„Kinder im Mittelpunkt“ – Der mühsame Weg zu einem besseren Bildungssystem

27. Juli 2023von 12,9 Minuten Lesezeit

Darüber zu informieren, wie problembehaftet unser System in all seinen Bereichen heute ist, ist wichtig. Man muss Bewusstsein dafür schaffen, dass Veränderung notwendig ist. Jedoch nur darüber zu lamentieren, was alles schlecht ist, bringt uns nicht weiter. Änderungen kommen nicht von allein, sondern erfordern sehr viel Mut und Einsatz. Aber es gibt sie, die Menschen, die diesen Einsatz aufbringen, deren Systemkritik nicht bei der Kritik endet sondern zur Handlung und damit zu Lösungen führt.

Es sind meist nur „kleinteilige“ Initiativen, die sich ganz konkret und greifbar dafür engagieren, Lösungen für Themen wie Gesundheit jenseits der Pharmazie, naturgerechte Lebensmittelherstellung oder kindgerechte Bildung zu finden. Die Privatschule „KINDER im Mittelpunkt“ (KiM) aus Kremsmünster – eine Freie Schule, die wirklich die Kinder in den Mittelpunkt stellt – ist eine derartige Initiative. Mich hat das Projekt begeistert, da es deutlich macht, dass man als Einzelner bzw. in einer kleinen Gruppe, viel zur Veränderung beitragen kann. Ich sprach mit der Initiatorin Angelika Zwicklhuber über die Entwicklung und den aktuellen Stand des Schulprojektes, das trotz aller Herausforderungen noch heuer im Herbst an den Start gehen wird, auch wenn aktuell noch finanzielle Unterstützung benötigt wird.

Können Sie sich bitte kurz vorstellen

Mein Name ist Angelika Zwicklhuber, ich wohne in Kremsmünster, bin 39 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern im Alter von 4 und 6 Jahren. Ich habe zwei Studien abgeschlossen – Rechtswissenschaften und einen Master in Gesundheits- Sozial- und Public Management. Als Mama ist es mir wichtig, dass meine Kinder ihre Begeisterung am Entdecken der Welt beibehalten. Daher habe ich begonnen, mich über Freie Schulen zu informieren, habe begeisterungsfähige Bildungsprojekte im In- und Ausland kennengelernt und habe schließlich beschlossen, selbst eine zu gründen.

Sie halten nichts vom derzeitigen Schulsystem?

Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mir mein Jus-Studium ermöglicht haben – auch wenn ich heute der Meinung bin, dass die Lernmethoden rein gar nichts mit der neuesten Gehirnforschung zu tun haben. Während meines Studienjahres in Irland habe ich erstmals festgestellt, dass studieren auch völlig anders möglich ist. Auch mein zweites Studium, das ich an der FH Linz absolvierte, zeigte mir, dass Lernen auch Spaß machen kann. Daher bin ich besonders dankbar, dass wir mit unserer KiM Kindern einen freien Bildungsweg ermöglichen können.

Warum ist Ihnen diese Alternative so wichtig? Was ist das Besondere daran?

Uns allen, die hinter der KiM stehen, ist es ein Anliegen, dass das Bildungsangebot in Österreich breit gefächert ist. Für jede Familiensituation und jedes Kind soll es das richtige Angebot geben.

Wir gehen davon aus, dass Kinder von sich aus interessiert sind und lernen wollen. Unser Ziel ist, dass Kinder gerne zur Schule gehen. Wir möchten mit unserer Freien Schule Kindern die Möglichkeit bieten, in ihrem individuellen Rhythmus mit Begeisterung lernen zu können, denn Begeisterung ist laut dem Gehirnforscher Gerald Hüther, DER Dünger für unser Gehirn.

Wir sind davon überzeugt, dass eine möglichst individuelle Betreuung der Schlüssel dafür ist, mit Begeisterung lernen zu können. Es braucht auch für Lernbegleiter einen anderen Betreuungsschlüssel, denn er ist die Voraussetzung dafür, eine echte Beziehung zu den Kindern aufbauen und tatsächlich Kinder ideal begleiten zu können.

