Wohin mit der „Linken“?

8. Juli 2023von 15 Minuten Lesezeit

Gibt es überhaupt noch so etwas wie eine politische Linke? Und wenn ja, was ist ihr Sinn und Zweck? Die Debatte über das „Versagen“ (oder den Erfolg?) der Linken seit Covid heizt sich weiter auf – kein Ende in Sicht. 

Die politischen Lager sind in Bewegung: Links-Rechts taugt kaum noch etwas, meinen nicht wenige Analysten und trotzdem bleiben auch innerhalb der Gegenöffentlichkeit die alten politischen Begriffe beliebt: So kämpft eine „neue Rechte“ für einen Regime-Change, und – angesichts einer neuen Form von Herrschaft, mit der man spätestens seit 2020 ganz offensichtlich konfrontiert ist – gründen sich neue linke Gruppen. Zu mehr Bekanntheit schaffte es dabei etwa die „Freie Linke“, die aus unterschiedlichen Strömungen besteht.

Echt-Anti-Frei: Alles links

Ein Text der „Freien Linken Zukunft“ vom 22. Mai heizt die Debatte rund um die zeitgenössische Linke seither an. Der „Offene Brief an die Anti-Freie-Linke-Linke“ erreicht mittlerweile auch England und wurde dort von der Gruppe „Real Left“ übersetzt und verbreitet. Der Telegram-Kanal von Mike Yeadon mit 100.000 Abonnenten hat den Text geteilt. (Kleine Fußnote: Einen hörenswerten Podcast unter anderem zum Thema „Links-Rechts“ hat aktuell Ulrike Guérot veröffentlicht. Sie spricht dabei mit TKP-Gastautorin Elena Louisa Lange.)

Mit der Gruppe „Real Left“ sympathisiert auch Piers Corbyn, der Bruder des ehemaligen „Labour“-Chefs Jeremy Corbyn. Der Physiker Piers Corbyn gilt bereits seit vielen Jahren als „Klimawandel-Leugner“ und mittlerweile auch als „Impfgegner“ und „Verschwörungstheoretiker“. Bei Protesten gegen die Covid-Restriktion in London war er auch festgenommen worden.

TKP veröffentlicht hier einige Auszüge aus dem Text, der zuerst und in voller Länge in der „MagMa – Magazin der Masse“ erschienen ist:

Ein weiterer Tag der Befreiung, an dem wir noch weniger frei sind als am letzten. Was fasst den erbärmlichen Zustand der deutschen Linken in diesem Moment am besten zusammen? Das ist schwer zu sagen. Man könnte auf den vollständigen Zerfall der Partei die Linke und den bedrohlichen Aufstieg der AfD im Osten verweisen. Oder auf das Versäumnis, die barbarische Kriegspolitik und die rücksichtslose Aufrüstung einer von den Grünen und der SPD geführten Koalition zu verhindern. Aber vielleicht bringt man die Dinge wirklich auf den Punkt, wenn man einfach die erstaunliche Tatsache zur Kenntnis nimmt, dass das zweite Jahr in Folge die Flagge der Befreier am Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus in Berlin nicht gehisst werden durfte. Sogar nach diesen Entwicklungen – Nazi-Bewaffnung in der Ukraine, Verbot der Sowjetflagge – entblöden sich einige Genossen immer noch damit, die müde alte Forderung, den 8. Mai zu einem Feiertag zu machen an diesen Staat zu stellen. Genossinnen und Genossen, ist euch wirklich nach feiern zumute?

Warum diese Linke gescheitert ist, wurde uns auch wieder klar, als ein Genosse der Freien Linken Zukunft (FLZ) auf der 8. Mai-Veranstaltung in Frankfurt von drei Mitgliedern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) als rechts verleumdet und als unerwünscht bezeichnet wurde. Nur eine Woche zuvor hatten sogenannte revolutionäre Linke in der gleichen Stadt zugesehen, wie Mitglieder der Kommunistischen Organisation (KO) wegen unzureichender Russophobie schikaniert wurden. In einem Land, in dem die Partei die Linke trotz des sich verschlechternden Lebensstandards und der Entfremdung der Bevölkerung von den etablierten Parteien in den Umfragen immer seltener über fünf Prozent kommt, kann man kaum glauben, dass es selbsternannte Linke gibt, die anscheinend hauptsächlich damit beschäftigt sind, bekennende linke Antifaschisten von ihren Demonstrationen fernzuhalten.

Warum genau? Nun, natürlich, weil wir eigentlich rechts seien, erklären sie. Wie stellen sie das fest? Anders als beim letzten Mal waren die ausschließenden VVN-BdAler bereit sich zumindest auf eine Diskussion einzulassen. Die Ergebnisse waren jedoch in gewisser Weise tragischer, denn es wurde deutlich, dass sich ihre Analyse sowohl der so genannten Pandemie als auch des Protests als Reaktion darauf in drei Jahren weder weiterentwickelt noch verbessert hat. Das gleiche, düstere Bild der Krise, das von den Operationsbrigaden der psychologischen Kriegsführung der herrschenden Klasse erzeugt und verbreitet wurde, ist nach wie vor in vollem Umfang wirksam, scheinbar immun gegen jeden Widerspruch durch die empirische Realität. Wir möchten also kurz die Anschuldigungen gegen uns durchgehen, so schal sie auch sein mögen. Wir möchten die grundlegenden, unterschiedlichen Positionen, die wir in Bezug auf die angebliche Pandemie und die Protestbewegung eingenommen haben, vergleichen und gegenüberstellen. Wir sind der festen Überzeugung, dass uns, wie König Lear, mehr Sünde schlug, als dass wir sündigten.

[…]

Wir beginnen damit, euch zu fragen, sogar in eurer eigenen Sprache, wie erfolgreich euer Vorgehen gegen die so genannte Pandemie war? Was habt ihr inmitten dieser epochalen Krise erreicht, indem ihr einen so großen Teil Ihrer Energie gegen die Gegner der Regierung gerichtet habt? Vermutlich werdet ihr zumindest einräumen, dass es euch nicht gelungen ist, die Regierung zu einer solidarischen Reaktion zu bewegen, weder innenpolitisch noch international. Ihr wart nicht in der Lage, den extremen nationalen Chauvinismus zu bekämpfen, den die Regierung sowohl bei den Reisebeschränkungen als auch bei der Verteilung von Impfstoffen (oder anderen medizinischen Mitteln) an den Tag legte. Ihr haben es nicht einmal geschafft, einen sinnvollen bevorzugten Schutz für die besonders Schutzbedürftigen durchzusetzen – geschweige denn irgendetwas, das an »ZeroCovid« heranreicht. Behauptet, nebenbei bemerkt, eigentlich noch irgendjemand, dass dies der wünschenswerte Ansatz war? Und könnt ihr irgendwelche aussagekräftigen Erfolgsbeispiele nennen, insbesondere solche, die auf den deutschen Kontext übertragbar wären? Natürlich haben Deutschland und die meisten anderen Länder mit einer aggressiv interventionistischen Politik Schweden in Bezug auf die Übersterblichkeit dramatisch übertroffen, bevor die angebliche Pandemie auch nur die Hälfte ihres Ausmaßes erreicht hatte. Einstige Vorzeigeländer wie Australien und Neuseeland haben seit ihren Impfkampagnen himmelhohe Raten an Übersterblichkeit zu verzeichnen. Selbst China hält nicht mehr an ZeroCovid fest.

