Ärztekammerwahl in Tirol gestartet: 3 Mandate für kritische Ärzte

23. Februar 2022von 2,7 Minuten Lesezeit

„Erfreulich aber doch enttäuschend“, beschreibt der Innsbrucker Arzt Christian Schubert den Ausgang der Tiroler Ärztekammerwahl. Von 49 Mandaten gingen drei an die neue kritische Liste. Die etablierte Liste, deren Spitzenkandidaten noch kurz vor der Wahl Disziplinarverfahren für impfkritische Ärzte gefordert hat, kann ihre absolute Mehrheit halten. Sie kommt auf 32 Mandate. Es war nur der Auftakt der Ärztekammerwahl.

Von Waldo Holz*

Am Dienstag wurde in Tirol die Ärztekammer-Wahl eröffnet. Wohl noch nie seit Bestehen der Ärztekammer hat diese Wahl ein solches öffentliches Interesse geweckt wie dieses Jahr. Die Begründung ist einfach: Nach zwei Jahren Corona und einem massiven Machtgewinn von Ärzten steht die Kammer umso mehr im Fokus.

Alles beim Alten

Innerhalb der Ärzteschaft scheint aber die Ordnung weiter stabil zu sein. Trotz der hohen Politisierung der Medizin war die Wahlbeteiligung in Tirol bei nur 49 Prozent – sogar niedriger als 2017. Die neue Liste „Interessensgemeinschaft Freie Ärzte Tirol“, die Kritik am Umgang mit dem Corona-Narrativ gestellt hat, holte sich 3 von 49 Mandaten.

Auch der bekannte Innsbrucker Arzt und Universitätsprofessor Christian Schubert ist für die neue Ärzteliste angetreten. Er sagt zu TKP: “Man kann sich über die drei Mandate freuen, aber gleichzeitig zeichnet das auch ein fürchterliches Bild.”

Gewonnen hat wieder die Liste “Verein unabhängiger Tiroler Ärzte”. Sie konnte ihre 32 Mandate verteidigen, trotz neuer Führung. Artur Wechselberger, der nach einer Präsidentschaft von 32 Jahren nicht mehr angetreten war, wurde diesmal vom Allgemeinchirurg Stefan Kastner angeführt. Wechselberger sprach sich für ein “Aussetzen” der Impfpflicht aus, nicht aber für eine Rücknahme.

Totalitäre Ärzteschaft

Sein Nachfolger Kastner meinte, dass seine Liste im Umgang mit der Corona-Politik einen “differenzierten Kurs Akzeptanz gefunden”. Schubert erinnert daran, dass sich Kastner in einem Interview nur wenige Tage vor der Wahl  für Disziplinarverfahren gegen Ärzte ausgesprochen hat, welche die Impfung kritisch hinterfragen. “Dass man mit diesem totalitären Zugang dann solch einen Wahlsieg einfahren kann, finde ich fast am gefährlichsten.”

Schubert selbst bekam kein Mandat, er stand auf der Liste der Turnusärzte. Er fragt sich auch, gerade angesichts der Politisierung der Medizin, warum trotzdem nur 49 Prozent zur Wahl gegangen sind. “Vielleicht sind da einige dabei, die sich nicht trauen, ein kritisches Feld anzukreuzen. Wir wissen über die massive Einschüchterung der Ärzte von Seiten der Ärztekammer und wir wissen über das totalitäre Narrativ im medizinischen Bereich.”

Trotz der letzten zwei Jahren, durch die sich die Medizin hochgradig politisiert hat, ist die Wahlbeteiligung im Vergleich zur letzten Wahl 2017 tatsächlich leicht gesunken. Damals lag sie bei über 50 Prozent. Die niedrigere Wahlbeteiligung spricht durchaus für die Vermutung Schuberts, dass der Druck auf die Ärzteschaft selbst bei der Wahl kritische Stimmen verhindern konnte.

Im TKP-Interview hatte Urologe und Universitätsprofessor Hannes Strasser die Gründung der neuen Liste erklärt. Er verfasste auch das Buch „Raus aus dem Corona-Chaos“, das im November 2021 erschienen ist.

