
Woke-Wahn in Österreich: Wehret den Anfängen
Und nun ist es auch “bei uns daheim” so weit: Woke-ismus brandet dieser Tage mit voller Wucht gegen die Küsten Europas – und, wenig überraschend – ist Der Standard erneut “mittendrin, statt nur dabei”. Wie auch bei den “Zero Covid Falken” oder der Wählerbeschimpfung nach der Landtagswahl in NÖ. Ein längst überfälliger Widerspruch zu den aktuell ebenda vertretenen Halb- und Unwahrheiten, zwischen denen man wenig Sinnvolles, aber sehr viel billige Polemik erkennen kann, die sich hinter der (Pseudo-) Ideologie des Woke-ismus zu verbergen sucht.
Nahezu zufällig klickte ich heute Früh auf den einschlägigen Beitrag “Österreich und die Kolonien: Wer übernimmt in der Gegenwart Verantwortung?” von Daniel Moser, der gestern (6. Feb. 2023) im Standard veröffentlicht wurde. Nun ist man angesichts der zunehmend grottigen “Berichterstattung” zu den Themen Corona oder Migrationspolitik zwar schon Einiges gewohnt, aber der “Community-Beitrag” des in in Innsbruck, Loughborough und Salzburg Politikwissenschaft studiert habenden Verfassers, Daniel Moser, ist ein besonders jenseitiges Schriftstück.
“Die Verantwortung Österreichs”
Dieser Titel findet sich nach dem ersten Drittel des Beitrags, in dem Moser zunächst einen Faktenfriedhof europäischer Grausamkeiten darlegt. Von den belgischen Grausamkeiten im Kongo über den britischen Imperialismus bis hin zur Berliner Westafrika-Konferenz (1884/85), in dessen Rahmen einige wenige europäische Mächte das subsaharische Afrika untereinander aufteilten, da ist für jeden etwas dabei:
Schließlich war ein Vertreter Österreich-Ungarns auch bei der Berliner Westafrika-Konferenz 1884 und 1885 anwesend, wo Österreich-Ungarn zwar kein eigenes Kolonialgebiet in Afrika, jedoch Schifffahrtsrechte zugesprochen bekam.
Nun steht es mir fern, Kolonialismus und Imperialismus schön zu reden, aber was Herr Moser in dem Beitrag betreibt – schließt sich nahezu nahtlos an die Halb- und Unwahrheiten zum 2. Weltkrieg und dem Ukraine-Konflikt an, die Bundespräsident Van der Bellen kürzlich von sich gegeben hat.
Vielfach geschieht dies unter Einsatz von Tatsachen, wobei entscheidende Aspekte von deren Kontext oder Auswirkungen entweder falsch dargestellt (“lies of omission”, etwa: Lügen durch Auslassung) oder nur zum Teil (“lies of comission”, etwa: Lügen durch Teildarstellung) angeführt werden.
Beides sind erprobte Propaganda-Maßnahmen, wie diese im gleichnamigen “Lehrbuch” von Edward Bernays (1928) ohne Aufheben zu finden sind. Weitere Details finden Sie hier.
Moser’sche Jenseitigkeiten
Der Ton, der die Musik macht, wird von Daniel Moser wie folgt angegegeben:
Die Republik Österreich stellt neben der Republik Ungarn eine der beiden rechtlichen Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie dar, womit sich die Frage stellt, welche Verwerflichkeiten der Habsburgermonarchie im Zusammenhang mit Kolonialismus, Imperialismus, Sklaverei und Kunstraub im Ausland zu Last gelegt werden können.
Nun wäre es ein Leichtes, auf diese Frage mit, “wie soll denn dies argumentativ, logisch oder auch juristisch haltbar sein”, zu reagieren und abzutun. Ich aber denke, dass diese Reaktion, so gerechtfertigt sie auch erscheinen mag, womöglich erwünscht ist, da man dann im Sinne der Projektion dem jeweiligen Gegenüber alles Mögliche – etwa “Rassismus”, “Fremdenfeindlichkeit” oder Schlimmeres (die “Nazi-Keule“) – unterstellen kann.
Also wollen wir anhand dreier Beispiele kurz diese Frage für bare Münze nehmen.
