
NEOS mit Woke-ismus im Schafspelz statt klarer Pläne zu Bildungsreform: Ein Lokalaugenschein aus Norwegen
Kürzlich meldete sich mal wieder eine Parlamentspartei mit einer Wortspende zum leidigen Themenkomplex “Bildung” und forderte, die österreichischen Verhältnisse an “den nordischen Weg” anzupassen. Besonders pikant ist Meinl-Reisingers Forderung nach “Leistung” und “Evidenz” – denn wenn sich die NEOS ein paar Minuten mit eben diesen Aspekten beschäftigt hätten, wäre die Meldung wohl anders ausgefallen.
Es ist so manches “faul im Staate” Norwegens hier, und nicht “erst” sein ein paar Tagen. Dies betrifft insbesondere die Bildungs- und Hochschulagenden, über die ich Ihnen an dieser Stelle Bezug nehmend auf die Äußerungen der NEOS berichten möchte.
Vorneweg: ich lebe seit Sommer 2020 in Norwegen, bin Professor für Geschichte an der Universität Bergen, Vater zweier Töchter im Volksschulalter und habe mit meiner Familie zuvor rund 10 Jahre in der Schweiz gelebt. Wenn ich solche Aussagen über die Vorteile des “Nordischen Weges” lese, dann wird mir zwar nicht schlecht, aber es zeigt vor allem eines: mehr als politisches Kleingeld ist das nicht – und es zeigt vor allem von einer Sache: einer fundamentalen Unkenntnis der Tatsache hier “im Norden”.
NEOS fordern “Strategie nach Nordischem Vorbild”
So lauten die zentralen Anliegen der NEOS gemäß ORF:
In Österreich werde seit Jahrzehnten ohne Strategie am Schulsystem „herumgedoktert“, kritisierte NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre bei einer Pressekonferenz. „Aber solange wir nicht wissen, wo wir hinwollen, werden wir den Weg nicht finden.“
Als Vorbild sollen Finnland und Estland dienen, wo sie gerade mit Parteichefin Beate Meinl-Reisinger auf Fact-Finding-Mission war.
„Wir wollen an die Spitze kommen“, sagte Meinl-Reisinger. Das sei nicht nur mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel notwendig. Es brauche ein Schulsystem, in dem alle die besten Chancen haben und das die Kinder in die Lage versetze, mit den Herausforderungen der Zukunft zurechtzukommen.
Nun war Frau Meinl-Reisinger also in zwei Ländern auf einer “Fact-Finding-Mission”. Ich hoffe, dass sie gut gegessen und auch ein paar Einrichtungen besucht hat. Wieviel Brauchbares dabei “gelernt” oder zumindest gesehen wurde, fasst ORF Online wie folgt zusammen (meine Hervorhebungen):
Ein Hebel sei dabei, statt auf Ideologie auf wissenschaftliche Evidenz zu setzen…Über regelmäßige Befragungen der Schüler kann auch etwa bei gehäuftem Mobbing schnell gegengesteuert werden…
In Estland gebe es außerdem eine Gesamtstrategie für das Bildungssystem bis 2035…Auch echte Schulautonomie sei im Norden keine Utopie: 90 Prozent der Entscheidungen würden in Finnland am Standort getroffen…
Bei all dem herrsche großes Vertrauen in Kinder, Lehrende und Schulleitung. Kontrolle durch Schulqualitätsmanager wie hierzulande gebe es keine. Oberstes Ziel der Schule sei es in Finnland und Estland, dass sich Schüler und Lehrer dort wohlfühlen…
Auch Chancengerechtigkeit sei ein großes Thema…In Finnland sei das Schulmaterial bis zum Bleistift kostenlos, und Schulausflüge fänden nur statt, wenn die Schule diese finanzieren kann. Auch in Sachen Digitalisierung sollen die beiden Länder als Vorbild dienen.
Wie schön. Übrigens fließen “hier im Norden” Nektar und Ambrosia aus den Wasserleitungen und alle haben sich lieb.
Meinl-Reisinger spricht über eine Vielzahl von Dingen und fordert Evidenz von Unterrichtsminister Polaschek – und die NEOS ergehen sich daraufhin in mehr oder minder ausführlichen “Wohlfühlgesten”, die sie toll finden.