Sie sprechen von Lernbegleitern statt von Lehrern – warum?

Von Lehrer zu sprechen, bedeutet eine Rückkehr ins alte System. Da geht es um unterrichten. Wir haben den Anspruch, Kinder zu begleiten. Damit die Kinder ihre Potentiale entfalten können, ist ein In-Beziehung-Sein unabdingbar. Lernbegleiter und Kinder müssen sich gegenseitig gut kennen, um die Stärken, Potentiale und Interessen eines Kindes tatsächlich entdecken und dann entfalten bzw. stärken zu können.

Was heißt es, eine Schule zu gründen?

Im Zuge der Gründung kam es mir definitiv zugute, Juristin und Organisationsentwicklerin zu sein. Im Januar 2022 ging es mit der juristischen Vorbereitung los, ich habe mich eingelesen und die verschiedenen Möglichkeiten, die unsere Verfassung vorsieht, geprüft. Mir ging es darum, einen Rahmen für die Eltern zu schaffen, in dem die Institution Schule mit den Behörden kommuniziert und nicht – wie bei Freilernern üblich – die Eltern mit dem System in Kontakt stehen. Ich begann, mich zu vernetzen und habe dann als Initiatorin der Freien Schule Kremsmünster am 11.04.2022 zur 1. Veranstaltung eingeladen, bei der ich auch das jetzige Gründungsteam kennenlernen durfte.

Wir haben gemeinsam, das pädagogische Konzept entwickelt, das sich an drei wesentlichen Grundsätzen orientiert. (1) Gib den Kindern Aufgaben, an denen sie wachsen können, (2) sei ein Vorbild, an dem sie sich orientieren können und (3) biete ihnen Gemeinschaften, in denen sie sich gut aufgehoben fühlen.

Zeitgleich haben wir den Marketingauftritt für die Schule entwickelt und einen Standort gesucht – das war eine Herkulesaufgabe, die auch richtungsweisend für das Team war. Insgesamt haben wir uns über 60 Standorte angesehen, bis wir im Herzen von Kremsmünster am Marktplatz unsere Heimat gefunden haben.

Seit Beginn an stehen uns die Gründer bereits bestehender Freier Schulen sowie die einschlägigen Dachverbände und weitere Bildungsinitiativen mit Rat und Tat zur Seite, wofür wir sehr dankbar sind. Auch die Gründungsmitglieder der neu errichteten Freien Schulen sind vernetzt und tauschen sich regelmäßig aus! Das ist ein enormer Mehrwert für uns alle.

Wir legten großen Wert darauf, die Dreigliedrigkeit des sozialen Organismus nach Rudolf Steiner in unser Vereinsstatut zu integrieren und Entscheidungen soziokratisch – also miteinander und auf Augenhöhe – zu treffen. In unserem pädagogischen Konzept haben wir den Gedanken von Gerald Hüther „Begeisterung ist der Dünger für unser Gehirn“ einfließen lassen und ihn dahingehend erweitert, dass Begeisterung der Dünger für Körper, Geist und Seele ist. Die Natur ist unser Bewegungs- und Entwicklungsraum. Das Kindeswohl, die Kinder stehen im Mittelpunkt, unser Name ist also tatsächlich auch unser Programm. Kinder lernen in unserer KiM selbstbestimmt, altersübergreifend, projekt- und lösungsorientiert und werden in einem engen Betreuungsverhältnis begleitet – Hausübungen werden individuell angeboten.

Der Verein „LEBEN im Mittelpunkt“ ist seit 6.9.2022 gegründet und agiert als Schulerhalter, ist also der Träger der KiM und sorgt neben dem Räumlichen und Personellen auch für die notwendige Finanzierung. Er bietet ein Gesamtkonzept, das Familien entlasten und ihnen ermöglichen soll, mit Begeisterung zu leben. Ein Teil davon ist unsere Schule. Nähere Informationen über unser Gesamtkonzept finden Sie auf unserer Webseite http://www.lebenimmittelpunkt.at

Wo stehen Sie heute?

