Wer profitiert von der deutschen Außen- und Wirtschaftspolitik?

4. September 2022von 9,9 Minuten Lesezeit

In letzter Zeit werden die Prognosen für die deutsche Wirtschaft von Tag zu Tag düsterer. Doch es gibt auch Gewinner. Was steckt dahinter?

Wirtschaftliche Lage und Prognosen

In den letzten Wochen kommen fast täglich neue Hiobsbotschaften zur Wirtschaftslage in Deutschland. Dr. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), sagte bereits am 20. Juli: „Wir werden einfach alle ärmer. Für Deutschland male ich Ihnen ein Bild: Ich würde mich nicht wundern, wenn wir am Ende 20 bis 30 Prozent ärmer sind.1

Das Handelsblatt titelte am 29.8.: „Deutschland steckt in einer Energiepreisfalle – „In Schlüsselindustrien werden Betriebe reihenweise schließen“. Die Preise für Strom und Gas sind um ein Vielfaches teurer als in den USA und Asien – und der große Kostenschub kommt erst noch. Die deutschen Konzerne fürchten eine Deindustrialisierung.“2 Demnach zahlt die deutsche Industrie „für Erdgas aktuell einen Marktpreis, der um den Faktor acht höher liegt als der Marktpreis in den USA“ zitiert das Blatt einen Experten. Das klingt nicht gut für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit. Führende Wirtschaftskräfte warnten daher vor einer Deindustrialisierung Deutschlands.

Besonders bitter ist die Situation für kleine und mittlere Unternehmen, den klassischen Mittelstand und das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. So arbeiteten 2019 in den DAX-Konzernen lediglich etwa 3,5 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland.3 Mittelständische Unternehmen bis 500 Mitarbeiter beschäftigten dagegen etwa 58 Prozent aller Werktätigen.4

Am 29.8. lautete die Überschrift eines Artikels in einem Wirtschaftsmagazin: „Insider: „Tausenden Mittelständlern droht das Aus. Die extremen Preisanstiege für Strom und Rohstoffe bringen zahlreiche mittelständische Betriebe in eine akute Notlage, warnt ein Insider. Die Sorge vor Produktionsstopps ist groß, die Lage sei „katastrophal“.“5 Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Mittelstandsbundes ergab bei der Frage nach dem Geschäftsausblick für die kommenden sechs Monate, dass 36 Prozent der befragten Mittelständler die Lage mit „schlecht“, 10 Prozent mit „existenzbedrohend“ bezeichneten.6 Das verheißt nichts Gutes.

Gewinner

Des einen Leid, des andern Freud: Nicht alle Unternehmen können über die aktuellen Entwicklungen klagen. So erhöhten sich beispielsweise bei dem US-amerikanischen Energiekonzern ExxonMobil im ersten Halbjahr 2022 die Umsätze um 61 Prozent auf etwa 200 Milliarden Dollar, die Gewinne nach Steuern verdreifachten sich auf 23,3 Milliarden Dollar.7

Zum Vergleich: Das deutsche Regierungspaket zur Abmilderung der gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise (Tankrabatt, 9-Euro-Ticket usw.) belief sich auf gut 10 Milliarden Euro. Gazprom erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2022 mit 2,5 Billionen Rubel, umgerechnet etwa 41,6 Milliarden Euro Gewinn bereits mehr als im gesamten Vorjahr, obwohl auch 2021 kein schlechtes Jahr war.8 Die deutschen und europäischen Wirtschaftssanktionen scheinen Russland und Amerika nicht gerade zu schaden, im Gegensatz zum deutschen Mittelstand.

Was steckt dahinter?

Hinter diesen Entwicklungen stecken meiner Einschätzung nach vor allem zwei Haupttreiber.

Erstens: Die Großen fressen die Kleinen. Die Macht der Großkonzerne und ihrer dahinterstehenden Milliardäre soll erhöht werden. Das betreiben die bestens vernetzten Lobbyisten der Großkonzerne.

