China auf Einkaufstour für Hightech-Waffen in Moskau

21. März 2023von 4 Minuten Lesezeit

Die USA haben in den vergangenen Wochen einige Ablenkungsköder ausgeworfen um das Moskauer Gipfeltreffen zwischen Russland und China zu vereiteln. Unter anderem darunter die Anklage des Internationalen Clown Criminal Court gegen Putin. Die Hoffnung sei gewesen, dass Xi Jinping den Besuch absagen würde, wenn die Anklage des von keiner Supermacht anerkannten Gremiums bekannt würde

Des weiteren versuchen die USA den Eindruck zu erwecken, man würde verhindern wollen, dass China Russland mit Waffen unterstütze. Tatsächlich ist es genau umgekehrt. Die USA fürchten nichts mehr, als dass China die überlegene russische Waffentechnologie erwerben könnte. Den russischen Kampfflugzeugen und Hyperschall-Raketen haben die USA noch immer nichts entgegen zu setzen.

Die Chinesen haben aber ein Problem mit ihrer Marine der PLAN (Peoples Liberation Army Navy), wie der Militär-Analyst Andrei Martyanov berichtet. Die USA möchte bekanntlich spätestens 2025 einen Angriffskrieg gegen China führen.

Im folgenden Bild sind die Kriegsaufstellungen von drei US-Flugzeugträgergruppen zu sehen:

Martyanov erklärt dazu:

„Wie Sie selbst sehen können, stehen CBG-1, 2 und 3 für die Carrier Battle Groups der US Navy. Drei von ihnen sind in schattierten Rechtecken angeordnet. Jetzt kommt das Problem, es ist ein rein operatives und mathematisches Problem. Glaubt man an die Treffsicherheit der chinesischen ballistischen Anti-Schiffs-Raketen vom Typ DF-21, deren Reichweite mit… 1.500 Kilometern angibt, dann ist das ihre Meinung, und die können sie gerne haben. Aber wenn man dies berücksichtigt:

Mit anderen Worten, eine durchschnittliche TACAIR verfügt über etwa 48 Träger der besagten JASSM, deren Reichweite zwischen 950 und 1.900 km (für die XR-Version) variiert, die auch durch die Reichweite des Trägers, d.h. einer F-18 in ihren verschiedenen Versionen, „verlängert“ wird. Rechnet man diese rund 600-700 Kilometer hinzu, ergibt sich folgendes Bild: Das Luftgeschwader kann eine Salve von JASSMs abfeuern, die über die Reichweite der Anti-CBG DF-21-Raketen hinausgeht. Einfache Arithmetik: 950+700=1.650 km, oder, im Falle der JASSM XR, 1.900 + 700 =2.600 km. Aber das gilt nur für den Angriff auf Bodenziele auf dem chinesischen Festland. JASSM ist aber auch und sogar in erster Linie eine Anti-Schiffsrakete. Ja, es ist eine typische amerikanische Anti-Schiffsrakete – Unterschall und nicht besonders manövrierfähig. Aber… wie Sie zählen können, JUST drei US Navy CBGs können Sie sofort erkennen, dass in ihren Alpha-Strikes, diese drei können 48 x 3 = 144 Streik Flugzeuge gleichzeitig und jeder dieser F-18s tragen kann… 4 JASSMs. „

Das war jetzt etwas kompliziert, oder? Unter dem Strich können die drei US-Trägergruppen in einer ersten Welle rund 432 JASSMs auf die chinesische Marine abfeuern. Viel würde davon nicht überbleiben.

Haben aber heute die Chinesen in Moskau einige Suchoi-Jäger oder Tupolew- Bomber eingekauft, dann haben wir eine andere Situation:

Es handelt sich dabei um einen reinen 1.000-Kilometer-Schlag bei Mach 2,5 und dann den Start von M9 Kinzhal mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern, die mit Mach 10 bis 12 ankommen. Die fliegen also etwa 4 km pro Sekunde. Vor sich und rundum hat es eine hochenergetische Plasma-Abschirmung, die durch das Tempo erzeugt wird und von Radarstrahlung nicht mehr erfasst werden kann. Weil, es wäre wegen der Physik. Falls auf einem Träger ein Matrose 4 km weit sehen kann, so sieht er die Kinzhal eine Sekunde vor dem Aufschlag.

