Kommt eine Euro-Krise? Zurück zu D-Mark, Schiĺling und Lire?

11. September 2022von 10,9 Minuten Lesezeit

In den letzten 18 Monaten hat der Euro gegenüber dem Dollar etwa 20 Prozent seines Wertes verloren und wird momentan eins zu eins zum Dollar gehandelt. Auch zum Schweizer Franken, zum chinesischen Yuan und insbesondere zum Rubel hat der Euro in den letzten Jahren deutlich an Wert verloren.1 Warum? Was steckt dahinter? Wird er noch weiter fallen? Und was könnte das für Auswirkungen auf uns haben?

Die Lenkungsfunktion des Zinses

Um diesen Fragen nachzugehen, wollen wir uns zuerst einmal klarmachen, warum es innerhalb einzelner Länder oder Währungsräume Zinsunterschiede, sogenannte spreads für verschiedene Kreditnehmer gibt. Die Zinsen sind abhängig von der Qualität, bzw. der Bonität der Kreditnehmer. Je besser die Bonität oder Güte des Kreditnehmers, desto geringer ist die Ausfallwahrscheinlichkeit für die Bank und desto geringer ist daher der Risikoaufschlag und damit der Zins, den der Schuldner zahlen muss. Die Zinsunterschiede steuern daher die Kapitalströme. Schlechte Schuldner mit geringer Bonität bekommen wenig und teure Kredite. Hohe Zinsen sollen schlechte Schuldner davon abhalten, zu hohe Kredite aufzunehmen. Sie haben eine wichtige ökonomische Steuerungsfunktion.

Falls die Zinsunterschiede, die Risikoaufschläge über längere Zeiten nicht den ökonomischen Realitäten entsprechen, falls die Risikoaufschläge nicht die Bonitäten widerspiegeln, werden die Kapitalströme falsch gelenkt. Dann bekommen zu schlechte Schuldner zu billige und zu hohe Kredite. Wie ein Blick in die Wirtschaftsgeschichte zeigt, kommt es dann regelmäßig zu Bereinigungen, die die Form von Kredit- oder gar Finanzkrisen annehmen können. Jüngere Beispiele dafür sind die japanische Immobilienkrise ab 1990, die Südostasienkrise ab 1997, die spanische Immobilienkrise ab 2008 oder die vielen Problemkredite im Bereich Projektfinanzierung ab 20082, die die Finanzkrise 2007-2009 verstärkt haben.

Zinsdifferenzen haben also eine wichtige ökonomische Steuerungsfunktion. Hohe Risikoaufschläge sollen schlechte Schuldner davon abhalten, immer weiter Kredite aufzunehmen. Wenn über Staatsintervention die Zinsdifferenzen künstlich beeinflusst werden führt das zu Kapitalfehllenkung, führt dazu, dass falsche Schuldner falsche Kredite bekommen und dadurch eines Tages eine Bereinigung kommen wird. Je länger die falschen Zinsen die Kapitalströme falsch lenken, desto gravierender wird die Bereinigungskrise ausfallen.

Aushebelung der Marktmechanismen durch die Einführung des Euro

Mit der Einführung des Euro 1998 bzw. 2002 hat genau eine solche systematische Staatsintervention in das Marktgeschehen stattgefunden, die die Zinsdifferenzen politisch beeinflusst und dafür gesorgt hat, dass die Kapitalströme seither in ökonomisch falsche Richtungen fließen. Die Gesetze des Marktes lassen sich aber durch politischen Willen nicht einfach aushebeln. Der Markt rächt sich. Konkret: Wenn die Gläubiger eines Tages feststellen, dass sie ihre Kredite nicht mehr in voller Höhe zurückbekommen werden, dann kann es zu einer Finanzkrise kommen. Eine solche dürfte uns im Euroraum bevorstehen. Denn seit 20 Jahren entspricht die Zinsstruktur im Euroraum nicht mehr den ökonomischen Grundgesetzen. Seit 20 Jahren werden die Kapitalströme in die falsche Richtung gelenkt.

Meiner Einschätzung nach ist der Euro rein ökonomisch betrachtet von Anfang an eine Fehlkonstruktion. Diese Fehlkonstruktion kann man vergleichen mit dem Bau einer Brücke, die auf falschen Berechnungen beruht. Sie dürfte eines Tages einstürzen.

Beispiel Italien

Nehmen wir konkret als Beispiel Italien. Bereits bei der Einführung des Euro 1998 verstieß die Höhe der italienischen Staatschulden gegen die Maastricht-Kriterien. Erlaubt waren offiziell 60 Prozent vom BIP, Italien hatte aber bereits damals 114 Prozent.3 Italien hätte also eigentlich gar nicht in den Euroraum aufgenommen werden dürfen. Aber die entscheidenden Politiker haben sich über diese Regel von Anfang an hinweg- und damit ökonomische Grundregeln außer Kraft gesetzt. Nach gut 20 Jahren Euro betrugen die italienischen Staatschulden Ende 2021 150 Prozent vom BIP. Sie haben also um etwa 35 Prozentpunkte zu- statt abgenommen, obwohl sie schon bei der Einführung zu hoch waren.