Zweitens: Die deutsche Wirtschaft, die viertstärkste der Welt9, ein sehr ungeliebter Konkurrent der USA, soll geschwächt werden. Dazu muss man besonders den deutschen Mittelstand treffen, der fast die Hälfte der etwa 2.700 weltweiten „hidden champions“ stellt.10

Die Großen fressen die Kleinen

Schon Charles Schwab sagte in seinem im Juni 2020 erschienen Buch voraus, dass ein Großteil der kleinen und mittelständischen Betriebe zu Grunde gehen würden, die großen Konzernketten jedoch nicht.11

Die Corona-Lockdowns bewirkten genau das von Schwab prophezeite: Die Konzerngewinne und die Vermögen der dahinterstehenden Milliardäre stiegen dramatisch, während viele kleine und mittlere Unternehmen geschwächt wurden. Jeder Tag Lockdown war ein Milliardengeschenk an die Großkonzerne. Stichwort Amazon: Der lokale Einzelhandel wurde zur Ader gelassen, Amazon’s Gewinne gingen deshalb durch die Decke.12

Diese Entwicklung – Stärkung der Großen, Schwächung der Kleinen – wird nun durch die Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank seit Mai 202213 und durch die Sanktionspolitik der Industrieländer gegenüber Russland verstärkt, vor allem in Europa. Die Liquiditätsreserven der Großkonzerne wurden während der Lockdowns dramatisch erhöht.14 Nach dem Motto „Cash is king“ in Krisen sind die big player für einen kommenden Wirtschaftsabschwung bestens gerüstet. Nicht so der Mittelstand. Vielen davon dürfte in den kommenden Monaten die Luft, sprich Cash ausgehen. Darüber sind nicht alle traurig.

Schwächung der US-Konkurrenz in Europa, insbesondere Deutschland

Die USA haben seit einigen Jahren ein großes Problem mit Überkapazitäten. Produktionskapazitäten und Massenproduktion sind in den letzten vier Jahrzehnten ungleich schneller gestiegen als die Masseneinkommen. Grund dafür war die ständig steigende Ungleichverteilung.15 Um dennoch die ganze Produktion absetzen zu können, wurde die Massennachfrage über immer höhere Schulden aufrechterhalten.

Die Gesamtschulden der USA, private und öffentliche zusammen, belaufen sich derzeit auf 359 Prozent der Wirtschaftskraft (BIP).16 Anders ausgedrückt: Auf jeden Dollar Sozialprodukt kommen in den USA etwa 3,6 Dollar Schulden. Diese Schulden können unmöglich jemals in voller Höhe zurückgezahlt werden.

Dieses doppelte Problem von Überkapazitäten und Schulden haben nicht nur die USA. Die weltweiten Schulden sind derzeit so hoch wie noch nie. Ende März 2022 lagen sie bei schwer vorstellbaren 305 Billionen US-Dollar, also 305.000 Milliarden Dollar. Das entspricht etwa 348 Prozent der Weltwirtschaftskraft.17

Der Schuldenexzess der letzten 14 Jahre seit der Finanzkrise 2008 war nur möglich, weil die Notenbanken in den Industrieländern die Zinsen so niedrig drückten wie noch nie in der Geschichte und so viel frisches Geld druckten wie noch nie. In den USA hat sich die Notenbankgeldmenge seit 2008 etwa verelffacht, im Euroraum verneunfacht.18 Nur durch dieses Geld-Drucken der Notenbanken und die extrem niedrigen Zinsen konnten die Schuldner, sowohl private wie die Regierungen, die Zinslast dieses Schuldenbergs bislang stemmen.

Die Zeiten billigen Geldes sind jedoch seit Mai 2022, als die US-Notenbank begann, die Zinsen drastisch anzuheben, vorbei. Die Zinserhöhungen dürften dazu führen, dass vielen hoch verschuldeten kleinen und mittleren Unternehmen – Stichwort Zombie-Unternehmen – und einigen Staaten die Luft ausgeht.19

Dazu kommen die Energie- und Rohstoffpreissteigerungen als Zusatzlast, die vor allem europäischen Unternehmen, und insbesondere von russischem Gas besonders abhängigen deutschen Unternehmen schaden werden. Diesen zweifachen Schlag dürften nicht alle deutschen Mittelständler überleben. Darüber sind nicht alle traurig. So stellt sich die Frage:

Warum schicken die deutschen Politiker sehenden Auges die Wirtschaft in den Ruin?