Von Anfang an haben wir davor gewarnt, dass ein ZeroCovid-Ansatz, selbst wenn man ihn unter idealen Umständen – zum Beispiel in einer sozialistischen Regierung, über die die Bevölkerung eine echte, starke demokratische Kontrolle ausübt – für optimal und lebensfähig hält, mit der gesamten Struktur und Organisation der imperialistischen kapitalistischen Volkswirtschaften offenkundig unvereinbar ist. Und wir haben euch gebeten, die praktischen Konsequenzen zu bedenken, wie die utopische Forderung nach ZeroCovid in unseren konkreten politischen Verhältnissen tatsächlich umgesetzt werden würde. Jetzt, wo sich der Staub etwas gelegt hat und die berauschenden Zeiten des scheinbar nicht enden wollenden Stay-at-Home-Schneefrei-Tags vorbei sind, habt ihr nüchtern darüber nachgedacht, was ihr mit solchen Aufrufen in der realen, klassenbestimmten Welt, in der wir leben, möglicherweise erhofft haben könntet? Wir müssen vermuten, dass die apokalyptische Ekstase des Corona-Spektakels eine gefährliche Tendenz aufgreift, die in der Linken der imperialistischen Kernländer bereits fest verankert ist: die Aufgabe einer auf Klassenkampf basierenden Analyse zugunsten eines millenarischen Glaubens, dass irgendeine Kraft außerhalb des Kapitalismus uns irgendwie retten wird. Diese Denkstruktur hatte sich in der Hauptströmung der Klimabewegung durchgesetzt und brauchte nur geringfügige Änderungen, um auf den Gesundheitsnotstand angewandt zu werden. Hinter diesen utopischen Phantasien verbirgt sich der unheilvolle (proto-)faschistische Glaube an die Solidarität, die dadurch erreicht wird, dass sich die »Gemeinschaft« gegen einen äußeren Feind zusammenschließt. Echte Solidarität kann natürlich nur durch einen prinzipienfesten, klaren, internationalistischen Klassenkampf entstehen, der auf den konkreten gemeinsamen Interessen der unterdrückten Massen beruht – und nicht durch Klassenkollaboration mit den Unterdrückern gegen den von ihnen erfundenen Buhmann!

In der realen Welt, in der wir leben, diente ZeroCovid also vor allem dazu, eine noch nie dagewesene Machtkonzentration in den Händen der höchsten Ebenen der herrschenden Klasse zu rechtfertigen und vor kritischer Analyse abzuschirmen. Wir sprechen also von einer Dynamik, die strukturell dafür sorgt, dass es insgesamt weniger Solidarität, weniger Gleichmacherei und weniger günstige Bedingungen gibt, um den Klassenkampf bei der Verfolgung unserer gemeinsamen Interessen weiterzuführen. Viele haben in diesem Zusammenhang eine fast schon comichafte mechanische Analyse des Kapitalismus übernommen. Eine, die auf einem Verständnis der Kapitalisten als so etwas wie vorprogrammierter Videospielcharaktere oder Algorithmen beruht, die nur durch »legitimes« kapitalistisches Wirtschaften akkumulieren können. Was für eine absurde Flucht vor der Geschichte, was für eine abstrakte, idealistische Verblendung. Natürlich haben konkrete Kapitalisten keine tiefe ideologische Hingabe an den Kapitalismus oder die Märkte an sich, sondern nur an ihre eigenen Klasseninteressen, in welcher Form auch immer sie vorangetrieben werden mögen. Konkrete Kapitalisten haben in der Vergangenheit eifrig Möglichkeiten zur Akkumulation und Machtausübung ergriffen, die stabiler und weniger riskant als der Kapitalismus waren: Feudalismus, Sklaverei, regelrechte Plünderung. Sie tun alles, womit sie durchkommen und das werden sie immer tun. Genau wie wir es vorausgesagt haben, hat die angeblich antikapitalistische, wirtschaftszerstörende Politik, die unter dem Vorwand »Lockdown« umgesetzt wurde, in Wirklichkeit massiv dazu beigetragen, die schädlichsten monopolistischen Tendenzen des spätimperialistischen Kapitalismus zu beschleunigen. Die aggressivsten, reaktionärsten Elemente des Finanzkapitals haben ihren Reichtum und ihre Macht massiv ausgebaut und gefestigt. Kleinere, schwächere Kapitale wurden aufgefressen. Die unteren Schichten der Bourgeoisie sowie die Mittelschichten im Allgemeinen wurden erheblich verarmt. Je genauer man die jüngsten angeblichen »Katastrophen« für den Kapitalismus, die uns durch das Spektakel vermittelt werden, unter die Lupe nimmt, desto mehr stellt man fest, dass die obersten Ränge der herrschenden Klasse weder Macht noch Reichtum verloren haben. Man sieht stattdessen, dass die globale Mittelschicht in einem finanziellen Blitzkrieg systematisch ausgeplündert wird.

[…]

In der Tat lässt sich ein tiefgreifender Widerspruch in eurer eigenen Logik feststellen. Wenn ihr tatsächlich glaubt, dass alle Vergleiche mit dem Faschismus relativierend sein müssen, bedeutet das selbstredend, dass ihr es eigentlich für unmöglich halten müsstet, dass der Faschismus oder etwas ähnlich Ungeheuerliches jemals wiederkehrt. Denn dann gäbe es zumindest theoretisch die Möglichkeit eines nicht relativierenden Vergleichs. Dann wäre der Antifaschismus überflüssig, wenn ihr das glauben würdet. Aber das tut ihr natürlich nicht. In der Tat hatten viele von euch keinerlei Skrupel, uns oder diejenigen, die mit uns marschierten, zu Faschisten zu erklären ohne auch nur die geringste Prüfung unserer tatsächlichen Ansichten oder Positionen vorzunehmen. War das nicht relativierend? In der Tat war es das, und zwar auf eine viel schlimmere, tiefgreifendere und verderblichere Art als die, die man uns oder unseren Mitdemonstranten vorwirft. Denn damit habt ihr es wirklich geschafft, die Bedeutung, das Gewicht und die Tragweite von Begriffen wie »Faschist« und »Nazi« ernsthaft zu untergraben. Könnt ihr ermessen, was für einen Schaden ihr damit angerichtet habt! Könnt ihr erahnen, wie außerordentlich schwierig ihr den wichtigen und echten Kampf gegen den Faschismus gemacht habt, den wir aus der Protestbewegung heraus geführt haben. Denn für so viele derjenigen, die durch die Corona-Proteste neu oder repolitisiert wurden, die durch die Ereignisse, den Zusammenbruch ihrer früheren Vorannahmen, so verunsichert waren, habt ihr diesen so zentralen Worten des Antifaschismus die Bedeutung und Kohärenz genommen. Damit habt ihr den faschistischen Demagogen, die im Rahmen der Proteste agieren, einen unschätzbaren Dienst erwiesen, denn sie hätten sich kaum mehr freuen können als in solch trüben Gewässern zu schwimmen. Dies sind die Früchte eurer schrecklich falsch kalkulierten Strategie, die in der Tat noch nicht einmal voll ausgereift sind. Sicher ist, die auf euren Mist gewachsene, direkt der Rechten zugute kommende politische Verwirrung wird die politische Bildung und die antifaschistische Organisierung weiterhin deutlich behindern.