Martyanov weiter:

„Das Zielsystem für den Angriff auf CBGs ist keine so große Sache mehr. Die Chinesen haben ihr eigenes Ding, die Russen haben Liana im Einsatz. Also, 1.000+2.000 = 3.000 Kilometer und man kann die Kinzhal nicht abschießen, es sei denn, sie bricht von selbst zusammen, aber die Salve von 6-8 Kinzhals. Junge, ich beneide die Leute auf den Flugzeugträgern nicht. Sehen Sie, wie einfach es ist?“

Die Folge davon? Wenn die USA ihre Träger behalten möchten, dann muss sie sie 3000 km von der chinesischen Küste entfernt stationieren. Dann kann sie sie aber auch gleich in San Diego im Hafen verrosten lassen.

China wird nun keine Shopping Liste veröffentlichen, aber an dem Meeting heute nahmen die Top-Politiker und führenden Militärs Russlands teil. Alle, die für den Export militärischer Güter zuständig sind, waren dabei.

Die weiteren Vereinbarungen zwischen den beiden Supermächten werden weitreichend sein. Militärisch entscheidend ist das oben Skizzierte.

Es ist übrigens Absicht, dass Russland in der Ukraine keinen Krieg führt, sondern eine Spezielle Militärische Operation. Die überlegene Militärmacht Russlands ist dabei bisher nicht zum Einsatz gekommen, sieht man von einigen Kinzhals ab. Russland braucht China nicht, umgekehrt wird ein Schuh daraus.


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18 Kommentare

  1. G. Kanten 22. März 2023 at 9:35Antworten

    Wie Naiv kann man sein geglaubt zu haben, dass China ein neutraler Vermittler im Krieg in der Ukraine dargestellt. Da können so viele Abkommen unterschrieben werden wie sie Lustig sind. Einhaltung ist beiden eine Fremdwort. Für eine friedliche Lösung ist nur gesorgt, sobald alle dazu bereit sind. Bis dahin plustern sie sich gegenseitig auf wie ein Gockel. Und nein, das gibt es nicht nur in der Tierwelt. Männer wollen vor der Welt einfach gut dastehen. Wenn sie sich also größer machen als sie wirklich sind. Extrem fällt es im politischen Feld auf.

    • OMS 22. März 2023 at 10:47Antworten

      Wer hat bis jetzt alle Verträge immer gebrochen? War es Russland oder China? Oder waren es immer die USA und der so hoch gelobte Wertewesten, dessen Vertragstreue keine Handschlagsqualität hatte? Selbst die EU hält sich an die eigenen Verträge innerhalb der Union nicht! Was will man mit solchen Partnern eigentlich?

  2. Die hören nicht auf... 22. März 2023 at 7:36Antworten

    2022 wurden lt. Stoltenberg 1,1 Billionen € für Verteidigung locker gemacht. Nur 7 der 30 Bündnisstaaten haben 2% ihrer Wirtschaftsleistung fürs Militär eingesetzt. D gehört nicht dazu.

    Er appellierte gestern an die NATO-Mitgliedstaaten mehr Geld fürs Militär bereitzustellen.

    Der gestrige Artikel von Prof. Kreiß erklärte die massiv steigende Verschuldung unserer Welt seit 1950.

    Weniger Waffen, Rüstungsindustrie, Kriege – weniger Schulden – moralisch und monetär.

  3. Mine 22. März 2023 at 6:02Antworten

    Nun, die Amis sind ziemlich pleite und die EU/Deutschland wird von der gagatütüwoken Dekadenz aufgeweicht. Ich meine, es ist ziemlich vorbei. Das Ruder kann keiner mehr herumreißen. Man kann nur noch abwandern wie es die Klügeren schon längst tun. Und zwar in Richtung Osten.

    Es beruhigt mich direkt, dass China mit Russland zusammenarbeiten. Denn das macht Hoffnung, dass der senile Tropf im weißen Haus doch keinen Krieg mit China anzetteln kann bzw. würde man ihn dann direkt ins Sanatorium einliefern … so seltsam es klingt, aber dass die beiden östlichen Weltmächte stark sind, hält die Wahnsinnigen im „Westen“ auf, den dritten WK anzuzetteln.