Ohne die falschen Zinssignale, sprich ohne den Euro hätte Italien niemals so viele zusätzlichen Schulden zu solch niedrigen Zinsen aufnehmen können. Die Bremsfunktion hoher Zinsen wird seit Einführung des Euro weitgehend ausgehebelt. Die Zinsen auf 10-jährige italienische Staatsanleihen waren von 2014 bis Anfang 2022 fast ständig niedriger als die Zinsen auf 10-jährige US-Staatsanleihen.4 Das war eine ökonomische Absurdität ersten Ranges, eine groteske Marktverzerrung. Die USA haben mit AA+ eine ungleich bessere Bonität als Italien mit BBB5. Dass ein bonitätsmäßig so viel schwächerer Kreditnehmer jahrelang niedrigere Zinsen zahlt als die USA ist eine extreme, politisch bewirkte Marktverzerrung, die sich bitter rächen dürfte.

Italien hat in etwa die gleiche Bonität wie Rumänien.6 Die Zinsen auf 10-jährige rumänische Staatsanleihen waren in den letzten sieben Jahren meist um mehrere Prozentpunkte höher als die auf italienische Staatsanleihen.7 Auch dieser Vergleich zeigt, wie unsinnig falsch die Zinsen innerhalb des Euroraumes waren bzw. sind. Wenn auf Märkten derart lange derart falsche Preise herrschen und dadurch falsche Anreizstrukturen gesetzt werden, kann das nur schiefgehen.

Man könnte das mit einem Land ohne nennenswerte eigene Energievorkommen vergleichen, in dem über viele Jahre ständig die Energiepreise künstlich niedrig gehalten werden. Ein solches Land wird sich einen hohen Energiekonsum angewöhnen. Steigen die Energiepreise eines Tages auf realistisches Weltmarktniveau, weil die Subventionen nicht mehr bezahlbar sind, wird eine Energiekrise in dem Land ausbrechen und zu einem schmerzhaften wirtschaftlichen Bereinigungsprozess führen. Das Gleiche, nur noch stärker, geschieht, wenn eines Tages realistische Weltmarktzinsen einziehen nach einer jahrzehntelangen Periode künstlich heruntersubventionierter Zinsen.

Was kommt? Das Dilemma der EZB

Der Euro dürfte in den kommenden Monaten oder Jahren in Schwierigkeiten kommen. Konkret steht die EZB vor folgendem Dilemma: Um die hohe Inflation von derzeit über 9 Prozent im Euroraum zu bremsen, muss sie die Zinsen stark anheben. Zwei Schritte in diese Richtung sind vor Kurzem bereits erfolgt.8 Allerdings liegen die Zinsen der EZB mit 1,25 Prozent derzeit immer noch weit unter den Zinsen der US-FED, die sie auf 2,5 Prozent9 festlegt, obwohl die Inflation im Euroraum mit 9,1 Prozent10 höher ist als die in den USA, wo sie momentan 8,5 Prozent beträgt.11 Die EZB dürfte die Zinsen mindestens so stark anheben müssen wie die USA, um die Inflation zu brechen. Für die USA wird geschätzt, dass die Notenbank FED die Zinsen auf über 4 Prozent Ende 2023 anheben muss, um die Inflation zu brechen.12

Wenn die EZB die Zinsen ebenfalls auf 4 Prozent oder gar mehr anhebt, bekommt aber die italienische Regierung erhebliche Finanzprobleme: Ein Schuldenstand von 150 Prozent vom BIP bedeutet, dass eine Zinsanhebung um 4 Prozentpunkte für die italienische Regierung eine zusätzliche Finanzbelastung in Höhe von 6 Prozent des BIP bedeutet. Das ist eine Riesensumme. Wie soll das finanziert werden? Dazu kommt, dass die italienischen Energieimporte 2022 vermutlich um etwa 60 Milliarden Euro oder 3 Prozentpunkte vom BIP zunehmen werden.13 Wie soll das alles von der italienischen Volkswirtschaft aufgebracht werden? Wie sollen das die italienischen Bürgerinnen und Bürger bezahlen? Das reale kaufkraftbereinigte BIP pro Kopf liegt in Italien derzeit bereits unter dem Niveau des Jahres 2000!14 Das Land hat seit fast einer Generation kein reales Wirtschaftswachstum mehr gesehen.

Nicht nur in Italien sind die Staatsschulden zu hoch für signifikante Zinserhöhungen. Die Staatsschulden von Griechenland betrugen Ende 2021 193 Prozent vom BIP15, von Portugal 127 Prozent16, von Spanien 11817, und von Frankreich 113 Prozent.18 Auch diese Länder könnten bei deutlichen Zinsanhebungen leicht in Finanzprobleme kommen.

Kurz: Bekämpft die EZB ernsthaft die Inflation mit kräftigen Zinsanhebungen im Euroraum, droht eine italienische Staatsinsolvenz. Das dürfte zu Insolvenzen von vielen italienischen Banken führen, die große Mengen an italienischen Staatsanleihen halten, und im nächsten Schritt, wegen der starken gegenseitigen finanziellen Verflechtungen, bankruns und Insolvenzen bei sehr vielen europäischen Banken auslösen, sprich: Eine enorme Finanz-, Währungs- und Schuldenkrise, die weit schlimmer sein dürfte als die von 2008.

