Nicht infektiös aber PCR Test positiv – steigende Fallzahlen zweifelhaft

31. Juli 2020von 2,8 Minuten Lesezeit

Eine Studie beweist neuerlich, dass der PCR Test häufig nichts aussagt. Angesichts der Tatsache, dass auch positive Testergebnisse erzielt werden, obwohl die Getesteten seit bis zu 14 Wochen nicht mehr infektiös sind, sind diese Tests für die Erkennung des Infektionsgeschehens schlechter als nutzlos. Dieser systematische Fehler kommt noch zu den rund 2 Prozent falsch-positiven Ergebnissen bei Proben die keinerlei virales Material enthalten.

Eine Umfrage unter Infizierten ergab, dass 70 Prozent der positiv getesteten Personen nie Symptome hatten, in Ischgl waren es sogar 85 Prozent. Ob es sich dabei um falsch-positive oder nur um asymptomatische Fälle handelt, lässt sich mit keiner statistischen Technik abschätzen. Die Symptome können sehr mild sein, nur ein leicht kratzender Hals oder ein vages und kurzlebiges Gefühl von Unwohlsein. Erscheinungen, die die Leute nicht bemerken oder vergessen.

Das Hauptproblem beim Testen von Personen ohne klinische Symptome besteht darin, dass der PCR-Test nicht zwischen der RNA eines aktiven Virus und RNA-Fragmenten unterscheiden kann, die von einer rekonvaleszenten Person abgegeben werden. Diese Fragmente sind nicht infektiös und die Abgabe dauert bis zu zwei oder drei Monate nach dem Ende der Infektion.

Personen ohne Symptome mit positiven TestergebnissenFälle“ oder „Infektionen“ zu nennen, ist einfach falsch. Sie sind erholte immune Personen. Es ist also eine Welle der Immunität, nicht der Infektion.

Die Ergebnisse der Studie: RNA Ausscheidung bis zu 83 Tagen

Die Studie wurde im Preprint-Server medRxiv veröffentlicht. Die Forscher wollten die Kinetik der Viruslast und die Dauer des Virusausscheidens untersuchen, denn das sind wichtige Merkmale für die Übertragung von Krankheiten. Ob eine andere Person infiziert werden kann, hängt von der Dynamik der Viruslast, die Dauerhaftigkeit der viralen RNA und der Ausscheidung von lebensfähigen Viren in verschiedenen Körperflüssigkeiten ab.

Es wurden 79 Studien zu SARS-CoV-2, 8 zu SARS-CoV-1 und 11 zu MERS-CoV ausgewertet. Die mittlere Dauer der Ausscheidung von SARS-CoV-2-RNA in den oberen und den unteren Atemwegen betrug 17,0 beziehungsweise 14,6 Tage. Die maximale Dauer der SARS-CoV-2-RNA-Abgabe war jedoch mit 83 beziehungsweise 59 Tagen erheblich länger.

Abgabe vermehrungsfähiger Viren: maximal 9 Tage

Bisher hat keine Studie Lebendviren nach dem neunten Krankheitstag trotz anhaltend hoher Viruslast nachgewiesen. Die SARS-CoV-2-Viruslast in den oberen Atemwegen scheint in der ersten Krankheitswoche ihren Höhepunkt zu erreichen, während SARS-CoV-1 und MERS-CoV diesen später erreichten.

Hohe Konzentrationen von SARS-CoV-2 sind in der ersten Krankheitswoche nachweisbar, wobei der Höhepunkt vom Beginn der Symptome bis zum fünften Tag der Krankheit beobachtet wird. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung der frühzeitigen Aufdeckung und Isolierung von echten Infektionen.

Schlussfolgerung

Obwohl die Abgabe von SARS-CoV-2-RNA in Atemwegen über längere Zeiträume möglich ist und beobachtet werden kann, ist die Dauer des lebensfähigen Virus relativ kurzlebig. Für eine Ansteckung ist aber ein reproduktionsfähiges Virus und nicht seine Fragmente nötig. Daher kann der Nachweis von viraler RNA durch die gängigen PCR-Tests nicht verwendet werden, um auf Infektiosität zu schließen.

Die Aussagekraft der gemeldeten „Fälle“ ist daher mehr als fragwürdig und sollte nicht für Maßnahmen oder als Indikator für die geplante Corona-Ampel dienen.

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Bild: Pixabay

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