Beispiel 1: Frühneuzeitlicher Kolonialismus
Hierbei lässt sich etwa ein Teil der österreichischen Mitverantwortung für Sklaverei und Kolonialismus bereits auf die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurückdatieren, als der Habsburger Karl V sowohl die Habsburgischen Erblande um das heutige Österreich herum als auch Kastilien und die dazugehörenden Überseegebiete auf den amerikanischen Kontinenten erbte, wo zu dieser Zeit die Versklavung von Afrikanern und Afrikanerinnen betrieben wurde. Ein Relikt dieser Ära ist auch die Tatsache, dass sich die weltberühmte Federkrone Moctezumas heute in Wien befindet, die jedoch trotz Anfragen von mexikanischer Seite wegen ihrer Fragilität nicht nach Mexiko zurückgebracht werden kann.
Nun ist dies eine steile These, denn es würde ja bedeuten, dass Karl V. (Kaiser von 1520-58), der nach dem Tod seines Großvaters Maximilian I. (Kaiser von 1508-19) das Erzherzogtum Österreich erbte, gleichsam zum Mittäter wird. Nun können Territorien wie die Erzherzogtümer ob bzw. unter der Enns schwierig als solche ausgemacht werden, aber immerhin deren Bevölkerung – mehr als 500 Jahre später offenbar sehr wohl.
Ausgelassen werden von Herrn Moser u.a. die Tatsache, dass Karl V. in “den Niederlanden” (nicht der heutige Staat, sondern Teil der “zusammengesetzten Monarchie” des Hauses Habsburg war) aufgewachsen war; er hernach in Kastilien (“Spanien” gab es zu Beginn des 16. Jahrhunderts übrigens ebenso nicht; die Forschung gebraucht den Begriff der “Spanischen Monarchie”, die nicht minder “zusammengesetzt” war) lebte; und in den sogenannten Verträgen von Worms (1521) bzw. Brüssel (1522) die österreichischen Länder an seinen jüngeren Bruder Ferdinand I. (Kaiser von 1558-64) übergab.
Wir halten also fest, dass Karl V. “technisch” betrachtet Herrscher über die Erzherzogtümer ob bzw. unter der Enns von 1519-22 war; den Titel des Erzherzogs von Österreich hat er selbstredend zeitlebens behalten, was aber aufgrund der Tatsache, dass “die Habsburger” vor allem als “Haus Österreich” (Casa de Austria, Maison d’Autriche, Casa d’Austria) bekannt waren, wenig verwunderlich ist. Die Forschungsliteratur hierzu ist übrigens überwältigend; ich empfehle Ihnen als Überblick T. Winkelbauer, “1526–Die Entstehung der zusammengesetzten Monarchie der österreichischen Linie des Hauses Habsburg”, in Von Lier nach Brüssel: Schlüsseljahre österreichischer Geschichte (1496-1995), hrsg.v. Martin Scheutz und Arno Strohmeyer (Innsbruck, 2010), 59-78, inkl. Auswahlbibliographie. Wenn Sie “mehr” an Hinweisen haben wollen, schreiben Sie mir doch bitte.
Des Weiteren halten wir fest, dass die Feststellung, dass die Einwohner der Erzherzogtümer ob bzw. unter der Enns von 1519-22 irgendetwas mit den Bewohnern der Republik Österreich 2023 zu tun haben ausgesprochen problematisch ist. Nicht nur, da hier 500 Jahre dazwischen liegen oder diese Form der “historischen” Ableitung von Ansprüchen eher dem “Geist des 19. Jahrhunderts” entspricht denn der Aufklärung und Wissenschaftlichkeit; sondern auch deswegen, da die Menschen des frühneuzeitlichen Europas ja auch keinerlei Einfluss auf die Politik hatten. Im besten Fall können die ständischen Eliten – Klerus, Hoch- und Kleinadel, Städte – als Repräsentanten der feudalen Ordnung ausgemacht werden, an deren Spitze “der Landesfürst” stand. Hinweise auf “Klassenunterschiede” – damals wie heute – sind den “Wokeristas” allerdings fremd.
Anders formuliert: wie kommen Sie und ich dazu, die Rechnung für “die da oben” zu übernehmen, noch dazu, wenn da mehr als 500 Jahre dazwischen liegen? Allesamt natürlich Details, die das “Argument” von Herrn Moser allerdings vielfach komplizierter und jenseitiger erscheinen lassen würden.