Andererseits: Bekämpft die EZB die Inflation im Euroraum nicht ernsthaft mit Zinserhöhungen, dürfte sich der Euro weiter abschwächen. Die Importpreise, beispielsweise für Energie und Rohstoffe würden dann steigen und die Inflation erneut anheizen. Bei einer solchen Entwicklung könnten ausländische, insbesondere US-Kapitalanleger das Vertrauen in den Euro verlieren, der Euro könnte immer weiter fallen und zuletzt gar zerbrechen. Dann hätten wir Chaos im Euroraum und eine tragische Finanz-, Währungs- und Wirtschaftsdepression mit unabsehbaren Auswirkungen auf die betroffenen Volkswirtschaften und die Menschen in Kontinentaleuropa. Was das unter anderem für den innereuropäischen Frieden bedeuten könnte hat sich bereits 2008 ansatzweise gezeigt. Ich fürchte, im Falle eines vom Markt erzwungenen Auseinanderbrechens des Euro kommen schlimme Zustände auf Kontinentaleuropa zu.

Cui bono, wer profitiert?

Wer würde von einem solchen ökonomischen Zerbrechen Kontinentaleuropas profitieren? Die konkurrierenden Volkswirtschaften, beispielsweise die USA, Großbritannien, aber auch China und andere Länder. Selbstverständlich würden auch diese Volkswirtschaften unter einem Zusammenbruch Kontinentaleuropas leiden, insbesondere, weil Exporte wegbrechen. Aber relativ betrachtet würde sich deren Machtposition verstärken. Unter hegemonialpolitischen Gesichtspunkten wären die genannten Länder eindeutig Gewinner nach dem Motto: Wenn sich zwei streiten oder zusammenbrechen, freut sich der Dritte.

Ein unkontrollierter Zusammenbruch des Euro könnte zu starken nationalen Ressentiments führen. Die Idee, mit der ursprünglich für den Euro geworben wurde: Führt eine gemeinsame Währung ein und ihr werdet nie wieder in schlimme nationale Konflikte kommen, würde dann exakt in ihr Gegenteil verkehrt. Wenn es zu starken nationalen Ressentiments kommt, dürfte Kontinentaleuropa für längere Zeit als ökonomischer, aber auch als politischer Konkurrent geschwächt werden.

Genau genommen konnte man eine solche Entwicklung bereits bei Einführung des Euro erwarten. Es gab bei der Euro-Einführung einige Klagen vor verschiedenen Gerichten gegen den Euro, da solche Fehlentwicklungen von manchen nachdenklichen Ökonomen erwartet wurden. Eine interessante Frage in diesem Zusammenhang ist: Warum wurde der Euro trotzdem eingeführt? War das Zufall? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ein Blick auf mögliche Profiteure ist da oft hilfreich für das Verständnis.

Was tun?

Man sollte den grundlegenden Konstruktionsfehler des Euro offen und ehrlich ansprechen. Dann könnte man beispielsweise folgende Gegenmaßnahmen ergreifen: Man könnte eine geregelte, langsame Auflösung des Euro über 20 Jahre angehen:

Es werden wieder nationale Währungen eingeführt und die Entscheidungskompetenzen schrittweise an die nationalen Notenbanken rückdelegiert, sodass langsam, aber sicher Währungen und Zinsen wieder atmen und sich den individuellen volkswirtschaftlichen Bedürfnissen anpassen können. Ähnlich wie in der Phase von 1998 bis 2001 wird zunächst eine supranationale Zinspolitik weitergeführt, die aber von Jahr zu Jahr, in einem 20-Jahresplan immer stärkere Zins- und Währungsunterschiede zulässt: Es werden Zins- und Währungskorridore eingeführt, die von Jahr zu Jahr erweitert werden, sodass keine wilden Währungsspekulationen stattfinden, also ein Art Rückfahrplan über 20 Jahre, ungefähr genauso lange wie seit der Einführung bis heute.

Man sollte dazu fiskalische Begleitmaßnahmen ergreifen, um die Staatsfinanzen in den einzelnen Ländern zu sichern und soziale Spannungen zu vermeiden: Man könnte eine progressive Bodenabgabe einführen ab einem Freibetrag von vielleicht 2 Millionen Euro pro natürlicher Person. Eine solche Abgabe würde langfristig ökonomisch und ethisch fragwürdigen Großgrundbesitz in Privathand abschaffen und Mieten bzw. Wohnen insgesamt stark verbilligen.19 Die anfänglich erheblichen Erträge aus dieser Abgabe könnte man für Steuer- und Abgabeminderungen von Kleinverdienern verwenden, damit deren Nettoeinnahmen erheblich erhöhen und so den sozialen Frieden sichern. Weitere fiskalische Maßnahmen zur Abwendung von Turbulenzen könnten eine substanzielle Abgabe auf kompetitive Werbung20 und die Einführung einer allgemeinen Vermögenssteuer sein.

Falls die Politiker weiterhin den Kopf in den Sand stecken, fürchte ich, werden wir über kurz oder lang in eine schlimme Euro-Krise stürzen. Denn in seiner heutigen Form ist der Euro meiner Einschätzung nach auf Dauer nicht haltbar.

