US-Regierung fixiert Pakt zur „Pandemie-Prävention“

22. April 2024von 5,7 Minuten Lesezeit

Massiver Vorstoß aus den USA: Auch wenn die WHO-Reform scheitern sollte, haben die USA ihre Strategie zur globalen Pandemievorsorge herausgegeben. 

Sollte die WHO-Reform scheitern, hätten die USA bereits vorgesorgt. Vergangene Woche gab das Weiße Haus den Abschluss der „Globalen Gesundheitssicherheitsstrategie 2024“ der USA bekannt. Die „nächste Pandemie“ und die „Klimakrise“ wurde mit dem Plan zur militärischen Operation erklärt. Involviert ist auch die „Biodefense“-Abteilung des Verteidigungsministeriums.

WHO-Reform ohne WHO

In der Presseerklärung des Weißen Haus nach der Unterzeichnung des Vertrags, wurden drei Punkte hervorgehoben, für welche die neue Strategie dienen soll. Da ist zuerst die Stärkung „bilateraler Partnerschaften“ für die „globalen Gesundheitssicherheitskapazitäten“. (Anmerkung: „Gesundheitssicherheit“ ist ein Wort, das vor allem seit Covid die Politik dominiert. Gesundheitspolitik wurde oft durch Gesundheitssicherheitspolitik abgelöst – und Sicherheitspolitik hat immer eine militärische Komponente). Die US-Regierung arbeite mit „50 Ländern und regionalen Einrichtung“ zu diesem Zweck zusammen. Das Außenministerium würde zudem daran arbeiten, „die Fortschritte im Bereich der Gesundheitssicherheit in weiteren 50 Ländern zu fördern“. Wer braucht da also noch eine WHO-Reform, wenn die USA bereits die Führung bei der „Pandemieprävention“ übernommen haben?

Aber – und das wird in der Erklärung ebenfalls bekanntgegeben – stehen die USA fest hinter dem „Abschluss eines Pandemieabkommens und geänderter internationaler Gesundheitsvorschriften bis zum Mai 2024“. Zudem kümmere sich die USA um „Finanzierung und Führungsstärke zur Erreichung von Gesundheitssicherheit“. Das Weiße Haus im Wortlaut:

„Das Büro für globale Gesundheitssicherheit und Diplomatie leitet die Bemühungen des Außenministeriums um den Pandemiefonds in Abstimmung mit dem US-Finanzministerium. Seit seiner Einrichtung im September 2022 hat der Pandemiefonds Zuschüsse in Höhe von 338 Millionen Dollar für 37 Länder bereitgestellt, und in diesem Jahr werden weitere 500 Millionen Dollar bereitgestellt, um die nationalen und regionalen Prioritäten der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen in den Bereichen Überwachung, Laborkapazitäten, Arbeitskräfte, One Health, Risikokommunikation, Risikomanagement und Engagement der Bevölkerung für die Pandemievorsorge zu unterstützen. Botschafter Nkengasong vertritt die US-Regierung im Verwaltungsrat des Pandemic Fund und ist Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe für den Strategieplan. Das Ministerium unterstützt auch die Bemühungen der Vereinigten Staaten um den Abschluss eines Pandemieabkommens und geänderter internationaler Gesundheitsvorschriften bis zum Mai 2024.“

Als dritten Punkt will man „ergänzende Programme“ mit der Gesundheitssicherheit verknüpfen, um „die Wirkung zu maximieren“.

Was steht nun im Strategiepapier?  Im Vorwort des Dokuments mit über 60 Seiten heißt es:

„Diese neue Globale Gesundheitssicherheitsstrategie legt die Maßnahmen dar, die die Vereinigten Staaten in den nächsten 5 Jahren ergreifen werden, um sicherzustellen, dass wir diesen Fortschritt fortsetzen und die Ziele erreichen, die in der Nationalen Bioabwehrstrategie und dem Implementierungsplan meiner Regierung von 2022 und dem parteiübergreifenden Gesetz zur Globalen Gesundheitssicherheit und internationalen Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion von 2022 festgelegt wurden, das als Teil des Nationalen Verteidigungsermächtigungsgesetzes von 2023 verabschiedet wurde. Durch Investitionen und die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern werden wir unsere Kapazitäten zur Prävention, Erkennung und Reaktion auf biologische Bedrohungen weiter ausbauen, wo auch immer sie auftreten. Und wir werden mehr Unterstützung für diese Bemühungen von anderen Ländern, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft gewinnen, um eine langfristige Wirkung zu gewährleisten.“

