
Wann ist Covid-19 wirklich erstmals aufgetaucht? Und wo?
Es gab immer wieder Berichte, dass es schon vor den bestätigten Erkrankungen im Dezember 2019 außerhalb von China Fälle im November gab. Nun gibt es auch einen Fallbericht aus der Demokratischen Republik Kongo, die an zwei Fällen eine wahrscheinliche Covid-19 Erkrankung für September beschreibt.
Die South China Morning Post hatte Mitte März über neun wahrscheinliche Covid-19 Fälle berichtet, die im November in Wuhan aufgetreten sind.
Afrika: Herdenimmunität vor Dezember 2019 möglich
Es wurde vorausgesagt, dass Afrika der anfälligste Kontinent für die neuartige Coronavirus-Krankheit Covid-19 sein wird. Interessanterweise scheint die Ausbreitung der Krankheit in Afrika langsamer zu sein als in vielen Teilen der Welt. Unter den möglichen Hypothesen geht eine davon aus, dass einige Teile Afrikas möglicherweise eine „stille“ Covid-19-Epidemie durchgemacht haben und schon vor der offiziellen Erklärung der Krankheit im Dezember 2019 eine Herdenimmunität erworben.
Seit dem offiziellen Auftreten des Virus auf dem Kontinent (März 2020) bleiben vermehrt aufkommende respiratorische Infekte, wie Sars-Cov2 sie verursacht, aus. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich eine „stille“ Covid-19-Pandemie in bestimmten Teilen Afrikas bereits lange vor dem offiziellen Auftreten des Virus im Land ausgebreitet hat. Die Bevölkerung könnte so zu einer Herdenimmunität gelangt sein, lange vor Dezember 2019.
Ein Fallbericht aus der demokratischen Republik Kongo legt nahe, dass das Virus bereits seit September und somit deutlich vor der offiziellen Covid-19-Pandemie im Osten der Republik existent gewesen sein könnte. Die Studie berichtet über zwei Fälle (einen 55-jährigen Mann und eine 25-jährige Frau) mit akuter Atemnot infolge einer atypischen Lungenentzündung in Bukavu im Osten des Landes, die zwischen September und Dezember 2019 vor dem offiziellen Beginn der COVID-19-Pandemie auftrat. Auch die Röntgenbilder der Lungen würden den Schluss zulassen. Ein Patient war aus China zurückgekehrt und der andere hatte in den zwei Wochen vor Auftreten der Symptome enge Kontakte zu Reisenden aus China.
Eine weitere Tatsache, so die Studienautoren, würde ihre Hypothese stärken: Afrika, insbesondere die östlichen Länder des Kontinents, stehen in intensivem Wirtschaftlichen Kontakt mit China. Dennoch wurde der Kontinent vergleichsweise spät von der offiziellen Ausbreitung des Virus getroffen. Auch dies würde für eine Ausbreitung bereits im Vorjahr in Afrika sprechen, so die Studienautoren.
Berichte über frühere Infektionen in Asien
Mehrere Indizien nähren die Theorie, die Armee-Weltspiele in Wuhan mit fast 10.000 Athletinnen und Athleten aus 110 Ländern seien ein sogenannter Corona-“Superspreader” gewesen. Womöglich sogar der erste. Zahlreiche internationale Sportler meldeten sich bereits zu Wort und berichteten davon, in Wuhan erkrankt zu sein und dabei die klassischen Symptome (trockener Husten, Fieber) gezeigt zu haben.
Touristen, die Ende November aus Vietnam zurückkehrten, zeigten ebenfalls diese charakteristischen Symptome mit relativ schwerem Verlauf. Sie berichten auch, dass in vietnamesischen Medien Artikel über akute Virus Infektionen erschienen waren.
Verifizierbarkeit offen
Gemeinsam ist all diesen Berichten, dass die Infektion mit SARS-CoV-2 nicht wirklich verifizierbar ist. Jeden Winter grassieren Grippeinfektionen mit Coronaviren. Nach neuen Erkenntnissen entsteht daraus auch für die neue Abart des Coronavirus Immunität. Die Durchseuchungsgrade in den verschiedenen Ländern sind nicht bekannt, da nirgends in größerem Stil Tests auf Antikörper weder für für frühere noch das aktuelle Virus durchgeführt worden sind.
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