Referenzen

2 Benjamin C. Esty, Aldo Sesia, An Overview of Project Finance and infrastructure Finance, 2009 Update, June 30, 2010, Harvard Business School

20 Vgl. Kreiß, Werbung – nein danke. Warum wir ohne Werbung viel besser leben könnten, Berlin und München 2016

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder.

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor an der Hochschule Aalen für Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Homepage http://www.menschengerechtewirtschaft.de


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30 Kommentare

  1. JoeO 13. September 2022 at 9:43

    Der Euro Stand vor etwa 20 Jahren übrigens auch schon ca. noch 20% niedriger als heute. #der_Vollständigkeit_halber

  2. rudi & Maria fluegl 12. September 2022 at 23:27

    Falls irgendwer noch daran zweifelt, dass die Hirne die diese Krise mit Kriegstreibereiverstärkung versehen die Ukraine Krise für ein Art Fußballspiel halten.
    Da kam gerade die Meldung auf Ö1: Selenski sagt die U hat im September so und so viele Millionen Km² züruckerobert.
    Das entspricht so und so vielen Fußballfeldern.
    Hier ist die erste Station von vorne wo ich meine Fassungslosigkeit halbwegs passend los werden kann!
    Rudi Fluegl,

  3. OMS 12. September 2022 at 14:42

    Peter Haisenko hat mit seinem Werk “Die Humane Marktwirtschaft” auch einen Denkanstoß zum Geldsystem gegeben. Da der Mensch aber ein Gewohnheitstier ist, will dieser nichts geändert haben und läuft der Hamster weiter im Rad. Ein neues System wird eben dann alternativlos von den Finanzhaien zu deren Gunsten installiert werden. Wer lässt sich denn schon gerne seine Macht entreißen? Die Gier ist eben ein Luder!

  4. R. Gianesin 12. September 2022 at 11:48

    Aber ist es nicht genau das was die Kapitalisten wollen? Die wollen dich, dass der Euroraum zusammenbricht um die digitale Währung, zentral gesteuert von der EZB einführen können. Und da wird es die Frage sein, ob die europäische Bevölkerung das durchschaut und etwas dagegen setzen kann. Das würde aber auch bedeuten, dass wir gute Leute in den jeweiligen Regierungen haben. Aber momentan schaut es eher so aus als wenn wir lauter WEF Leute in den Schlüsselpositionen hätten. Die sind nicht an konstruktiven Ideen interessiert. Wir die BürgerInnen müssen das selbst in die Hand nehmen, schätze ich.

    • Jurgen 12. September 2022 at 12:37

      “Selbst in die Hand nehmen” – jawoll. Ab Digitalgeld Einführung nehme ich nur noch Edelmetalle als Bezahlung oder andere “Materie” zum Tausch an.

  5. Pierre 12. September 2022 at 11:25

    Erst hätte man die Lebensverhältnisse weitestgehend angleichen müssen. Erst DANN wäre eine gemeinsame Währung praktikabel gewesen.

    Darauf hat man schon vor der Einführung hingewiesen. Aber die Politiker wollten ein Symbol erschaffen.

    Jetzt fliegt es uns langsam aber sicher um die Ohren.

  6. Taktgefühl 12. September 2022 at 10:44

    Brüssel ist nichts anderes als ein Dienstleister, genauer, ein gewaltiger Finanzdienstleister. Vielleicht könnte man es als verlängerten Arm des IWF bezeichnen, oder als Briefkastenfirma von Goldman Sachs? Dienstleister sind reine Verbraucher, sie produzieren selber nichts, sondern nutznießen zwischen Produzent und Kunde. Dienstleister machen alles teurer.

    Unter der Regierung Kohl ist nicht nur die Wirtschaftspolitik von nachfrageorientiert auf angebotsorientiert umgestellt worden, zu der Zeit sind eben auch die “Investoren” beschworen worden.
    Die traditionelle Wirtschaftspolitik ist auf den Kopf gestellt worden und es fand eine gelenkte Verschmeltzung von Kapitalgesellschaften statt. Der Corporatismus wirkt nicht nur ansteckend, sondern ist auch eine beschleunigte Ponzi-Pyramide. Die EU-Mitglieder konnten sich der epidemisch verbreitenden Privatisierung nicht entziehen. Irgendjemand muß bezahlen, das sind nicht nur wir, das System übt einen Druck auf alles aus, was da kreucht und fleucht. Die Erde wird zur Beute der Geschäftswelt.

    Meinhard Miegel formulierte eine zeitlang neue Postulate wie “Wirtschaft ohne Wachstum”, aber irgendwie sind nachhaltige Überlegungen völlig untergegangen. Die Parteien beschwören noch immer bei jeder Wahl das Wirtschaftswachstum, die Linken erfüllen ihre Pflicht als gelenkte Opposition, indem sie mit Kinderantworten die hochkriminelle Prozesse verschleiern, und wir werden überschwemmt mit aggressiver Reklame, die längst nicht mehr zu unterscheiden ist von Politikergeschwätz und einer Nachrichtensendung.

