Streiks in Raffinerien – Französische Arbeiter setzen der Ordnung zu

10. Oktober 2022von 2,1 Minuten Lesezeit

Vielerorts geht in Frankreich das Benzin aus. Streiks in mehreren Raffinerien sorgen für Engpässe im ganzen Land.

Die Arbeiter von Exxon-Mobile und Total-Energie gehen auf Konfrontation. Vier Raffinerien sollen aufgrund von Streiks komplett runtergefahren, weitere sind auf reduziertem Betrieb. Die Folge: Tausende Tankstellen sind leer. In Nordfrankreich bereits fast jede Zweite, auch in Paris wird es immer schwieriger, zu tanken.

Streiks bringen Benzinkrise

Es ist eine akute Spritkrise, die Frankreich durch die Streiks der Arbeiter erfasst hat. Kanister dürfen im Norden nicht mehr befüllt werden, in anderen Regionen gilt eine Maximalbezug von 30 Liter. Offenbar prüft die Polizei vereinzelt auch die Autos, ob diese tatsächlich leer sind. Zehn Prozent mehr Lohn fordern die Arbeiter und ihre Gewerkschaft.

Von den Konzernen gab es aber kein Entgegenkommen, das führte nun zum Streik, der Frankreich mächtig zusetzt. In der Bevölkerung hat die Blockade aktuell durchaus Unterstützung. Getragen ist die Gewerkschaft von der CGT, die größte Gewerkschaft Frankreichs, die nicht für radikale Positionen bekannt ist.

Druck auf Macron

Es geht letztlich um einen Streit, der in vielen Ländern Europas tobt. Die Öl-Konzernen verdienen von den hohen Preisen extra. Das bekam die Bezeichnung „Übergewinne“. Exxon-Mobil hat im letzten Halbjahr 10 Milliarden Gewinn verzeichnet. Am Wochenende kündigte die linke Opposition Demonstrationen an. Dieses Wochenende gab es Proteste gegen die NATO in Paris.

Macron, der Herrscher von Frankreich, gibt sich plakativ positiv. Schärfere Besteuerung der Konzerne lehnt er ab. Er spricht von Verhandlungen, die es aktuell geben würde. Davon wissen die Arbeiter jedoch nichts, denn die offizielle nächste Lohnrunde ist erst für Mitte November anberaumt. Die Arbeiter haben also eine andere Meinung als Macron.

Im Hintergrund dürfte Macron allerdings weitaus nervöser sein. Frankreichs „heißer Herbst“ scheint eingeläutet sein. Französische Medien rechnen nicht damit, dass der Engpass an den Tankstellen in dieser Woche aufhören wird. Der Ärger wird also steigen. Indes versuchen einschlägige Medien die streikenden Arbeiter zu beschuldigen.

Karin Kneissl kommentierte die Situation in Frankreich abstrakt, jedoch eindeutig: „‚Benzinmangel kann einen zum Weinen bringen‘, schrieb General Rommel am Vorabend der Schlacht von El Alamein 1942 an seine Frau. Ich erinnere mich noch an den Oktober 1973. Aber die Situation ist jetzt viel kritischer.“

Bild IgorCalzone1Strasbourg-Schiltigheim Tankstelle 2CC BY-SA 4.0

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6 Kommentare

  1. Jürgen Apitzsch 11. Oktober 2022 at 6:21Antworten

    Klasse Bild :)

  2. Hans im Glück 10. Oktober 2022 at 18:51Antworten

    Bisserl Off Topic, aber ich denke es passt noch. Der Münchner Merkur weiß zu berichten:

    „Notunterkünfte, Wasserversorgung: Stadt bereitet sich auf Blackout vor

    So überlege die Verwaltung, zentrale Anlaufstellen für Bürger und gegebenenfalls auch Notunterkünfte zur Verfügung zu stellen, sagte Janik. „Wir prüfen gerade, welche städtischen Liegenschaften sich dafür eignen.“ Ins Gespräch brachte er die Schlossberghalle und das Gymnasium. Feuerwehrhäuser eigneten sich dagegen nicht. „Die Feuerwehr muss operabel gehalten werden.“

    Na ja, Feuerwehr wird gerne überbewertet :)

    „Die Bürger müssten sich im Fall eines Blackouts auch darauf einstellen, dass die Stadtverwaltung einige Serviceleistungen dann nicht mehr in gewohnter Zeit erledigen könne. Es könne dann eben mal zwei Wochen länger dauern, bis der neue Personalausweis fertig sei, nannte er als Beispiel.“

    Personalausweise werden sowieso überbewertet Viel wichtiger ist ein aktueller Impfnachweis!!!!
    Das stellt sicher, dass in der kalten, zugigen Bude des THW niemand am Killervirus erkrankt. Den Waschlappen am Morgen muss man sich vermutlich teilen. Und – Bratwurst ist aus. Die wurde bei den Impfwellen im Sommer aufgebraucht.

  3. 1150 10. Oktober 2022 at 17:52Antworten

    @nebelscheinwerfer,
    man kann es in drei worten erklären: zu dumm, zu faul, zu feige

  4. Hannibal Murkle 10. Oktober 2022 at 16:10Antworten

    „ Offenbar prüft die Polizei vereinzelt auch die Autos, ob diese tatsächlich leer sind.“

    Das klingt langsam nach Orwell – wenn ich in einen Supermarkt gehe, werde ich beweisen müssen, dass mein Kühlschrank leer ist? Noch kürzlich hätte man Ähnliches als groteske Absurdität abgetan – jetzt soll es „neue Normalität“ werden?

  5. Pierre 10. Oktober 2022 at 15:44Antworten

    Weil in diesen Ländern die Revolution erst beim Ordnungsamt angemeldet werden muss…

    • CG Jung 11. Oktober 2022 at 6:27Antworten

      @ Pierre

      Weil in diesen Ländern die Revolution erst beim Ordnungsamt angemeldet werden muss…

      Und natürlich genehmigt!

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