Beispiel 2: Das 19. Jahrhundert
Jedoch auch in der Hochphase der Imperialismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben Österreicher und Österreicherinnen ihre Spuren hinterlassen. So hat der Österreichische Lloyd, eine ab 1833 in Triest situierte Reederei, in dieser Zeit Sklaven und Sklavinnen in das Osmanische Reich transportiert. Einzelne Österreicher waren auch zum Teil in fremden Diensten bei der europäischen Eroberung und Kolonisation Afrikas beteiligt, wie etwa in britischen Diensten bei der Eroberung und Kolonisation des Sudan einschließlich der Niederschlagung des Mahdi-Aufstandes. Schließlich war ein Vertreter Österreich-Ungarns auch bei der Berliner Westafrika-Konferenz 1884 und 1885 anwesend, wo Österreich-Ungarn zwar kein eigenes Kolonialgebiet in Afrika, jedoch Schifffahrtsrechte zugesprochen bekam.
Hier sehen wir ein weiteres Beispiel postmodernistischer Beliebigkeit: wenn schon nachweislich keine Überseegebiete als Evidenz angeführt werden können (ich frage mich, nebenbei, wieso Herr Moser die Niederlassung in Tientsin, der einzigen “Kolonie” der Habsburgermonarchie, nicht erwähnt), dann sucht und findet man eben manch ein “schwarzes Schaf”, wie die Triester Reederei oder “einzelne Österreicher…zum Teil in fremden Diensten” und stellt sozusagen eine Form der Kontaktschuld her (“guilt by association”). Klar, die Grausamkeiten der europäischen Kolonialherren in Afrika soll damit nicht entschuldigt oder gar schön geredet werden, diese Form der “Argumentation” ist aber aus zwei in demselben Absatz angeführten Gründen schwer problematisch:
Einerseits, da die Niederschlagung des Mahdi-Aufstands im Sudan eine britische Angelegenheit war, die man bei näherer Betrachtung in den Konflikt zwischen London und Paris einordnen müsste: Großbritannien strebte nach einer durchgängigen Nord-Süd-Verbindung (“Vom Kap bis Kairo“), wobei Frankreich im Gegensatz hierzu nach einer Ost-West-Verbindung ihrer Kolonien in Westafrika und im heutigen Djibouti strebte. Die Konfliktträchtigkeit ist offensichtlich, und der Mahdi-Aufstand erfolgte ja z.T. daher, da die Briten sich gegen die französischen Pläne durchzusetzen vermochten.
Andererseits, da die bloße Anwesenheit eines Vertreters Österreich-Ungarns – übrigens flächenmäßig der zweit- bzw. drittgrößte Staat Europas um 1900 – bei der Berliner Westafrika-Konferenz ausreichen solle, um “historische Verantwortlichkeiten” (wie zuvor vermerkt) abzuleiten. Hierzu mag Ihnen folgendes Gedankenspiel als Parabel dienen: wenn es nach diesem Standard ginge, so wäre ja die bloße Präsenz z.B. im Rahmen der Sitzungen der Vereinten Nationen im Vorfeld des US-geführten Angriffskrieges gegen den Irak im Februar 2003 ein Grund, eine ähnliche Mitverantwortung zu konstruieren. Der damalige US-Außenminister Colin Powell hat im Sicherheitsrat über die Kriegsgründe gelogen. Österreich war damals übrigens als UNO-Mitglied auch “anwesend”.
Absurder – und dümmer – geht es kaum noch.
Beispiel 3: das 20. Jahrhundert
Die imperiale Vergangenheit Österreich-Ungarns ist jedoch nicht allein durch potentiell geraubte Kunst belastet, sondern auch durch die Tatsache, dass einzelne Habsburg’sche Besitzungen in Süd- und Osteuropa vom Zentrum der Macht aus de facto als Kolonien betrachtet wurden, wie etwa Galizien, die Bukowina oder, sehr exemplarisch dafür, Bosnien und Herzegowina.
Die Idee, dass die vor dem Gesetz gleichberechtigte Bürger Österreich-Ungarns “vom Zentrum der Macht aus de facto als Kolonien betrachtet wurden” ist keineswegs neu. Dies funktioniert faktisch wie argumentativ aber ebenso nur dann, wenn man recht “freigiebig” mit Fakten wie der Dezemberverfassung (1867) und den folgenden Revisionen umgeht, die u.a. die Legalisierung der Arbeiterbewegung und das allgemeine Männerwahlrecht gebracht haben. Sowohl die Bukowina (1910) als auch Mähren (1910, aber dies verschweigt Herr Moser), aber auch Galizien und Lodomerien (1914, nicht mehr umgesetzt wegen des 1. Weltkriegs) hatten – analog zu dem “Ausgleich” mit Ungarn – Grundgesetze erhalten, die diesen Teilen des Habsburgerreiches weitgehende Autonomie verschafften.