Mehr als alles andere verrät dieser Fehler die erstaunliche Engstirnigkeit, Leichtgläubigkeit und Oberflächlichkeit des Denkens, die bei der Anti-Freie-Linke-Linke vorherrschen. Den Ernst der aktuellen Situation oder die Natur des Gegners, dem wir in der gegenwärtig herrschenden Klasse gegenüberstehen, habt ihr überhaupt nicht ansatzweise begriffen, vor allem nicht die Raffinesse ihrer Methoden der psychologischen Kriegsführung. Die herrschende Klasse hat die früheren Methoden des Faschismus verinnerlicht und verbessert. Dieser bezog einen Großteil seiner Stärke und Macht aus der spektakulären Aneignung und Umkehrung linker revolutionärer Kritik. Wie wir in dem von der VVN-BdA Frankfurt so unerwünschten Flugblatt vom 8. Mai zitieren, schrieb Dmitroff:

Der Faschismus kommt zur Macht als Partei des Angriffs gegen die revolutionäre Bewegung des Proletariats, gegen die in Gärung befindlichen Volksmassen, er stellt jedoch seinen Machtantritt hin als eine ›revolutionäre‹ Bewegung gegen die Bourgeoisie im Namen der ›ganzen Nation‹ und zur ›Rettung der Nation‹ (man denke an den ›Marsch‹ Mussolinis nach Rom, an den ›Marsch‹ Pilsudskis nach Warschau, an die nationalsozialistische ›Revolution‹ Hitlers in Deutschland usw.

Die herrschende Klasse hat diese Formel erheblich weiterentwickelt. Sie unternimmt heute nichts von Wichtigkeit ohne das Sperrfeuer einer riesigen Maschinerie der Desorientierung und Desinformation. Dazu gehört in der Regel nicht nur, dass sie ihr eigenes Hauptmanöver in ein »linkes« oder »fortschrittliches« Gewand kleidet, sondern auch, dass sie verschiedene kontrollierte Oppositionsbewegungen ausheckt, die ihrerseits eine Reihe von verdeckten Funktionen erfüllen. Denkt zum Beispiel daran, wie die herrschende Klasse versucht hat, den Kampf gegen den Imperialismus in Syrien oder der Ukraine mit weißem Nationalismus oder die Unterstützung für Palästina mit Antisemitismus zu verbinden.

Der Fall von 9/11 ist hier vielleicht noch aufschlussreicher. Die imperialistische herrschende Klasse sorgte dafür, das linke Kräften, die ihr Programm hätten stoppen können, auf das desaströse »Blowback-Narrativ« aufsprangen, demnach sich bei 9/11 also um eine unbeabsichtige Folge der US-Politik handele. Das war äußerst attraktiv für die kleinbürgerlichen, loyalen »linken« Gegner der herrschenden Klasse, die unaufhörlich an ihre eigene Klugheit und die angebliche Unfähigkeit der Herrschenden glauben. Es schmeichelte all ihren Vorurteilen, gab ihnen »Recht« – als ob das Problem des Imperialismus eine schlechte Strategie wäre! Ferner lieferte es ihnen endloses Material für hämisches, selbstgerechtes Gezeter. Natürlich wurden sie dabei dazu verführt, die zutiefst rassistischen, islamfeindlichen und orientalistischen Annahmen zu akzeptieren, die notwendig sind, um eine solch lächerliche Geschichte zu glauben. Und es verpflichtete sie zu einem fanatischen, absurden Revisionismus hinsichtlicher der historischen Rolle der USA in Westasien und Nordafrika (und natürlich auch im Inland). Auf diese Weise gelang es der herrschenden Klasse, große Teile der Führung der »Linken« auf eine Linie einzuschwören, die 1) die unverzichtbarsten Elemente des offiziellen Narrativs verstärkte, 2) den Widerstand der Bevölkerung gegen das faschistische Bush-Cheney-Regime völlig verwirrte, spaltete und desorientierte und 3) sie von der großen Mehrheit der Arbeiterklasse entfremdete, insbesondere der nicht-weißen Arbeiterklasse, die keine Skrupel hatte, eine offensichtliche »Verschwörung« als das zu erkennen, was sie war.

[…]

Die breite Bewegung der Freien Linken hat ihre eigenen Fehler gemacht. Diese analysieren wir fleißig und fortlaufend, indem wir uns der Kritik und Selbstkritik unterziehen. Hier ist nicht der Ort, um darauf einzugehen. In der grundlegendsten Frage hatten diejenigen von uns Linken Recht, die sich entschieden haben, in die Protestbewegung einzugreifen und sich an ihr zu beteiligen – nicht nur die Freie Linke, sondern auch zum Beispiel »Klartext« aus Frankfurt, die Freidenker, die Berliner Kommunarden, die Rote Fahne aus Österreich und andere mehr. Während ihr lautstark in den von der herrschenden Klasse angestimmten Chor eingestimmt habt, der den Protest für »rechts« ausgab – und damit versucht habt, ihn wirklich »rechts« zu machen – haben wir eine klare Präsenz gezeigt und dazu beigetragen, zumindest einige, die ihr vorhatet zu vergraulen, zur Teilnahme zu bewegen. Wir haben auch dazu beigetragen, die Propaganda der herrschenden Klasse und ihrer bewussten wie unbewussten Handlanger zu bekämpfen, die das Corona-Manöver als »links« oder »kommunistisch« darstellte, um den schwarzen Fleck zu bekämpfen, den ihr auf alle unsere Namen gelegt habt. Wir haben den wiederauflebenden Faschismus bekämpft, indem wir einen prinzipienfesten Kampf gegen seine wahre Quelle, die herrschende Klasse und ihre Handlanger, geführt haben. Dazu gehört das ausarbeiten und setzen der besseren – weil wahren! – materialistische Analyse der Situation gegen Desinformation und Mythen. Sicherlich habt ihr unsere Arbeit auf dem ganzen Weg behindert. Dabei seid ihr zu Laufburschen für die finsterste aller Querfronten geworden, die von Washington über die CDU und Ampel-Koalition bis zum Asow-Bataillon verläuft. Und doch bringt ihr noch die Dreistigkeit auf zu hinterfragen, mit wem wir unter Umständen marschiert sind oder auch nicht. Wohlgemerkt zu einer Zeit, in der die staatliche Repression, die Desinformation und die Orientierungslosigkeit groß waren – als man oft nicht wusste, wer hinter einem Protest stand oder wer dabei sein würde. Noch bevor sich die Freie Linke zu einer auch nur annähernd kohärenten Einheit zusammenschließen konnte, war sie so überwältigenden Kräften der Zersetzung ausgesetzt, dass die Tatsache, dass wir überhaupt etwas erreicht haben, uns von allen Sünden freisprechen wird. Das Wichtigste, das Wesentliche, war, auf die Straße zu gehen, die Massen zu mobilisieren und gegen die herrschende Klasse zu kämpfen.