Ein US-Journalist fasste es so zusammen: „Während wir uns über den WHO-Pandemievertrag und die damit verbundenen Freiheitsbedrohungen Sorgen machen, hat die Regierung der Vereinigten Staaten einen Plan, um die Kontrolle über die „Globale Gesundheitssicherheitsagenda“ zu übernehmen. Sie hat 30 Milliarden Dollar für einen weltweiten Plan bereitgestellt, der von 70 Regierungen koordiniert wird, wobei US-Behörden wie das Gesundheitsministerium und USAID die Führung übernehmen. Selbst wenn der WHO-Vertrag scheitert, bedeutet das nicht, dass die Machtübernahme verschwindet.“

Darauf deutet auch hin, was Journalist Frank Bergmann erwähnt. Nämlich dass die Strategie von ähnlichen Playern geführt werden, die auch in der WHO etwas zu sagen haben. Etwa die Gates-Impfallianz GAVI, „Stiftungen und Philanthropen.“

Im Dokument wird deren finanzielles Investment hervorgehoben:

„Mit starker parteiübergreifender Unterstützung des Kongresses setzten wir uns auch für die Schaffung des Pandemiefonds ein, einer neuen internationalen Einrichtung, die bereits 2 Milliarden Dollar an Finanzmitteln von 27 Gebern, darunter Länder, Stiftungen und Philanthropen, zum Aufbau stärkerer globaler Gesundheitssicherheitskapazitäten mobilisiert hat. Wir arbeiten daran, lebensrettende Medikamente und Impfstoffe in gesundheitlichen Notfällen schneller verfügbar zu machen, unter anderem durch Unterstützung von Gavi, der Vaccine Alliance und der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations. Und wir setzen uns dafür ein, dass internationale Finanzinstitutionen wie die Weltbankgruppe ihre Kreditvergabe für Pandemieprävention, -vorsorge und -bekämpfung ausweiten, denn Gesundheitssicherheit, wirtschaftliche Sicherheit, Klimasicherheit und nationale Sicherheit hängen alle miteinander zusammen.“

Andere Analysten weißen auch darauf hin, dass nicht „Infektionskrankheiten“ eine zentrale Rolle spielen, sondern auch das Klima. Der Begriff „Klima“ kommt ganze 28-Mal im Dokument vor. „Biodefense“, also ein militärischer Begriff, kommt zehn Mal vor.

Aber lassen wir das Weiße Haus selbst sprechen:

„Natürlich vorkommende biologische Bedrohungen. Biologische Bedrohungen können sich auf Menschen, Tiere, Pflanzen und die Umwelt auswirken, was zu erheblichen gesundheitlichen, wirtschaftlichen, sozialen und sicherheitspolitischen Folgen führt. Daher ist es wichtig, biologischen Bedrohungen mit einem One-Health-Ansatz zu begegnen, der die Zusammenhänge zwischen Menschen, Tieren (Haus- und Wildtieren), Pflanzen und der Umwelt anerkennt. Bedrohungen durch Infektionskrankheiten machen nicht an Grenzen halt. Verstädterung, Klimawandel, Eingriffe in den Lebensraum, wirtschaftliche Verflechtung und zunehmende Reisetätigkeit in Verbindung mit schwachen Gesundheitssystemen tragen dazu bei, dass sich Infektionskrankheiten rasch weltweit ausbreiten können. Neuartige Infektionskrankheiten, das Wiederauftreten und die Ausbreitung von einst geografisch begrenzten Infektionskrankheiten, Zoonosen und Antibiotikaresistenzen können die Reaktionskapazitäten überfordern und die Kontrolle von Ausbrüchen erschweren. Wie wir bei der COVID 19-Pandemie gesehen haben, könnte sich ein Ausbruch einer Infektionskrankheit – selbst an den entlegensten Orten der Welt – rasch über Ozeane und Kontinente hinweg ausbreiten und die Bevölkerung der USA und ihre Gesundheit, Sicherheit und ihren Wohlstand direkt beeinträchtigen.“

Kein Wunder, dass Joe Biden abschließend sagt:

„Wir stehen an einem Wendepunkt in der Geschichte, an dem die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, den Kurs unserer Zukunft für die nächsten Jahrzehnte bestimmen werden. Die neue Globale Gesundheitssicherheitsstrategie wird sicherstellen, dass wir in diesem kritischen Moment gegenüber möglichen Bedrohungen wachsam bleiben und dazu beitragen, einen sichereren, nachhaltigeren und gesünderen Kurs für unsere Bevölkerung und die Menschen auf der ganzen Welt einzuschlagen.“

Für die USA scheint es weitaus angenehmer, über ihre Macht im Alleingang die „globale Gesundheitssicherheit“ anzuführen, anstatt sich auf die WHO zu konzentrieren, wo afrikanische Staaten immer weniger gehorchen und China immer mehr Einfluss nimmt.