Mitte Februar 2023 haben wir das Organisationsstatut bei der Bildungsdirektion Oö eingereicht, dem der Herzogenburger Lehrplan zugrunde liegt. Das ist einer von verschiedenen in Österreich anerkannten Lehrplänen und stammt von der Lernwerkstatt im Wasserschloss in Pottenbrunn, dem Urgestein der Freien Schulen in Österreich. Es regelt die Abläufe und Prozesse in der Schule – von der Anzahl der Schulstufen über die Aufnahme der Schüler, die Leistungsfeststellung und vieles mehr.

Mit 19.6.2023 bekamen wir endlich die Meldung von der Bildungsdirektion Oö, dass die Errichtung genehmigt wurde. Unser Dank gilt dabei den zahlreichen Professionisten, auf deren Unterstützung wir jedenfalls angewiesen waren.

Warum endlich?

Den Mietvertrag hatten wir bereits am 8.2.2023 unterschrieben und im Frühjahr zahlreiche Gespräche mit Lernbegleitern und Eltern geführt. Damit waren wir sowohl finanziell als auch organisatorisch sehr weit in Vorleistung gegangen. Es fehlte „nur“ noch die Genehmigung der Schule – daher sind wir umso dankbarer, endlich Gewissheit für alle Beteiligten und diese enorme Hürde – dank professioneller Begleitung im Bauwesen und rechtsfreundlicher Vertretung – schließlich geschafft zu haben.

Gab es weitere Probleme bzw. Widerstände?

Anfangs ja. Unsere ursprüngliche Vision war, die Schule in einem Bauernhof zu errichten, da wir diese Umgebung für unser pädagogisches Konzept sehr stimmig fanden und nach wie vor auch finden. Da ein notwendiger Umbau für uns leider finanziell nicht zu stemmen war und wir auch keinen Sponsor dafür fanden, haben wir schließlich mit einem ehemaligen Kremsmünsterer Gasthaus als Schulstandort geliebäugelt. Da die für das Gesamtkonzept notwendige Umwidmung aussichtslos war, freut es uns umso mehr, dass wir schlussendlich im Jänner 2023 den jetzigen Standort gefunden haben. Schon bei der ersten Besichtigung war klar, dass wir angekommen sind. Rückblickend betrachtet – weil um die Erfahrung mit der Bildungsdirektion reicher – war dieser Standort definitiv die richtige Wahl und ein Präsent.

Wie viele Menschen arbeiten denn im Projekt mit?

Wir sind insgesamt vier Mamas im Gründungsteam, drei davon sind im Verein, die vierte wird die Leitung der Schule übernehmen.

Besonders motivierend ist für uns, dass wir von der mittlerweile bestehenden Hausgemeinschaft unseres Schulstandortes aktiv unterstützt werden. Sie helfen uns überall dort, wo wir Unterstützung benötigen – bei der Möbelsuche, beim Transport, im Garten, beim Umbau, im Marketing, bei den Finanzen usw. – auch mit anderen Vereinen im Ort sind wir bereits im Kontakt und erhalten Unterstützung. Der Hauseigentümer hat das Obergeschoss komplett ausgebaut, das Dach neu eingedeckt und die Fassade neu gestrichen – besser geht’s nicht! Besonders stolz sind wir auf unseren nagelneuen Bewegungs- und Entwicklungsraum im Obergeschoss und unseren lauschigen Garten mit direktem Kremszugang – diese wunderbaren Plätze möchten wir gerne für Veranstaltungen und Fortbildungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene nützen. Nähere Infos über unser Angebot ist auf unserer Webseite http://www.lebenimmittelpunkt.at zu finden.

Gab es Probleme, die notwendigen Lehrer – pardon Lernbegleiter zu finden?