Dem ist auch heute noch so. Die Vertreter der herrschenden Klasse waren zweifellos genauso wenig erfreut, uns auf den Corona-Demos zu sehen, wie ihr uns auf den Demos gegen den Krieg, gegen den Faschismus, gegen Kapitalismus und Imperialismus. Aber wir haben nicht die Absicht, zu Hause zu bleiben. Wir werden es weiter versuchen, das müssen wir. Einige von euch, da sind wir uns sicher, werden anfangen zu verstehen, dass die Situation so dringlich war und ist, wie wir gewarnt haben. Ihr werdet sehen, dass unser Kurs im Grunde genommen gerechtfertigt war und dass euer Kurs ein schwerer Fehler war. Wir freuen uns natürlich nach wie vor über aufrichtige, gutgläubige Kritik. Auch wir sind kaum zufrieden mit dem, was wir erreicht haben. Sprecht mit uns, wann immer ihr wollt. Wir sehen uns auf der Straße.

Bild No machine-readable author provided. Soman assumed (based on copyright claims)., Madrid may day375CC BY-SA 2.5

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34 Kommentare

  1. lbrecht torz 9. Juli 2023 at 17:24Antworten

    Auch hier stelle ich mal wieder fest: das altes Spaltungsritual im eindimensionalen Schema zwischen „links“ und „rechts“ wird immer wieder erneut in den Köpfen festgemauert. Fällt denn nur mir auf, dass ein eindimensionales Schema, eine Art eindimensionales, einachsiges Koordinatensystem, also eine pure Linie mit den Randpunkten „links“ und „rechts“, die Vieldimensionalität des Politischen, des Gesellschaftlichen, des Gemeinschafts-Organisatorischen, des Wirtschaftens, des Kulturellen, des Zusammenlebens, kurz des gesellschaftlichen, gemeinschaftlichen, organisierten Lebens in keiner Weise abbilden kann?

    Woher kommt diese Denkverengung auf eine Linie zwischen „links“ und rechts“. Ganz zu schweigen davon was an Totalitaristen wie Marxisten, Leninisten, Maoisten, Kommunisten denn „links“ etwa im Sinne von Freiheitlichkeit und Selbstbestimmtheit, gelebter Demokratie, denn eigentlich „links“ sein soll.

    Wie überall wo massiv manipuliert und gelogen und falsche Weltbilder konstruiert werden stellt man den Missbrauch und die Ausbildung völliger Beliebigkeit alteingeführter Begriffe fest. „Links“ ist heute ein Gummibegriff, den jeder beliebig füllt und sich aneignet – und damit zu jeder politischen Positionsbeschreibung völlig untauglich wird. Da nennen sich Fans von Diktatur und Zwang (etwa die „Zero-Covid-Mao-Fraktion“) „links“. Ja wie geht das denn, bitte? Was müssen die unter „links“ verstehen? Was müssen die für ein Selbstverständnis haben? Wie würden die agieren wenn die sogar noch (mehr) Macht und Einfluss hätten? Oder die kriminelle, antidemokratische, totalitäre „Antifa“. Was ist daran „links“, die Mainstream-Narrative von angeblichen „rechten Gruppen“ (nur als Beispiel die Partei dieBasis. Was daran, außer den Mainstream-Zuschreibungen, soll denn da „rechts“ sein?) aufzugreifen und gegen diese teils sogar mit massivster Gewalt vorzugehen?

    Wer sich angesichts der völligen Beliebigkeit dieses Begriffes noch „links“ nennt ist entweder rettungslos nostalgisch und entpolitisiert – oder ist ein Spalter und damit Büttel der Herrschenden.

    Nochmal zum mitdenken: das eindimensionale „rechts“-„links“-Koordinatensystem soll angeblich das Spektrum aller möglichen politischen Positionierungen abbilden.? Im Ernst?

    Wo zwischen „links“ (jetzt im Sinne eines „links“ das etwa Marxisten oder Kommunisten, also beschränkte vorgefertigte, zwanghafte Weltbilder mit umfasst) und „rechts“ (hier mal gedacht als prinzipiell autoritativ-hierarchisch bis hin zu diktatorischen und faschistischen Tendenzen umfassend) soll denn sich ein (echter) Radikal-Demokrat angesiedelt sehen? In der angeblichen „Mitte“? Warum sollte in der Mitte zwischen zwei totalitären Extremen, in denen beiden eine verordnet Ideologie durchgesetzt wird, denn Selbstbestimmung und Selbstverwaltung angesiedelt sein?

    Zwischen „links“ und „rechts“ passt nur mehr oder minder, stärker oder schwächer Aufgezwungenes. Echte Demokratie, echte Selbstbestimmung und Volksherrschaft liegt nicht zwischen zwei Totalitarismen sondern bildet vielmehr eine völlig unabhängige politische Kategorie aus. – die wir aber nicht sehen und wahrnehmen sollen und daher keine unabhängige Benennung und Einordnung finden darf.

    Das eindimensionale politische Schema „links“ versus „rechts“ ist eine der erfolgreichsten Denkverhinderungs-Strategien der Mächtigen und soll außer wirksam Gesellschaften zu spalten auch jeden Gedanken an andere gesellschaftliche Organisationsformen verhindern.

    Wer heute weiter an den Spalter-Kategorien „links“ versus „rechts“ festhält, ist – bewusst oder unbewusst, gekauft oder verblendet, gar verblödet – ein Büttel der Herrschenden, ein Scherge der Ausbeuter und mit perversen Profiten an dem völlig kranken System profitierenden Menschheitsbedrückern.

