Pflegeethik Initiative: Corona-Schutz  ein einziges Desaster und ethisch/menschlich zu keiner Zeit vertretbar

29. Juni 2022von 5 Minuten Lesezeit

Es ist Sommer und es ist fast alles wieder so, wie wir es vor 2020 gekannt haben. Jeder darf fast überall hin, ohne  Impfpass oder Test vorweisen zu müssen. Immer weniger tragen freiwillig eine Maske beim Einkauf oder wenn sie von ihrem Tisch im Restaurant aufstehen. Die Kinder dürfen ohne Maske in die Schule. Familienfeste und Veranstaltungen können unbegrenzt gefeiert werden. Corona und Impfen ist kaum noch Thema.

Wer jedoch denkt, wir seien jetzt durch mit Corona, sollte sich einmal die jüngsten Reden und Aktivitäten unseres Gesundheitsministers anschauen. Lauterbach treibt die Spaltung voran und will Maskenpflicht und Impfpflicht dauerhaft gesetzlich verankert sehen. Eine kritische Aufarbeitung seiner jüngsten Entgleisungen finden Sie in dieser BILD-Diskussionsrunde: https://www.youtube.com/watch?v=9stCPFiikyg   Beachtenswert die  Haltung der CDU-Politikerin Jana Schimke. Sie bringt vieles auf den Punkt und spricht mehrfach die völlig inakzeptable Isolation von Kranken und Pflegebedürftigen an.

Für die Kranken und Pflegebedürftigen in den Einrichtungen gibt es keine Corona-Sommerpause. Obwohl alle drei- und vierfach geimpft, müssen sie jeden Tag mit einem neuen Ausbruch rechnen, also auch mit verschlossenen Türen und Isolation im Zimmer.  Unser Mitglied Martin Kusch, der als Berufsbetreuer, aktuell Bewohner in fünf Einrichtungen betreut, berichtet, dass gerade alle fünf Heime wegen Corona zu sind. Mittlerweile berichtet nicht einmal mehr die Lokalpresse darüber. Denn dann müsste man zugeben, dass die gesamte Corona-Schutzstrategie versagt hat. Der Corona-Schutz ist ein einziges Desaster und war aus unserer Sicht ethisch/menschlich zu keiner Zeit vertretbar.  Die stationäre Pflege hat sich in eine Lage gebracht, die für Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige mit jedem Tag unerträglicher wird.  Alle reagieren wie gelähmt. Niemand traut sich eine Ausstiegs-Strategie zu fordern. Aktuell redet man sich ein, dass ohne die Impfungen alles noch viel schlimmer wäre.

Was nicht sein darf, wird nicht berichtet. Da fast nur noch Geimpfte und Geboosterte (9 von 10) als Corona-Patienten auf den Intensivstationen liegen und als Corona-Tote gemeldet werden, stellten DIVI und RKI die Veröffentlichung des Impfstatus kurzerhand ein. Auch bei denen, die unter Long-Covid leiden, handelt es sich überwiegend um Geboosterte. Zumeist jüngere, vorher gesunde Menschen, die nach der Boosterung an Corona erkrankten. Immerhin haben es Berichte einzelner Impfgeschädigter in die Öffentlichkeit geschafft und den Gesundheitsminister veranlasst, einzugestehen, dass die Impfung auch schwere Nebenwirkungen haben kann. Was dieser bis vor kurzem noch ausgeschlossen hatte.

Letztlich leiden wir alle an Long-Covid, denn ob jung oder alt, gesund oder krank, geimpft oder ungeimpft, die Corona-Politik hat unser aller Leben eingeschränkt. Wenn wir es zulassen, werden wir vieles dauerhaft verlieren, was uns bisher selbstverständlich war. Wir erleben gerade einen massiven Abbau demokratischer Grundwerte. Wir erleben, wie ein Bundesminister Demonstranten und Impfgegnern in aller Öffentlichkeit die Daseinsberechtigung abspricht, ja absprechen darf, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Kein Wort der Kritik in ARD und ZDF, die maßgeblich dazu beitrugen, dass ein Pharmalobbyist, der früher schon über Leichen ging, jetzt in der Funktion des Gesundheitsministers maximalen Schaden anrichten kann.

