Ultraorthodoxe Juden für Frieden sowie für Palästina und gegen Israel

4. November 2023von 2,9 Minuten Lesezeit

Die politische Lage im Nahen und Mittleren Osten ist erheblich komplizierter als sie in Mainstream Medien dargestellt (und begriffen) wird. Auch in der jüdischen Bevölkerung gibt es durchaus konträre Ansichten zum Zusammenleben in Palästina, zum Zionismus und zum Staat Israel.

Aus der Corona Zeit ist uns noch in bester Erinnerung, dass sich uktra-orthodoxe Juden nicht impfen ließen. Im österreichischen Medium Exxpress erschien ein Artikel über ein Buchprojekt des israelisch-amerikanischen Schriftstellers Tuvia Tenenbom, der sich dafür in die für viele verborgene Welt der ultraorthodoxen Juden begeben hat.

Tenenbom erlebte noch eine Corona-Welle und beschreibt seine Erfahrungen so: „Damals erklärte die Regierung, dass sich in geschlossenen Räumen, auch nicht in Synagogen, mehr als zehn Personen aufhalten dürfen. Jeder musste Abstand halten und eine Maske tragen. Als ich in eine Synagoge ankam, standen dort tausende Menschen Seite an Seite, sie sangen und tanzten. Niemand trug eine Maske.“

Interessant ist, dass genau das gleiche Verhalten auch die Amischen in den USA an den Tag legten und dabei genauso wenig von einem sog. Covid betroffen waren und sind. Wer die ursprünglichen Regeln seiner Religion befolgt ist offenbar besser dran.

Allerdings nicht dann, wenn es um Proteste gegen Israels Politik und die israelische Polizei geht wie das folgende Video zeigt:

Die Ultra-Orthodxen kennen offenbar das Konzept der „Polizeibrutalität“ nicht. Die Gruppe orthodoxer Juden setzt sich für Palästina in Jerusalem ein, wo Juden, Muslime und Christen als Nachbarn leben. Etwa 10 % der Juden in Jerusalem sind ultraorthodox (Haredi), die den Zionismus nicht unterstützen und für einen palästinensischen Staat eintreten.

Dieses historische Zusammenleben beschreibt das Video der palästinensischen Künstlerin:

In den USA gab und gibt es Proteste jüdischer Organisationen gegen die unterdrückerische Politik der USA und Israels gegen Palästinenser. So gab es in New York eine große Demonstration und im folgenden Video fordert ein Rabbi eine Änderung der Politik Bidens bei einer Rally in Minnesota.

Bei der Frau handelt es sich um Jessica Rosenberg, eine Aktivistin der Organisation „Jüdische Stimme für den Frieden“ – der gleichen Organisation, die am New Yorker Bahnhof eine Pro-Friedens-Aktion veranstaltete. (Bei den orthodoxen Juden gibt es auch weibliche Rabbiner.)

Daraufhin sagte der US-Präsident, dass nur eine humanitäre Pause nötig sei, um „die [israelischen] Gefangenen zu befreien“.

Aber nochmals zurück zur Impfung und zwar zur Masern-Impfung. Mir sagte eine Wissenschaftlerin und Mutter, dass sie mit dem Wissen von heute ihre Tochter nicht mehr impfen lassen würde. Denn Masern-Geimpfte Mütter können zum großen Teil ihre Kinder nicht mehr schützen. Das hat man anhand der ungeimpften orthodoxen jüdischen Mütter im Vergleich zu geimpften Müttern herausgefunden. Die natürlich infizierten Mütter können ihre Kinder bereits über die Plazenta und dann übers Kolostrum mit Abwehrstoffen versorgen. Das können geimpfte Mütter nicht in dem Maß. In der Lernphase des Immunnsystems gegen Masern zu impfen hat unabsehbare Folgen. Mehr zu dem Thema hier in diesem Artikel.

Bild von neufal54 auf Pixabay

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17 Kommentare

  1. Daisy 5. November 2023 at 6:43Antworten

    Russland wird erhalten, was es verlangt hat, bevor die Befreiung des Donbass begann. Das ist:

    die Entnazifizierung der Ukraine, also Rücktritt des Nazi-Regimes und das Zulassen der Opposition (die jetzt ja verboten ist) und freie Wahlen, auch unter russischer Beobachtung.
    Weiters soll die Ukraine neutral bleiben, kein NATO-Beitritt.
    Und natürlich sollen die russischen Provinzen unter russischer KontroIIe bleiben, denn die dortige Bevölkerung wurde zu sehr von dem Regime in „Kiew“ gequält. Damit ist jetzt Schluss.

    Russland wird sicher nicht die gesamte Ukraine haben wollen. Auch die sonstigen EU-Staaten brauchen da keine Sorge zu haben, denn sie sind abgesandelt.