Darüber gab Oskar Lafontaine vor Kurzem eine aufschlussreiche Antwort: „Deutschland ist kein souveränes Land. […] Deutschland handelt im Ukraine-Krieg als Vasall der USA. […] Die führenden Politiker der Ampel, Scholz, Baerbock, Habeck und Lindner sind treue US-Vasallen“. Die Grünen hätten sich „zur schlimmsten Kriegspartei im deutschen Bundestag gewandelt“. Die Aussagen von „Annalena Baerbock, wir sollten „Russland ruinieren“ muss man schon faschistoid nennen. […] Die deutsche Außenpolitik schadet den Interessen unseres Landes und ist kein Beitrag zum Frieden in Europa.20

Genau dies hat einen Tag nach der Veröffentlichung der Ausführungen von Oskar Lafontaine unsere Außenministerin bestätigt mit ihrer mittlerweile berühmt-berüchtigten Aussage: „Egal, was meine deutschen Wähler denken“, die die deutsche Wirtschaft und Menschen schädigenden Sanktionen werden bleiben, auch wenn es im Winter Unruhen geben sollte.

Frau Baerbock rechnet selbst damit, die Menschen würden in Deutschland „auf die Straße gehen und sagen, dass sie ihre Energiepreise nicht bezahlen können.21 Trotzdem will sie Sanktionen um jeden Preis aufrechterhalten. Da könnte man die Frage stellen: Wenn sie nicht Politik für die deutschen Bürgerinnen und Bürger macht, für wen dann?

Diese Art Vasallenpolitik im Dienste der USA schädigt aber nicht nur sehenden Auges die deutsche Wirtschaft und besonders die unteren Einkommensschichten in unserem Lande, die schon heute Probleme haben, über die Runden zu kommen, sondern sie gefährdet ganz akut den Frieden. Denn die USA tun meiner Einschätzung nach alles, um einen Friedensschluss zu verhindern.

Ja, mehr: Aus US-Sicht wäre eine Eskalation des Ukraine-Krieges zu einem NATO-Krieg eine Lösung ihrer Überkapazitäts- und Schuldenprobleme. Wenn sich der Krieg nach Westen ausbreitet, ergibt sich für die USA die Chance, dass große Produktionskapazitäten in Mitteleuropa zerstört werden – auf fremdem Boden und daher zu Gunsten der US-Industriebasis. Die USA haben meiner Meinung nach größtes Interesse, diesen Krieg zu eskalieren. Am 24. Februar 2022 dürften in manchen Hinterzimmern in den USA die Sektkorken geknallt haben: Endlich Krieg!22 Allein der Jubelsprung der Rüstungsaktien ab 24.2. spricht Bände.23

Dazu kommt: Unter Hegemonialgesichtspunkten wären für die USA eine echte, tiefe Völkerverständigung und Kooperation zwischen Russland und Deutschland geradezu ein Alptraum. Das riesige russische Land in einer Allianz mit Mitteleuropa, das technische, geistige, ökonomische know-how, die Effizienz Mitteleuropas kombiniert mit der gewaltigen Landmasse Russlands und dessen vielen Menschen: eine solche Allianz wäre eine gewaltige machtpolitische Bedrohung für die Hegemonialinteressen der USA.

Daher ist meines Wissens seit über 100 Jahren ein zentraler Eckpunkt angelsächsischer Außenpolitik, zwischen Russland und Deutschland einen Keil zu treiben, Misstrauen und Feindschaft zu erzeugen. Durch den Ukraine-Konflikt bietet sich den USA eine neue hervorragende Chance dazu, die beiden Länder, die beiden Völker zu entzweien. Und genau das geschieht geflissentlich durch unsere Politiker, deren Entscheidungen, wie Frau Baerbock selbst erfrischend offen sagt, gerade nicht im Dienste der deutschen Wähler steht.

Das eigentlich Verblüffende an allen diesen Entwicklungen ist, warum trotz der katastrophalen, das Land zutiefst schädigenden deutschen Politik kein Aufschrei erfolgt und warum keine personellen Konsequenzen gezogen werden.

Was tun?

Die Lösung wäre denkbar einfach, nämlich genau das, was Oskar Lafontaine vorschlägt: „Drängen auf einen Waffenstillstand, die Vorlage eines Friedensplanes und die Inbetriebnahme von Nord Stream 2.“24 Ich würde ergänzen: Und personelle Konsequenzen ziehen. Mit etwas gesundem Menschenverstand betrachtet, kann man sich eigentlich nur noch dem Twitter-Hashtag #BaerbockRuecktritt anschließen. Aber nicht nur Frau Baerbock: die beste Lösung wäre die Auflösung der Ampel und Neuwahlen.

