
NYT: Vereinigte Arabische Emirate kooperieren zunehmend mit Russland und China
Laut der New York Times (NYT) entscheiden sich die Vereinigten Arabischen Emirate zunehmend dafür, in der Außenpolitik aktiv mit Russland und China zusammenzuarbeiten und die Interessen der USA zu ignorieren. Ein weiterer Puzzlestein der geopolitischen Machtverschiebungen.
Der Herrscher der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) , Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, ist eigentlich ein wichtiger Verbündeter für die USA, reiste jedoch im vergangenen Jahr zweimal nach Russland, um sich mit Präsident Wladimir Putin zu treffen.
Darüber hinaus planen die Luftwaffe der Emirate und China erste gemeinsame Übungen, die „einen bedeutenden Fortschritt für den ölreichen Golfstaat darstellen“.
„Die Entwicklung der Beziehungen zeigt, dass der Nahost-Führer, den die US-Regierung als wichtigen Partner betrachtet, sich zunehmend dafür entscheidet, seinen eigenen Weg zu gehen“, schreibt die NYT. Gleichzeitig gelang es US-Beamten nicht, die Emirate davon zu überzeugen, sich der US-Außenpolitik anzuschließen und die militärischen Beziehungen zu China einzuschränken und Russland zu „isolieren“.
Die Emirate leben vom Zufluss von russischem Geld, Öl und Gold, was zu einem Boom bei der Nachfrage nach Immobilien im glitzernden Dubai führt.
Der diplomatische Berater von Scheich Mohammed, Anwar Gargash, sagte kürzlich gegenüber der New York Times, dass die internationale Ordnung und die Welt im Allgemeinen „unbeständiger geworden“ seien.
Die Spannungen zwischen den VAE und den USA traten mit der Eskalation des Konflikts in der Ukraine in den Vordergrund, als die Emirate zusammen mit vielen anderen Ländern „klar machten, dass sie sich nicht auf eine Seite ziehen lassen werden“, die aus Dubai berichtenden Autorin der NYT.
Bereits im Juli war berichtet worden, dass sich die VAE und Indien in ihrem bilateralen Handel vom US-Dollar lösen und auf die indische Rupie umsteigen.
Und auch der traditionelle US-Verbündete Saudi-Arabien intensiviert seine Beziehungen mit China immer mehr, wie neue Kooperationspläne im Juni zeigten. Dabei sind bereits jetzt die Beziehungen zwischen beiden Ländern eng. Saudi-Arabien ist Chinas bedeutendster Öllieferant, umgekehrt ist China der größte und wichtigste saudische Handelspartner, Tendenz noch steigend: Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen umgerechnet rund 106 Milliarden Euro – im Jahr davor hatte es noch bei knapp 80 Milliarden Euro gelegen.
Beim BRICS-Gipfel in Johannesburg in Südafrika vom 22. bis 24. August könnten sowohl Saudi-Arabien als auch die VAE der Vereinigung beitreten. Gemeinsam mit anderen Staaten, die sich ebenfalls den BRICS anschließen wollen, könnte das die bisherige globale Hegemonie der USA weiter untergraben und einen weiteren Schritt in eine multipolare Weltordnung darstellen.
Es gibt für viele Staaten zwei Möglichkeiten, sich zu Unterwerfen oder als Partner anerkannt zu werden. Bei den amerikanern ist es die Unterwerfung und gleichzeitig der Aufbau Stationärer Stützpunkte ihrer Armee. Bei den anderen Staaten ist es die Partnerschaft und die Wirtschaftliche Verbindung! Wer will schon sein Land wie Niger haben, das unter Zwang und Ausbeutung zu leiden hat? Dann lieber mit dem Feind meines Feindes heulen, meinem Freund! Es muss nicht immer Amerika sein, es muss nicht immer Krieg sein.
“Ein weiterer Puzzlestein der geopolitischen Machtverschiebungen”
Der “Nahe” oder “Mittlere Osten” (natürlich von uns aus gesehen) liegt wegen seines Ölreichtums seit Jahrzehnten im Brennpunkt der westlichen Interessen. Das hat ihm jede Menge Konflikte, Kriege, Putsche und den Verlust vieler Menschenleben eingebracht. Heute “emanzipiert” er sich allmählich aus der ihm zugedachten Unterordnung unter die willkürliche “internationale regelbasierte Ordnung”, und Friedensschlüsse wie etwa zwischen dem Iran und Saudi-Arabien zeigen, wer die wahren Unruhestifter und Kriegsgewinnler sind: jene, die mit “demokratischen Werten” und “Menschenrechten” auf den Lippen vor keiner Bluttat zurückscheuen, wenn ihre Interessen auf dem Spiel stehen. Auch das mit unglaublicher Unverfrorenheit destabilisierte und einen hohen Blutzoll zahlende Syrien sowie das mit rassistischer Aparrtheid unterdrückte palästinensische Volk werden absehbar bessere Zeiten erleben.
