Ungerechtfertigte Quarantäne? – hohe Zykluswerte und und keine Kontrolle

5. März 2021von 4,5 Minuten Lesezeit

Wie berichtet testet Österreich mehr als 20 mal so viel wie etwa Deutschland oder die Schweiz. Ein Teil der Auswertungen wird in umstrittenen Laboren gemacht. Quarantänebescheide werden verhängt ohne die vorgeschrieben Kontrollen und Gegenchecks durchzuführen.

Seit Kanzler Kurz an einem Sonntag in der ORF Pressestunde zur Überraschung der Öffentlichkeit und auch des Gesundheitsministers Massentestungen angekündigt hatte, werden in Österreich täglich 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung getestet. Zwangsläufig muss es dabei viele falsch-positive Ergebnisse geben. Deshalb gibt es auch seit 13. Januar 2021 eine Direktive der WHO, wie mit positiven Tests umzugehen ist und insbesondere bei Gesunden. Das schert aber offenbar niemand, zumindest nicht die Behörde in Wien.

Hier ist ein Testbefund, auf dessen Basis eine 14-tägige Quarantäne rechtswidrig verhängt wurde:

In diesem Befund gibt es eine Reihe von Problemen. Abgesehen davon, dass die Wiener Ärztekammer die Berechtigung des Labors für die Durchführung derartiger Tests bezweifelt und klagen möchte, wurde der Befund mit zu hohen Zykluswerten von 39,56 bzw 37,11 als positiv bewertet.

Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums findet sich ein Papier namens „Teststrategie SARS-CoV-2“ und darin heißt es:

„Ein Ct-Wert von >30 geht nach derzeitigem Stand der Wissenschaft mit einer geringen Viruslast und einem Verlust der kulturellen Anzüchtbarkeit einher. Bei diesem Wert kann folglich – nach Abklingen möglicher Symptome einer vorangegangenen Infektion – in der Regel davon ausgegangen werden, dass kein vermehrungsfähiges Virus mehr ausgeschieden wird und folglich keine Infektiosität mehr besteht.“

Auch in den „Entlassungskriterien aus der Isolierung“ des deutschen RKI heißt es:

„Ein Ct-Wert von > 30 geht nach bisherigen Erfahrungen mit einem Verlust der Anzüchtbarkeit einher.“

Beide sagen also übereinstimmend, dass man aus der Probe, die einen Ct von größer als 30 produziert kein Virus mehr anzüchten kann, weil schlicht und einfach keines mehr vorhanden ist, sondern nur mehr einzelne Nukleinsäuren (das NA aus der RNA). Für das RKI ist ein Ct >30 sogar ein Entlassungskriterium aus der Isolation, was zumindest früher auch in Österreich der Fall war oder noch ist.

Die Aussage des Labors „Der Patient kann als infiziert gelten.“ ist Unsinn und widerspricht anderen Aussagen auf dem Befund. Sogar dem Satz davor, dass in der Probe RNA nachgewiesen wurde – aber eben kein Virus. Nukleinsäuren infizieren nicht, das kann nur ein Virus. Darunter wird die Bedeutung des Ct-Wertes zwar relativiert, aber weder ausreichend noch korrekt und nicht der WHO Empfehlung entsprechend.

Aber sehen wir uns an, was die WHO zu sagen hat:

Die WHO-Leitlinie Diagnostische Tests für SARS-CoV-2 besagt, dass eine sorgfältige Interpretation von schwach positiven Ergebnissen erforderlich ist. Die zum Virusnachweis erforderliche Zyklusschwelle (Ct) ist umgekehrt proportional zur Viruslast des Patienten. Wenn die Testergebnisse nicht mit dem klinischen Bild übereinstimmen, sollte eine neue Probe entnommen und mit der gleichen oder einer anderen NAT-Technologie erneut getestet werden.

Die WHO weist IVD-Anwender [PCR-Test Anwender] darauf hin, dass die Krankheitsprävalenz den prädiktiven Wert der Testergebnisse verändert; mit abnehmender Krankheitsprävalenz steigt das Risiko eines falsch positiven Ergebnisses. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit einem positiven Ergebnis (SARS-CoV-2 nachgewiesen) tatsächlich mit SARS-CoV-2 infiziert ist, mit abnehmender Prävalenz sinkt, unabhängig von der behaupteten Spezifität.

Die meisten PCR-Assays sind als Hilfsmittel für die Diagnose indiziert, daher müssen Gesundheitsdienstleister jedes Ergebnis in Kombination mit dem Zeitpunkt der Probenentnahme, dem Probentyp, den Assay-Spezifika, den klinischen Beobachtungen, der Patientenanamnese, dem bestätigten Status aller Kontakte und epidemiologischen Informationen berücksichtigen.

Das Labor überschreitet mit dem Satz „Der Patient kann als infiziert gelten.“ seine Kompetenz. Der PCR Test reicht grundsätzlich für so eine Aussage nicht aus, denn die Wahrscheinlichkeit eines falsch-positiven Ergebnisses ist bei der derzeit sehr niedrigen Prävalenz eben sehr hoch. Und deshalb und da das Ergebnis nur mit einer hohen Zyklusschwelle erreicht wurde bei einer Person ohne Symptomen, ist zwingend zumindest die Wiederholung des Tests erforderlich oder/und eine klinische Diagnose zu erstellen. Was dann dem zitierten Satz widersprechend auch im nächsten Satz mit „Zur exakten Beurteilung ist der klinische Zustand des Probanden notwendig.“ richtig angeführt wird. (Obwohl nicht der „Zustand notwendig“ ist, sondern dessen Bewertung.)

Der Unterschied zwischen Ct 30 und Ct 39 ist enorm. Bei Ct 30 wurde die Probe um den Faktor 1.073.741.824 vervielfacht, bei Ct 39 aber bereits um den Faktor 549.755.813.888 (also 549,75 Milliarden mal).

