Italien: Übersterblichkeit nur zur Hälfte von Covid-19 verursacht

19. Mai 2020von 2,9 Minuten Lesezeit

Italien ist einer der Hotspots der Coronakrise in Europa. Mit 529 Todesfällen pro Million Einwohnern und insgesamt rund 32.000 wurde die Bevölkerung vergleichsweise schwerer getroffen als andere Länder. Die erhöhte Sterblichkeit beruht jedoch fast ebenso stark auf anderen Ursachen, wie ein Bericht der Behörden zeigt. Europäische Panik hat massive gesundheitliche Kollateralschäden verursacht.

Dieser Bericht wurde gemeinsam von Istituto Nazionale di Statistica (Istat) und dem Istituto Superiore di Sanità (ISS) erstellt. Ziel war ein Verständnis der epidemiologischen Daten zur Ausbreitung der Covid-19-Epidemie im Vergleich zu den Istat gesammelten und validierten Daten der Gesamtmortalität zu entwickeln.

Die Istat Daten wurden in 6.866 Gemeinden (von insgesamt 7.904, 87%) erfasst, für die im ersten Quartal 2020 eine Konsolidierung möglich war.

Starke Übersterblichkeit

Der erste Todesfall mit Covid-19 wurde am 20. Februar registriert. Für die Periode vom 20. Februar bis 31. März ergibt sich im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 eine Übersterblichkeit von 25.354 Fällen. Von diesen werden aber nur 13.710 Fälle oder 54% auf Covid-19 zurückgeführt.

Eine Erklärung für die Ursachen der Übersterblichkeit ohne Covid-19 gibt der Bericht nicht. Rund 91% der Übersterblichkeit ist in den am meisten vom Coronavirus betroffenen 37 nördlichen Provinzen sowie in Pesaro und Urbino aufgetreten, von den 23.133 zusätzlichen Todesfällen wurden 52% auf Covid-19 zurückgeführt.

In den Gebieten mit mittleren Auftreten von Covid-19 lag die Übersterblichkeit nur bei 2426 Fällen verglichen mit 2015-2019. Im Süden und der Mitte von Italien, die nur wenig betroffen waren, gibt es aber sogar eine Untersterblichkeit von 1,8%.

Vermutliche Ursachen für die Übersterblichkeit aus anderen Gründen

Aus verschiedenen Berichten von Augenzeugen wissen wir, dass die sozialen und medizinischen Systeme in Norditalien ziemlich rasch und komplett zusammengebrochen sind. Nach der Wirtschaftskrise 2008 wurden diese Systeme auf Druck der Troika und der Sparefroh-Länder wie Deutschland und Österreich so ziemlich kaputt gespart.

Dazu kommt, dass sehr viel Personal aus dem Osten Europas kommt, die bei Beginn der Grenzsperrungen fluchtartig das Land verließen. Seniorenheime standen damit plötzlich ohne Personal da und die Insassen wurden nach einigen Tagen ohne Betreuung in Spitäler verfrachtet. Dass dadurch die medizinische Versorgung überlastet zusammenbrach, ist wenig verwunderlich.

Vermeidbare Todesfälle durch Panik und unkoordiniertes Europa

In einem Europa angeblich ohne Grenzen und Freizügigkeit bei Arbeitsplatz und Wohnort ist es offensichtlich kontraproduktiv die Grenzen in Panik zu schließen und damit funktionierende Systeme an die Wand zu fahren. Auf das Konto der Grenzschließungen gehen eine große Zahl von Todesfällen nebst erheblichen wirtschaftlichen Schäden.

Es ist auch kontraproduktiv aus Panik sinnlose Vorschriften zu erlassen. Angeblich um Infektionen zu vermeiden, wurden in Italien bei Covid-19 Todesfällen die Einäscherung der Leichen vorgeschrieben. Da dies aber unüblich ist, fehlten massiv die Kapazitäten. Deshalb wurden dann Särge vom Militär transportiert. Nicht weil es so viele waren, sondern weil es kaum Einrichtungen für diese Art der Bestattung gibt. Die Bilder wurden dann von einigen Politikern und Medien in unverantwortlicher Weise für Panikmache ausgenützt.

Als weitere belastende Faktoren kommen in Norditalien noch dazu die starke Luftverschmutzung, übermäßig häufige Antibiotikaresistenz und wahrscheinlich präventive aber gesundheitsschädliche Behandlung mit den Malariamitteln auf Chloroquin Basis in einer Bevölkerung wo Favismus als Gendefekt verbreitet ist.

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