Definitiv nicht – ganz im Gegenteil: die Pädagogen rannten uns förmlich die Tür ein, weil sie Kinder im Regelschulsystem nicht so begleiten können, wie es ihnen am Herzen läge. Wir gehen auch hier andere Wege: Wir setzen auf die richtige Mischung zwischen Pädagogen und Nichtpädagogen, weil wir davon überzeugt sind, dass es einerseits Menschen braucht, die darin ausgebildet wurden, Kinder zu begleiten, aber auch Menschen durch ihre eigene Begeisterung an ihrem Fach Kinder begeistern können.

Wie war denn die Reaktion bei den Eltern bzw. der Bevölkerung insgesamt?

Die KiM wird von der Bevölkerung fulminant aufgenommen! Das zeigen schon allein die ständig steigenden Zahlen der Besucher unserer Veranstaltungen: Der Einladung zur 1. Veranstaltung folgten 25 Interessierte, im Juli waren schon 60 Teilnehmer dabei. Im November 2022 waren es über 100 und im März 2023 bereits 120 Besucher. Wir sehen uns als Mehrwert für die Gemeinde und die Region und werden dank unserer „open-door-Mentalität“ auch so wahrgenommen. An „Tagen der offenen Tür“ ist jeder willkommen. Unser Herzensprojekt entstand im Vertrauen und es ist schön zu spüren, wie viele Menschen sich dafür begeistern können – wir treffen damit offensichtlich den Puls der Zeit.

Mit wie vielen Schülern starten Sie?

Heuer im Herbst geht es mit den Schulstufen 1 bis 7 in drei Gruppen los. Insgesamt werden 20 Kinder von drei geplanten Lernbegleitern betreut. Die Eltern sind involviert in die Schule, zahlen nicht nur das Schulgeld, sondern beteiligen sich mit 100 Stunden pro Jahr auch am Betrieb der Schule und organisieren sich dabei in Arbeitskreisen wie AK Gebäude, AK Garten, AK Öffentlichkeitsarbeit, AK Nachmittags- und Ferienprogramm etc..

Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, dass die Schule über den Schulkostenbeitrag der Eltern nicht selbsterhaltungsfähig ist. Unser Ziel war, ein möglichst niederschwelliges Angebot anbieten zu können, weil wir keine Eliteschule gründen möchten.

Wie finanzieren Sie das Ganze dann?

Vorneweg: Wir haben gelernt, unser Vertrauen in die Kraft des Kreises unserer Hausgemeinschaft legen zu können – denn miteinander schaffen wir es. Wir möchten mit unserem Herzensprojekt all jenen Menschen die Chance bieten, zu der Veränderung beitragen zu können, die sie sich wünschen für unsere Kinder, für unsere Gesellschaft und für unsere Welt.

Das Gesamtkonzept sieht neben der Freien Schule eine Spielgruppe vor und umfasst ein Mittagessenangebot, eine abwechslungsreiche Nachmittags- und Ferienbetreuung, Nachhilfe zur Potenzialentfaltung, Veranstaltungen in unserem tollen neuen Seminarraum oder in unserem lauschigen Garten oder extern in einem größeren Setting sowie einen Naturkostladen samt Café – jedes Angebot trägt zur Finanzierung bei.

Staatliche Förderungen sind als „nice to have“ in der Kalkulation berücksichtigt, aber wir können und wollen uns darauf nicht verlassen. Der Staat muss gemäß §14 Oö. Elternbeitragsverordnung Schüler Freier Schulen nur finanzieren, wenn er selbst den Bedarf nicht decken kann. Wir haben daher über Startnext ein Crowdfunding  gestartet, das dazu beitragen soll, die fehlenden Kosten zu decken. Das Ergebnis ist aber recht ernüchternd.

Inwiefern?

Wir haben wirklich alles Mögliche und Unmögliche probiert, jeden angesprochen, den wir kennen, Institutionen angeschrieben, das Crowdfunding auf Social Media und in Printmedien beworben und um Unterstützung gebeten. Dabei haben wir in Erfahrung gebracht, welchen Stellwert Bildung bzw. Kinder in unserer Gesellschaft haben: das Resümee ist eben ernüchternd. Die große Bedeutung der Bildung für unsere Gesellschaft und für die Unternehmen sollte nicht nur Thema der Eltern sein, sondern insgesamt viel mehr Menschen bewusst sein. Gerade von Unternehmerseite hätten wir uns deutlich mehr Unterstützung erwartet!