Referenzen

11 Schwab, Charles und Malleret, Thierry, Covid-19: The Great Reset, June 2020, S.134

14 The Economist 9th Dec.2020

16 Institute of international Finance (iif), Global Debt Monitor 18th May 2022

17 Ebd.

Bild von eko pramono auf Pixabay

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht unsere. Wir veröffentlichen sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor an der Hochschule Aalen für Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Homepage www.menschengerechtewirtschaft.de


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30 Kommentare

  1. B. Recht 4. September 2022 at 23:10

    Für Neuwahlen ist es noch zu früh! Das Dummvolk der Wähler muß noch mehr Schmerzen verspüren bevor es aufwacht und weiß, wer von den Parteien in Deutschland noch Politik FÜR DEUTSCHLAND macht.

  2. Hans im Glück 4. September 2022 at 18:43

    Das große, dritte Entlastungspaket ist da. Ich weiß nicht, ob nur ich mich komplett verarscht fühle, oder, ob es anderen ähnlich geht. Ich weiß gar nicht, wo man da anfangen soll.
    Herr Scholz, wo kommen denn die 65 Milliarden her? Von Ihrem Privatkonto und dem ihrer Mittäter? Oder vielleicht vom dummen Bürger, auf dessen Ansichten die Frau Außenministerin erst vor kurzem in Prag geschissen hat? Ich versuche es mal chronologisch:

    Man beschließt Sanktionen, die geeignet sind das Land in den wirtschaftlichen Untergang zu führen.
    Die Lösung besteht in einer Umlage, was nichts anderes als eine zusätzliche Abgabe/Steuer ist auf die man dann noch die MwSt. oben drauf packt.
    Nachdem sich allmählich die Erkenntnis einstellt, dass man damit das Land an die Wand fährt, verkündet man vollmundig “Erleichterungen”, die natürlich samt und sonders aus dem Geldbeuteln der Steuerzahler stammen. Der wird also doppelt zu Kasse gebeten.
    Gekrönt wird das ganze mit einer “Zufallsgewinnsteuer”. Das ist Sozialismus at it’s best.

    Aber das wirklich nicht zu überbietende Highlight ist die 300 Euro Pauschale für Rentner. Man hat aus der Idiotie der Maskengutscheine scheinbar nichts gelernt. Ich bin Rentner und benötige diese 300 Euro wirklich nicht (Gottseidank). Bevor man mich zum bildungsfernen, rechtsradikalen Untermenschen erklärt, und von jeglicher gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen hat, hätte ich dieses Geld einer karitativen Einrichtung gespendet. Das werde ich jetzt garantiert nicht mehr machen.

    • Fritz Madersbacher 4. September 2022 at 21:00

      @Hans im Glück
      4. September 2022 at 18:43
      “Man beschließt Sanktionen, die geeignet sind, das Land in den wirtschaftlichen Untergang zu führen”
      Zweieinhalb Jahre vorher:
      “Man beschließt einen Lockdown, der geeignet ist, das Land in den wirtschaftlichen Untergang zu führen”
      Wie hat ein Sternchen geträllert? “Oops! I did it again”?
      Wie lange werden unsere Serien-Missetäter ihre Serie der Missetaten noch fortsetzen (können)?

  3. Alter Pauker 4. September 2022 at 17:24

    Sapere aude! – Das gilt für alle, die sich betroffen fühlen.

  4. Gerhard 4. September 2022 at 15:10

    Neuwahlen sind ja leider auch keine Lösung. Es werden IMMER nur diejeingen in Parteien groß, die ausreichend kriminell, erpressbar/dumm und/oder gar von Natur aus USA-hörig handeln. Niemand, der “vernünftig” denkt, kann in einer Partei nach oben kommen, geschweige denn als Kandidat aufgestellt werden.

    Die USA haben das unter 100 % Kontrolle. (Auch die AfD ist sicherlich unterwandert und wird notfalls mittels eingeschleuster “Nazi-U-Boote” gesprengt.