  2. andi pi 9. Juli 2023 at 15:26Antworten

    @ I.B.
    9. Juli 2023 at 7:42

    „wobei ich gestehe, dass ich Ihre Bemerkungen nicht immer lese, mir daher etwas entgangen sein könnte“

    wird wohl daran liegen, dass ich hier – im unterschied zu sehr guten artikeln zu themen wie corona, digitalisierung, bargeld etc. – die ukraine-bezogenen artikel meist gar nicht mal lese, weil mir oft bereits die überschrift sagt, dass es sich nicht lohnt, dafür zeit zu verschwenden. deshalb hat es von mir hier auch so gut wie keine kommentare zu der thematik gegeben.

    kurz zusammengefasst: wenn ein imperialistischer aggressor ein land angreift, so geht es mir nicht primär darum, ob es sich dabei um die usa, russland oder china (o.k., letztere sind eher aggressoren im landesinneren – siehe tibet oder xinjiang) handelt, sondern um das faktum an sich. manche vergöttern die usa, manche vergöttern putin – ich selber sehe hier ganz eindeutig einen täter (putin) und ein opfer (das ukrainische volk).

    was ich nur wohl niemals verstehen werde: wieso sind fast alle zurecht coronamaßnahmenkritischen medien derart unkritisch putin-freundlich geworden?

  3. asisi1 9. Juli 2023 at 14:40Antworten

    Hier einmal meine „Demokratische Meinung zu den Grünen Roten etc“!
    Einfach mal von eigener Arbeitsleistung und nicht mehr vom Zwangsgeld der Steuerzahler, leben und wirken lassen. Dann hat sich der ganze Mist innerhalb einer Woche erledigt, denn diese Brut kann nichts, außer vom Geld Anderer leben!

  4. Joerg 9. Juli 2023 at 9:55Antworten

    Die eigentliche Frage ist doch, wo ist die heutige CDU/CSU anzusiedeln? Als FJS mal gesagt hat: „rechts von der CDU/CSU darf es keine demokratische legitimierte Partei in Deutschland geben“ hat er nicht mit Merkel gerechnet. In Deutschland gibt es durch Merkels vernichtende Politik keine Partei mehr, die ihren ursprünglichen Platz im Parteiengefüge beibehalten hat. Wenn ein Kollos wie die CDU plötzlich komplett nach links abdriftet, verursacht das einen großen Schaden. Die Geschichte wird das mal ganz anders beurteilen als Merkel sich das heute erhofft. Und ich gehe sogar davon aus, dass zukünftige Verfassungen solchen Dingen einen Riegel vorschieben werden. Aber dazu braucht es sicher noch 10 Jahre.

    • Der alte Marxist 9. Juli 2023 at 10:27Antworten

      CDU/CSU sind mitnichten nach links abgedriftet – sie haben früher die Interessen des Großkapitals vertreten und tun es heute noch. Bloß die Methoden haben sich geändert. Heute werden die Profitinteressen der Konzerne mittels grüner bzw. woker Gehirnwäsche gesichert. Da jubeln Leute wie Soros, Buffet, Gates….. Und außerdem gibt es einen beinharten Wettbewerb um die Vorherrschaft in dieser politischen Kategorie – schwarz, rot, dunkelrot, grün, liberal buhlen um die Liebe der Milliardäre. Wer am besten ist, der bekommt Küsschen!

  5. Johanna 9. Juli 2023 at 5:37Antworten

    Die Linken dienen jetzt dem Großkapital und dem Establishment – dem einen, weil sie dadurch ein arbeitsloses Grundeinkommen erhalten und dem anderen, das auch von den internationalen Spekulanten finanziert wird, weil die sagen, die Kritiker des Systems sind rrrrrächtsexträähm. Und da bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, weil rechts wollen sie natürlich nicht sein, die Schlaucherln, deswegen bekämpfen sie die Kritiker und das System lacht sich ins Fäustchen, denn es erspart sich Soldaten und Polizisten. Das erledigt ja die Antifa.

    Jetzt sind sogar schon die Friedensbewegungen „rechtsextrem“ und natürlich auch die Verweigerung, an einem Genexperiment teilzunehmen etc. Die Kritik, dass als Frauen verkleidete Männer in die Damensauna eindringen, ist natürlich auch „rechtsextrem“…

    • Leopold 9. Juli 2023 at 15:01Antworten

      Ja das hatte ich auch so im Kopf. Ausgespielte Ideologiekonzepte der Mächtigen, um die Herden in die gewünschten Richtungen zu treiben und nebenbei soweit zu verwirren, das egal was der Rudelführer sagt, es als unantastbare Wahrheit hingenommen wird (ob es nun inhaltlich Links, Rechts oder was auch immer ist spielt da keine Rolle, es kommt auf die Position dessen an, wer es sagte und auf die künstlich und mit viel Geld installierte Deutungshoheit des Mainstreams…also wenn ein Grün/Linker sagt, das Kritik an als Frauen verkleideten Männern in Saunen rechtsextrem sei, dann ist das auch so und alle haben es hinzunehmen).

    • Johanna 9. Juli 2023 at 23:48Antworten

      Die gehn jetzt sogar auf die Schwarzer los (ein linkes Urgestein), weil sie meint, nicht nur der Islam sondern auch die Genderneutralität wären frauenfeindlich. Es wurden Schutzräume und besondere Rechte für Frauen erkämpft, in welche nun Männer eindringen, die zuvor halt schnell mal behaupten, sie fühlten sich als Frauen.

      In den USA kam auf diese Weise ein Häftling ins Frauengefängnis und hat gleich mehrere Frauen vergewaltigt. Es ist klar, dass die Kritik daran rechtsextrem ist. Es gilt ja auch als rechtsextrem, wenn man der eigenartigen Meinung ist, es gäbe nur zwei biologische Geschlechter. Jedenfalls ist Schwarzer jetzt schon mehrfach in Ungnade gefallen. Sie wollte ja auch ein Ende der Waffenlieferungen und stattdessen Friedensverhandlungen. Da wurde sie sogleich vom „Standard“-Blogger Christian Kreil als „Putinfotze“ beschimpft. Gut, nicht?

  6. therMOnukular 9. Juli 2023 at 1:19Antworten

    Wow, schon wieder der Zensur-Teufel…;))

    War es „Rassel Bränd“ oder „Rambel“, „Tacka Karlssonn“….???

    Apropos: EAT THE LEFT!

  7. therMOnukular 9. Juli 2023 at 1:17Antworten

    Wohin mit der Linken? – Ich würde mal salopp sagen: in die Tonne!

    Etwas differenzierter betrachtet, spricht mir dazu Tucker Carlson aus der Seele. Zu bewundern bei Russell Brand auf Rumble. 1,5h das Herz auf der Zunge…. Sehr sehenswert.

  8. Leopold 9. Juli 2023 at 0:14Antworten

    Jegliche Ideologie an sich ist doch eigentlich ein Konstrukt der Kontrolle. Da findet sich immer ein Kontrollrahmen für irgendwelche Themen, bis wohin man gehen kann bevor man offiziell negativ Auffällt und aneckt. Ich würde mich keiner politischen Seite zuordnen weil ich gelernt hab das ich einerseits Linken, andererseits Rechten und dazu denn noch den anderen Randthemenparteien in manchen Aussagen zu 100% zustimmen würde. Aber wieso sollte ich für eine Partei meine Meinung ändern…? Für das Gruppengefühl..?