Warum sollte es für Unternehmen von Interesse sein, eine Freie Schule zu finanzieren?

Viele Unternehmen beklagen sich über die mangelnde Kompetenz der Kinder, wenn sie aus der Schule kommen – auch Pisa zeigt, dass das Niveau in Österreich nicht besonders hoch liegt und das obwohl wir uns das zweitteuerste Bildungssystem der Welt leisten. Offensichtlich schafft es der Staat nicht, den Anspruch der Unternehmen an die Schüler zu erfüllen – es besteht also dringender Handlungsbedarf. Und hier könnten Unternehmen – im Sinne von „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“ – wesentlich dazu beitragen, aktiv für Verbesserung zu sorgen. Sie handeln ja in ihrem ureigenen Interesse. Spenden an uns lassen sich noch dazu als Werbekosten absetzen.

Sie starten aber auch, selbst wenn die Finanzierung noch nicht ganz steht?

Selbstverständlich, die Beschaffung zusätzlicher finanzieller Mittel war von Anfang an Teil unserer Kalkulation und daher auch so geplant. Unser Eröffnungsfest findet am 22.9.2023 ab 15 Uhr am Schulstandort statt – jeder ist herzlich dazu eingeladen. Bereits jetzt bieten wir ein Ferienprogramm und ab August Nachhilfe für Kinder und Jugendliche an und organisieren externe Veranstaltungen – Ricardo Leppe besucht uns am 3.10.2023 in Kremsmünster, Christoph Dunjaski am 27.10.2023 in der Stadthalle Wels zu denen wir ganz herzlich einladen möchten!

Kann man sein Kind noch bei der KiM anmelden?

Anmeldungen für das Schuljahr 2023/24 waren leider nur bis 14.7.2023 möglich. Eine Aufnahme für das kommende Schuljahr ist daher nur noch im Zuge eines Wohnortwechsel möglich. Aktuell sind wir mit einigen Familien im Gespräch, die einen Umzug nach Kremsmünster überlegen. Das zeigt, wie wichtig manchen Eltern eine kindeswohl-orientierte Bildung ist. Anmeldungen für das Schuljahr 2024/25 sind ab sofort möglich – es freut uns sehr, dass wir bereits jetzt laufend Anmeldungen für das Schuljahr 2024/25 erhalten. Anmeldungen für unsere Spielgruppe – darunter verstehen wir eine Vormittagsbetreuung ohne Eltern –, die auch im Herbst 2023 startet und die Nachmittagsbetreuung, die wir auch für externe Kinder anbieten, sind allerdings noch möglich. Nähere Informationen zum Anmeldeprozess finden Interessierte auf unserer Webseite www.lebenimmittelpunkt.at.

Ich drücke Ihnen die Daumen, dass das mit der Finanzierung gut klappt und Sie ohne Sorgen ins erste Schuljahr starten können.

Bildquellen

  1. Pixabay
  2. LiM, Karl Zeilhofer

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11 Kommentare

  1. Andreas I. 28. Juli 2023 at 18:48Antworten

    Hallo,
    ob die Leute in den staatlichen Schulbehörden so weit denken,ob sie überhaupt denken oder alles unbewusst machen, weil sie selber eine schlechte Kindheit hatten …
    Wenn man sich mal überlegt, was passieren könnte, wenn es motivierten Menschen nicht so extrem schwer gemacht würde, Schulen zu gründen und es genügend davon gäbe, dass alle Eltern bzw. Kinder, die dorthin wollen, einen Platz hätten – damit würde das Versagen des staatlichen Schulsystem noch offensichtlicher werden, aber immerhn wären dann dort die Klassen endlich kleiner. :->

    Und Unternehmen, naja, die sollen Geld vermehren und es gibt wohl nur wenige Unternehmer, für die soziale Verantwortung etwas anders ist als eine Phrase im Text von der Werbefirma.