    • Heiko S 22. März 2023 at 9:41Antworten

      Es ist schon immer eine Binsenweisheit, dass die russischen, bzw. damals sowjetischen ICBM uns hier in Europa den Frieden und den Arsch retten.

  4. flatten_the_curve 22. März 2023 at 0:48Antworten

    Laut RAND würde das US-Militär verlieren: „In our games, when we fight Russia and China … blue gets its ass handed to it … We lose a lot of people. We lose a lot of equipment. We usually fail to achieve our objective of preventing aggression by the adversary“.

    • Noppi 22. März 2023 at 2:47Antworten

      Das Pentagon weiß ganz genau, dass China mit den Hyperschallraketen in der Lage ist, die US-Flugzeugträger mit einem Schlag zu vernichten. Davor fürchten sich die Amis. Und dann? Der Rest der US-Flugzeugträgergruppen wäre ebenfalls für China ein leichtes zu vernichten. Die Amis werden sich 2025 gegen China mehr als nur eine blutige Nase holen.
      China wird mit Sicherheit sehr gut bei Russland von deren 1A Waffen eingekauft haben. Genügend Geld hat China auf jeden Fall dafür.

      • Hoffnung 25. März 2023 at 8:31

        Ich hoffe das sich die USA danach nie wieder erholen werden .und keine kriege mehr anzetteln oder führen können . Das wahr der ewige Frieden für ewig .

    • Maximilian 22. März 2023 at 4:12Antworten

      Militärisches Gerät zu verlieren stört Biden ja nicht, wie man in Afghanistan gesehen hat, und Menschenleben verlieren auch nicht, wie man bei der Corona-Inszenierung gesehen hat. Wählt Biden 2024 für WW3 und Translehrer_er mit Unterrichtsfach Geschlechtsumwandlung in allen Volksschulen!

  5. Andreas I. 22. März 2023 at 0:12Antworten

    Hallo,
    zunächst mal denke ich, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit für China und Russland wichtiger ist.

    Die Rechenspielchen ließen sich fortführen.
    „48 x 3 = 144 Streik Flugzeuge gleichzeitig und jeder dieser F-18s tragen kann… 4 JASSMs“
    Da finde ich „Streik Flugzeuge“ gut! :-)
    Demgegenüber ständen aber die Fragen;
    – wie gut oder schlecht die chinesische Luftabwehr sowas wie diese JASSMs abwehren kann (und wenn ja, wieviele Luftabwehrbatterien x wieviel Luftabwehrraketen China dem entgegenzusetzen hätte) und
    – welche Kapazitäten die chinesische Luftwaffe hat, einen Flugzeugträger-Verband anzugreifen oder
    – ob China U-Boote hat, die da was ausrichten könnten
    usw.
    Das schließt ja nicht aus, dass China trotzdem an einiger russischer Waffentechnologie interessiert ist. Und Russland könnte angesichts des Wirtschaftskrieges die Exporteinnahmen gebrauchen … womit man schon wieder in die Richtung wirtschaftliche Zusammenarbeit käme.

  6. flatten_the_curve 21. März 2023 at 23:32Antworten

    Laut Ret. Gen. Keith Kellogg ist der Nazi-Stellvertreterkrieg: „acme of professionalism … takes a strategic adversary off the table … then we can focus what we should be focusing on our primary adversary, which is China at this time.“

    Bereits 1992 konnte man in einem US-Strategiepapier des Pentagon lesen:
    „the U.S. must show the leadership necessary to establish and protect a new order that holds the promise of convincing potential competitors that they need not aspire to a greater role or pursue a more aggressive posture to protect their legitimate interests. Second, in the non-defense areas, we must account sufficiently for the interests of the advanced industrial nations to discourage them from challenging our leadership or seeking to overturn the established political and economic order. Finally, we must maintain the mechanisms for deterring potential competitors from even aspiring to a larger regional or global role.“

  7. Wilfried 21. März 2023 at 23:24Antworten

    Lieber Peru

    WOHER wollen Sie wissen – wieviele Raketen Russland wirklich hat ??

    Waren Sie in Russland und haben Sie die Raketen gezählt oder halt mal drauflos geschwurbelt..
    Ich schätze zweites.