Hier der Link zum gesamten Dokument. 

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Fahrplan für WHO-Reform im Entscheidungsjahr 2024

Die kritischen Punkte der WHO-Reform

12 Kommentare

  1. […] US-Regierung fixiert Pakt zur „Pandemie-Prävention“ […]

  2. Jan 23. April 2024 at 0:05Antworten

    Wird Öl zu teuer, weil das leicht förderbare schon weg ist, kann es die Kosten seiner Förderung nicht mehr erwirtschaften. Weitet man die Kredite aus, werden die Zusatzkosten in die Zukunft verschoben und die Förderung nicht eingestellt.

    Kredite lassen sich nicht unendlich ausweiten, daher schafft man Ereignisse, die zur Ausweitung zwingen: Krieg, Pandemie, Klima, Hunger. Stichwort: Blackrock’s Going direct.

    Nehammer hat Gelder verteilt, die Unternehmen haben nicht gearbeitet und kein Öl verbraucht, die Gehälter liefen weiter, ein Crash wurde vermieden.

    Die Gefahr ist, dass man Bevölkerung reduzieren wird, wenn genug Zensur herrscht, weil das niemand öffentlich machen kann. Weniger Bevölkerung gleich weniger Ölverbrauch.

    Welche Charge man zwangsverimpft, kann die KI anhand der verknüpften Daten entscheiden. Ist diese Person relevant, um einen Crash zu vermeiden? Oder kann das weg?

  3. Glass Steagall Act 22. April 2024 at 16:49Antworten

    Soweit mir bekannt, haben die einzelnen US-Staaten die Hoheit über die Gesundheitsordnung und nicht die US-Regierung! Die Staaten Texas, Louisiana, Florida und wahrscheinlich auch Alabama werden wohl ähnlich wie in der Endphase bei Covid wohl nicht mitmachen. Da kann sich die US-Regierung auf den Kopf stellen, wenn die Staaten nicht mitmachen wollen.

    Ähnlich auch in Deutschland, aber leider haben wir hörige Landesparlamente. Die winken fast alles ab, was die deutsche Regierung beschließt. Aber vielleicht gibt es eine Überraschung, wenn im Osten eine erste AFD-Regierung an die Macht kommt. Dann wird es spannend!

    • andi pi 22. April 2024 at 17:54Antworten

      @ Glass Steagall Act
      22. April 2024 at 16:49

      stimmt zwar tendenziell (ich denke, das ist v.a. dem 10. zusatzartikel zur verfassung zu verdanken), aber in einigen bereichen hat in den USA sehr wohl die bundesregierung das sagen. das betraf z.b. die impfpflicht bei einreisenden und im gesundheitswesen, die maskenpflicht in flugzeugen, fernzügen und bundesbehörden, die impfstoffzulassung etc. – aber ja, es gibt grund zur hoffnung, dass sich im fall des falles zahlreiche bundesstaaten verweigern würden. in deutschland haben diesbezüglich die bundesländer meines wissens weniger rechte. da wird es wohl schwieriger.

  4. papyrus 22. April 2024 at 16:04Antworten

    Sorgt sich eigentlich jemand darum, dass die Kampfstoff-Labore wie in Wuhan weltweit kontrolliert bzw. geschlossen werden? Die sind doch die einzig echten Gefahrenquellen für die Menschheit.

  5. bekir 22. April 2024 at 15:46Antworten

    Nicht nur das Weiße Haus versteht unter Pandemie-Bekämpfung (bzw. der Klima-Virus-Kombi) eine Militär-Aktion unter US-Führung (und zur Verfestigung der US-Führung).

    Sogar die US-freundliche Mainstream-WELT titelte im Mai 2022 über unseren alten Bekannten:
    „Demokratische Institutionen kommen in Bill Gates’ Masterplan nicht vor“,
    https://www.welt.de/kultur/plus238498791/Bill-Gates-GERM-Manifest-Wie-wir-die-naechste-Pandemie-verhindern.html

    MULTIPOLAR fasste damals den hinter der Bezahlschranke stehenden Artikel-Inhalt der WELT zusammen:

    „Der mächtigste Philanthrop der Welt hat ein Buch darüber geschrieben, wie sich Pandemien künftig verhindern lassen: Ein global operierendes Expertenkommando namens GERM soll die Maßnahmen durchsetzen. Und die haben es in sich.