    • Taktgefühl 12. September 2022 at 10:46

      Zensur auf dieser Seite ist unberechenbar und wirklich eine Krankheit.

  7. Germann 12. September 2022 at 8:24

    Wäre schön zurück zu D-Mark, Schiĺling und Lire aber wird wohl genauso unwahrscheinlich wie die Sommerzeitumstellung endlich abzuschaffen. Der Euro war keine schöne Idee.

    • wellenreiten 12. September 2022 at 9:53

      Die Idee der Abschaffung der Zeitumstellung ist zu 95% auf deutschem Mist gewachsen und kann dort meinetwegen gerne verrotten. Im Großteil Europas ist das Thema falls überhaupt nur eine Randnotiz.

  8. Jurgen 12. September 2022 at 8:18

    Man könnte auch den Euro mit Silber hinterlegen. Man könnte auch die von der EZB gebunkerten Staatsanleihen endlich auf den Markt werfen, um die Verzerrung aufzulösen.
    Aber die EU hat nur absolute Trottel an der Spitze, die den Karren ganz zerstören wollen!

  9. Mfey 12. September 2022 at 1:38

    Typisch neoliberaler Unsinn. Herr Kreiss hat weder begriffen, dass der Monetarismus faktisch längst beerdigt wurde, noch hat er unser 2-gleisiges Zahlungssystem begriffen, wenn er Kreditvergabe an Privatpersonen mit indirekter Zentralbankgeldschöpfung in einen Topf wirft. Sogenannte Staatsschulden sind mit privaten Schulden überhaupt nicht vergleichbar. Ein souveräner Staat mit einer souveränen Währung kann sich fast beliebig hoch verschulden, solange er dies nicht bei ausgelasteten Kapazitäten sowie bei konkurrierender privater Nachfrage macht. Nur dann gibt es durch Staatsausgaben getriebene Inflation.Die Steuern sind lediglich ein Instrument zur Abschöpfung und Umverteilung der Kaufkraft sowie zur Verhinderung inflationärer Tendenzen.
    Aktuell haben wir keine Lohn Preis Spirale sondern politisch hervorgerufenen Angebotsmangel, also eine dysfunktionelle Marktsituation bei spekulativ künstlich erhöhten Energiepreisen durch unsinnigen Derivatehandel.
    Staatsanleihen müssen von den Banken mit Zentralbankgeld bezahlt werden. Dieses kann und wurde auch zuvor vom Staat via Zentralbank emittiert, da die Geschäftsbanken kein Zentralbankgeld erzeugen dürfen/können. Durch unsinnige Gesetze ist der Staat gezwungen, sich einem Bonitätskalkül privater profitgesteuerter Anleger zu unterziehen. In Kanada ist übrigens die monetäreStaatsfinanzierung gesetzlich erlaubt.
    Eine demokratisch gewählte Regierung mit makroökonomischen Sachverstand (das ist allerdings aktuell ein Knackpunkt in D) ist besser in der Lage, eine Rezession zu bekämpfen ohne massive Arbeitslosigkeit zu verursachen, als Privatbanken, welche nur privatwirtschaftlich denken können und daher zu Unrecht Staatsanleihen wie eine private Im Euroraum, wo die Nationalstaaten ihre Souveränitäz an die EZB großenteils abgegebe haben, tritt das Problem allerdings verschärft auf, wenn man keine Eurobonds zulässt.
    Der zwischenstaatliche Zinsspread behindert massiv die Investition in den Südländern, das massive Lohndumping Deutschlands war hierfür die Grundlage, da dies z.B. Italien massiv in die Schuldnerrolle gedrängt hat. Stichwort unerlaubt hohe Exportüberschüsse Deutschlands, die Ü Rogens auch den Amerikanern ein Dorn im Auge waren.
    Herr Prof. Flassbeck hat das Problem des Euro und der unterschiedlichen nationalen Inflationsraten empirisch und mit saldenmechanische Logik u.a. auf http://www.makroskop.eu sowie auch auf seinem aktuellem Blog relevante – Ökonomik ausführlich erklärt. Auch bei den Ursachen der Eurokrise liegt n.m.M. Herr Kreiss daneben. Lohnstückkosten sind entscheidend, sowie die EU weite Anpassung der Lohnentwicklung an die nationale Produktivitätsenticklung, nachdem man sich auf eine verbindlich umzusetzende Inflationsrate geeinigt hat. Das wurde nicht beachtet, ansonsten könnte der Euro sehr wohl funktionieren.

  10. MOneypox 12. September 2022 at 0:18

    Inflation ist eine Folge des Gelddruckens.

    Per Giralgeld-Schöpfung haben nicht nur National- und Zentralbanken Geld gedruckt, sondern auch Privatbanken.

    Um die Lage stabil zu halten, wurde nicht gern darüber geredet, man behielt es lieber im Dunkel, der Goldpreis wurde “gemanaged” – ohne Vertrauen ist eine Währung am Ende.

    Nun ist sie es auch so, weil man aus blindem Vertrauen nicht bemerken wollte, wie viel Geld all die Jahre aus dem Nichts erfunden wurde.

    Und keiner ist es gewesen, niemand hat es kommen sehen. Nur die, die es bekommen haben.