Zur Macht der Pharmaindustrie und ihrem Einfluss auf Politik, Medizin und Behandlungsstandards empfehle ich diesen Beitrag:  https://www.kla.tv/22883  Man könnte auch sagen, mit Corona hat es Big-Pharma geschafft in Deutschland und weiten Teilen der Welt eine Gesundheitsdiktatur einzuführen. Wer sich nicht impfen lässt, wird in Zukunft ausgeschlossen und diskriminiert. Die nächsten Viren kommen bestimmt und damit neue Absatzmärkte für Impfstoffe und Medikamente zur Behandlung der Nebenwirkungen.

Wie wenig es den Regierenden um den Schutz der Alten und Pflegebedürftigen geht, lässt sich alleine aus der Diskussion um die Nachtdienstbesetzung ersehen, die gerade in einigen Bundesländern neu geführt wird. Vor wenigen Tagen schrieb eine Altenpflegerin aus Hamburg, nachdem sie auf nachtdienst-soforthilfe.de unsere Mindestforderungen gelesen hatte: „….unser Haus hat 160 Bewohner. Wir arbeiten zu dritt im Nachtdienst, davon oft nur eine Fachkraft.  Ich bin für 60 Bewohner auf 2 Etagen zuständig….“  Solch eine Personalbesetzung ist grob fahrlässig und verantwortungslos. Dennoch wird sie toleriert. Die Politik hilft den Heimbetreibern sogar dabei Personalkosten einzusparen (Gewinne zu machen).  Zum Schutz der vulnerablen Gruppe vor Corona hat der Staat zig Milliarden Euro ausgegeben (Masken, Testungen, Impfung, Bonuszahlung etc.). Plötzlich spielte Geld keine Rolle. Hätte man nur einen Teil des Geldes in die Aufstockung des Personals gesteckt, könnte hunderttausenden Menschen ein unwürdiges Lebensende erspart bleiben.

In jeder Krise liegt immer auch eine Chance. Ich sehe in der Corona-Krise die Gelegenheit einer Rückbesinnung auf das Wesen der Pflege. Pflege heißt, dafür zu sorgen gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden.
Aktuell arbeiten wir an einer Initiative mit dem Titel: Gesund-Pflegen. Damit wollen wir das Pflegeverständnis auf eine natürliche Basis stellen.  Gesundheitspflege im ganzheitlichen Sinne könnte auch ein neues Betätigungsfeld für  Pflegeberufler werden, die unter der aktuellen Situation mit chronischem Personalmangel, Impfzwang und anderen Vorschriften leiden und so nicht länger arbeiten möchten. Wer sich dafür interessiert, kann sich gerne melden.

Das Gesundheitssystem ist krank und macht  krank. Vielleicht können wir Herrn Lauterbach noch einmal dankbar sein, dass er uns die Bedrohlichkeit so deutlich vor Augen hält und all jene zum Ausstieg zwingt, die da nicht länger mitmachen wollen. In gewisser Weise sorgt er dafür, dass die Gesunden das sinkende Schiff noch rechtzeitig verlassen.

Auf dass es uns gelingt, diese Welt zu einem gesünderen Ort zu machen.

Adelheid von Stösser


Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht unsere. Wir veröffentlichen sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.

Adelheid von Stösser ist 1. Vorsitzende und ehrenamtliche Geschäftsführerin der Pflegeethik Initiative.


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14 Kommentare

  1. Jo Ne 29. Juni 2022 at 13:49

    Unwillkürlich, nach dem Lesen des Artikels, muss ich an die resolute Pflegeleiterin, deren Meinung und Handeln ich nur unterstützen kann, der Einrichtung in Kirchheim Kreis Esslingen in Baden Württemberg welches durch Funk und Fernsehen als Revoluzzerin gebrandmarkt wurde denken.
    Was sich in dieser „HochZeit der Corona“ mit Hilfe unseres Staates in den Pflegeheimen abgespielt hatte spottet aller Beschreibung.
    Zur Zeit stelle ich allen nur eine Frage: Ihr alle habt die Auswirkungen und Folgen der Corona Maßnahmen nun zwei Jahre mitgemacht!