Die Lage in Bosnien-Herzegowina ist gewiss anders gelagert, u.a. aufgrund der Zusammensetzung Österreich-Ungarns: da man sich aufgrund der antislawischen Einstellung der deutsch- und ungarischsprachigen Eliten nicht einigen konnte, das mehrheitlich slawische Land der einen oder anderen Reichshälfte zuzuschlagen, da das schwierige ethnische Gleichgewicht sonst aus dem Gefüge geraten wäre (auch hier nur in aller Kürze: der Ausgleich zwischen Deutschösterreichern und Ungarn – Magyaren – basierte auf dem Ausschluss v.a. der slawischen Bevölkerungsgruppen; jede fundamentale Veränderung war nach 1867 unmöglich, da es eben nur zum Nachteil der beiden relativen Mehrheitsgruppen der Deutsch- und Ungarischsprecher geführt hätte).
Hinzu kommt, dass Herr Moser die Vorgeschichte – der osmanischen Herrschaft von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis zum Berliner Kongress (1878) – verschweigt; das Berliner Treffen war übrigens weitaus bedeutsamer für die europäische Kolonisation Afrikas, bleibt aber auch außen vor.
Auf die weiteren, im Verlauf des 1. Weltkriegs begangenen Gräueltaten und Kriegsverbrechen einzugehen, erspare ich Ihnen – mit einer Ausnahme. Das Gefangenenlager in Mauthausen wird erwähnt, wobei erneut eine Form der “Kontaktschuld” zu späteren Geschehnissen insinuiert wird.
Resümee und Ausblick
Alles in allem ein grottiger Beitrag, der weder für den Verfasser noch für den Standard spricht. Aber für den “Zeitgeist”, alles schlecht zu machen, was “früher” einmal war. Klarerweise zeigt “die Geschichte” vielfach Elend, Leid und Tod, insbesondere in Europa; aber es zeigen sich auf andere Aspekte, etwa die genuinen Errungenschaften wie “der Universität” oder der Sammlungsbegeisterung (“Antiquarismus”), die u.a. dazu geführt haben, dass Artefakte wie die Federkrone Moctezumas – heute im Weltmuseum – zu besichtigen sind.
Ähnlich verhält es sich auch mit vielen anderen Ausstellungsstücken, die in europäischen Museen zugänglich sind; es steht durchaus die Frage im Raum, ob diese Exponate überhaupt noch existieren würden, wenn dies nicht der Fall wäre.
Was Daniel Moser hier betreibt ist also Geschichtskitsch der übelsten Sorte und das, was gemeinhin als “virtue signalling” (etwa: Tugendsignalisierung) im englischen Sprachraum seit einigen Jahren bekannt ist – und nun massiv nach Europa “überschwappt”.
Zum Abschluss sei Ihnen folgendes Gedankenexperiment mitgegeben (und wenn Sie alt genug sind, sich der Feminismus-Debatten der 1980/90er Jahre zu entsinnen, erkennen Sie hier wohl “Wahlverwandtschaften”):
Stellen Sie sich einfach vor, die “Orts- und Farbzuschreibungen” derartiger Klagen wären umgedreht; wenn Ihnen das dann als absurd vorkommt, dann mag es durchaus daran liegen, dass es, nun ja, jenseitig ist.
Ein Beispiel gefällig? Beethoven ist ein “weißer Mann aus Europa”, ergo abzulehnen. Aber es ist gleichzeitig in Ordnung, wenn “nichtweiße Personen von anderswo” Beethoven – oder andere Stücke – spielen. Mit klassichen Musikinstrumenten, die mehrheitlich in Europa für just diese Art der Musik entwickelt wurden.
Wie war das noch einmal mit “kultureller Aneignung”?
Es sieht eher wie “umgekehrter Rassismus” aus. Dasselbe mag für “toxische Männlichkeit” und “Haltungsjournalismus” gelten.
Wenn es nicht so absurd und mit realen Folgen verbunden wäre, man könnte herzhaft darüber lachen.
Mir ist das Lachen darüber schon länger vergangen.
Bild Bierpapst, Bierpapst Conrad Seidl at Oud Beersel, CC BY-SA 4.0
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9 Kommentare
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Ich frage mich gerade, wo die ehem. Kolonien ohne Kolonialismus heute stünden? Ich meine nicht, dass sie Industriestaaten wären, was ja nicht unbedingt erstrebenswert scheint. Mich hat die Einmischung in die Entwicklung anderer immer gestört, besonders der Missionarismus der RKK. Damit hat man den Völkern ihre eigene Kultur genommen und verhindert, dass sie sich selbst entwickeln können. Darum bin ich auch für die sofortige Abschaffung der sog. “Entwicklungshilfe”, die diese Länder ja doch nur lähmt. Es müssen ja doch nicht alle so werden wie wir bzw. “der Westen”.
