhnliches passiert ist und das Eis geschmolzen ist, bevor die Jungen schwimmfähig waren. Aber ja, heute muss alles an der Erwärmung liegen. Wenn das ein Problem wäre, wären die Pinguine längst ausgestorben, denn sie kommt ja alle 2000 Jahre wieder .. ..

    • ThReinhardt 1. September 2023 at 7:08Antworten

      Demnächst sind es 300 oder 400 km. solargsm.com

  4. Veron 31. August 2023 at 12:35Antworten

    Mir ist die Meldung auch aufgefallen, und ich dachte mir – wieso melden die das jetzt? Ein halbes Jahr später .. .. jetzt ist ja bekanntlich Winter dort. Oder ist es nicht bekannt bei den Lesern, die angesprochen werden sollen?

  5. Jan 31. August 2023 at 12:21Antworten

    Bei Finanzanlagen nimmt man eine erfolgreiche Periode und verlängert sie mit dem Lineal – dann investieren Menschen ihr Erbe oder versklaven sich freiwillig!

    Nur naheliegend, dass man das mit Kaiserpinguinen ebenso versucht.

  6. Jurgen 31. August 2023 at 12:08Antworten

    Und dieses Jahr war da noch die Meldung, dass russische Eisbrecher wegen der Dicke des Eises nicht mehr durchkamen…

  7. La Libertà 31. August 2023 at 11:23Antworten

    @suedtiroler

    No, Polar Bears Do Not Live In Antarctica. But Could They?

    It is a common misconception that polar bears roam the world’s southernmost continent, to the frustration of many scientists. Given the similarities between Antarctica and the real home of polar bears, the Arctic, this confusion is quite understandable. So why is it that polar bears are only found near the North Pole?

    It Started With Pangea

    Millions of years ago, Earth’s continents sat together as a single super-continent: Pangea. Animals of the time could travel across landscapes which are now separated by massive oceans. But when Pangea broke apart about 200 million years ago, this level of animal mixing came to a halt.

    It just so happened that the ancestor of today’s polar bears ended up on the continental slices that became Europe, Asia, and North America. These ancestors gave rise to North America’s brown bears 1.4 million years ago, well after Pangea broke apart. It wasn’t for another 1 million years that an albino version of the brown bear evolved and began to thrive in the Arctic, making the polar bear a relatively recently-evolved animal in Earth’s long history.

    Antarctica was once a part of the Pangea supercontinent, too, before slowly drifting south. But unlike the pieces that went north, no bear ancestors were along for the ride south – or at least, no ancestor able to survive the harsh Antarctic climate.

  8. Gerhard 31. August 2023 at 11:03Antworten

    Etwas off topic, aber vielleicht wichtig: In dem unten verlinkten frei zugänglichen physikalischen Fachartikel (peer-reviewed) von 2021 wird die Rückstrahlungsfähigkeit des CO2 in der Atmosphäre untersucht. Die Autoren schließen, dass 1) allenfalls 30% der beobachteten Erwärmung der Atmosphäre auf die Veränderung in der CO2-Konzentration zurückzuführen sind 2) Die beobachtbare Erwärmung wesentlich auf eine Veränderung der H2O-Konzentration zurückzuführen sei. 3) Klimamodelle den wärmenden Effekt des CO2 um den Faktor 5 überschätzen.
    Die Autoren erweitern Berechnungen aus einem darin zitierten früheren Artikel von ihnen, der aber nicht frei zugänglich ist.
    Der interessierte Laie versteht die Schlussfolgerungen, kann aber kaum die Argumentation nachvollziehen. Vielleicht ein Thema für den tkp Blog?

    Smirnov BM, Zhilyaev DA. Greenhouse Effect in the Standard Atmosphere. Foundations. 2021; 1(2):184-199. https://doi.org/10.3390/foundations1020014

    (“As is seen, the contribution of carbon dioxide in the change in the global temperature for the evolution of the real temperature is approximately 30%.”)
    ” In this evaluation as well as previous evaluations, we have a contradiction with the results of climatological models in the analysis of the Earth’s greenhouse effect, according to which the increase in the global temperature differs by five times. We show [51,52], so the large difference results from ignoring, in climatological models, the Kirchhoff law [50], according to which radiators are simultaneously the absorbers. In this case, we take the change in the radiative flux created by 𝐶𝑂2 molecules as the change of the total radiative flux.”
    “Note the restrictions by the frequency range up to 1200 cm−1 in the previous calculations [1]; we thus assume that the atmosphere is transparent for larger frequencies, and the emission at larger frequencies is determined by clouds. However, according to the HITRAN data bank, water molecules absorb effectively in the enlarged frequency range. As a result, the derivative (22) is larger than that according to [1]. We proved early (for example, [1]) that atmospheric 𝐶𝑂2 molecules are not the main radiator of the atmosphere. From these evaluations, it follows that water molecules in the atmosphere may be responsible for the observed heating of the Earth.”)

    • suedtiroler 1. September 2023 at 13:20Antworten

      das klingt nach Schwurbelei!
      es muss an den extrem hohen Temperaturen in der Antarktis liegen!
      im Süden ist es bekanntlich immer wärmer als im Norden, weiß doch jedes Kind :)

  9. Hasdrubal 31. August 2023 at 11:01Antworten

    „Die Suche im Internet bringt unzählige Treffer mit Titeln wie „Kaiserpinguine leiden massiv unter dem Verschwinden von Meereis in der Antarktis“.“

    Östliche Medien schrieben gestern über Baerbock, die von Wirtschaftssanktionen gegen Niger träumt – wohl wissend, dass dies den Hunger dort stärken würde. Der vorherige TKP-Artikel war über das Aushungern halber Menschheit als Folge der Klimagemurkse-Agenda. Gut zu wissen, dass die Woken sich mehr um Pinguine als um Homo Sapiens sorgen – die meiste Welt kann sich aber derart dekadente Prioritäten nicht leisten.

    • Pet van de W 31. August 2023 at 14:04Antworten

      Zeige Sie uns doch mal eine Primärquelle einer aktuellen Hungersnot im Niger, bitte.

  10. suedtiroler 31. August 2023 at 10:41Antworten

    aus absolut sicherer Quelle weiß ich, dass es am Südpol keine Eisbären gibt – so warm ist es dort schon!!!

    • 1150 31. August 2023 at 12:03Antworten

      noch gibt es keine, aber bald wird jemand*innen auf die idee kommen,
      die arktische überpopulation dorthin zu verbringen, quasi als tierische klimaflüchtlinge.
      nur wird dies den pinguinen wiederum bestimmt nicht gut bekommen

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