    Dazu kommt die fast 100-Prozent-Kontrolle der öffentlichen Meinung über die US-gesteuerten Medien in MSM und ÖRR.

    Die ganze “Demokratie” ist doch nur Fassade, um die ungewählte Macht im Hintergrund versteckt zu halten, welche die Polit-Marionetten-Figuren ausschließlich für ihre eigenen Interessen handeln lässt.

    Und dann kann man den Wählern sagen: “Ihr habt es so gewollt”. Was natürlich auch wieder eine Lüge ist, denn weder konnte man sich echte wertige Prteien/Kandidaten aussuchen, noch tun “Gewählte” irgendetwas in Abstimmung mit oder im Interesse der Wähler…

    Der Artikel zeigt schön auf, was läuft. Aber eine Lösung hat er leider auch nicht. Das ist schlimm.
    (Ich habe auch keine! Aber Neuwahlen ändern an der Situation gar nichts.)

    • Klaus C. 4. September 2022 at 17:29

      So ist. Lange wurde das vorbereitet. Politk, Parteien, Medien, und angrenzende Institutionen sind derart von WEFs unterwandert, dass Wahlen genau 0,0 ändern würden.

  5. Jan 4. September 2022 at 14:43

    Die Zerstörung der Europäisch-Deutschen Kapazitäten wird nicht nur die Produktion, sondern auch den Absatz halbieren.

    Natürlich muss man immer damit rechnen, dass Mitmenschen Komplettidioten mit Negativ-IQ sind. Man sollte den Amis aber etwas mehr Weitsicht zutrauen!

    • Jan 4. September 2022 at 15:23

      Es wäre allerdings denkbar, dass man hier den von Deagel vorhergesagten Bevölkerungsschwund antizipiert, damit es nicht noch Fehlinvestitionen gibt. Die hohen Energiepreise werden in die USA abgezogen, weil die Deutschen ihren Wohlstand sowieso nicht mehr brauchen.

      Unter diesem Aspekt ergibt vieles plötzlich Sinn!

  6. Fritz Madersbacher 4. September 2022 at 13:28

    „So erhöhten sich beispielsweise bei dem US-amerikanischen Energiekonzern ExxonMobil im ersten Halbjahr 2022 die Umsätze um 61 Prozent auf etwa 200 Milliarden Dollar, die Gewinne nach Steuern verdreifachten sich auf 23,3 Milliarden Dollar“
    Auch die US-Rüstungskonzerne „können nicht besser klagen“ (eine Redewendung, die ich in Deutschland kennengelernt habe). Die Gewinne der großen Monopole haben eine Kehrseite auch in den USA selbst, wie im Artikel ausgeführt:
    „Die USA haben seit einigen Jahren ein großes Problem mit Überkapazitäten. Produktionskapazitäten und Massenproduktion sind in den letzten vier Jahrzehnten ungleich schneller gestiegen als die Masseneinkommen. Grund dafür war die ständig steigende Ungleichverteilung. Um dennoch die ganze Produktion absetzen zu können, wurde die Massennachfrage über immer höhere Schulden aufrechterhalten. Die Gesamtschulden der USA, private und öffentliche zusammen, belaufen sich derzeit auf 359 Prozent der Wirtschaftskraft (BIP). Anders ausgedrückt: Auf jeden Dollar Sozialprodukt kommen in den USA etwa 3,6 Dollar Schulden. Diese Schulden können unmöglich jemals in voller Höhe zurückgezahlt werden“
    Den Hintergrund dazu beleuchtete kürzlich das frühere US-Regierungsmitglied Paul Craig Roberts:
    „Wenn amerikanische Ökonomen in der Lage wären, sich von ihrer neoliberalen Schrottökonomie zu lösen, würden sie erkennen, dass die “größte Volkswirtschaft der Welt”, die sie den Vereinigten Staaten zuschreiben, eine völlige Fiktion ist. Tatsache ist, dass die Vereinigten Staaten keine Wirtschaft haben. Die von der Wall Street gesteuerten Konzerne haben die amerikanische Produktion nach Asien verlagert, damit das eine Prozent von höheren Gewinnen bei niedrigeren Arbeitskosten profitieren kann, während die verlassenen Städte und Bundesstaaten ihre Einkommensströme, wie z. B. Chicagos Parkgebühreneinnahmen für 75 Jahre, an Ausländer für eine Pauschalzahlung verkaufen mussten, um die Haushaltskrise eines Jahres zu lösen. Die unter dem Deckmantel des “Globalismus” betriebene Verlagerung der amerikanischen Produktion hat die amerikanische Wirtschaft und die Steuerbasis der Städte und Bundesstaaten zerstört“. Die Folge „ist eine Wirtschaft, in der das Einkommen der Verbraucher durch die Ausweitung der Verschuldung vom Kauf neuer Waren und Dienstleistungen in den Schuldendienst und in Gebühren umgelenkt wird – Zinsen für Hypotheken, Autokredite, Kreditkartenschulden, Schulden für Studentendarlehen. Wenn ein so großer Teil des Haushaltseinkommens für den Schuldendienst ausgegeben wird, bleibt wenig übrig, um die Wirtschaft voranzutreiben“ (Paul Craig Roberts, „The United States Does Not Have an Economy“, July 18, 2022)
    Der bei weitem größte Anteil der Schulden der USA beruht jedoch auf ihrer Aufrüstung und ihren Kriegen, ähnlich dem Großdeutschen Reich, das sie in seinem Weltherrschaftsstreben beerbt haben. Deshalb kämpfen die USA – natürlich als imperialistisches Werkzeug ihrer großen Monopole (Konzerne, Banken) – verbissen gegen den Niedergang ihrer Macht und daher auch ganz besonders gegen die Monopolstellung des Dollars, die jetzt ins Wanken gerät, „… denn wenn der US-Dollar nicht mehr der Petrodollar ist, gibt das der USA-Ökonomie den Gnadenstoß“ (@Andreas I., 4. September 2022 at 10:47, danke!) – und mit der USA-Ökonomie auch dem westlichen Imperialismus. Die EU-Vasallen wollen sich unbedingt ins Grab dazulegen …