  2. LEBEN im Mittelpunkt 28. Juli 2023 at 12:56Antworten

    Vielen lieben Dank für euer Interesse an unserem Herzensprojekt und für eure Kommentare!

    Bezüglich EU:
    Für mich hat das mit Bildung nichts mehr zu tun.
    Wissen Eltern darüber Bescheid?
    Ich denke kaum.
    Ich frage mich: Wann beginnt unsere Gesellschaft darüber zu diskutieren, welche Bildung wir uns für unsere Kinder wünschen?
    Wir leisten uns immerhin das 2. teuerste Bildungssystem der Welt.

    @Bernhard:
    Danke für deinen Input, dass auch 30 Kinder an öffentlichen Gymnasien unterrichtet werden wollen. Unser Angebot ist so niederschwellig wie möglich – die Schulkosten finanzieren die Gehälter der Lernbegleiter nicht, die wir aber dafür benötigen, um unseren Betreuungsschlüssel gewährleisten zu können. Daher ist unser Verein auf die Mitwirkung durch die Hausgemeinschaft ANGEWIESEN – unser Herzensprojekt ist daher maximal gemeinnützig aufgestellt.
    Die Frage, die wir uns als Gesellschaft stellen sollten ist, ob Bildung weiterhin Aufgabe des Staates sein kann/soll. Die Bilanz im Bildungswesen spricht jedenfalls dafür, dass akuter Handlungs- und somit Diskussionsbedarf besteht, um eine adäquate Lösung für ALLE Kinder und Familien finden zu können.
    Privaten Initiativen ist es jedenfalls nicht möglich, staatliche Aufgaben übernehmen zu können.
    Daher sehe ich Lösungen wie unser Herzensprojekt als Möglichkeit, den „Stein ins Rollen“ zu bringen – für die Kinder, im Sinne der Gesellschaft.
    Bildung geht uns ALLE an, nicht nur Kinder, deren Eltern und Pädagogen.

    • Andreas I. 29. Juli 2023 at 14:01Antworten

      Hallo,
      „Die Frage, die wir uns als Gesellschaft stellen sollten ist, ob Bildung weiterhin Aufgabe des Staates sein kann/soll.“

      Hm … ausgehend davon, dass Bildung ein Menschenrecht ist, und zwar folgendermaßen …

      Artikel 26
      1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen.

      … ergibt sich die Frage, wie dieses Menschenrecht verwirklicht wird.

      Ich persönlich würde den Staat in der Pflicht sehen an der Stelle „Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht“. Denn da entsteht ja automatisch die Frage, wenn Bürger Steuern zahlen, dann wofür?
      Aber das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass staatliche Behörden selber Schulen betreiben müssen (und die eigens dafür geschaffenen Behörden auch noch selber Steuergeld kosten). Es könnten auch gemeinnützige Vereine o.ä. Schulen betreiben – und damit das Menschenrecht auf Bildung verwirklichen – und mit Steuergeld finanziert werden.

      Und nebenbei; „der Grundschulunterricht ist obligatorisch“ bedeutet m.E. auch nicht zwangsläufig eine Schulanwesenheitspflicht in der Form, wie sie hier bei uns in Deutschland besteht.
      Man kann das „obligatorisch“ auch so denken, dass der Staat in der Pflicht ist dafür zu sorgen, dass es genügend Bildungsmöglichkeiten gibt und sie jedem offen stehen.
      Denn eine Schulanwesenheitspflicht wie in D ist ein Zwang und Menschen zu zwingen ist nicht gerade der Grundgedanke von Menschenrechten.

