Verlängerung des EU-Corona-Passes auf letzten Metern

20. Juni 2022von 3,2 Minuten Lesezeit

Am Donnerstag – still und leise – wird der Corona-Pass und das Impfzertifikat als „Reisedokument“ in der EU für ein weiteres Jahr verlängert. Bürgerinitiativen rufen auf, sich an die EU-Abgeordneten zu wenden.

Ende Juni läuft die EU-Regelung zum Covid-Zertifikat, zum „Grünen Pass“ wie das neue Reisedokument euphemistisch bezeichnet wird, in der EU ab. Doch die Verlängerung ist bereits mehr oder weniger beschlossene Sache und am Donnerstag gibt das EU-Parlament endgültig seine Zustimmung. Dann gilt der Corona-Pass bis Ende Juni 2023. Ein weiteres Jahr.

Keine Debatte im EU-Parlament

Eine Debatte zur Abstimmung soll es gar nicht geben. Das behauptete Virginie Joron, französische EU-Parlamentarierin von der Le-Pen-Partei „Rassemblement National“. In einem Radiointerview in Frankreich am 8. Juni, das bereits mehr als 350.000 Menschen auf Youtube gesehen haben, sagt sie deutlich, welchen Zweck die Verlängerung ihrer Meinung nach habe. Der Pass sei ausschließlich Teil der Strategie, die Menschen und vor allem jene ohne Impfung zur Impfung zu drängen.

Es ist durchaus absurd, dass der Pass noch immer eingesetzt werden soll. Selbst die „Experten“, sogar Bill Gates, haben mittlerweile eingestanden, dass man trotz Impfung erkranken kann und das „Instrument“ Covid-Zertifikat deshalb keinen Sinn habe. Trotzdem verlängert die Kommission die Maßnahme. Jährlich veranschlagt die EU-Kommission Kosten von 10 Milliarden Euro für den „Grünen Pass“.

Welches Risiko der Covid-Pass mit sich bringt, zeigte erst vergangene Woche ein Fall in China. Indem man das Covid-Zertifikat von ausgewählten Personen auf rot gestellt hatte, konnte man eine Demonstration verhindern. Eine harmlose Verlängerung ist die EU-Entscheidung also nicht.

Corona-Pass per Mail beeinspruchen

Verschiedene Bürgerrechtsinitiativen bitten „dringend“, die Abgeordneten noch auf die Abstimmung aufmerksam zu machen. Es ist gut denkbar, dass viele gar nicht wissen werden, wofür sie am Donnerstag abstimmen. Entsprechende Ergebnisse habe ich bei früheren Recherchen zu Entscheidungen im EU-Parlament gemacht.

Auch deshalb gilt es als fast ausgeschlossen, dass das EU-Parlament nicht grünes Licht für die Verlängerung geben wird. Auch mehr als hunderttausend Einsprüche gegen die Verlängerung bei der EU-Kommission brachte von der Leyen nicht von ihrem Kurs ab. Anfang Mai unterstützten mehr als zwei Drittel des Parlaments den Vorschlag der Kommission.

Österreich ist mit 19 Abgeordneten im Parlament vertreten. Wer sich noch vor der Abstimmung an sie wenden will, der kann dies per Mail tun. Hier die Liste:

  • Bernhunber Alexander <alexander.bernhuber@europarl.europa.eu>
  • Gamon Claudia <claudia.gamon@europarl.europa.eu>
  • Haider Roman <roman.haider@europarl.europa.eu>
  • Heide Hannes <hannes.heide@europarl.europa.eu>
  • Karas Othmar <othmar.karas@europarl.europa.eu>
  • Mandl Lukas <lukas.mandl@europarl.europa.eu>
  • Mayer Georg <georg.mayer@europarl.europa.eu>
  • Regner Evelyn <evelyn.regner@europarl.europa.eu>
  • Sagartz Christian <christian.sagartz@europarl.europa.eu>
  • Schieder Andreas <andreas.schieder@europarl.europa.eu>
  • Schmiedtbauer Simone <simone.schmiedtbauer@europarl.europa.eu>
  • Sidl Guenther <guenther.sidl@europarl.europa.eu>
  • Thaler Barbara <barbara.thaler@europarl.europa.eu>
  • Vana Monika <monika.vana@europarl.europa.eu>
  • Vilimsky Harald <harald.vilimsky@europarl.europa.eu>
  • Vollath Bettina <bettina.vollath@europarl.europa.eu>
  • Waitz Thomas <thomas.waitz@europarl.europa.eu>
  • Wiener Sarah <sarah.wiener@europarl.europa.eu>
  • Winzig Angelika <angelika.winzig@europarl.europa.eu>

 

Eine vollständige Liste der EU-Abgeordneten und ihre Mailadressen finden Sie hier. 