    • Jan 4. September 2022 at 15:30

      Fritz, du sagst: Ich kann nicht klagen / I can’t complain, um auszudrücken, dass es dir sehr gut geht. Die Banken können nicht klagen. Klagen wird hier im Sinne von “sich beschweren” gebraucht, obwohl es auch meint, vor Gericht zu ziehen. Im Englischen heisst es ja auch to file a complaint.

      • Fritz Madersbacher 4. September 2022 at 21:11

        @Jan
        4. September 2022 at 15:30
        Ich glaube (nach dem Hinweis habe ich noch einmal “scharf” nachgedacht), es heißt: “Ich kann mich nicht besser beklagen” – unsere deutschen Freunde/-innen können das bestimmt aufklären …

    • Andreas I. 4. September 2022 at 21:53

      @ Fritz Hallo,
      erstens bitte, zweitens klagen / beklagen hat ja in der Alltagssprache eine Bandbreite von “Meckern” über “Klagen” wie “Trauern” bis “Klagen” wie moralisch “Anklagen”.

      Für “Klagen” im anderen Sinne gibt es den Wortwitz:
      Treffen sich zwei Juristen.
      Sagt der eine: “Wie gehts?”
      Sagt der andere: “Ich kann nicht klagen.”

      • Fritz Madersbacher 4. September 2022 at 23:07

        @Andreas I.
        4. September 2022 at 21:53
        Vielen Dank für die sprachlichen Erläuterungen und das Wortspiel, die zugleich zeigen, dass sprachliche Sensibilität sehr wichtig ist beim Gebrauch des Verstandes …

  7. Klaus C. 4. September 2022 at 13:21

    Einen weiteren Profiteur sollte man auch nicht veergessen: GB! Ist es Zufall, dass der Brexit pünktlich nach dem Median Gestalt annahm? War da schon in enger Kooperation GB/USA die langfristige Strategie in der Schublade? Somit macht der Brexit natürlich Sinn. Verlassen des zukünftig sinkenden Schiffes, dem man dann selber sogar den Gnadenschuss gibt (GB hat ja mit Johnson noch im April ein Friedensabkommen Ukraine /Russland erogreich torpediert und gehört zu den glühensten Lieferanten von KnowHow, Gehimdienstinfos und Waffen in die Ukraine). Das erklärt auch, warum GB mit aller Gwalt den Krieg verlängern möchte. Je länger er dauert, desto härter wird die EU getroffen und deindustrialisiert bzw, in den Ruin getrieben. Das stärk dann natürlich die Rolle GBs auf dem Kontinent.