    Das GERM-Team soll die Einsatzbereitschaft der Länder ‚überprüfen‘, es wird Übungen ‚leiten‘. Zudem braucht jedes Land einen ‚Pandemie-Beauftragten, ausgestattet mit dem Mandat, einen Plan zur Eindämmung eines Ausbruchs zu erarbeiten und umzusetzen‘. Diese Person soll Regeln erlassen können und ‚vollen Zugang zu den Daten und Modellierungen‘ haben. ‚Auf internationaler Ebene sollte das GERM-Team diese Funktionen übernehmen‘. (…) das Wort ‚Parlament‘ taucht im ganzen Buch genau ein Mal in einer Fußnote auf (…) Was Gates sich wünscht, ist eine Expertenorganisation mit umfassender Vollmacht, die global handelt, die die Gesundheitssituation in allen Ländern überwacht und alle Auffälligkeiten sofort in einer Datenbank einträgt, die von ihr geführt wird. (…) Bill Gates’ Buch hat das Zeug dazu, zum Manifest der Befürworter harter technokratischer Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung zu werden“,
    https://friedensblick.de/33178/lieferanten-vertraege-ausgehandelt-mrna-impf-abo-bis-mindestens-2029/#comment-10979

    „Bill Gates fordert eine globale Pandemie-Taskforce und impfen der Welt in 6 Monaten“,
    https://tkp.at/2022/05/03/bill-gates-fordert-eine-globale-pandemie-taskforce-und-impfen-der-welt-in-6-monaten/

  6. Daisy 22. April 2024 at 14:16Antworten

    Das geht! Gates kann die Sonne verdunkeln. Als nächstes könnte er den Plan verwirklichen, sie mit A-Bomben zu beschießen. Das habe ich bereits in Hollywoodfilmen gesehen… Strack-Z. könnte am Taurus dorthin reiten, obwohl es schon damit getan wäre, wenn sie sich bis zum Mond schießen ließe… ;-)

    • Daisy 22. April 2024 at 14:17Antworten

      Gehört unten zu Hasdrubal, sorry, war als Antwort gedacht.

    • HelmutK 22. April 2024 at 16:58Antworten

      „Als nächstes könnte er den Plan verwirklichen, sie mit A-Bomben zu beschießen“

      Die von der Hiroshima-Bombe fortgesetzte Energie beträgt ca. 5610E12 Joule. Der Massenverlust der Sonne beträgt ca. 410E9 kg/s. Dies entspricht einer Leistung von 36*10E25 Joule/s.

      Die Energie welche die Sonne durch Kernfusion jede Sekunde freisetzt entspricht der von ca. 10 Billionen Atombomben vom Hiroshimatyp. Im Vergleich zur Sonne ist jede vom Menschen gemachte Massenvernichtungswaffe nur ein Fliegenschiss.

      • Daisy 22. April 2024 at 17:48

        Toll, danke! Ja, aber darum passt das ja zu Gates‘ sonstigen Projekten dazu… ;-)

  7. Daisy 22. April 2024 at 14:06Antworten

    Der ‚American Way of Life‘ schreibt uns jetzt also Coke und fettige Big Macs vor. Auch lustig. Und dann natürlich die Pillen… die grüne hilft gegen die Nebenwirkungen der violetten…

    „Take Jeremiah Peabody’s polyunsaturated, quick dissolvin‘, fast actin‘,
    Pleasant tastin‘ green and purple pills.“

    Oh yeah!

    Das ist wieder ein „demokratisches“ Projekt. Was sagen die Republikaner dazu?

    Wie auch immer, die Ampel wird sich unterordnen und die (V)P auch…

  8. Hasdrubal 22. April 2024 at 13:05Antworten

    Die „nächste Pandemie“ und die „Klimakrise“ wurde mit dem Plan zur militärischen Operation erklärt.

    Gerade ist das Pentagon damit beschäftigt, mit Banderas Händen Moskau zu erobern. Fehlt noch viel bis dorthin?

    Wie will die US-Soldateska die Sonne steuern oder auch den Erdorbit? In Marvel-Comics erfährt man nicht, dass die bereits so mächtig sind.

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