Woke-ismus im Schafspelz
Man findet wohl kaum jemanden, der bei dem Mobbing-Punkt anderer Meinung ist. Über die Sache mit der “Gesamtstrategie” und die damit verbundenen Details zu sprechen – Österreich ist ein föderaler Bundesstaat mit gestaffelten Zuständigkeiten, sowohl Estland als auch Finnland sind Einheitsstaaten (Norwegen ist dies übrigens auch) – ist wohl zu viel des Guten für eine knappe Aussendung.
Das “oberste Ziel der Schule sei es…, dass sich Schüler und Lehrer dort wohlfühlen” – und offenbar ist das sinnerfassende Lesen kein Kriterium für Politik in Österreich: Wohlfühl-Schule und “Chancengerechtigkeit” sind wichtig, auch wenn Meinl-Reisinger eigentlich “an die Spitze” will, wobei es dafür dann “ein Schulsystem [brauche], in dem alle die besten Chancen haben”. Vielleicht lernt man ja im Parlamentsklub der NEOS, wie das zusammenpassen kann.
Nebenbei angeführt sei: wenn Meinl-Reisinger von “Chancengerechtigkeit” spricht, so meint sie damit, was im Englischen als “equity” bezeichnet wird. Dies ist keineswegs die aus den 1980er Jahren bekannte “Chancengleichheit” (equality of opportunity), sondern hat mehr mit oktroyierter Gleichmacherei (equality of outcome) zu tun. Lassen Sie sich bloß nicht von derartig wohlklingenden Phrasen in die Irre führen: was die NEOS fordern, ist wenig mehr denn von der Politik (vor-) bestimmte Ergebnisse und somit wohl das komplette Gegenteil dessen, was die NEOS vorgeblich fordern.
Noch absurdere Wortspenden aber sind Meinl-Reisingers Forderungen nach “Evidenz statt Ideologie” – und in diesem Sinne seien im folgenden einige Tendenzen aus Norwegen skizziert.
Fachkräftemangel
Wie in vielen anderen Ländern auch, so ist auch in Norwegen der Fachkräftemangel massiv. Wie etwa der Staatsfunk NRK vor nicht allzu langer Zeit berichtet hatte, so geht die Regierung von rund 90.000 fehlenden Lehrlingen im Jahr 2035 aus; den Bericht der Regierung finden Sie hier.
Dabei können die “Lösungsvorschläge” der “Experten” durchaus schon einmal…nun ja, lesen Sie selbst:
“Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, genügend Lehrlinge zu finden. Gleichzeitig haben wir Schüler, die Schwierigkeiten haben, eine Lehrstelle zu bekommen”, sagt Håkon Sætrang, der in Viken [in der Nähe von Oslo eine Lehrlingsvermittlung führt]. Er ermutigt die Schüler, umzuziehen, wenn sie bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz in ihrer Region abgelehnt werden:
“Es ist nicht immer möglich, etwas dort anzubieten, wo die Schüler wohnen. Wir haben Unternehmen im ganzen Land, während die Schulen oft zentralisiert sind.”
In Österreich ist die berufliche Mobilität (die nicht mit Pendlerpauschale verbunden ist) bekanntlich unter Erwachsenen recht bescheiden. Eventuell möchten die NEOS ja im ganzen Land entsprechende staatlich finanzierte oder subventionierte Lehrlingsunterkünfte bereitstellen, damit man die Teenager des Landes den Gang an die Berufsschulen schmackhafter machen möchte.
6 von 10 Unternehmen fehlen mittlerweile Arbeitskräfte. Wie wäre es denn, liebe NEOS, sich dafür stark zu machen, die Lehrberufe attraktiver zu gestalten, z.B. über höhere Löhne?
Bildungssystem in Nöten
Vor nicht allzu langer Zeit war ein Hochschulabschluss eine Eintrittskarte in ein besseres Leben: Sicherlich musste man einige Dinge aufschieben, z.B. die Aufnahme einer ersten Vollzeitbeschäftigung, die Gründung einer Familie, den Kauf eines Hauses usw., aber dennoch waren Hochschulabschlüsse früher etwas Nützliches, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft im Allgemeinen.