    Mein ewiges Fazit lautet also: egal welches System wir uns ausdenken, welche Währung wir auflegen – es wird immer Menschen geben, die nur ihren eigenen Vorteil suchen und dieses System mehr und mehr pervertieren, die Beteiligten mehr und mehr korrumpieren.
    Und früher oder später ist man dann im Heute. Wie ja schon öfter in der Geschichte der Menschheit.

    • elke 14. September 2022 at 0:37

      Die Geldmenge wurde seit Einführung des Euros verachtfacht. Wenn man bedenkt, dass einige kleine Staaten wie Litauen etc dazugekommen sind, dann ist das immer noch eine Versiebenfachung des Geldes.

  11. Tony V 11. September 2022 at 22:11

    Meiner Meinung nach passiert seit mindestens 2 Jahren massive Währungsmanipulation.

  12. Will SWissen 11. September 2022 at 21:50

    Wen das Thema interessiert, morgen startet eine Vortragsreihe Geld& Demokratie von den Pioneers of Change – kann ich empfehlen.
    Ein neues Geldsystem wäre ein Segen – weg vom Schuldgeld!
    Fraglich ist wie man die überblendung hinbekommt, aber es gibt das Wissen unter uns allen!

  13. Grld 11. September 2022 at 21:09

    Meine Befürchtung ist, dass, bevor wir vielleicht wieder Nationalwährungen bekommen, wir uns mit Hilfswährungen in Form von zum Beispiel Lebensmittelmarken beschäftigen müssen.

    Über eine Zinspolitik braucht bei dem auf uns zukommendem Wirtschaftsdesaster nicht mehr nachgedacht werden.

    Hoffentlich irre ich mich.

  14. Heiko 11. September 2022 at 20:05

    Die gesamte EU und der EURO waren und sind ein Projekt des Kapitals. Wir leben im Kapitalismus und da bestimmt die herrschende Klasse wo es langgeht. Das Problem der Europäer ist, dass die Politik in der EU seit ca. 2000 zunehmend vom US-Finanzkapital dominiert wird. Dazu lese man den guten Artikel über die YGL und den WEF. Es gibt in der Entwicklung des Kapitalismus keinen Weg zurück in die goldenen 80er. Die Menschen können sich nur entscheiden, sich dem Kapital unterzuordnen oder seine Macht zu brechen.

    • quantumonly 12. September 2022 at 8:29

      Auf den Punkt gebracht!

      Da alle, die FED ebenso wie die EZB, BIZ und weitere sogenannte Nationalbanken in privater Hand sind hat die Politik nur dann etwas zu sagen wenn die Eigentümer dieser die Vorgaben machen.
      Das Interesse dieser Eigentümer ist Macht zu erweitern und das geht ganz einfach indem sich die Staaten bei denen hoch verschulden und zwar so hoch dass es mit der Wertschöpfung nicht mehr auszugleichen ist. Einen solchen Zustand haben wir schon sehr sehr lange. Wenn der Wert des Schuldnerlandes gleich ist dem geliehen Geld ist das Ende jeglicher politischen volkswirtschaftlichen Aktivität gegeben. So wie der IWF heute die Schuldnerländer zwingt werden dann alle gezwungen das zu tun was der IWF und Co bestimmen, besser gesagt aufs Auge drücken.

  15. federkiel 11. September 2022 at 18:50

    Zur Einführung der Witschafts und Währungsunion, und somit des Euro kam es durch einen Kuhhandel zwischen Mitterand und Kohl.
    Kohl tauschte die Wiedervereiniung, gegen die zunächst sowohl Thatcher als auch Mitterand waren, gegen die Einführung der gemeinsamen Währung.
    Dazu gab es ein Treffen zwischen den beiden am 4.1.1990 in Mitterands Privat-Residenz in Latche.

    Den ECU als Standard-Geldeinheit, der für die Messung des Marktwerts bzw. der Kosten von Waren, Dienstleistungen und Vermögenswerten diente, war durch einen Währungskorb der Währungen der Europäischen Gemeinschaften festgelegt, gab es schon seit 13.3. 1979.

  16. Elisabeth 11. September 2022 at 18:01

    Den Schilling wiederzuhaben wäre schön. Aber da unsere Marionettenregierung aus lauter “glühenden Europäern” besteht, die Österreich baldigst als EU-Bundesstaat sehen möchten, wird es sowas pöööses “Nationales” nicht mehr geben.

    Dass unterschiedliche Volkswirtschaften keine gemeinsame Währung haben können, war vorher klar. Um die Aufnahmekriterien zu erfüllen, wurde viel geschwindelt. Und das wussten alle.

    Es konnte nicht gut gehen. Der Euro hätte spätestens mit Griechenlands Rettung aufgegeben werden und Griechenland hätte man pleite gehen lassen müssen. Gerettet wurden damals aber eh primär die Geldgeber und Börsenspekulanten und zwar mit unserem Geld, denn wir haften ja.

    Jetzt ist es schon viel schwieriger geworden. Seit den Nullzinsen wurden unvorstellbar hohe Schulden gemacht. Es ist aus.

    Ich hoffe, sie glauben nicht, sie könten das mit einem Atomkrieg lösen.