Hier finden Sie das ganze Ergebnis.

Bild wikicommons

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19 Kommentare

  1. Christian Schubert 28. Februar 2022 at 21:21

    Danke für Ihren Kommentar, dem ich absolut zustimme. Ich wundere mich selbst, warum ich das Kind nicht direkter beim Namen nannte. Der Kapitalismus, mit dem wir uns herumplagen, hat deutliche totalitäre Züge. Insofern meinte ich mit totalitärem Zugang auch den von Ihnen angesprochenen Kapitalismus in der Medizin. Eine totale Ideologie, dem sich möglichst alle unterzuordnen haben.

  2. andi pi 23. Februar 2022 at 17:13

    schade, hätte mir mehr erhofft (v.a. da man sich bei einer geheimen wahl ja nicht “outen” muss).
    allerdings: 1 mandat in der sektion allgemeinmedizin, wo nur 7 mandate zu vergeben waren (also für 1 mandat rund 14% notwendig sind), bedeutet, dass in dieser sektion die FÄT-anteile irgendwo zwischen 14 und 28 prozent liegen müssen (leider kann ich nirgendwo im internet die anzahl der stimmen oder die prozentwerte finden, aber dieser prozentbereich ergibt sich rein mathematisch). auch in der fachärzteschaft: 1 mandat von 11, also muss das ergebnis irgendwo zwischen 9 und 18 prozent betragen. schwächer war anscheinend das abschneiden in den spitälern, aber wenn im turnusbereich keines der 11 mandate erlangt wurde, heißt das nur, dass das ergebnis unter 9% lag – nichts weiter. wieso überhaupt werden keine stimmen und prozente veröffentlicht? außerdem weiß ich nicht, wie hoch der bekanntnheitsgrad der FÄT war. das könnte bei der MFG dann womöglich ganz anders ausschauen…

    jedenfalls: nachdem die mandate einzeln pro wahlkörper vergeben werden, heißen die 3 mandate von 49 nicht automatisch, dass es über die gesamte ärzteschaft hinweg “nur” 6% waren.

    • franz49 24. Februar 2022 at 16:06

      Danke für diese Insider-Aufklärung, die etwas Licht iauch für „nur Nachrichten-Konsumenten“ in die „Sektions“-Aufteilung scheinen lässt. Ähnliches gibt es auch bei Gewerkschafts-Wahlen, wo auch Kräfteverhältnisse in Fachgewerkschaften unterschiedlich ausgeprägt sind, die naturgemäß nicht das allgemeine politische Gesellschafts-Spektrum widerspiegeln.
      „Dass man mit diesem totalitären Zugang dann solch einen Wahlsieg einfahren kann, finde ich fast am gefährlichsten.“ – diese „Diagnose“ von Prof. Christian Schubert spricht klar für sein humanistisch geprägtes Arzt-Verständnis. Er hat aber offensichtlich selbst verdrängt, dass der sogenannte Medizin-Bereich schon seit Jahren das global größßte und Rendite-stärkste Geschäftsfeld für „Investoren“ ist. Auch in Österreich wurden alle Spitäler vom Gemeinwohl-Status in ertragsorientierte „Kapital“-Ges.m.b.H.s umgewandelt oder gehören zur Vatikan AG und werden von sogenannten „Orden“ betrieben, die oft auch noch die Unverschämtheit haben, Spenden-Zahlscheine auszuschicken.
      Der langen Schreibe kurzer Sinn: die Ärztekammer ist eine Interessensvertretung, die für die Einkommens-Maximierung ihrer Zwangsmitglieder zu sorgen hat. Wie überall im kapitalistischen System werden die Enthemmtesten an die Spitze geschoben. Die Pharma-Lobbyisten haben sich noch NIE und in keinem Land der Welt für Demokratie auch nur ein Härchen ausgerissen !