  9. baueranton 8. Juli 2023 at 22:21Antworten

    Die einstige LINKE ist inzwischen weit links überholt von SPD und GRÜNEN.
    Die Linke wird wohl die erste Partei sein, die dem großen Umbau zu Opfer fällt. FDP und Grüne werden folgen. Dann gibt es nur noch eine Partei : Die CDU und ihr Ableger der Unzufriedenen der AfD . Merkels Plan geht voll auf !

  10. Taktgefühl 8. Juli 2023 at 21:38Antworten

    Die Gesellschaftstheorie der sog. Linken kann man auf jedes System draufstülpen, die ist weder sozialistisch noch kapitalistisch. Es wird aber so getan, als sei sie sozialistisch, und man findet für sein Postulat leider williges Entgegenkommen.
    Die Gesellschaftstheorie ist, nebenbei bemerkt, auch völlig unverfüllbar. Das eigene Gefühl ist richtig. Despoten greifen stets das Gefühl an, sie wollen uns glauben machen, daß ihr Gefühl richtig ist und unseres falsch.

  11. PeKaSa 8. Juli 2023 at 21:20Antworten

    Der einzige Massenprotest den ich gesehen habe war nicht wirklich von links organisiert. Das war eher so leicht naive (meinen Respekt, trotzdem) Bürgerliche. Auch die freie Linke, möchte nur die Ideologie retten, scheint mir, der sie anhängt. Das Vokabular bleibt gleich und keine Einsicht, dass die wiss. Methode eben kein Rezeptbuch ist, auch wenn es so erscheinen mag und in viele, kaum lesbare, höchst interpretationsfähige Bücher eines bärtigen Herrn M. hineingelesen wird.

  12. TripleDelta 8. Juli 2023 at 19:27Antworten

    Man kann es kurz fassen. Die herrschende Klasse hat ihre Hausaufgaben gemacht. Im Bundestag sitzen, egal welchen Namen sie tragen, nur bürgerliche Parteien. Eine echte linke Partei könnte nur eine Partei neuen Typus nach Lenin sein. Weshalb wohl hat man die SED ganz schnell umbenannt und die ursprüngliche Organisationsstruktur zerstört? So wie die Feudalherren die Gesellschaft nach ihren Bedürfnissen formten, macht das das Kapital heute auch. Nur darf das kein Bundesmichel in der Schule lernen, da sei der Religionsunterricht vor.

    • Fritz Madersbacher 8. Juli 2023 at 21:19Antworten

      Eine Partei Lenin’schen Typus‘ – das ist wohl eine kühne Erwartung für ein Europa, in dem die Arbeiterschaft dank sozialdemokratischer Parteien in die kapitalistischen Strukturen integriert worden ist und dabei ihres Klassenbewußtseins verlustig gegangen ist, das jahrzehntelang mit bürgerlichen Ideen indoktriniert worden und dabei geistig verwahrlost ist, das unter kapitalistischen Bedingungen gesellschaftlich zerrüttet und gealtert ist, dem – wie die „Pandemie“-Inszenierung schonungslos aufgezeigt hat – die Regenerationsfähigkeit abhanden zu kommen und das nun durch die knechtische Unterordnung unter die imperialistischen US-Interessen aufgerieben zu werden droht … Eine solche Partei ist vorläufig eher anderswo auf der Welt zu erwarten als in Europa. Aber wie die russische Revolution und die Bolschewiki werden auch zukünftige revolutionäre Ereignisse und Parteien nicht ihre Wirkung auch in Europa verfehlen. Davor fürchtet sich die herrschende Klasse weiterhin, sie wird natürlich weiterhin nach Kräften ihre Hausaufgaben machen …

  13. Jan 8. Juli 2023 at 18:35Antworten

    Eine Reihe Führungspersonen deutscher linker Parteien wird seit langem Korruption unterstellt. Man braucht keine Theorie zu bemühen, wenn gegen Bakschisch Banken gerettet werden. Sehr große Unternehmen bringen die Staaten dazu, öffentliche Gelder zu überweisen. Linke Politik ist das nicht!

    Interessant sind zwei Aspekte: der unbedingte Wille des Volkes ausschließlich Personen zu wählen, die ihnen schaden und – selbst die Übereignung öffentlicher Vermögen wird nicht viel bringen, wenn die Volkswirtschaften darunter zusammenbrechen und die Währung destabilisieren. Humanus oeconomicus wurde durch religiöse Fanatiker ersetzt.

    • Der alte Marxist 8. Juli 2023 at 18:51Antworten

      Aber hinter den religiösen Fanatikern steht die geballte Macht des Großkapitals. Drum werden die Klima-Affen ja von Rockefeller, Getty, Soros und Co. unterstützt. Der religiöse Wahn lässt die Kassa klingeln. Schlicht und einfach ein Trilliarden-Gechäft. Eben Gangsterkapitalismus auf der Basis von nachhaltigem Fake und nachhaltiger Abzocke.

  14. 1150 8. Juli 2023 at 18:15Antworten

    niemand anderer als ignazio siloni beschrieb den neuen faschismus in einem einzigen satz treffender

    • Taktgefühl 8. Juli 2023 at 21:22Antworten

      Mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen. Dahinter steckt die Umkehrung aller Werte.

  15. Der alte Marxist 8. Juli 2023 at 18:12Antworten

    Es lohnt sich nicht, den Dialog mit degenerierten, woken, pseudo-linken Bobos zu suchen. Das sind Lakaien des Großkapitals, Klassenverräter und Klassenkollaborateure. Sicher keine Genossen!!! Höchstens Genossen der Bosse – wie Schröder sinerzeit. Sie müssen bekämpft bzw. vernichtet werden. Es ist besser, sich auf einen völlige Neugründung der (marxistischen, anti-kapitalistischen, anti-imperealistischen) Linken zu konzentrieren und nicht Zeit mit dieser verfaulenden „Linken“ zu verschwenden.

  16. Georg Uttenthaler 8. Juli 2023 at 17:07Antworten

    Sozialistische Politik ist der Weg, über die Bevormundung Anderer an das Geld der Anderen zu kommen und es mit einem gewissen Mehrwert für die eigene Tasche an seine Klientel- Genossen oder auch Bablers zu verteilen. Das heißt, die Linke muss ständig neue Betreuungskollektive auftreiben. Es begann mit den Proletariern der Vorkriege, als deren Anwalt sich die Linke aufspielte, die aber mit dem Kapitalismus besser fuhren, weshalb sich die Linke neue Mündel (Entmündigte!) suchen musste: die Frauen, die Homosexuellen, die Migranten, die Afrikaner, die Flüchtlinge. Mit dem Weltklima hat die Linke inzwischen den ultimativen Mandanten gefunden, einen Mandanten, der sich weder äußern noch davonlaufen kann.