    Möchtet ihr dies alles nun noch einmal ein weiteres Jahr mitmachen?

  2. tom 29. Juni 2022 at 12:49

    der lauterbach macht mir echt angst!

  3. Gast 29. Juni 2022 at 12:11

    Ein Altenpfleger erzählte mir, dass immer mehr Pflegekräfte kündigen würden. Der Grund wäre nicht einmal primär die Masken-, Test-, Impfschikanen, sondern das Unvermögen noch länger zusehen zu können, wie die pflegebedürftigen Menschen unter dem Weggesperrtsein und der Einsamkeit leiden. Ebenso wie viele Angehörige, die teilweise geradezu betteln, um ihre Lieben sehen zu dürfen.

    • Fritz Madersbacher 29. Juni 2022 at 21:07

      @Gast
      29. Juni 2022 at 12:11
      Sie haben hier eines der größten, wahrhaft unmenschlichen Verbrechen dieser “Pandemie” beschrieben …

  4. ibido 29. Juni 2022 at 11:15

    Es herrscht auch eine Hygienediktatur in der Pflege. Durch verpflichtende Schutzkleidung ist die Arbeit nochmal schwerer geworden. Originalzitat: “da ist mir der Schweiß beim A….. zusammengeronnen”. Von vielen wurde “Solidarität” mit den Intensivpflegerinnen eingefordert = sich impfen lassen. Auf die Idee die Angemessenheit der Schutzkleidung, nach dem ersten Schock 2020, zu hinterfragen kam niemand. So kann man Pflege auch unattraktiv machen.
    Freue mich, ein Pflegeheim zu kennen, wo die Angestellten zivilen Ungehorsam leisten und keine Maske mehr tragen :) Hoffe es wird keine Denunzianten geben!

    • Fritz Madersbacher 29. Juni 2022 at 21:15

      @ibido
      29. Juni 2022 at 11:15
      “Durch verpflichtende Schutzkleidung ist die Arbeit nochmal schwerer geworden” – und das wird bis heute nicht als aus unnötig übertriebener Angst geboren, sondern immer noch als notwendig hingestellt. Diese noch andauernde Verblendung ist das untrügliche Zeichen einer nicht zurechnungsfähigen, nicht mehr funktionierenden Gesellschaft …

  5. Kurt 29. Juni 2022 at 11:04

    Nicht nur das Gesundheitssystem ist krank, sondern so einige Politiker machen uns mit ihren Verhalten krank. Und wer verlässt zuerst das sinkende Schiff? Genau, die Ratten.
    So darf es nicht weitergehen. Man muss wissen wann Schluss ist und die Grenzen überschritten ist.
    Solange viele es noch zulassen, verlieren wir alles und das dauerhaft. Nichts ist selbstverständlich. Auch “nicht die Bevormundung” des Staates.
    Meine Grundwerte bleiben meine. Dafür setze ich mich ein. Ich lasse mich micht von irgendeinen Bundesminister die Daseinsberechtigung absprechen. Niemand steht über mir.
    Wer ein Schild bei einer Demo mit den Satz “Grundrechte zurück” vor sich trägt, hat seine Grundrechte bereits abgegeben. Also lieber vorher gut überlegen was man da transportiert.

  6. A. Petermann 29. Juni 2022 at 10:41

    Danke für die Aussage: Das Gesundheitssystem ist krank und macht krank. Ich habe das sinkende Schiff bereits verlassen.
    Genau. Zitiere: Was nicht sein darf, wird nicht berichtet. Da fast nur noch Geimpfte und Geboosterte (9 von 10) als Corona-Patienten auf den Intensivstationen liegen und als Corona-Tote gemeldet werden, stellten DIVI und RKI die Veröffentlichung des Impfstatus kurzerhand ein.

    Typische Haltung bei Lügen. Nach dem Motto: Blind bleiben und eine wiederholte Aussage wie “jedoch keine Hinweise dafür finden.”

