Brasiliens Ablehnung des Dollars im Handel mit China – Lateinamerika folgt

5. April 2023von 1,3 Minuten Lesezeit

Die Sanktionen der USA und ihres EU-Gefolges gegen Russland und einer Reihe weiterer Staaten hat zu einer Abwendung vom Dollar geführt. Immer mehr Staaten wollen ihren Außenhandel in der eignen Währung abwickeln und jedenfalls den Dollar vermeiden. Am 29. März einigten sich die Zentralbanken Brasiliens und Chinas auf die Einrichtung eines Offshore-Clearingzentrums.

Der Übergang Brasiliens und Chinas zur Verwendung nationaler Währungen in ihrem bilateralen Handel wird schwerwiegende Auswirkungen auf die lateinamerikanische Region haben, sagte Pedro Costa Junior von der Universität Sao Paulo.

„Dies ist nicht die erste Erfahrung für China. Es handelt bereits mit 25 Ländern in Yuan; mit Argentinien in der lateinamerikanischen Region. Dennoch befindet sich Brasilien tatsächlich auf einer anderen Ebene, da es die wichtigste Wirtschaft der Region ist. “Wie [Ex-US-Präsident Harry] Truman sagte, wird die gesamte Region folgen, wohin Brasilien auch geht”, so der Experte.

Auf Brasilien entfallen etwa die Hälfte des Territoriums und der Bevölkerung des Kontinents und mehr als die Hälfte des regionalen BIP, so Costa Junior. Andere lateinamerikanische Länder werden Brasilien kurz nach dem Beginn eines solchen Handels in nationalen Währungen mit China folgen, fügte er hinzu.

Am 29. März vereinbarten die Zentralbanken von Brasilien und China die Einrichtung eines Offshore-Clearingzentrums. China ist seit 2009 der wichtigste Handelspartner Brasiliens.


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8 Kommentare

  1. Wolfgang Schneider 7. April 2023 at 22:39Antworten

    1823 wurde die Monroe-Doktrin aus der Taufe gehoben. Nun wird sie 200 Jahre alt. Uncle Sam hatte ganz Amerika von Mexiko bis Feuerland zu seiner Spielwiese erklärt und die Europäer rausgeekelt. Wir erleben grad das Ende eines Zeitalters. Obschon: In den 1930ern waren der deutschen Industrie heftige Einbrüche in die Märkte Lateinamerikas gelungen. Tauschhandel, Barter genannt. Ohne Dollar, Pfund und Gold, denn das hatte der Adolf nicht. Die Latinos auch nicht. Wie die Ukraine heute mit Rußland spielte damals Polen für die Wallstreet-Banken den Lockvogel, Hitler in die Weltkriegs-Falle zu locken, wo man ihn haben wollte. Rechtzeitig vor den Bus zu schubsen ist, was sie auch mit China versuchen könnten. Zündeln In Taiwan, Korea … Hitler hatte den Latinos geholfen, sich dem Würgegriff von Wall Street, Rothschild usw. zu entziehen. Gaddafi wollte sowas auch:
    https://www.globalresearch.ca/hillary-emails-reveal-nato-killed-gaddafi-to-stop-libyan-creation-of-gold-backed-currency/5594742

  2. Wolfgang Schneider 7. April 2023 at 22:03Antworten

    Lieber Fritz Madersbacher, vergiß mal Bolivien nicht, wo sie Evo Morales wegputschen ließen. Bolivien ist das Land, wo all das schöne Lithium ist. Perspektivisch gedacht, denn bald können die Amerikaner sich mit ihren Greenbacks die Körperteile putzen.

  3. Fritz Madersbacher 5. April 2023 at 10:09Antworten

    “Der Übergang Brasiliens und Chinas zur Verwendung nationaler Währungen in ihrem bilateralen Handel wird schwerwiegende Auswirkungen auf die lateinamerikanische Region haben”
    Früher wäre das mit einem Militärputsch beantwortet worden, aber diese Zeiten scheinen vorbei zu sein …

  4. Rainer 5. April 2023 at 8:32Antworten

    Ist ja ganz lieb.
    So zockt China wieder mal alle ab.
    3,13 Billionen Dollar hat China als Devisen gebunkert.
    China hat sicherlich kein Interesse daran sich die eigenen Vermögenswerte durch die Abstufung des Dollars zu vernichten.
    Der Dollar wird Leitwährung bleiben.

    • OMS 5. April 2023 at 8:57Antworten

      Die Reserven werden in $ ausgezeichnet eben weil der $ noch Leitwährung ist. Das bedeutet aber nicht, dass China so viele grüne Scheine und US-Staatsanleihen in ihrem Tresor haben. Ein Vermögenswert, Gold zum Beispiel, bleibt ein Vermögenswert. Gleichgültig ob dieser Wert in $, € oder ¥ ausgewiesen wird. Wenn der $ den Bach hinunter geht, steigt automatisch der ¥.

      • Rainer 5. April 2023 at 9:39

        OMS
        5. April 2023 at 8:57Antworten

        Eine Aufwertung des Renminbi Yuan ist nicht in Chinas Interesse.
        Das würde die Exporte verteuern und die Wettbewerbsfähigkeit einschränken.
        Im schlimmsten Fall kann ein Land, dadurch seine Wettbewebsfähigkeit verlieren.

    • Jan 5. April 2023 at 21:16Antworten

      @Rainer

      Das ist richtig – unter der Annahme, dass es beim globalen Handel bleibt und der Westen die Hauptabnehmer stellt.

      Offenbar bereitet man sich darauf vor, dass nichts so bleiben wird, wie es war. Vielleicht wegen der Sanktionsmöglichkeit, vielleicht wegen der Perspektiven für Energie, vielleicht wegen der Inflation, die man kaum in den Griff bekommen dürfte. Oder man meint, dass der Dollar sowieso keine Zukunft habe.

      Bei bilateralen Verträgen spielt der Wechselkurs eine untergeordnete Rolle, siehe Saudi-Arabien – Kenia.

      Die Folgen? USA und Europa ohne billige Waren, das Handelsvolumen des Dollar sinkt, das Ponzi-Scheme in der Finanzwirtschaft kommt ins Wanken. Die USA haben noch bis max. 2030 Öl. Europa fast gar nichts. Ob das noch etwas wird mit der Solarwende?

      Armes Europa!

  5. Mine 5. April 2023 at 8:06Antworten

    Und? Haben die Amis das eigentlich gewollt? Ich meine, sie scheinen dieses “Ziel” ja schon länger zu verfolgen. Kommt das für sie unerwartet? Oder ist jetzt eine absichtlich zerstörerische Kraft am Ruder?

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