    Schade eigentlich, dass man unseren linken Klimarettungs-Sanitätern die Atmosphäre nicht anvertrauen kann, auf das sie zeigen dürfen, was sie draufhaben. Aber die realsozialistischen Staaten haben es ja schon demonstriert. (Venezuela, Nordkorea, DDR, UDSSR, und jetzt China.Ohne den Kapitalismus als Wirtstier bringt der Linke- VIRUS nur Unheil zustande.

    Deswegen musste die UDSSR- DDR sterben. Aber sie starb nur, um im Westen wieder auferstehen zu können. Ich meine, die DDR hat überlebt, gerade weil sie als Staat verschwunden ist. Was aus Ländern wird, die sozialistische Staaten geblieben sind, können Sie wie gesagt in Kuba, Venezuela oder Nordkorea studieren: Kollaps der Wirtschaft, Massenarmut, Massenflucht. Gerade die marktwirtschaftliche Frischblutzufuhr hat den Zombie DDR wieder fit gemacht.

    Und so konnte es geschehen, dass FDJ-Sekretärinnen in Führungspositionen (Merkel), Politkommissare, protestantische Staatskirchenpfaffen, Stasi-Spitzel, Kader für die Antifa-Ausbildung, Fachkräfte für Zersetzung, Westlinkenfinanzierer, TV-Moderatorinnen und eine ganze Staatspartei mitsamt ihres verschobenen Vermögens auch nach Österreich im vereinigten Deutschland überlebten.

    Die sozialistische Mentalität, die antibürgerliche Mentalität, die Kollektiv- oder Herden-Mentalität, die Mucker- und Maulkorb-Mentalität, die Sozialneid-Mentalität, die Gleichheit über Freiheit stellende Mentalität, all das hat überlebt – und zwar, weil dieser Mentalität im Westen ein großes artverwandtes Soziotop, ein DUMMER- LINKS- Wähler entgegenseufzte.

    Dreißig Jahre nach dem Zusammenbruch der Ostblock-Staaten fordern rote und grüne Politiker ganz ungerührt die Überwindung des Kapitalismus, Journalisten rufen nach Autofahr‑, Fleisch- und Flugverboten. Nochmals: Der entscheidende Wesenszug des Sozialismus besteht darin, dass er die Menschen in seinem Herrschaftsbereich sozialisieren, also ihrer Freiheit und Individualität berauben will, alles andere ist daneben sekundär.

    • rudi&maria fluegl 8. Juli 2023 at 18:10Antworten

      Danke für die glasklare Analyse, dass die Besitzer von Leibeigenen, Sklaventreiber aller Couleurs, Raubritter die sich Land aneigneten oder von Gott einsetzten Adeligen ihr Pfründe bekamen immer Ihre ureigensten Mittel verwalteten, abert leider noch nicht die Weitsicht besaßen, ausnahmslos alle zu fressen, die leider erst späterhin von Weisen mit außergewöhnlichen emphatischen Fähigkeiten, als Linke erkannt wurden!

    • Georg Löding 8. Juli 2023 at 18:48Antworten

      Sie sollten endlich Karriere bei einer Bank machen, denn die Propaganda des Imperialismus haben Sie voll verinnerlicht. Ich vermute, daß Sie von dem hier Geschriebenen sogar so vollkommen überzeugt sind, wie es einst Goebbels gewesen ist.

    • TripleDelta 8. Juli 2023 at 19:22Antworten

      Wieder eine Offenbarung der maximalen geistigen Simplizität. Der Autor würde auch keine Hitchcockfilme verstehen.

    • Bürgerin 9. Juli 2023 at 15:24Antworten

      Gute Analyse! Was ist heute die Linke? In der Linken tummelt sich die gesamte SED mit ihrer bösartigen Stasi-Vergangenheit. Ein roter SED-Parteisekretär ist in Thüringen Minister für Bildung! Was für eine politische Schande? Ich bin in Leipzig auf die Straße gegangen, damit dieser rote Filz ein Ende hat. Was ich in der BRD sehr vermisse, ist die Bürgerlichkeit, die Freiheit, der Freigeist, die Mitbestimmung? Wo bestimmt das deutsche Volk nach dem Grundgesetz? Derzeit empfinde ich die politische Situation in der BRD und EU schlimmer als in der DDR! Ich habe mich seit Jahren von ARD und ZDF abgewendet, weil ich keine dümmliche Propaganda benötige. Mutti und die Ampel sind für mich persönlich politische Lachfiguren. Es muß einen gewaltigen Ruck für die bürgerliche Freiheit in der Republik geben, damit man sich in seiner Heimat wieder wohlfühlen kann!

  17. zombienation 8. Juli 2023 at 16:43Antworten

    danke @TKP daß ihr der FL(z) zu größerer bekanntheit verhelft. die ganze deutsche assiFA kennt und haßt uns bereits, auch große teile des C-maßnahmen-widerstandes weiß mit der FL etwas anzufangen. die FLz ist recht autoritär und kommunistisch organisiert, wer damit nix anzufangen vermag, für den gibt es uns.
    https://t.me/FreieLinkeOpenChat

    gruß, hirni, FL

  18. andi pi 8. Juli 2023 at 15:48Antworten

    ich gestehe, als jemand, der sich wirtschafts-/sozialpolitisch als links und in gesellschaftspolitischen frage als liberal bezeichnen würde und zudem (mit ausnahme meiner ersten uni-wahl) immer wählen ging, mich mittlerweile politisch sehr heimatlos zu fühlen.

    denn wen soll jemand wie ich noch wählen, der:

    ein ganz klarer gegner der coronamaßnahmen, der WHO-politik, der zwangsdigitalisierung und der schleichenden bargeldabschaffung ist

    ein ganz klarer befürworter des ukrainischen befreiungskampfes gegen den imperialistischen russischen verbrecherkrieg ist (ja, ich weiß, mit diesem thema mache ich mich hier sehr unbeliebt)

    den negativen humanen einfluss auf den klimawandel ganz klar wahrnimmt und unbedingt massnahmen dagegen sehen möchte, aber andererseits manche aktionen (wie z.b. das völlig absurde kleben) auch klar verurteilt bzw. politische klima-beschlüsse, die eher die einfache bevölkerung als die großkonzerne in die mangel nehmen, als sehr fragwürdig empfindet

    jegliche art von homophobie ganz klar ablehnt (wie z.b. den für mich unverzeihlichen akt der regenbogenfahne-zerreißung auf einer corona-demo), aber z.b. beim transgender-thema irgendwo in der mitte zwischen zwei allzu radikalen sichtweisen steht

    ich könnte die reihe noch anhand anderer themen fortsetzen, aber was ich sagen möchte: ich kenne in meinem persönlichen umfeld genug menschen, die sich an sich als links wahrnehmen würden (vermutlich eher in dem sinn, was „links“ vor 50 oder 100 jahren bedeutet hat). aber auf politischer ebene fühle ich mich eben seit dem corona-wahn, bei dem so ziemlich allen parteien links der mitte auf einmal grund-, freiheits- und menschenrechte völlig egal wurden, überhaupt nicht mehr vertreten. fpö geht für mich weltanschaulich gar nicht. die mfg hat sich mit dem neuen vorstand weltanschaulich leider auch zu sehr der fpö angenähert. und alle parteien, die dafür waren, zuvor freie menschen mit zwangslockdowns, zwangsimpfungen, zwangmasken, zwangstests etc. der menschenrechte zu berauben, sind für mich sowieso definitiv unwählbar geworden. momentan befinde ich mich also eher am übergang zum nicht- oder ungültigwähler. außer – was ich sehr hoffe – eine coronamaßnahmenkritische liste, die eher links der mitte steht, schafft eine kandidatur.