  3. Die hören nicht auf... 28. Juli 2023 at 8:56Antworten

    Kinder im Mittelpunkt

    Habe vor kurzem einen Leserbrief einer Frau gelesen zum Thema Geburtenrückgänge, Kinderarmut, Kindertagesstätten, Schulen,…

    „Es würden sich mehr Einheimische FÜR mehr Kinder entscheiden wenn:

    Unsere Kinder mit derselben Begeisterung willkommen geheißen werden wie 2015, 2022 bis heute die Flüchtlinge und Asylrufenden an Bahnhöfen, Flugplätzen, Grenzübergängen

    Unseren Kindern dieselben „Fresspakete der Asylanten“ jeden Tag mit in die Schule, den Kindergarten mitgegeben würden in Form von kostenlosem Mittagstisch, Jausenbrot

    Unseren Kindern die Deutsch- und Integrationskurse der Gäste in Form von Nachhilfe, psychologischer Betreuung zur Unterstützung der oft ge- und überforderten Kinder und Eltern zugute kämen

    Unseren Kindern die Wohnsituation in dem Ausmaß zugesprochen werden wie sie für unsere Gäste rechtlich von NGOs durchgefochten werden – Durchmischung vom Sozialen Wohnungsbau rückgängig machen

    Unseren Kindern und deren Familien das Geld zukommt, das unseren kinderreichen Gästen rechtlich zustehen

    Unseren Kindern jene gesundheitliche Fürsorge zukommt, die seit Jahren unsere Gäste erhalten

    usw. DANN würden unsere einheimischen Paare sich für mehr Kinder entscheiden und sich diese auch leisten können, ohne dass es Kinderarmut gäbe“

    Eine Dame in einer Aztpraxis hat von ihrem Kuraufenthalt berichtet – sie geht nie wieder auf Kur – sie meinte, sie wäre in einem anderen Land, die ausländischen Frauen würden von ihrem Mann in der Kur begleitet, weil die Frau nicht allein gehen darf
    Die Kosten für diese „Begleitung“ würden vom Staat/uns übernommen

    Ob das stimmt, weiß ich nicht, wäre aber, sollte das stimmen, ein handfester Skandal

    • Andreas I. 28. Juli 2023 at 19:20Antworten

      HJallo,
      “Es würden sich mehr Einheimische FÜR mehr Kinder entscheiden wenn:“

      … es sebstständige Hebammen gäbe, so dass bei natürlichem Verlauf der Schwangerschaft Hausgeburten möglich wären und die Frauen nicht dem Horror von Kliniken ausgesetzt wären.
      Aber in Deutschland wurde sebstständigen Hebammen eine Versicherung auferlegt, die völlig unsinnig ist, aber praktisch den Berufsstand der sebstständigen Hebammen vernichtet hat. Und wenn das das Ergebnis war, müsste man ein Schelm sein, wenn man denken würde, das genau das beabsichtigt war.
      Moderne Hexenverbrennung, nur ist dann eben für Frauen niemand mehr da, der sie bei der Geburt qualifiziert unterstützen könnte.
      Denn in den Kliniken gibt es auch sogenannte Hebammen, aber die unterstehen in den Kliniken den studierten Weißkitteln, den Telefonbuchauswendiglernern die nicht selten mir ihrer äußeren Autorität als „Arzt“ eine innere Leere zu kompensieren versuchen und solche Charaktere sind in solchen Funktionen gemeingefährlich. Und der ein oder andere Drachen, der in Kliniken die Chefhebamme darstellt …
      Das ahnen viele Frauen vor der ersten Geburt noch nicht, aber dann erleben sie in der Klinik blanken Horror oder tiefste Erniedrigung oder alles zusammen, jedenfalls eine tiefe seelische Verletzung und das tun die sich natürlich nicht nochmal an, also bekommen die Frauen kein zweites Kind.
      Und schon landet man bei einer Reproduktionsrate von 1,X.
      Normopathische Gesellschaft.