Bild Ivan RadicProtester at vaccine mandate rally holding a sign with text “No Green Pass” (51692845237)CC BY 2.0

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EU-Parlament verlängert Corona-Zertifikat bis Juni 2023

EU will Covid-Zertifikat um ein Jahr verlängern: Bisher 75.000 Stellungnahmen

Grüner Pass: MFG poltert gegen Verlängerung

5 Kommentare

  1. Anton Specht 21. Juni 2022 at 22:40

    Hier nochmals die Emailadressen mit Semikolon der Europa-Abgeordneten für Österreich und ein Mailvorschlag:

    alexander.bernhuber@europarl.europa.eu;
    claudia.gamon@europarl.europa.eu;
    roman.haider@europarl.europa.eu;
    hannes.heide@europarl.europa.eu;
    othmar.karas@europarl.europa.eu;
    lukas.mandl@europarl.europa.eu;
    georg.mayer@europarl.europa.eu;
    evelyn.regner@europarl.europa.eu;
    christian.sagartz@europarl.europa.eu;
    andreas.schieder@europarl.europa.eu;
    simone.schmiedtbauer@europarl.europa.eu;
    guenther.sidl@europarl.europa.eu;
    barbara.thaler@europarl.europa.eu;
    monika.vana@europarl.europa.eu;
    harald.vilimsky@europarl.europa.eu;
    bettina.vollath@europarl.europa.eu;
    thomas.waitz@europarl.europa.eu;
    sarah.wiener@europarl.europa.eu;
    angelika.winzig@europarl.europa.eu;

    Nachfolgend ein Mail-Beispiel von blautopf.net:

    Verlängerung des digitalen Impfpasses?
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    am 23. Juni werden Sie über die Verlängerung des digitalen Impfpasses abstimmen.
    Noch vor zwei Jahren waren Impfungen eine Angelegenheit, die nur einen selbst und den
    behandelnden Arzt etwas angingen.
    Mit dem digitalen Impfpass ist aus dem harmlosen gelben Zettel nun ein Instrument der Kontrolle
    und der Einschränkungen geworden und jeder Restaurantbesitzer, Hotelier oder Taxifahrer hat das
    Recht bzw. die Pflicht, diese Informationen einzufordern.
    Es braucht nicht viel Fantasie, um zu sehen, dass diese Art digitaler “Pässe” als ein Trojanisches
    Pferd benutzt werden können, um eine völlig neue Art von kontrollierter und überwachter
    Gesellschaft zu schaffen, in der die Freiheit, die über Generationen erkämpft wurde, nur noch eine
    ferne Erinnerung sein wird.
    Ist das die Zukunft, die Sie sich wünschen?
    Viele Grüße

    —————Prolongation of the digital vaccination passport?
    Ladies and Gentlemen MEPs,
    on 23rd of June, you will vote on the prolongation of the digital COVD certificate.
    It was just two years ago, that vaccinations were a matter that only concerned you and your doctor.
    With the digital vaccination certificate, the harmless yellow piece of paper has now become an
    instrument of control and restrictions and every restaurant owner, hotel employee or taxi driver has
    the right or the duty to demand this information.
    It doesn’t take much imagination to see that these kinds of digital “passports” can be used as a
    Trojan horse to create a whole new kind of controlled and monitored society where the freedom that
    has been fought for over generations will only be a distant memory.
    Is this the future you want to see?
    With best regards

  2. Anton Specht 21. Juni 2022 at 22:23

    Nachfolgend die Emailadressen der Europa-Abgeordneten aus Deutschland mit Semikolon zur unkomplizierten Eingabe in die Empfängerzeile:

    Ursula.VON-DER-LEYEN@ec.europa.eu;