    Noch etwas:
    Putin hat mehr Intelligenz als alle Verantwortlichen im Westen zusammen

    Ich würde mir als Westen echte Sorgen machen bei einem derart
    geistig überlegenen Gegenspieler wie Putin nun mal ist .

    Noch Fragen ?

    • peru75 22. März 2023 at 8:23Antworten

      Lieber Wilfried
      Antwort: Ja – waren sie besoffenen, als sie diese Message schrieben? Oder haben sie den Artikel nicht gelesen?
      Wieso soll ich Raketen zählen, oder gar Angaben zur Verfügung stehenden Anzahl getätigt haben???
      Tzzz, ich glaubs ja einfach nicht – oder ist es schiere Präpotenz und Überheblichkeit ihrerseits?
      Im Artikel steht, dass eine Salve von 6-8 Kinzhals für eine Flugzeugträger wohl ausreichen würde. Trifft auch meine Einschätzung. Aber diese „Handvoll“ reicht eben nicht für zig Stützpunkte auf Inseln aus…die können auch nicht so einfach „versenkt werden“. Hint meinerseits: nein, auch nicht paar Dutzend der „Handvoll“ davon
      egal – darüber hinaus, geht es weder über Hr. Putin, noch dessen Intelligenz. Sondern Ausschließlich darüber, dass die Marine und im speziellen Flugzeugträger eben einen ganz schlechten Stand haben, wenn Waffen wie diese Raketen zur Verfügung stehen.

  8. Fritz Madersbacher 21. März 2023 at 23:16Antworten

    Ich möchte auch nicht Matrose auf einem Flugzeugträger sein. Der ist eine Angriffswaffe, die zur Falle geworden ist, vergleichbar der stolzen k.u.k. Kriegsmarine im Ersten Weltkrieg, auf deren erstes Auslaufen aus dem Hafen von Triest die britische Marine an der Meerenge von Otranto lauerte – das weitere Geschehen kann im Heeresgeschichtlichen Museum im Wiener Arsenal besichtigt werden. Heute warten Raketen auf die Schiffsgiganten.
    Nicht von ungefähr wurde das Ende der deutschen wie der österreichisch-ungarischen Monarchie eingeläutet durch Matrosenaufstände (Kiel bzw. Cattaro), auch in der US-Marine nehmen die Probleme und Krisen zu …

  9. peru75 21. März 2023 at 23:01Antworten

    leider alles viel zu einfach gedacht. Die Zeit der Flugzeugträger mag da zwar vorbei sein, aber die sind auch gar nicht mehr unbedingt nötig. Es reichen Stützpunkte auf Japan, Südkorea, Philippinen. Die können nicht so einfach mit einer Handvoll Kinzhals ausradiert werden.
    Ein ähnliches Problem haben die Russen ja auch in der Kokaine: es gibt da einfach ein zigfaches an Zielen, die es zu bekämpfen gilt, als solche Raketen zur Verfügung stehen.

    • Andreas I. 22. März 2023 at 0:23Antworten

      Hallo,
      es könnte sein, dass die Stützpunkte auf Japan, Südkorea und Philippinen ausreichen würden, denn über die Effektivität der chinesischen Luftabwehr lässt sich bisher wenig sagen.
      Aber sollte die halbwegs funktionieren, fliegt man da nicht so einfach rein.

      • peru75 22. März 2023 at 8:31

        Ja, das steht ausser Frage. Aber näher kommen sie auch mit ihren Trägern nicht an die Küste ran. Und die chinesische Luftabwehr ist gegen anfliegende Jets gleich effektiv (oder eventuell auch nicht), egal ob diese von einem Flugzeugträger aus kommen, oder von einem Landstützpunkt aus…

      • Fritz Madersbacher 22. März 2023 at 9:31

        @Andreas I.
        22. März 2023 at 0:23
        Landstützpunkte sind nicht vergleichbar mit Flugzeugträgern, denn sie sind in erster Linie eine Frage der Vasallentreue und des Verhaltens der ansässigen Bevölkerung. Beispiel Philippinen: wie sicher sind die eben wieder vereinbarten Militärstützpunkte für die USA? Unsicher wie die Regierung dort – ein typisches Beispiel für die „Überdehnung“ des US-Machtbereiches …

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