Es scheint jedoch, dass die westliche Liebesaffäre mit immer mehr (und immer teureren) Bildungswegen zu einem Ende kommt. Diejenigen, die aufmerksam waren, haben die Risse im System bereits erkannt, insbesondere wenn man den amerikanischen Hochschulsektor mit seinen vielen Travestien beobachtet hat, angefangen bei den himmelhohen Studiengebühren (die nicht durch einen Privatkonkurs getilgt werden können) über die fragwürdigen Geschäftspläne vieler privater Hochschulen bis hin zum unaufhaltsamen Anstieg der Zahl der prekär beschäftigten Lehrbeauftragten. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Probleme vor dem Aufkommen des “Woke-ismus” bereits vorhanden waren, wobei letzterer in vielerlei Hinsicht wie ein Brandbeschleuniger wirkt.
Hier in Norwegen verzeichnete man 2022 einen Rückgang der Studienanfänger um -12 %: 134.954 oder fast 19.000 weniger als im Vorjahr. Zwar wurde 2021 mit 154.088 Bewerbungen ein neuer Rekord aufgestellt, aber das ist laut Forschungs- und Hochschulbildungsministerin Ola Borten Moe kein sehr aussagekräftiger Ausgangswert.
Betriebswirtschaftslehre ist der hierzulande beliebteste Studiengang, während – durch Corona befeuert – die Fernausbildung sprunghaft ansteigt. Dennoch sieht sich Norwegen gleichzeitig mit einer Krise im Kindergarten-, Grundschul- und Sekundarschulbereich konfrontiert:
“Ich bin sehr froh, dass mehr Bewerbungen für Lehrpersonal in den Schulstufen 1-7 eingegangen ist als im Jahr zuvor, aber ich würde gerne noch bessere Bewerbungszahlen sehen”, sagte Borten Moe. Dies deckt sich mit den Daten: Nur drei Hochschuleinrichtungen haben in diesem Jahr einen Zuwachs bei den Bewerbungen zu verzeichnen, während praktisch alle Hochschulen bis auf eine Handvoll Fachhochschulen und Universitäten zweistellige Rückgänge zu verzeichnen haben.
Gesundheitssystem vor dem Totalumbau – aus Fachkräftemangel
Die Zahl der Bewerbungen um einen Studienplatz an einer Krankenpflegeschule ging 2021/22 um 23% zurück, nach einem vergleichsweise geringen Rückgang von 1,6 % im letzten Jahr (als Norwegen, wie erwähnt, eine Rekordzahl von Bewerbern verzeichnete). Mit anderen Worten: Als Folge von Covid-19 befindet sich der Gesundheitssektor in einer echten Krise.
Immer mehr Menschen erkennen, dass die Krankenpflege trotz aller Bemühungen ein undankbarer Beruf ist, der wenig Aussicht auf eine bessere Zukunft bietet und ganz sicher keine attraktive Karrierechance darstellt.
Dennoch ist es nicht so, dass das Jahr 2022 gänzlich ohne Präzedenzfall wäre, so Julia Loge im Forskerforum, dem Organ der größten norwegischen Akademikergewerkschaft, am 27. April 2022: “Es ist ungefähr so schlimm wie 2013.”
“Zu Beginn der Pandemie dachten viele Menschen vielleicht, dass die Wahl der Krankenpflege sicher sei und dass sie einen wichtigen Job machen würden. Jetzt sind es wahrscheinlich viel mehr, die die schlechte Bezahlung und die schlechten Arbeitsbedingungen der Krankenschwestern und -pfleger zu spüren bekommen haben“, sagt Edel Marlèn Taraldsen, die Vorsitzende der Studentenvereinigung der Krankenpfleger. (meine Hervorhebung)
Was die Folgen betrifft, so ist ein allgemeiner Rückgang der Bewerbungen in praktisch allen Gesundheitsfächern zu verzeichnen, mit Ausnahme von Medizin und Ernährungswissenschaften.