    christine.anderson@europarl.europa.eu;
    rasmus.andresen@europarl.europa.eu;
    katarina.barley@europarl.europa.eu;
    gunnar.beck@europarl.europa.eu;
    nicola.beer@europarl.europa.eu;
    hildegard.bentele@europarl.europa.eu;
    larspatrick.berg@europarl.europa.eu;
    stefan.berger@europarl.europa.eu;
    gabriele.bischoff@europarl.europa.eu;
    michael.bloss@europarl.europa.eu;
    damian.BOESELAGER@europarl.europa.eu;
    karolin.braunsberger@europarl.europa.eu;
    patrick.breyer@europarl.europa.eu;
    markus.buchheit@europarl.europa.eu;
    udo.bullmann@europarl.europa.eu;
    delara.burkhardt@europarl.europa.eu;
    martin.buschmann@europarl.europa.eu;
    reinhard.buetikofer@europarl.europa.eu;
    daniel.caspary@europarl.europa.eu;
    anna.cavazzini@europarl.europa.eu;
    oezlem.demirel@europarl.europa.eu;
    anna.deparnay-grunenberg@europarl.europa.eu;
    christian.doleschal@europarl.europa.eu;
    lena.duepont@europarl.europa.eu;
    christian.ehler@europarl.europa.eu;
    cornelia.ernst@europarl.europa.eu;
    engin.eroglu@europarl.europa.eu;
    ismail.ertug@europarl.europa.eu;
    markus.ferber@europarl.europa.eu;
    nicolaus.fest@europarl.europa.eu;
    romeo.franz@europarl.europa.eu;
    daniel.freund@europarl.europa.eu;
    michael.gahler@europarl.europa.eu;
    malte.gallee@europarl.europa.eu;
    alexandra.geese@europarl.europa.eu;
    jens.geier@europarl.europa.eu;
    helmut.geuking@europarl.europa.eu;
    jens.gieseke@europarl.europa.eu;
    andreas.glueck@europarl.europa.eu;
    henrike.hahn@europarl.europa.eu;
    svenja.hahn@europarl.europa.eu;
    martin.haeusling@europarl.europa.eu;
    niclas.herbst@europarl.europa.eu;
    pierrette.herzberger-fofana@europarl.europa.eu;
    monika.hohlmeier@europarl.europa.eu;
    peter.jahr@europarl.europa.eu;
    petra.kammerevert@europarl.europa.eu;
    ska.keller@europarl.europa.eu;
    moritz.koerner@europarl.europa.eu;
    dietmar.koester@europarl.europa.eu;
    maximilian.krah@europarl.europa.eu;
    constanze.krehl@europarl.europa.eu;
    joachim.kuhs@europarl.europa.eu;
    sergey.lagodinsky@europarl.europa.eu;
    bernd.lange@europarl.europa.eu;
    katrin.langensiepen@europarl.europa.eu;
    peter.liese@europarl.europa.eu;
    sylvia.limmer@europarl.europa.eu;
    norbert.lins@europarl.europa.eu;
    karsten.lucke@europarl.europa.eu;
    erik.marquardt@europarl.europa.eu;
    david.mcallister@europarl.europa.eu;
    joerg.meuthen@europarl.europa.eu;
    martina.michels@europarl.europa.eu;
    marlene.mortler@europarl.europa.eu;
    ulrike.mueller@europarl.europa.eu;
    hannah.neumann@europarl.europa.eu;
    angelika.niebler@europarl.europa.eu;
    niklas.nienass@europarl.europa.eu;
    maria.noichl@europarl.europa.eu;
    jan-christoph.oetjen@europarl.europa.eu;
    jutta.paulus@europarl.europa.eu;
    markus.pieper@europarl.europa.eu;
    dennis.radtke@europarl.europa.eu;
    guido.reil@europarl.europa.eu;
    terry.reintke@europarl.europa.eu;
    rene.repasi@europarl.europa.eu;
    manuela.ripa@europarl.europa.eu;
    martin.schirdewan@europarl.europa.eu;
    christine.schneider@europarl.europa.eu;
    helmut.scholz@europarl.europa.eu;
    joachim.schuster@europarl.europa.eu;
    andreas.schwab@europarl.europa.eu;
    ralf.seekatz@europarl.europa.eu;
    nico.semsrott@europarl.europa.eu;
    sven.simon@europarl.europa.eu;
    birgit.sippel@europarl.europa.eu;
    martin.sonneborn@europarl.europa.eu;
    sabine.verheyen@europarl.europa.eu;
    viola.voncramon@europarl.europa.eu;
    axel.voss@europarl.europa.eu;
    marionerika.walsmann@europarl.europa.eu;
    manfred.weber@europarl.europa.eu;
    rainer.wieland@europarl.europa.eu;
    markus.winkler@europarl.europa.eu;
    tiemo.woelken@europarl.europa.eu;
    bernhard.zimniok@europarl.europa.eu;

  3. Toni 21. Juni 2022 at 8:57

    Bitte alle ein Mail an die Abgeordneten senden, ist wirklich nicht schwer und tut auch nicht weh.

    Glück auf, Toni

    • Klaus-Peter Kelb 21. Juni 2022 at 13:47

      Sehr geehrte Damen und Herren des Abgeordneten des Europäischen Parlament, ich hoffe sie haben noch ein bißchen Gewissen und stimmen dagegen ab.
      Wenn mich recht erinnere wurden Sie vom Volk gewählt, dann sollten Sie auch ihre Stimme hören.
      M.f.G.

  4. Frühling 20. Juni 2022 at 15:36

    Was für ein Blödsinn. Wieder eine brettharte Diskriminierung gesunder Ungeimpfter, um weiter Druck aufzubauen. Ob die Menschen an einer offenen Tuberkulose, schweren Grippe oder sonstigen hochinfektiösen Erkrankungen leiden, wenn sie kreuz und quer durch die Welt reisen, interessiert keine Socke. Hauptsache sie befinden sich im Besitz des Nachweises, dass sie mindestens 3-fach gegen Corona geimpft wurden. Bestechend logisch, oder?

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