  3. Elisabeth Andre 23. Februar 2022 at 15:03

    Gewonnen hat die Liste, deren Anführer keine kritisch denkenden Ärzte mag. Gratulation! Na hauptsache man ist solidarisch zur Pharmaindustrie. Mich wundert es überhaupt, dass die andere Liste Stimmen bekommen hat. Ich traue fast keinem.Arzt mehr, außer denen, die in dieser Zeit für einen wissenschaftlichen Diskurs eintreten. Ach ja und schlussendlich wird die Wahrheit siegen und das letzte Hemd hat keine Taschen!

  4. Dominik 23. Februar 2022 at 14:18

    Ist es tatsächlich so schwierig eine Abstimmung zu akzeptieren ?
    Das ist halt in einer Demokratie so. Die Abstimmung war übrigens gehim.
    Jeder der mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist hat die Möglichkeit bis zur nächsten Wahl etwas zu verändern.
    Des weiteren würde es auch Größe zeigen eine Niederlage mal einzugestehen und nicht die Schuldigen gleich wieder wo anders zu suchen.
    Schuldig ist der, dessen Argumente nicht überzeugt haben, nicht derjenige der gewonnen hat.

    • pantau 23. Februar 2022 at 21:54

      Wie Sie die Möglichkeit von Befangenheit, Ignoranz und anderen, nicht auf Einsicht basierenden Faktoren ausschließen, lässt mich auf einen hohen Grad ideologischer Verbohrtheit schließen. Für mich ist das Ergebnis der Wahl ein zuverlässiger Korruptions- und Ideologieindikator. Mal schauen, wie hoch noch der Anteil an Impfschäden und Impftoten werden muss, damit auch Leute wie Sie wenigstens kleinlaut werden. Dieses Auftrumpfen im Unrecht ist mir widerwärtig.

  5. Slobodan Covjek 23. Februar 2022 at 14:02

    Was für ein Armutszeugnis für unser Bildungssystem, wenn nicht einmal Personen mit formal höchstem Bildungsabschluss in der Lage sind, das Offensichtliche zu erkennen. Was für seelenlose Gestalten, Befehlsempfänger und Pflichterfüller. Danke an die drei Anständigen und ihre Wähler.

  6. Markus 23. Februar 2022 at 13:46

    mich wundert das nicht.
    viele werden arzt wegen des geldes und nicht aus überzeugung.
    drum erkennt man jetzt gut wer arzt aus leidenschaft ist und wer nur kohle will.

    • pantau 23. Februar 2022 at 21:49

      Ich hatte (ich will mit fanatischen Konformisten meine Freizeit nicht mehr verschwenden) eine Ärztin im Bekanntenkreis, die es aus Überzeugung ist, aber ebenso aus Überzeugung spritzt, weil sie jede Studie meidet, auf die auch nur der Schatten eines Verdachts fallen könnte, es könnte den Impfkritischen nützlich sein. Sie ist auch in politischen Themen reine Konformistin.

  7. Elisabeth 23. Februar 2022 at 13:25

    Ich geh zu keinem Arzt mehr und glücklicherweise kann ich mir das auch erlauben. Für den Fall, dass ich mir einen Haxn brech’, ersuche ich um Adressen von Ärzten, die nicht bloß absahnen wollen. Danke!

  8. Karl Svozil 23. Februar 2022 at 13:13

    Falls viele ignorante Konformisten sind … dann verheißt das nichts Gutes für die ärztliche Versorgung. Es ist aber doch so, dass man sich den Arzt seines Vertrauens zumindest in dichteren Ballungsräumen, selbst aussuchen kann. Das ist “am Land” leider oft nicht der Fall: man ist auf Gedeih und Verderb dem “Platzarzt” ausgeliefert.