    Wahrscheinlich gibt es einen Nord- und Südeuro. Die geben den Euro nicht auf. Denn die Ausrangierten in Brüssel, die den Konzernen und Börsespekulanten dienen, wünschen sich Europa als Nation, als Supermacht, als Sowjetunion reloaded.

    Haha, das wird nicht mal ein Agrarland werden, wenns so weitermachen. Denn nicht nur die Industrie, sonder auch die Landwirtschaft wird ja zugunsten der Monokukturen der Großkonzerne ruiniert. Vielleicht wirds eine riesige Heuschreckenfarm von Gates oder eine Art Disneyworld Vergnügungspark? Besuchen Sie Europa, solange es noch steht … was?

  17. Fritz Madersbacher 11. September 2022 at 17:22

    Der “Wertverlust” des Euro ist ein Ausdruck des Verlustes an wirtschaftlichem Gewicht der EU in der Welt infolge ihrer sklavischen Unterordnung unter das Diktat des US-Imperialismus. Wenn sich die europäischen Länder an die weltweit in Entstehung begriffenen neuen Strukturen adaptieren , und manche sind ja schon dabei, das im ureigensten Interesse zu tun, dann werden sie selbstverständlich, in welcher Weise auch immer, an einer gedeihlichen internationalen Zusammenarbeit partizipieren. Wahrscheinlich wird das nicht im Rahmen der EU erfolgen, jedenfalls nicht unter der Aegide der die EU-Politik beherrschenden NATO-Pudel …

    • quantumonly 12. September 2022 at 8:33

      “” nicht unter der Aegide der die EU-Politik beherrschenden NATO-Pudel …

      Es ist genau umgekehrt, die EU ist der politische Arm der NATO. Lesen sie sich die Dokumente der Gründung durch. Wenn man das realistisch betrachtet wird ganz Europa mit Ausnahme von wenigen vom Militär regiert, vom US-Militär.

  18. Dr. No 11. September 2022 at 16:49

    Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab welche politische Richtung wird Europa und der Westen demnächst beherrschen. Der Euro, wie wir ihn jetzt kennen, wird auf jeden Fall verschwinden und zwar zu Gunsten von einer digitalen Währung (im Fall von Sieg der Globalisten) oder wird durch die alten nationalen Währungen ersetzt (im Fall von Sieg der Nationalisten) denn es ist zu erwarten dass der Euro im ersten Fall so wertlos sein wird so dass keiner ihn mehr haben will, und im zweiten Fall wird die Auflösung der Währungsunion die einzige Möglichkeit um die Verallgemeinung der Schulden der verschiedenen EU-Ländern los zu werden und damit einen neuen Beginn für alle Mitglieder, basierend auf souveräne Entscheidungsfindung, zu ermöglichen.

  19. OMS 11. September 2022 at 16:21

    Diese Zinsen schaffen nur Schulden, da die Geldmenge zur Tilgung der Schulden nie generiert wird. Und solange Staaten sich mit Anleihen Geld gegen Zinszahlungen am Finanzmarkt borgen müssen, wird es immer nur verschuldete Staaten geben. Es geht gar nicht anders. Und durch diese Schulden sind die Staaten und deren Politiker erpressbar. Der Geldkreislauf müsste vom Staat mit seiner eigenen Währung zu den Banken als Dienstleister gehen und über Abgaben und Steuern wieder retour zum Staat. Der Staat kann mit seinem eigenen Geld die benötigten Beamten und Kranken- bzw. Pensionssicherung bezahlen, Schulen, Krankenhäuser und sonstige Infrastruktur schaffen, wodurch Geld zum Bürger gelangt. Banken müssen für die Kreditvergabe sich das Geld vom Staat holen oder ihr Eigenkapital verwenden. Geld ist ein Kunstprodukt des Menschen und er ist auch das einzige Lebewesen auf der Erde, welcher zum Überleben Geld benötigt. Solange private Banken die Geldhoheit via Kreditvergabe an Bürger und Staat haben, wird es immer Finanzkrisen geben, weil eben nur Schulden generiert werden die von Zeit zur Zeit nicht mehr tilgbar sind.

  20. 1150 11. September 2022 at 16:19

    nicht vergessen,
    damals, beim tausch von schilling auf euro, schon 30% realer wertverlust über nacht.
    aber das lies sich mit dem berühmten ederer- tausender ganz leicht verschmerzen………

  21. Dr. med. Veronika Rampold 11. September 2022 at 16:06

    Herr Kreiß hat eine hervorragende Analyse abgeliefert, nur… keiner wird auf sie hören.
    Immerhin konnte er sie aber hier publizieren, und die unter den Lesern, welche von Makroökonomie mehr Ahnung als ich haben, können davon profitieren. Damit ist er relativ noch gut dran!
    In D allein gibt es m. E. Hunderttausende hervorragender Denker und Fachleute, die durch “die Zeiten” an den Rand gedrängt und nutzlos gemacht sind. Die meisten können ihre Meinung gar nicht mehr oder bloß noch in Form von Thread-Kommentaren im WehWehWeh, wie meine Wenigkeit, öffentlich äussern.

    so, jetzt spekuliere mal ich, ohne Fachkenntnis, nur mit meinem common sense, das darf auch wer lesen.

