Digital-Konzerne agieren wie globale politische Parteien und autoritäre Welt-Regierung – eine Analyse

28. Juni 2023von 4,5 Minuten Lesezeit

Der Einfluss, den Digitalkonzerne mittlerweile auf Politik, Regierungen und generell die Menschen nehmen, ist gewaltig gestiegen. Sie bestimmen immer mehr was wir zu sehen bekommen und was wir für richtig oder falsch halten. Sie greifen mittlerweile direkt in Wahlen ein, manipulieren Ergebnisse und lassen Medien leben oder sterben.

Krass ist was derzeit Google und seine Tochterfirma YouTube mit dem offiziell registrierten Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr. , Neffe des von der CIA ermordeten früheren Präsidenten und Sohn des ebenfalls ermordeten US-Justizministers, machen.

Der britische Kardiologe Dr. Aseem Malhotra hat eine Beschreibung retweetet, was gerade passiert:

Ein nominell amerikanisches Unternehmen
@YouTube @Google
UNTERDRÜCKT AKTIV
EINEN PRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDATEN
während einer
WAHLKAMP
AGNE

Kennedy selbst schreibt in einem Twitter Thread:

YouTube hat gerade ein weiteres meiner Videos gelöscht, mit dem ehemaligen politischen Reporter der NY Post Al Guart. Die Leute haben eine große Sache daraus gemacht, dass Russland angeblich Internetinformationen manipuliert hat, um eine Präsidentschaftswahl zu beeinflussen. Sollten wir nicht besorgt sein, wenn riesige Technologieunternehmen dasselbe tun?

Wenn Industrie und Regierung so eng miteinander verbunden sind, gibt es kaum einen Unterschied zwischen „privater“ und „staatlicher“ Zensur. Die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung ist nicht plötzlich in Ordnung, wenn sie an die privaten Unternehmen vergeben wird, die den öffentlichen Raum kontrollieren.

Die Twitter-Akten haben bewiesen, dass zahlreiche Regierungsbehörden über das FBI Twitter mitgeteilt haben, wen es zensieren soll. Twitter gehorchte. Zweifellos haben Facebook, YouTube und die anderen ähnliche Aufforderungen erhalten.

Im Fall meines Interviews mit Al Guart hat YouTube wahrscheinlich aus eigenem Antrieb gehandelt. Es hat die politischen Wünsche des Establishments so weit verinnerlicht, dass es weiß, was es zensieren muss, ohne dass man es ihm sagt.

Soweit Kennedy. Er verweist auf die enge Verflechtung von staatlicher Gewalt mit Konzernen. Kurz zur Erinnerung was Benito Mussolini dazu zu sagen hatte:

Faschismus sollte zu Recht Korporatismus genannt werden, denn er ist die Verschmelzung von Unternehmens- und Regierungsmacht.“

Die Digitalkonzerne sind weltweit präsent und agieren ähnlich wie in den USA als faschistische Partei, die sich teils Regierungsgewalt anmaßt.

Löschung wissenschaftlicher Inhalte

Am 19. Juni teilte die Vereinigung „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V.“ (MWGFD) mit: „Zensur-Tube hat tatsächlich unseren Youtube-Account mit über 87.000 Abonnenten aus heiterem Himmel gelöscht. Es ist bedauerlich, dass die Zensuranstalten in Sachen Erkenntnisgewinn und Aufklärungsgeist nicht mitziehen.

Unternehmen wie Google, Facebook, Microsoft, Twitter und andere Digitalkonzerne haben Kontrolle über die weltweite veröffentlichte Meinung erlangt. Die Suchmaschinen zeigen nicht an, was ihren Interessen widerspricht. Was den Profiten schadet und was der Regierung nicht passt wird nicht oder ganz weit hinten angezeigt. Bei sozialen Medien vom Typ Facebook wird Zensur von der Löschung einzelner Beiträge bis hin zur Sperrung von Konten angewendet. Shadowbans sorgen dafür, dass unerwünschte Inhalte nicht mehr ausgespielt werden und mehr mehr zu finden sind, wenn man direkt danach sucht.

Parallel dazu laufen Aktivitäten von internationalen Organisationen wie EU, WHO und verstärkt auch der UNO und ihrer Teilorganisationen um Zensur auszuweiten und unerwünschte Inhalte zu definieren. Dabei wird die Zusammenarbeit mit den Konzernen immer enger – wir denken wieder an Mussolini.

Das Ganze passiert dann unter dem Rauchschleier des angeblichen Kampfes gegen „Hass im Netz“, „Verhinderung von Kinderpornografie“ oder ähnlich gut klingenden Vorwänden.

Beeinflussung klassischer Medien

Auch hier sehen wir wieder eine enge Kooperation zwischen Staat, Oligarchen und Konzernen. Allein im kleinen Österreich gibt der Staat Unsummen zur Erhaltung der Mainstream Medien aus. 325 Mio. € und damit um 20,7% mehr als noch im Vorjahr wurde 2022 an Medien mit genehmer Blattlinie überwiesen. In den Jahren 2019 bis 2022 wurden die Mainstream Medien mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro angefüttert, wie hier berichtet.

Die Digitalkonzerne betreiben Medienprojekte, es werden Journalisten „ausgebildet“ oder es gibt direkte Partnerschaften, in Österreich zum Beispiel zwischen Google und der Austria Presse Agentur APA.