    • andi pi 8. Juli 2023 at 17:02Antworten

      @Publicviewer
      8. Juli 2023 at 16:13

      ich glaube, es hat sich in den letzten jahren eine zweigeteilte gesellschaft gebildet – zum einen diejenigen, die den mainstreammedien blind vertrauen und zum anderen jene, die blind allem vertrauen, was jemand auf z.b. einem telegramkanal postet (oftmals aus putin-nahen quellen). ich habe da vermutlich doppeltes glück: zum einen meine journalistische vergangenheit, in der ich mit dem journalistischen prinzip des checks, re-checks und double-checks vertraut wurde (was mich sehr schnell dazu gebracht hat, das mainstream-corona-narrativ als wissenschaftlich unzutreffend zu entdecken), und zum anderen konkret bezüglich der ukraine-thematik, dass ich mich dafür auch selber seit den 1990er jahren interessiere – und ja, so alles dazu ziemlich anders sehe als die artikel in diesem blog.

      was mir nur sehr auf die nerven geht: wieso zwingt mich die eine oder andere seite dazu, entweder pro totalitäre coronamaßnahmen UND pro ukrainisch zu sein oder andererseits zwar anti coronamaßnahmen UND dafür pro totalitär putinisch? meine teilnahme an den corona-demos hat genau dann aufgehört, als dort anfang 2022 menschen mit russischen fahnen aufgetaucht sind. das war dann für mich angesichts des verbrecherischen imperialistischen russischen angriffskriegs ein no-go sondergleichen.

      ich bin jemand, der nicht daran GLAUBT, was mir jemand sagt (das tun z.b. auch jene leute, die meinen, corona wäre ähnlich gefährlich wie die pest und impfungen/masken wären das wundermittel dagegen), sondern recherchiere zu einem thema, das mich interessiert.

      abschließend zum klimawandel: da gibt es ganz andere studien, die mir glaubwürdiger erscheinen. so sehr ich solche aktionen wie die der „letzten generation“ klar ablehne (die der bewegung gegen den klimawandel eindeutig mehr schaden als nützen), so gingen frühere klimawandel viel langsamer vor sich als der derzeitige. da gibt es also logischerweise einen humanen einfluss. ob es primär mit co2 zu tun hat oder mit anderen abgasen bzw. ob der autoverkehr oder die regenwaldabholzung dafür verantwortlicher ist, ist eine andere (bis dato eher ungeklärte) frage.

      worauf ich hinaus möchte: eine gesellschaft, in der ca. 3/4 der menschen ausschließlich den mainstreammedien vertraut und 1/4 ausschließlich den alternativmedien, wird so nicht wieder zusammenwachsen. wir müssen da über unsere schatten springen.

    • wellenreiten 8. Juli 2023 at 17:36Antworten

      @ andi: Sie könnten sich für den ukrainischen Fronteinsatz freiwillig melden. Falls Sie zufällig von einer amerikanische Streubombe erwischt werden sollten, erübrigen sich Ihre „Probleme“ von selbst.

    • rudi&maria fluegl 8. Juli 2023 at 18:31Antworten

      Um mich wieder einmal bei Ihnen zu melden!
      Bezüglich über den Schatten springen bedeutet auch die vielen Grautöne nicht wirklich wahr zu nehmen.
      Es gibt einen Unterschied zwischen Journalisten, die sich aus welchen Gründen auch immer von den gewohnt traditionellen Medien entfernt haben und den vielen Kommentatoren, die im Schatten über den nicht gesprungen werden muss, das eigene Süppchen kochen, oder meinen als Tritttbrettfahrer das komplette Sammelsurium an erworbenen Urteil über die Welt mit wenig Diskussion durchsetzen zu können!
      Und das finde ich gut, da die Bereitschaft zu Gesprächen zwischen Lagern verloren gegangen ist und auch durch hybrid vorangetragene Aggression, in der Meinung beim Wahren zu sein, vorangetragen wird.
      An diesen Leuchten der Destruktion können wir uns auch schärfen und abreiben!
      Das heißt Ihre Meinung von Unverrückbarkeit des „Zeitgeistes“ der Spaltung in 2 Lager teile ich nicht!
      Ganz im Gegenteil wird das durch Personen deren Zuordnung in die sogenannte alternative Medienszene ich nicht, abermals nicht, für richtig halte, auf gelöst. Sie beschreiben wichtige Themen und stellen sie den Streit darüber zur Verfügung! Lösen Sie sich von den Meinungsmachern der „seriösen “ Medien.
      Sie spalten sich mit Ihrer Sichtweise selber!

    • TripleDelta 8. Juli 2023 at 19:30Antworten

      Schauen Sie mal auf Youtube die Folge 82 von AlphaCentauri. Da erklärt Ihnen Herr Lesch wie schnell in der Erdgeschichte sich das Klima geändert hat.

    • I.B. 9. Juli 2023 at 7:42Antworten

      @andi pi
      8. Juli 2023 at 17:02
      „…in der ich mit dem journalistischen prinzip des checks, re-checks und double-checks vertraut wurde “
      Schön, wenn Sie sich damit vertraut gemacht haben. Ich fürchte allerdings, dass die eigene persönliche Einstellung dabei trotzdem einen großen Einfluss behält. Portisch zB hat auf dieses journalistische Prinzip des checks, re-checks und double-checks gepocht, aber durchaus Kriege für wertvoll gehalten – was ich zB nicht tue. Was mir auch fehlt – wobei ich gestehe, dass ich Ihre Bemerkungen nicht immer lese, mir daher etwas entgangen sein könnte – ist Ihre Begründung, Ihre checks und re-chekcs und double-checks, wodurch Sie zu einer anderen Ansicht über den Ukrainekrieg kommen als die meisten hier.

  19. Heiko B. 8. Juli 2023 at 15:48Antworten

    Gibt es überhaupt Links & Rechts?
    https://diebasis-partei.de/2023/07/was-ist-eigentlich-links/

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