Der “Globale Süden”, der sich seit Neuestem richtiger “Globale Mehrheit” nennt, zeigt den imperialistischen westlichen Greisen, dass er sich ihrer Herrschaft zu entledigen gedenkt …
“Apartheid” natürlich …
Apropos Syrien – in manchen unabhängigen Medien gibt es Spekulationen, ob das Land mit der Hilfe iranischer Milizen US-Truppen aus den Nordosten rauswirft, die dort Öl klauen. Neulich liest man von einem Deal zwischen den USA und Iran; dazu gehört Freigabe blockierter iranischen Gelder und Gefangenenaustausch. Wie ich las, zum Deal solle gehören, dass proiranische Milizen in Syrien die Amis in Ruhe lassen – dann wird nichts aus dem Rauswerfen?
@Hasdrubal
13. August 2023
Die US-Raubritterburg in Syrien ist nicht nur dem Iran ein Dorn im Auge, Syrien bekommt hier zunehmend (politische) Unterstützung aus aller Welt, von Allen, die ihre eigene Souveränität respektiert wissen wollen und etwas gegen imperialistische Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder haben …
Vage politische Unterstützung reicht jedoch nicht, die inzwischen 1500 US-Soldaten rauszuwerfen – da braucht man gut ausgerüstete Truppen, die keine Angst vor den USA haben.
Falls es denn wirklich Kontroversen zwischen den Großmächten gibt und wir nicht doch noch unter einer Weltregierung landen (mehr dazu weiter unten).
Ein Rentierstaat kann sich kaum emanzipieren. Der benötigt eine vertrauenswürdige Instanz zwischen Abnehmer und Bevölkerung über die unglaublich viel Geld läuft. Dass die Bevölkerung dieses Geld zum Aufbau einer eigenen Industrie und eines eigenen Militärs verwendet, wo wäre das je gelungen?
Die USA halten die Verkehrswege frei und zwingen die Ölländer, am “freien Markt” zu verkaufen. Dadurch haben auch kleinere Staaten wie Österreich, die den Ölländern nicht militärisch drohen können, eine Chance, zu einigermaßen angemessenen Preisen zu kaufen.
Nicht vergessen: Wer den Ölhahn abdrehen kann, kann die Kunden maximal erpressen! (Ich weiß, dass mir jetzt erklärt wird, Öl werde in ungeheuren Mengen südlich der Donau nachgebildet, die von Rotschild abhängige OMV wolle nur nicht fördern…)
Für den Rentierstaat ist eine langfristige Kooperation mit einem potenten Partner vorteilhaft. So hat zB Iran China Ölvorräte verkauft. Man kann erwarten, dass China sich diese weder von den USA noch von Ägypten wegnehmen lassen wird. Es werden also bilaterale Verträge ansteigen.
Die Europäer kaufen etwa so ein: Solange sich eure Frauen verschleiern kaufen wir nicht bei euch, ätsch!
Eigentlich würden wir auch lieber an Brasilien oder China liefern, weil die uns mehr Vorteile anbieten…
Ich vermute, das ist im Niger auch der Fall. Wenn man es nur halb so schamlos betreibt, bleibt immer noch genug zur Selbstbereicherung übrig.
@Jan
13. August 2023 at 15:38
“Die USA halten die Verkehrswege frei und zwingen die Ölländer, am “freien Markt” zu verkaufen. Dadurch haben auch kleinere Staaten wie Österreich, die den Ölländern nicht militärisch drohen können, eine Chance, zu einigermaßen angemessenen Preisen zu kaufen”
Wovon sprechen Sie? Von der Realität offenbar nicht …
[…] NYT: Vereinigte Arabische Emirate kooperieren zunehmend mit Russland und China […]
Theoretisch – zuerst müsste man klären, wieso BRICS-Lula nach einer Klima-Weltregierung ruft, wie TKP am Donnerstag berichtete – die wäre denkbar unipolar und höchstwahrscheinlich totalitär. Mir ist klar, dass es oft ein Tabuthema ist – pikanterweise genauso im Propaganda-Blatt „Spiegel“ wie im ähnlich erbärmlichen Propaganda-Blatt „Anti-Spiegel“; doch dies mindert nicht die Wichtigkeit der Bedrohung.
Auch wenn all die Klebenden*Innen lächerlich sein mögen, macht dies globale Sonderermächtigungen (vermutlich um UNO/WEF) und eine Weltregierung mit Wetter-Vorwand nicht harmlos. Westliche „Eliten“ wären am seit Jahrzehnten verfolgten Ziel.
Die Länder Osteuropas müssten sich ebenso in diese Richtung umschauen. Kürzlich las ich die Aussagen Lukaschenkos, der Verständigung mit den östlichen EU-Ländern will und sogar Verständnis dafür hat, dass kurz vor der Wahl in Polen dort ein wenig nationaler Hetze betrieben wird.
Es sind Ansätze, die nicht nur Regierungen (oft in WEF-Hand) betreffen, sondern auch Gesellschaften – sind diese auf Verständigung mit dem Osten eingestellt, wenn der Westen gerade kollabiert und sonst an einer totalitären Wetter-Weltregierung bastelt? (Falls der Osten wirklich nicht dasselbe Ziel verfolgt – dann hätten wir aber gar keine Hoffnung mehr).
Lukaschenko sprach von slawischen Brüdern, doch es müsste auch Österreich weit im Osten betreffen. Kann man sich heute in Österreich noch vorstellen, dass früher Galizien mit Lemberg und Krakau im Staat lag? Und etwas davor – Schlesien mit Breslau, ebenfalls heute zu Osteuropa zählend.