Ein weiteres wichtiges Instrument ist die Steuerung von Werbeeinnahmen. TKP hatte sich kürzlich als Publisher bei AdSense, Googles Werbeplattform, angemeldet. Schon nach zwei Tagen bekamen wir folgende Mail:

„… wir haben festgestellt, dass auf Ihrer Website (tkp.at) mehrere Verstöße gegen die AdSense-Programmrichtlinien vorliegen. Deshalb hat Google die Bereitstellung von Anzeigen auf dieser Website eingestellt.

Die folgenden Probleme wurden auf Ihrer Website gefunden:

„Unglaubwürdige und schädliche Behauptungen“:

Wir gestatten keine Inhalte,

  • die Behauptungen enthalten, die nachweislich falsch sind und das Vertrauen in Wahlen oder demokratische Entscheidungen bzw. die Teilnahme daran erheblich beeinträchtigen könnten.
  • die gesundheitsgefährdende Behauptungen unterstützen oder sich auf eine aktuelle schwerwiegende Gesundheitskrise beziehen und verlässlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen.
  • die anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen über den Klimawandel widersprechen.“

Google gestattet also keine Inhalte, die den eigenen Geschäftsinteressen widersprechen; und auch denen der Pharma- und Finanzindustrie, sowie den Eigentümern und Investoren bei den Großkonzernen, also die Klasse der Rockefellers, Fords, Gates, Soros, Warburg, Rothschild, Clinton um nur einige zu nennen; und natürlich dem Regierungsapparat der Biden-Administration und wer auch immer das Sagen in den USA, der EU, der WHO und der UNO hat.

Die Verschmelzung von Politik und Wirtschaft ist nur zu offensichtlich.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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Das hässliche Gesicht der Alltagszensur am Beispiel von Prof. Norman Fenton

Juristische Analyse der EU-Pläne für Zensur und Überwachung bestätigt Verletzung der Grundrechte

UNO, Soros und Digitalkonzerne intensivieren Kampf gegen Meinungs- und Pressefreiheit

3 Kommentare

  1. 4765 2. Juli 2023 at 21:27Antworten

    Und weil das inzwischen ALLEN denkenden Menschen klar ist (die nicht denkenden sind eh nicht zu retten), genau aus diesem Grund gewinnen alternative Medien immer mehr an Anhängerschaft. Facebook & Co. in den Fußstapfen der etablierten Propaganda- und Lügenmedien.
    Einzige richtige Konsequenz: Google & Co den Allerwertesten zeigen, keine Inhalte mehr auf Yt bereitstellen, auch wenn es erst einmal eine schmerzhafte Umstellung ist.
    Aktueller Artikel von Tess Lawrie (WCH – World Council of Health):

    substack Tess Lawrie A better Way to Health

    „A Force to Be Reckoned With
    How independent media has become a force to reckoned with as it rises from the ruins of the legacy media.“

    @ Pierre: bedeutet auch das Wegwerfen des Android-Smartphones. Im Prinzip keine schlechte Idee. NIcht propriertäre Handybetriebssysteme fristen leider noch ein Schattendasein.

  2. Pierre 29. Juni 2023 at 16:20Antworten

    Ab einer bestimmten Größe sollten alle(!) Konzerne (insbesondere Tech) in kleinere Einheiten zerschlagen werden. Das sorgt für Wettbewerb und beugt Monopolbildung vor.

    Google und co sollte man mindestens von unten aushungern oder von oben zerschlagen.

    Ich benutze Google nicht mehr. Alle Daten von mir wurden (hoffentlich) gelöscht und es wird von mir kein Dienst von Google mehr benutzt. Man braucht das halt auch nicht.

  3. Taktgefühl 28. Juni 2023 at 18:09Antworten

    Grenzüberschreitende Verschmelzung von Kapitalgesellschaften

    ZUSAMMENFASSUNG DES DOKUMENTS:

    Richtlinie 2005/56/EG – Verschmelzung von Kapitalgesellschaften aus verschiedenen Mitgliedstaaten

    ZUSAMMENFASSUNG

    WAS IST DER ZWECK DIESER RICHTLINIE?

    Diese Richtlinie erleichtert die grenzüberschreitende Verschmelzung von Kapitalgesellschaften* in der EU.

    *Kapitalgesellschaft ist eine Gesellschaft, deren Gesellschafter nicht persönlich für die Schulden und Verbindlichkeiten des Unternehmens haftbar gemacht werden können.

    Der Kapitalist ist kein politisches Neutrum, der steht politisch „rechts, das geht aus Karl Marx Kritik „Das Kapital“ unzweideutig hervor.

    Weil das eine offizielle Richtlinie ist, die alle Staaten der EU betrifft, habe ich den Link oben reingetan.
    Daß die Kapitalgesellschaften und besonders die mächtigen Digitalindustrien davon profitieren, steht wohl ausser Frage. Damit ließ sich die Globalisierung richtig in Fahrt bringen. Die größeren fressen natürlich immer die kleineren und google und facebook konnte sich richtig aufblähen.
    2008 wollte uns ein gewisser Walter K. Eichelburg (hartgeld dot com) noch weismachen, daß die Digitalindustrie den Bach runtergehen würde.

    Der Kapitalismus zwingt uns alle in einer gewissen Weise zu denken und zu handeln. Was viele ignorieren, daß der übersteigerte Kapitalismus genauso zur Planwirtschaft neigt wie der Sozialismus. Dann wird der zum Monopolkapitalismus. Das liegt aber auch aus der Verschmelzung von Staat und Kapital auf der Hand.

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