    1) An eine Rückkehr zu nationalen Währungen glaube ich nicht. Zu aufwendig. Und rückschrittlich.
    Unser Europa ist ein kleines Fleckchen Erdball, das eine gemeinsame Währung gut brauchen kann – sofern sie ordentlich gemanagt wird, und daran hat man es fehlen lassen, vermutlich weil man zu eng an den USA, der NATO und am Dollar klebte. Man wollte es nicht primär Europa selbst recht machen.

    2) Auch eine EU kann unser Weltteil eigentlich brauchen, nur litt die Union am selben Problem wie ihre Währung: geopolitische Unselbständigkeit.
    Vor der ist Großbritannien aus der EU davongelaufen.

    3) Damit kam GB vom Regen in die Traufe… und wir mit. die Rest-EU hat ohne GB weniger Kraft, eine eigene Stimme in der Geopolitik zu erheben, als mit ihm… in einer Lage wie jetzt wäre es sonst vielleicht denkbar, dass sich die EU und der Commonwealth of Nations, also im wesentlichen Kanada und Indien, zu einer selbständig agierenden Stimme und Macht zusammenfinden und die herabgekommenen USA erst mal ihren eignen innenpolitischen Kram regeln lassen, statt nach ihrer Pfeife zu tanzen… nach dem Brexit ist das kaum noch möglich. Es sei denn, die EU kriecht vor England zu Kreuze, nicht umgekehrt.

    Schaun wir mal, was in ein paar Monaten ist! Immerhin hat GB jetzt einen neuen König.

  22. Ulrich Engelke 11. September 2022 at 16:05

    Zitat: “Um die hohe Inflation von derzeit über 9 Prozent im Euroraum zu bremsen, muss sie die Zinsen stark anheben.”

    Nun ja, aktuell läuft ja nicht das altgewohnte Inflationsspielchen mit Lohnerhöhungen und anschließender (Teil-) Abschöpfung durch steigende Preise. Irgendwie ist ja alles anders, obwohl natürlich Arbeitnehmer mehr Lohn haben wollen, um die extreme Teuerung auszugleichen.

    Mir kommt das so vor, als wolle man die Falschmeldung lancieren, es gäbe neben der Beendigung des Wirtschaftskrieges gegen Russland noch real die Möglichkeit, einfach die Zinsen zu erhöhen und gut ist. Der Focus hat dergleichen auch losgelassen.

    “Die Worte hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!”

    Gegenüber dem oben genannten Inflationsspielchen geht es momentan bei Produktkostenerhöhungen ja nicht darum mehr Geld zu verdienen, sondern es geht um zum Teil bitterste Notwendigkeiten. Bei den Arbeitnehmern sieht das genauso aus.

    Ich halte es für totalen Unfug, dass Zinssteigerungen die aktuelle Inflation beseitigen können. Ein Grund Derartiges zu verbreiten könnte darin liegen, eine Diskussion über wirksame Maßnahmen wie das Abschöpfen von Übergewinnen oder Verhandeln mit Russland nebst der Beendigung der Sanktionen zu unterbinden.

    Ein fataler Nebeneffekt der Zinssteigerung wird beschrieben, Staaten könnten insolvent werden, beziehungsweise sie müssen sich dann einem externen Regiment unterwerfen und werden geschwächt. Das geht in der Regel mit üblen asozialen Auswirkungen auf die Bürger einher.

    • HelmutK 11. September 2022 at 17:14

      Deshalb gibt es ja jetzt den Zensus, damit das tolaritäre Raub-Regime genau weis, wieviel Vermögen er jedem stehlen kann. Die Zensus-Tante kann sich vorher so oft bei mir anmelden wie sie will. Sie wird trotzdem rausgeschnissen. Jetzt hat sie wohl aufgegeben, da nix mehr von der Räuberbande gehört.

  23. Veron 11. September 2022 at 14:47

    Ja bitte, ich möchte wieder Schilling und Groschen haben!
    Eine 10 Schilling-Münze habe ich mir aufgehoben, weil ich damit das Flusensieb-Fach meiner Waschmaschine öffnen kann, Euronen sind dafür zu dick.
    Erinnere mich noch gut, wie versprochen wurde, dass alles billiger werden würde. Jaja, mit Speck fängt man Mäuse, und Mäuse gab es offenbar viele in Österreich. Dann sah alles billiger aus, aber wenn ich es umrechnete .. .. ui!
    Irgendwann tauchten Gerüchte auf, dass irgendein Land unerlaubt viele Geldscheine druckt (inzwischen wurden ja noch viel mehr davon produziert, aber von der Zentralbank selbst), das wäre uns mit eigener Währung egal gewesen. Dann kam diese Krise in Griechenland – wäre nicht nötig gewesen, hätten alle ihre eigenen Währungen gehabt. Inzwischen ist das alles vergleichsweise harmlos .. ..
    Ich weiß nicht, was es uns kosten würde, würden wir zur eigenen Währung zurückkehren. Und wie schnell wäre das überhaupt möglich? Mit unserer derzeitigen Regierung wohl überhaupt nicht.

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