“Verantwortung” beginnt mit Wissen. Wissen ist bekanntlich Macht. Darum wird z.B. in der schulischen Bildung vieles, vor allem aus der (auch eigenen) Geschichte lieber vernachlässigt oder unter den Tisch gekehrt, weil es nicht in die (von oben) gewünschte Sicht der Dinge passt, und uns dazu befähigen würde, diese Sicht in Frage zu stellen.
“Verantwortung” Österreichs in Bezug auf Kolonialismus und (imperialistische) Unterdrückung hieße heute selbstverständlich, die selbstgewählte immerwährende Neutralität ernsthaft und verantwortungsvoll wahrzunehmen. Das würde uns international große Achtung und auch Vertrauen einbringen. Praktiziert wird das Gegenteil, auch zum Nachteil der eigenen Bevölkerung. Die Einbindung in die westlichen Absichten und die Unterordnung unter USA, EU und NATO hat Österreich viel Mißtrauen eingebracht. Nicht umsonst heißt sein zuständiges Ministerium nicht mehr “Bundesministerium für Äußeres”, sondern “Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten”.
So wird jede Diskussion über die Vergangenheit, über kolonialistische und imperialistische Untaten scheinheilig und auch nutz-, weil folgenlos. Ein NATO-Medium wie “Der Standard” ist dafür sowieso ungeeignet, weil selber Angriffsziel für alle neutralitätsbewußten Österreicherinnen und Österreicher …
Ich wäre dafür, dass Frauen Reparationen an uns Männer zu zahlen haben.
Für die Rippe, die man Adam aus der Brust riss.
D’you think that Adam fancied Eve?
What if Eve could not conceive?
And he had to breed with Steve?
We’d all be gay
(Robbie Williams – I Tried Love)
Njeiii, das hat ja Gott gemacht…
Nun schwingen sich gerade die paradewoken Meingunsblasenveröffentlicher auf zu eurozentristischen Meinungs- und Kulturkolonialismus. Da werden Islamischen Frauen die Schleier wegdemonstriert ob sie nun wollen oder nicht, die ganze unzivilisierte (nichtwestliche) Welt hat das ultimative Ukrainenarrativ zu akzeptieren und generell sind kulturelle Eigenheiten nur dann zu respektieren wenn sie gerade im US-amerikanischen Twitterfeeds trenden.
Man sollte momentan gerade links der Mitte das Wort Kolonialismus mit besonderer Vorsicht verwenden.
Wer übernimmt denn in der Gegenwart Verantwortung für die jährlich etwa 60 Millionen getöteten ungeborenen Kinder?
Manche abgetriebene Kinder sind Rohstoff u.a. für die Bereitstellung der Corona- oder Rötelnimpfungen, auch eine Form des Menschenhandels, in der Gegenwart, s.a. z.B. hier
washingtontimesdotcom/news/2015/aug/19/planned-parenthood-kept-aborted-babies-alive-to-ha/
Ich schätze, das “virtue signalling“ dient auch dazu, die weitverbreitete und geförderte Ent-Wertung der menschlichen Sexualität an sich zu übertünchen.
heute wieder einmal eine regelmässige anmeldungsaufforderung vom staatlichen fäkalsender bekommen und zum wiederholten mal in die rundablage entsorgt.
Stephan, was soll schon bei einem Politikwissenschaftler rauskommen, der versucht Geschichte zu betreiben. Die kaiserlich österreichischen bzw. österreichisch-ungarische Regierungen haben in der Tat viele Grausamkeiten begangen, weswegen es im 19. Jh. zum Massenexodus nach Übersee kam. Die Briefe der Emigranten (oder besser Flüchtlinge) sind voll mit Erfahrungsberichten über Folter und Verfolgung im Reich und das betraf alle Untertanen, nicht nur die aus den Peripherien im Osten und Südosten. Auch das Österreich im 19. Jh. eine wichtige Rolle in der Fertigung von Sklavenschiffen spielte, ist eine Tatsache, aber Moser hat davon keine Ahnung, stattdessen kommt er mit Konferenzteilnahmen unserer Diplomaten, die angeblich unsere Schuld heute belegen würden.