  8. Veron 4. September 2022 at 12:14

    Und die österreichischen Grünen? Die Führungsriege ist doch ganz offensichtlich genauso von USA-Leuten beeinflusst. Nun ist Österreich nicht gefährlich für die USA, aber offenbar wichtig genug um auch hier zu bestimmen. „Mangelnde Professionalität der derzeitigen Führer“ der Partei (so in einem Dokument der RAND-Corporation, kürzlich von Herrn Röper vorgestellt) macht es möglich. Offenbar mangelt es nicht nur an Professionalität, sondern auch am einfachsten Hausverstand.
    Sich wehren, abwählen etc.? Dazu muss im Volk erst mal einiges an Organisiation entstehen. Und das wird ja gut unterbunden in Deutschland, da gibt es gleich Hausdurchsuchungen, Verhaftungen etc., gleichzeitig werden die Menschen durch die Medien permanent belogen und viele glauben vielleicht wirklich, Herr Putin wäre an allem schuld.
    Oder es ist so wie ich es schon zu hören bekam: Ja, kann sein, dass die Medien lügen, aber ob die Alternativ-Medien die Wahrheit berichten? Vielleicht ist das ja genauso falsch, und da interessiert man sich lieber gar nicht dafür (darüber zu lesen tut einem psychisch auch nicht gut) und schaut lieber, dass man irgendwie über die Runden kommt. Und letztlich sei es doch egal, ob man weiß, dass die USA dahintersteckt, denn das ändert nichts .. .. Wenn die breite Masse des Volkes so ist, dann können „die da oben“ lange ihr Spielchen spielen!

    • Andreas I. 4. September 2022 at 13:32

      Hallo,
      “und schaut lieber, dass man irgendwie über die Runden kommt.”

      Bis es soweit ist, dass man sich entscheiden muss, ob man lieber heizen will oder lieber essen.

  9. Tony V 4. September 2022 at 10:50

    Kleinbetriebe in UK Zahlen ab sofort das 7-fache für Strom. Wie sollen die das wegstecken?

    • rudi & Maria fluegl 4. September 2022 at 13:56

      Die hubern das mit rinks oder lechts!

  10. Tony V 4. September 2022 at 10:49

    Vor allem die Zusammenarbeit Deutschland-Russland sollte unterbunden werden seitens der USA.
    Billiges russisches Gas war DER große Wettbewerbsvorteil für Deutschland.
    Die USA verdienen derzeit 100 Mio Euro pro Schiff das deren Flüssiggas nach Europa transportiert. (Wegen der absurden manipulierten Preise in Europa)
    Ich empfehle zu diesem Thema sehr den Kanal von Alexander Mercouris, einer der besten Geopolitik-Experten überhaupt.

  11. Andreas I. 4. September 2022 at 10:47

    Hallo,
    und was hat die Lage in Syrien damit zu tun?
    Das syrische Territorium östlich des Euphrat ist von USA und SDF besetzt (SDF Militärorganisation der Kurden) und dort befinden sich etwa 80 % der syrischen Ölquellen. Nicht nur stiehlt USA dort syrisches Öl und Syrien fehlen die Einnahmen, sondern wenn Syrien dieses Öl nicht verkaufen kann, dann kann es das auch nicht anderen Währungen als US-Dollar verkaufen. Noch. So lange sich USA dort halten kann. Ich habe gerade was gelesen von einer Explosion in einem der USA-Militärstützpunkte dort und dass sich Syrien und Iran angeblich verabredet hätten, jeden israelischen Luftangriff auf Syrien mit einem Beschuss von USA-Militärstützpunkten in Syrien zu vergelten. Vor kurzem waren mal wieder zwei israelische Luftangriffe, einer auf den Flughafen von Damaskus und einer auf den Flughafen von Aleppo.
    Deutschland flog bis etwa 2015 mit Bundeswehr-Tornados über Syrien und schenkte der SDF Waffen aus alten Beständen. Deutschland nahm vor lauter Barmherzigkeit syrische Flüchtlinge auf und dafür wurde per Internet geworben – Brain Drain und Absaugen von Arbeitskräften aus Syrien, um Syrien zu schwächen usw..
    Könnte ein Staat, wie beispielsweise Syrien, sein Öl für andere Währungen als US-Dollar verkaufen und USA könnte nichts dagegen machen – weil dieser Staat Verbündete hat – dann könnte so ein Beispiel Schule machen.
    In Syrien ist für USA das größte Problem Russland, das zweitgrößte Iran. Unter anderem deswegen will USA unbedingt Russland in die Knie zwingen, denn wenn der US-Dollar nicht mehr der Petrodollar ist, gibt das der USA-Ökonomie den Gnadenstoß.