    Mit diesem Absatz sprechen sie viele an. Zitiere: Wenn wir es zulassen, werden wir vieles dauerhaft verlieren, was uns bisher selbstverständlich war. Wir erleben gerade einen massiven Abbau demokratischer Grundwerte. Wir erleben, wie ein Bundesminister Demonstranten und Impfgegnern in aller Öffentlichkeit die Daseinsberechtigung abspricht, ja absprechen darf, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

    Ich werde es niemals zulassen, koste was es wolle. Wenn Pharmalobbyisten und Co glauben über Leichen zu gehen, um ihr Ziel zu erreichen, dann haben die sich geirrt. Denn unvehofft kommt oft.

    Und ja, die nächsten Viren kommen bestimmt und wenn nicht werden welche geschaffen.

    • Vortex 29. Juni 2022 at 18:27

      Vor 2 Jahren haben Wissenschaftler festgestellt, dass der Mensch noch ein zweites Gehirn besitzt, tinyurl.com/4xkz6dne anscheinend haben sich vermehrt gerade jene die am unteren Ende des Bauchgefühls sich befinden, sich an die Spitze der Gesellschaft katapultieren lassen und frönen nun gemeinsam dem Machtrausch einer global agierenden Elite.

  7. Klaus C. 29. Juni 2022 at 10:36

    Zuallererst müssen die medialen Opportunisten aus den Ämtern entfernt und zur Rechenschaft gezogen werden. Ganz vorne weg gehört Alena Buyx für mich dazu. Un-ethischer kann man eigentlich nicht reden. Wie so jemand Vorsitzende eines Ethikrates werden konnte, ist mir nach wie vor ein absolutes Rätsel.

    • Frühling 29. Juni 2022 at 17:47

      Es gab schon vor 2020 in vielen Altenpflege-Einrichtungen wenig gelebte Ethik. Alte Menschen in Heimen haben kaum Rechte. Ihnen wurde immer schon vieles vorgeschrieben. Was sie wann zu essen haben, wann sie ihre Nachtruhe einläuten sollen, worüber sie sich zu freuen haben usw. Diese ganzen ,”Bespassungsprogramme” für Senioren finde ich oft reichlich fragwürdig. Als ich vor Jahren den an Demenz erkrankten Mann einer Nachbarin aus der stundenweisen Tagesbetreuung eines Altenheims abholte habe ich beobachtet, dass es keineswegs alle Alten toll fanden, den Luftballon zum zwanzigstenmal zum Nachbarn zu schubsen. Ein alter dementer Herr entrüstete sich mit den Worten: ” Wir sind hier nicht im Kindergarten.” Wurde geflissentlich überhört. Wie so vieles, was die Alten sagen und sich wirklich wünschen. Die Zwangsisolierung alter Menschen in den vergangenen 2,5 Jahren war von solch einer seelischen Grausamkeit, dass es mich nur schüttelt.

      • Hans im Glück 29. Juni 2022 at 18:56

        @Frühling,

        ich gebe Ihnen 100% recht! Je älter man wird, desto mehr scheinen Jüngere zu glauben, dass Alter und infantil, idiotisch synonyme Begrifflichkeiten darstellen.
        Der Onkel meiner Frau war in einer noch guten Einrichtung und das hat mir schon gereicht. Für den war das Ableben mit Corona im Alter von 93 vermutlich ein Segen.

  8. Al 29. Juni 2022 at 9:44

    Die Situation in Alten- und Pflegeheimen habe ich indirekt durch eine “einsitzende” Verwandte miterlebt. Indirekt, da ich nicht hinein durfte. Wenn sie uns besuchte, musste sie danach in Quarantäne. Bei Einkäufen war immer ein Bewacher dabei, dass nicht mal ausversehen ihre Maske verrutscht.
    Isolationshaft mit Essen auf dem Zimmer. Immer nur eine Person auf dem Flur. Maskenzwang allerorten, nur alleine auf dem Zimmer nicht.

    Das ist gelebte Faschismus-Kultur.

    Inzwischen ist die Verwandte tot. Wäre ich da auch. Was ist denn daran noch lebenswert.

    Ein Gesellschaft beweist sich dabei, wie sie mit den Alten und mit den Kindern umgeht.

    Wir leben in einem Abartigen-Staat!

    • Fritz Madersbacher 29. Juni 2022 at 21:22

      @Al
      29. Juni 2022 at 9:44
      Erschütternd! Ich kann nur beipflichten!

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