Wurde auf dieser Basis eine 14-tägige Quarantäne verhängt, so ist dies Freiheitsberaubung. In Deutschland gibt es Anwaltskanzleien, die in solchen Fällen ein Schmerzensgeld von 500 Euro pro Tag einklagen. Und man kann sicher auch Strafanzeige gegen die Person erstatten, von der die Quarantäne Anordnung erlassen wurde.

Portugiesische Gerichte haben Quarantänebescheide, die ausschließlich auf Basis von PCR-Tests erlassen wurden, aufgehoben und für rechtswidrig beurteilt. Ohne klinische Diagnose durch einen Arzt darf keine Infektion festgestellt und Quarantäne verhängt werden.

Zurück nochmal zum Labor. Nach einem Bericht in der Die Presse will die Wiener Ärztekammer mit einer Klage prüfen, ob das Labor  über die rechtlichen Grundlagen verfügt, die PCR-Tests durchzuführen.


Alle aktuellen News im TKP Telegram Channel

Unterstütze unabhängigen Journalismus mit einer Spende via PayPal


Novelle zum Epidemiegesetz: Vorbereitung der Corona Diktatur – Möglichkeit zur Stellungnahme bis 9. März

Rechtsanwälte für Grundrechte: „Eintrittstesten“ ist verfassungswidrig

Testweltmeister Österreich – 20 mal so viele Tests wie in D und CH

PCR Tests werden weiter eingesetzt – gegen den expliziten Rat der WHO

8 Kommentare

  1. Alexander 6. März 2021 at 8:27

    Lieber Herr Mayer! Mit allem Respekt eine Frage? Wenn die komplette Isolation in gereinigter Form eines oder des Sars-CoV2 Virus noch nicht stattgefunden hat, das haben bereits auch CDC (USA) sowie die Wissenschafter aus Wuhan auf Nachfrage zugegeben, was sieht man dann auf diesen ELMI Bildern? Welcher Ausschnitt wird gezeigt? Wichtig dabei auch auf den Maßstab meistens unten eingeblendet zu achten und mit der Größe eines Virus zu vergleichen. Sind die Bilder dann auch noch bunt sind sie auf jeden fall auch nachbearbeitet.

  2. Markus 5. März 2021 at 8:37

    „die einen Ct von größer als 30 produziert kein Virus mehr anzüchten kann“ ist meines Erachtens nach ebenso falsch, weil kein Virus im Test gezüchtet werden kann. Man findet ja eigentl. nur Nukleinsäure“partikel“. Ausserdem ist ohnehin zu hinterfragen ob dieses Sars2 virus überhaupt jemals tatsächlich isoliert wurde oder ob es nur ein normales Coronavirus ist.
    Es gibt sichtlich nirgends einen Beweis für das isolierte Virus – selbst Drosten hat dieses Virus trotz Auslobung von mehr als 100000€ nicht isoliert. Was sucht man da dann wirklich?

    Es wäre sehr aufschlußreich und interessant wenn man viell. doch irgendwo einen Beweise finden bzw. eine Studie darüber lesen könnte.

    • pfm 5. März 2021 at 8:43

      Das Virus wird natürlich nicht „im Test gezüchtet“. Das macht man separat in einer Petrischale. Und es wird sehr wohl gelegentlich gemacht.

    • Albrecht Storz 5. März 2021 at 15:57

      Man muss zwischen Anzüchten und Isolieren unterscheiden. Angezüchtet werden Viren auf einem geeigneten Zellsubstrat. Das ist wohl möglich.

      Aber ein Isolat im Kochschen Sinne ist bei Viren mW nicht möglich: es gibt keine Möglichkeit aus dem Lysat nur und nichts als Viren abzutrennen. Man hat auch immer Zelltrümmer und alles mögliche mit drin. Und das ist dann eben kein Isolat im Kochschen Sinne.

      • erwin 5. März 2021 at 17:40

        Isolate gibt es ja anscheinend aber keine Isolation eines Virus.Mit den Isolaten sind teile eines Virus gemeint…jedenfalls jetzt.Ob das immer so war,keine Ahnung.

      • Alexander 5. März 2021 at 20:28

        Diese richtige Analyse ist ja bemerkenswert! Woher weiss man dann welche Teile genau in diesem Konglomerat von Partikel krankheitserregend sind! Es fehlen die Kontrollexperimente in allen Virusbehauptungen! Viren werden durch Alignment berechnet. Aus ihrer richtigen Analyse geht auch hervor, dass noch niemand ein Virus im Elektronenmikroskop gesehen hat, da nicht gereinigt und isoliert also nicht erkennbar was genau das Virus ist. Im Elektronenmikroskop kann nur tote Materie beobachtet werden!

      • pfm 5. März 2021 at 20:36

        Sorry, aber das stimmt nicht. Elmi Bilder gibt es seit einem Jahr.

      • Albrecht Storz 6. März 2021 at 10:39

        zu pfm
        5. März 2021 um 20:36 Uhr
        „Sorry, aber das stimmt nicht. Elmi Bilder gibt es seit einem Jahr.“

        Diese Aussage wundert mich jetzt. 1. was sind „Elmi Bilder“? Und 2.: gilt nicht auch heute noch, dass die Probe bei einem Elektronenmikroskop dem Vacuum ausgesetzt ist? (und vielleicht 3.: was lebte noch bei so einem massiven Elektronen-Beschuss?)

        Und bezüglich EM-Auinahmen von angeblichen Viren: niemand kann mit Gewissheit sagen, ob da nicht Exosomen oder sonstige Zelltrümmer aufgenommen wurden.

Comments are closed.

Aktuelle Beiträge