    Übrigens hat in Prag eine beachtenswerte Demonstration stattgefunden. :-)

  12. Alter Pauker 4. September 2022 at 10:42

    Hubers Meinung ist kein Argument.

    • wellenreiten 4. September 2022 at 11:24

      @ Alter Pauker:
      Hubers Vorname ist Gschaftl, manchmal auch Otto. Das kann sich aber rasch wieder ändern.
      Auf jeden Fall bitte nicht füttern.

      • Elisabeth 4. September 2022 at 11:30

        Sie haben es erfasst. Danke für die Mithilfe. Wir sollten aber immer wieder darauf hinweisen. ich meine, je mehr das tun, umso schneller ist er wieder weg.

    • Elisabeth 4. September 2022 at 11:28

      Achtung: “Otto” tauchte schon mal auf, um mich als “Kettenhund” zu beschimpfen. Es ist mMn der Zweittrollnick, der sich selbst unterstützt. Damit er/sie/es nicht ganz allein ist. Ein weiterer Troll-Nick aus letzter Zeit ist “Bea” …

      Leider deutet dies darauf hin, dass er für jemanden arbeitet.

    • I.B. 4. September 2022 at 12:14

      Otto
      4. September 2022 at 11:14

      Jeder macht einmal einen Fehler. Ihnen ist gerade jetzt einer unterlaufen.
      Das Bildzeichen von Ihnen und Huber ist dasselbe.
      Besser aufpassen!

    • Elisabeth 4. September 2022 at 12:27

      IB
      Gut beobachtet. Das ist ein klarer Beweis …

    • I.B. 4. September 2022 at 14:24

      Elisabeth
      4. September 2022

      Huber und Otto sind schon einmal mit demselben Symbolbildchen aufgetaucht. Da fiel es nicht so auf, weil er sich nicht auf sich selbst bezogen hat.
      (auch-staudinger-schafft-noetige-unterstuetzungserklaerungen-wo-bleibt-vdb/
      vom 1.Septemmber)

      Aber es gab auch einen Otto mit einem anderen Symbolbild. Ob das auch Huber war und sich Huber diesmal und am 1. September nur in der mail-Adresse geirrt hat, weiß ich natürlich nicht.

      Dumm gelaufen für Huber.

    • Elisabeth 4. September 2022 at 14:47

      IB
      Das mit dem Bildchen ist ihm passiert. Vor langer Zeit sprach ich es auch mal darauf an. Das weiß er/sie. Ich erkenne ihn am Verhalten. Das ist eine Übungssache. Sie sind darin auch schon ganz gut, gut so :-)

  13. Carlo 4. September 2022 at 10:34

    Während ich zunehmend sehe wie Geschäfte und zwei Tankstellen schließen mussten, dann sehe ich den Anfang des Zerfalls. Die Passage zeigt ein trauriges Bild. Leere Läden und immer mehr höre ich Inhaber sagen, dass sie das nicht mehr schaffen.
    Während die Großen die Kleinen fressen. Sie immer reicher werden und der Rest soll zusehen wie er klarkommt. Jede absurde anstrengung schadet nur. Das ist eine Politik in die falsche Richtung.

  14. Klaus C. 4. September 2022 at 9:55

    Wohin verkaufen die USA dann eigentlich ihre Überproduktion, wenn die Käuferschichten in Europa alle bankrott sind? Eurasien fällt ja politisch auch weg. Oder….Einzug logisch wäre, dass die USA nach dem Zerstören der Wirtschaft in der EU einen 180Grad Schwenk hinlegt, und sich wirtschaftlich mit Eurasien einigt. Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern….Zuzutrauen wäre ihnen die Skrupellosigkeit.

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