Wie jenseitig hier “im Norden” diese Debatten geführt werden, zeigen die Aussagen von Nina Waaler, Vizerektorin für Lehre an der Osloer Stadt-Universität (selbe Quelle wie zuvor, meine Hervorhebungen):
Eines der wichtigsten Dinge, die wir tun können, ist, die Krankenschwestern und Krankenpfleger, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, zu halten… Durch die Medien ist bekannt geworden, dass viele Krankenschwestern und Krankenpfleger durch die Pandemie in eine schwierige Lage geraten sind. Dies könnte dazu beigetragen haben, dass die Bewerber unsicherer geworden sind, was die Wahl dieser Ausbildung angeht.
Wer ist an der Misere schuld? Sars-Cov-2 und Covid-19 sind es, und das ganze Schlamassel hat nichts, aber auch gar nichts mit der diesbezüglichen Regierungspolitik zu tun.
Die “Lösung” für den Fachkräftemangel war übrigens auch hierzulande, dass Zuwanderung über alles forciert wird. Hier in Norwegen kommen diese Zuwanderer übrigens vor allem aus Schweden, Finnland und dem Baltikum, die größte nationale Zuwanderergruppe – Norwegens “Jugos” (ich meine das liebevoll, habe ja auch selbst Verwandtschaft) – sind “die Polen”, zuzüglich aller entsprechender Ressentiments.
Anders formuliert: die “Lösung” dieser Probleme befeuert gleichzeitig “rechte” Ressentiments. Oder “linke”, wie etwa das Beispiel der dänischen SP-Ministerpräsidentin zeigt.
Die Plausibilität – bzw. deren Absenz – dieser Ansichten zeigt jedoch der Bericht der “Korona Kommision”, der im Frühjahr 2022 vorgelegt wurde; nebenbei – falls Sie sich für dessen ausführliche Diskussion interessieren, verweise ich Sie auf meine vierteilige Serie auf Substack.
Seit 2004 kommen viele von ihnen aus EU-Ländern in Ost- und Mitteleuropa. Die Gesundheits- und Pflegedienste gehören zu den Sektoren, die einen erheblichen Anteil an ausländischen Arbeitskräften aufweisen. Die Zuwanderung von Arbeitskräften hat einen großen positiven Beitrag zur norwegischen Wirtschaft geleistet. In einer internationalen Krise, in der die grenzüberschreitende Mobilität stark eingeschränkt ist, stellt dies natürlich eine offensichtliche Schwachstelle dar. Die Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften zur Aufrechterhaltung wichtiger Dienstleistungen macht die Länder in einer globalen Pandemie verwundbar. (S. 446; meine Hervorhebungen)
Das Problem ist nicht, dass die norwegischen Medien v.a. die Probleme mit den Krankenhauskapazitäten betonten (und alle anderen Aspekte des Berichts außen vor beließen), sondern dass dies alles bekannte Probleme sind. Von niedrigen Löhnen über Teilzeitbeschäftigungen bis hin zu Personal-Leasing-Firmen, die etwa Pflegepersonal aus Ostasien “vermitteln”, sind eine Vielzahl von Missständen erkennbar, die auch aus Österreich hinlänglich bekannt sind.
Pflege, Arbeitskräftemangel und Bildungswesen hängen zusammen
Unter “normalen” Umständen gäbe es vor allem zwei Dinge, die sofort getan werden könnten, um den sich seit langer Zeit abzeichnenden Fachkräftemangel zu beheben: Anhebung der Gehälter, um den Bereich wettbewerbsfähiger zu machen und/oder Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Es ist anzunehmen, dass nichts von beidem getan wird, um das Problem tatsächlich zu “lösen”: die Wirtschaft ist dagegen, die Gewerkschaften wohl auch – und aus der Politik kommen Worthülsen.
Vor Corona bestand immerhin die Möglichkeit, durch Arbeitskräftemobilität zusätzliche Zwänge wie Abnutzung, Erschöpfung, schlechte Angebote in Bezug auf Gehälter und Arbeitsbedingungen zumindest punktuell zu überkommen; die Zukunft sieht nicht so rosig aus.
Und dann sind da noch die größeren Auswirkungen: ungeachtet der Ausbildungsanreize, so können bei dem drohenden Fachkräftemangel die Bewerber bei jedem Schritt etwas anderes tun und sich anders orientieren, insbesondere, da die Arbeitsbedingungen “später”, gelinde gesagt, wenig attraktiv sind.