  9. B. Jacobs 23. Februar 2022 at 12:48

    Für mich ist das kein Wunder, denn es besteht schon seit langem ein System, das schon in der Schule beginnt und über die Universitäten bis hin zur ärztlichen Praxis weitergeht.
    Und dieses System ist eingebunden in ein gesellschaftliches System, das immer noch von den “Göttern in Weiss” profitiert, die unfehlbar sind und deren Einkünfte für den Normalbürger astronomisch sind. Umgarnt werden sie von der Pharmabranche schon im Studium und nachher umso mehr. Da werden Kongresse organisiert und die Eingeladenen frei gehalten oder für entsprechende systemlobende Vorträge gut bezahlt. Da kommen die Pharmavertreter vorbei und lassen ihre Müsterchen da und laden gleichzeitig zu Kulturveranstaltungen ein, etc.
    Wer in dem Kartell mitmacht und das umfasst auch und gerade die “Impfung” aber nicht nur, auch die medikamentöse Behandlung, kann gut verdienen – da steht dann halt das Wohl und Wehe der Patienten ganz weit hinten, trotz des Eides.
    Auf der anderen Seite, besteht immer noch zuviel Vertrauen auf Seiten der Patienten, was schon lange nicht mehr gerechtfertigt ist. Und viele Patienten können auch nicht überprüfen, ob das, was ihnen empfohlen oder verabreicht wird, nicht eher schädlich ist.
    Wenige Ärzte nehmen sich die Zeit wirklich aufzuklären und dem Patienten verständlich zu erklären, worum es geht, was es für Behandlungsansätze gibt, welche Probleme entstehen können, welche Alternativen es gibt und welche man warum empfiehlt…. Der nächste bitte….
    Diejenigen, die sich die Mühe nehmen, findet man meist unter alteeingesessenen Hausärzten oder bei den Klinikern, die wirklich gerne Menschen helfen, und die ihren Beruf tatsächlicher als Behandler und Heiler ausüben – Da muss man allerdings schon suchen, solche zu finden und die sind meist sehr überlaufen, weil sie so sind wie sie sind.
    Es ist schwierig, dieses verkrustete System aufzubrechen und wieder zu dem zurückzukommen, was der Arztberuf einmal war: Der Heilkundige, der nach bestem Wissen und Gewissen auf den jeweiligen Patienten eingeht und immer abwägt, ob er mit seiner Behandlung nicht mehr Schaden anrichtet als Nutzen erreicht.

  10. Alfons Zitterbacke 23. Februar 2022 at 12:38

    Wie groß war die Wahlbeteiligung?

  11. Veron 23. Februar 2022 at 12:37

    Ist die Wahl denn nicht geheim? Dann wäre es ja kein Problem ein “kritisches Feld” anzukreuzen .. ..

  12. Eva-Maria 23. Februar 2022 at 12:10

    OH, SO schlimm stehts also??

    Nun gut, man muß mitrechnen, daß die ÄRZTE ja WOLLEN, daß das, was sie spritzen, gut ist für den Mensch.
    Sonst hätten sie ihr Leben lang was falsch gemacht. Das führt gerne zu Verdrängung.

    Vielleicht sind die Nichtwähler schon in der depressiven Sinnkrise?

    Ein Angstmotiv wäre seltsam, die müßten doch anonymisiert abstimmen, oder tun sies etwa nicht?

    • Hans H. 23. Februar 2022 at 13:03

      Man darf auch den Aspekt nicht vernachlässigen, dass viele dieser Impfärzte finanziell unmittelbar sehr gut an dem Thema Impfungen verdienen. Da will man natürlich nicht den lukrativen Ast absägen

    • Reinhard 23. Februar 2022 at 13:14

      Selbst Impfärzte, die an das Gute der „Impfung“ glauben, können jetzt wunderbar morden, denn die Kripo interessiert es nicht, wenn einer kurz nach Impfung stirbt. Wie oft hat die Kripo Untersuchung des Impfstoffes denn veranlasst? ZB nur um zu kontrollieren, ob wirklich ein Impfstoff verabreicht wurde und nicht zB Arsen.
      Justiz und Polizei führen uns auch vor, dass sie Diener der Machthaber sind und nicht für Recht da sind. Ärzte kann man (meist) meiden – die kommen (meist) nicht zu einem. Bei den Staatsdienern ist es leider ein bisschen anders – die dürfen zB bei der Türe einbrechen.
      Staatsgewalt.

    • Georg Reittner 23. Februar 2022 at 16:02

      Zerbrechen wir uns nicht den Kopf der Ärzte?

  13. Tom Karasek 23. Februar 2022 at 11:55

    … haben wir was anderes erwartet ..? Das wird noch ein sehr langer und auch steiniger Weg werden ..

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