    BTW, den Wiederaufbau werden wir bezahlen müssen und davon profitieren werden die USA. Die EUlen werden zudem noch extrem viel für amerikanische Rüstungsgüter ausgeben, nicht nur für fossile Brennstoffe. Zudem wandern die dt. Industriebetriebe teils nach Amerika ab. Allerdings wird das alles die Amis nicht vor dem Untergang retten können. Der Petrodollar ist Geschichte. Den BRICS gehört die Zukunft. Der Westen spielt das alte Spiel von untergehenden Hochkulturen… man kann zuschauen und rechthaben à la Kassandra oder man wandert aus. Diesmal in den Osten…

    • Daisy 6. November 2023 at 9:34Antworten

      Sorry, das gehört zu den Friedensverhandlungen, war mit am Touch Screen verrutscht…

  2. Peter R 5. November 2023 at 0:58Antworten

    Wirklich gutes Video „Story of Palestine“ Frage: gibts einen Link dazu? Würde es sehr gerne teilen…

  3. Fritz Madersbacher 4. November 2023 at 12:41Antworten

    „Police violence against ultra-Orthodox Jews continues constantly. Zionists constantly attack Jews. This must stop,“ the anti-Zionist Jewish group Torah Judaism said on X. „The only crime of these Jews is that they stand with the Palestinian people and are against Zionism.“ (‚The New Arab‘, 02 November, 2023)
    „Torah Judaism“: was steht in der „Torah“ (bei und gewöhnlich „Tora“), griech. „Pentateuch“ („fünf Bücher Moses’“), worauf sich diese Gläubigen der jüdischen Religion berufen? Das habe ich in einem Kommentar zum gestrigen Artikel „Hamas will internationale Untersuchung zum 7. Oktober“ (3. November 2023), der leider noch nicht erschienen ist …

    • I.B. 6. November 2023 at 12:59Antworten

      Ihr Beitrag vom 3. November ist nun doch erschienen.

  4. hans-peter 4. November 2023 at 11:23Antworten

    Die Nichtanerkennung Israels durch die orthodoxen Juden war in meinem Freundeskreis Gesprächsthema. Ebenso ihr Einsatz für Palästina und für den Frieden. Eine Bekannte von mir meinte gleich, diese orthodoxen Juden seien ihr suspekt. Und wieder einmal musste ich feststellen, dass persönliche Prioritäten oft durch Propaganda festgelegt werden und in Gesprächsverläufen Frieden und Leben nicht unbedingt höchste Priorität haben. Da ist „Sympathie“ und „Jemandes Lebensweise nachvollziehen können oder nicht“ wichtiger, als Frieden und Leben.

  5. Željko 4. November 2023 at 8:53Antworten

    „Etwa 10 % der Juden in Jerusalem sind ultraorthodox (Haredi), die den Zionismus nicht unterstützen und für einen palästinensischen Staat eintreten.„

    Warum ist das wohl so für ultraorthodoxe Juden…
    Nachdem sich (das eigentlich schrecklichste) Ereignis der Jüdischen Geschichte durch die Römer abzeichnete und sie dadurch nicht nur einen erheblichen Teil ihrer damaligen Bevölkerung, sondern auch den Staat und das wichtigste, ihren Tempel (also den religiösen Mittelpunkt) verloren hatten blieb dies für sie „Status Quo“ und göttlicher Wille.
    Seit der Zeit kam für sie auch kein neuer „Prophet“ um die Geschichte umzulenken und einen neuen Staat auszurufen. So wie es beispielsweise nach dem Babylonischen Exil war. Deshalb sind sie für Palästina, was die römische Bezeichnung für dieses Gebiet ist.

    Christen, die ja auf dem jüdischen Glauben aufbauen haben die Lehre, dass mit Jesus dem Messias (=Christ, also dem Gesalbten) die Prophetie nicht nur ein Ende nimmt, sondern erfüllt ist. In dem der König Jesus nicht als weltlicher „Führer“, sondern als Herrscher über die gesamte Menschheit verstanden wird und sein Reich nicht von dieser Welt, sondern der kommenden Welt ist. Auch Messianische Juden, die aus den (ultra)orthodoxen kommen, sehen keinen Sinn im alleinigen Staat Israel ohne die den Palästinensern, die christlich und muslimisch sind.

    • Fritz Madersbacher 4. November 2023 at 20:17Antworten

      @Željko
      4. November 2023 at 8:53
      Sehr gut erklärt!

    • I.B. 5. November 2023 at 15:21Antworten

      @Željko
      4. November 2023 at 8:53

      Danke, das wusste ich nicht. Vielleicht kann ich damit meine FreundInnen aus evangelikalem Kreis zum Nachdenken bringen.
      Irgendwie ist es eigenartig. Vor Jahrzehnten hat man Ju den vorgeworfen, sie hätten „Unseren Hei land“ getötet und jetzt spricht man ihnen das Gel obte Land zu, gleichgültig mit welchen Mittel.