Bildungskatastrophe und Systemumbau
“Wir müssen mehr Menschen mit Angeboten zur Hochschulbildung und zum Kompetenzaufbau erreichen”, sagte Minister Ola Borten Moe diese Woche gegenüber NRK. “Wir müssen einen größeren Teil der Bevölkerung erreichen. Aber es hat auch eine geografische Dimension, denn viele Menschen leben weit entfernt von Bildungseinrichtungen.”
Die Situation gerade im Gesundheitswesen ist legendär prekär (für nordische Verhältnisse): wenn Sie sich davon selbst überzeugen wollen, suchen Sie im Internet nach “fastlege krise”: Ärzte und Pflegepersonal fehlen vor allem in “infrastrukturell schwachen” Regionen, aber auch in vielen Städten ist die Zahl derjenigen hoch, die keinen Hausarzt haben.
Unter anderem nimmt die Regierung Änderungen an den Programmen des staatlichen norwegischen Bildungskreditfonds vor, um den Erhalt von Darlehen für kürzere Studiengänge, die auch in Kombination mit einer Arbeit absolviert werden können, zu erleichtern.
“Der Zugang zu Menschen und Fachwissen wird zu einem begrenzenden Faktor in der Gesellschaft. “Uns gehen einfach die Menschen und das Know-how aus, lange bevor uns das Geld ausgeht”, sagt Moe.
Wie das finanziert werden soll, ist noch nicht zu 100% klar. Die Regierung wirft Begriffe wie “Treuhandreform” herum, wobei die Botschaft lautet, dass Universitäten und Fachhochschulen ihre Bildungsprogramme in größerem Umfang selbst gestalten dürfen. Moe:
Es ist ein weit weniger bürokratisches System. Wir sind dabei, das New Public Management, das Punktesystem und die Bürokratie in Forschung und Hochschulbildung weitgehend abzuschaffen.
(Als Hochschullehrer begrüße ich das Abgehen von der neoliberalen Universität – wenn ich auch Zweifel daran hege, dass die Verwaltung dadurch “schlanker” wird. Das erwähnte “Punktesystem” in Norwegen bedeutet, dass – wie im Gesundheitswesen – die Universitäten neben der Grundfinanzierung nach der Anzahl der “erzielten Studienpunkte” bzw. “entlassenen” Studenten bzw. Patienten entlohnt werden.)
Moe gibt an, der Hochschulsektor bestehe auf einem System “mit vielen Zählern und Berichten von den Institutionen an den Staat”.
Wir werden die meisten von ihnen abschaffen und nur noch einige wenige übrig haben. Dadurch werden Ressourcen für das Wesentliche frei. Wir sprechen hier von einer erheblichen Vereinfachung des Finanzierungssystems.
Anders formuliert: ein Totalumbau des Bildungs- und Gesundheitswesens ist dieser Tage in Vorbereitung.
Die Rektoren werden nicht weniger Geld für Forschungs- oder Austauschaktivitäten erhalten, aber sie müssen selbst mehr Verantwortung übernehmen und Prioritäten setzen, was ihnen am wichtigsten erscheint. Es geht um mehr Freiheit für die einzelne Institution, nicht um weniger Geld.
Ein weiterer Schritt, den die Regierung unternimmt, ist die Umstellung von einem System, das Bildungseinrichtungen auf der Grundlage der Anzahl der Absolventen belohnt, auf eine Unterstützung, die sich danach richtet, wie viele Menschen ihre Studiengänge tatsächlich abschließen.
Es bleibt also spannend. Denn just als z.B. die NEOS die Bevölkerung offenbar für dumm verkaufen wollen – setzen die Norweger dazu an, “echte Schulautonomie” im Rahmen der geforderten “Gesamtstrategie” umzusetzen.
Ich nehme einmal an, Frau Meinl-Reisinger wird derartige “Vorschläge” wohl meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Bild Mahlum, Universitetet i Oslo sentrum, CC BY-SA 3.0
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5 Kommentare
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“Es ist nicht immer möglich, etwas dort anzubieten, wo die Schüler wohnen. Wir haben Unternehmen im ganzen Land, während die Schulen oft zentralisiert sind.”
Das erinnert mich jetzt an meinen Berufsschulunterrichte in einem damals CDU-geführten Bundeslandes (man bedenke, dass damals die CDU noch den Erhalt und die Förderung von Familie als Keimzelle der Gesellschaft als Ziel behauptet hatte)
Im Wirtschaftsunterricht wurde eindringlich der Slogan von der “sozialen Mobilität” eingebleut:
Der Arbeitnehmer müsse sich die Ziele “vertikale sowie horizontale Mobilität” zu eigen machen.
“vertikale Mobilität” bezeichnet dabei komischerweise immer nur Aufstieg, Karriere, Weiterbildung, Lohn-/Gehaltssteigerung – und letztlich, aber nicht offen gesagt, Konkurrenzkampf, Mobbing, Ellenbogenmentalität, “sich durchsetzen”, Intrigieren um Konkurrenten auszuschalten, …
“horizontale Mobilität” bezeichnet die angebliche Notwendigkeit, dorthin zu ziehen, wo Arbeit ist – und erklärt damit unausgesprochen die Zerstörung familiären und sozialen Zusammenhalts als wünschenswert
Ich durfte das so um 1980 auf der Berufsschule “lernen”, dass die Zerrüttung einer Gesellschaft unter dem absoluten Primat der Wirtschaft das wünschenswerte Ziel ist.
Mobilität und “Hire and Fire” like in the JuEssAi – und damit endlich auch hier gesellschaftliche Bindungslosigkeit und Zersplitterung von Familien und Gemeinschaften wie sie in den USA schon lange zu sehen sind.
Die moderne, heute staatsbestimmende Wirtschaft schafft sich über die Bildungssystem die frei flottierenden, bindungslosen, willenlosen, kritiklosen, angepassten, vereinzelten, ausgelieferten Ameisenarbeiter.
Die Situation an vielen österreichischen Schulen ist katastrophal, weil verwilderte Kinder und Sprachprobleme und eine Überfrachtung mit Ideologie Unterricht unmöglich machen. Corona hat das noch verschärft.
Es geht nur über mehr Investitionen in Jugendamt, Psychotherapie und soziale Angebote sowie Ganztagsschulen, die jeden nach seiner Begabung bestmöglich fördern.
Blöd, wenn man das Geld dafür bereits für nicht funktionierende Impfungen herausgeworfen hat! Aber genau so wollen das die Österreicher – wenn man sich die Wahlergebnisse anschaut.
Diese schreckliche Frau muss sich über die Aus- Bildung der österreichischen Schüler und Azubis gar keinen Kopf mehr machen, außer den ihrer eigenen Kinder.
Es wird sich 2024 oder bereits früher zeigen, dass Frau Meinl-Reisinger und ihre Truppe nicht nochmals im NR sein werden, nachdem, was DIE mit den Kindern, Schülern, Jugendlichen, Studierenden, Azubis während der Covidzeit alles aufgeführt haben.
Ihre “Sager” und “Attentate” auf UNSERE KINDER UND UNSERE JUGENDLICHEN waren ebenso schlimm, wie die der restlichen ÖEP – der Österreichischen Einheitspartei AGE (Alle Gegen Einen).
Ich denke, es geht sich für viele von DENEN einfach nicht mehr aus, den österr. Futtertrog mit EU Bilderberger und US-WEF leerzufressen.
Ihr seid raus!
Geht zurück, wo ihr hergekommen seid!
Die Neoliberale Meinl-Reisinger
glaubt, dass die Bevölkerung Österreichs sie nicht schon längst durchschaut hat…
Treuer Diener der Superreichen von Davos !
Durch:
Abschaffen unserer bewährten Neutralität – Sie will Österreicher anscheinend sterben sehen an der „Front“
Keinerlei positive Lösung für die Bevölkerung – egal welches Thema
Immer am Volk vorbei – das aber mit sicherer Hand !
“Wohlstandsvernichtung statt Wachstum.
Es wird Zeit, dass die Menschen wieder zur Vernunft kommen”
Ökonom Hans-Werner Sinn zu den Tausenden Insolvenzen in D seit 2022