      • Željko 5. November 2023 at 23:27

        Vielleicht… Manche Evangelikale sind einem falschen Narrativ aufgesessen, dass Jesus für die Juden nochmals kommt. Dazu soll der Tempel wiederaufgebaut werden. Sie finden sogar vermeintliche Bibelverse dafür. Doch es bedarf nur simpler Logik…

        Glauben den die Juden selbst an ein zweimaliges irdisches Kommen? Nein.
        Genauso orthodoxe, katholische und die meisten evangelischen Christen nicht!
        Ein zweimaliges Kommen, würde auch logischerweise bedeuten, dass der Messias beim ersten Mal nicht erfolgreich war. Und das wäre ein fataler Gedanke. Wer wissen will, wie das zweite Kommen gemeint ist, sucht in Telegram nach Hrist JanoZ und liest das Comic dort.

        Interessant auch… wie viele Ecken hat das prominente Gebäude auf dem Tempelberg?
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        Es mag als muslimisches Heiligtum gelten, aber das ist die Hagia Sophia Kirche heutzutage ja auch. In der damaligen Zeitperiode wurden Gebäude im Islam nie als als oktogonaler Zentralbau errichtet… dafür aber im frühen Christentum. Als prominentes Beispiel aus der unmittelbaren Nähe, die Petruskirche (Kafarnaum) genannt. Alles Dinge, die aktuell nicht so offen besprochen werden.

      • I.B. 6. November 2023 at 16:39

        Željko
        5. November 2023 at 23:27

        Sie meinen, der Felsendom (eigentlich Kuppel wie auch der Invalidendom in Paris) ist kein ursprünglich islamisches Bauwerk, sondern ein christiliches?

      • Željko 6. November 2023 at 20:00

        Zumindest ein guter Teil davon.
        … nach der Zerstörung durch und mit den Römern stand dort irgendwann mal ein heidnischer Palast. Dies ist geschichtlich belegt. Der wurde zerstört.
        Später waren da vor allem viele erste Christen/Messianer. Für die symbolisiert das Oktogon den 8 Tag – der Auferstehung bzw. das „himmlische Jerusalem“. Die durften schließlich unter Rom im 3 Jahrhundert bauen, also bauten sie:

        Himmelfahrtskapelle (Jerusalem) 387, die im Jahre 614 größtenteils zerstört wurde. Im ausgehenden 7. Jahrhundert wird ein nach oben offener Nachfolgebau erwähnt, in welchem – innerhalb einer Einfassung – die beiden Fußabdrücke Christi im Staub zu sehen waren. Auch dieser Bau wurde – wahrscheinlich unter dem Kalifen Al-Hakim im Jahre 1009 – zerstört.

        Während man dies offen berichtet, ist das andere offenbar in den Wirren der Geschichte untergegangen.
        Aber warum sollte direkt im Felsendom extra die Christenheit, seitens der herrschenden Muslime mit großer Innschrift ermahnt werden… Jesus sei nur ein Prophet?

      • I.B. 7. November 2023 at 7:29

        @Željko 6. November 2023 at 20:00

        Danke.

        „Die durften schließlich unter Rom im 3 Jahrhundert bauen, also bauten sie:“
        Im 3. Jh? oder nicht erst im 4.Jh?
        Erst 313 erlaubte Kaiser Konstanin den Christen die freie Religionsausübung.

      • Željko 7. November 2023 at 8:43

        Ja stimmt das 4. Jh. ist richtig und erst im 7. Jh. kamen dann die Muslime.

  6. Bang Bang 4. November 2023 at 7:24Antworten

    Damit man etwas mehr von dem Ganzen verstehen kann ist es gut auch zu wissen wer 1933 mit den Nazi’s das Ha’avara-Abkommen geschlossen hat.
    Damals gab es noch keinen Judenstaat der Zionisten jedoch Zionisten sehr wohl. Damit wird vieles klar und auch klar warum die Deutschen noch nie einer Verurteilung des Nationalsozialismus in der UNO zugestimmt haben, bis vor 2 Jahren galt Stimmenthaltung als die Norm seit 2 Jahren eine absolute Gegenstimme! Warum wohl? Wer hat die Nazi’s finanziert?
    Ja es ist sehr schwer die Hintergründe zu finden doch sie sind auffindbar.

    • rudi&maria fluegl 5. November 2023 at 5:52Antworten

      Es wird Zeit sich die Konterfeis der entsprechenden Alleinverantwortlichen an die Wand zu nageln!
      Einen Herrn oder Frau Natsie, Zionisti, Judäi, Ami, Russi, Palistenensi, Rothschildi, Oesi und wer wohl noch besonders wichtig ist in der Geschichte von oben!

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