    • Die hören nicht auf... 28. Juli 2023 at 20:41Antworten

      Ihre Ausführungen treffen den Nagel auf den Kopf. Eine Erzählung aus meinem Bekanntenkreis, passiert vor 31 Jahren:

      Frau wird für ihre erste Geburt in einer Besenkammer mit Ausgusswaschbecken für die Putzeimer zur Geburt an einem Vollmondtag eines Bezirkskrankenhauses in Österreich aufgenommen. Sämtliche Kreissäle waren belegt – Vollmond

      Während die Hebamme hin und herflitzte um nach dem Rechten zu sehen und wo Not an der Frau war mitanzupacken, stand plötzlich in der Besenkammer eine Ärztin mit Nadel und Faden, um an meiner 22jährigen Bekannten einen Dammschnitt vorzunehmen

      Gottlob zischte die Hebamme den weiblichen Weißkittel zur Seite und fragte, was sie mit einem Dammschnitt wolle, dies sei eine Bilderbuchgeburt

      Die Ärztin, vermutlich musste sie für ihr KH-praktikum soundsoviele Dammschnitte, Kaiserschnitte, Gebärmutterentfernungen…vorweisen, verließ fluchtartig das Putzkammerl und die Hebamme und Pflegeschwester brachten einen gesunden Bub zur Welt

      Die Hebamme rettete so eine wehr- und hilflose Entbindende vor einer nicht notwendigen ärztlichen österreichischen Genital-Verstümmelung

  4. ibido 27. Juli 2023 at 22:41Antworten

    Gratuliere!
    Habe mich schon vor gut 25 Jahren für Reformpädagogik interessiert. Über ein (erfolgreiches) Projekt im Kindergartenalter sind wir damals nicht hinausgekommen (Montessori). Über die Finanzierung eines Schulprojektes haben wir uns (leider) nicht drübergetraut. Daher alle Achtung! Und viel Erfolg.

    Bin oft ganz desperat, dass sich in all der Zeit so wenig im Denken der Erwachsenen getan hat, dass Kinder interessiert und lernbegierig sind.

  5. niklant 27. Juli 2023 at 21:24Antworten

    Die Schulen in Europa werden an die Dummheit der Schüler angepasst! Das war schon immer so! Bereits in Deutschland macht sich dieser Fehler besonders gut bemerkbar. Statt Intelligenz gibt es Terror und brutale Übergriffe! Berlin, Haupstadt des Terrors, ist das beste Beispiel für die Zukunft Deutschlands. Bildung wird nur durch Politik erlaubt! Was übrig bleibt Regiert gerade das Land, die Grünen!

  6. Chefbohrer 27. Juli 2023 at 20:36Antworten

    Der Weg zu einem guten Bildungssystem führt nicht weiter nach vorn, sondern zurück. Zurück zum Frontalunterricht mit parlamentarischer Bestuhlung und Lehrern, die von ihrem Fach etwas verstehen. Die Lehrbücher könnten aus den Archiven der DDR-Volksbildung genommen werden. Dazu wird der ganze Digitalisierungsblödsinn aus den Schulen entfernt.
    Wer sich für Mathematik interessiert, dem sei der Kanal von Prof. Krötz auf YT empfohlen.

  7. anamcara 27. Juli 2023 at 18:44Antworten

    Lobenswertes Konzept einer freien Schule insbesondere mit Blick auf verschiedene EU-Vorhaben.

    Denn EU-Kommission und Bundesregierung wollen nun auch „vorbeugend“ tätig werden und Kinder für „Desinformation sowie für die von böswilligen Akteuren“ verwendeten Taktiken „sensibilisieren“, denn offenbar können allein nachträgliche „Entlarvung“, Unterdrückung und Zensur von „Fake-News“ der Regierung noch nicht den gesellschaftlichen Rückhalt für ihre Politik sichern.

    Konzepte zur Erlangung einer so verstandenen „Medienkompetenz“ sollen in den Grund- und Sekundarschulen aller Mitgliedsstaaten verankert werden.

    Im Februar 2022 legte der „Sonderausschuss zu Einflussnahme aus dem Ausland auf alle demokratischen Prozesse in der Europäischen Union“ des EU-Parlaments dem Plenum einen „Entwurf zur Entschließung“ vor.
    Darin fordert er „in der Erwägung, dass die Vorbeugung und proaktive Maßnahmen, einschließlich Prebunking*, weitaus wirksamer sind als die anschließende Überprüfung von Fakten und Widerlegung von Behauptungen, die eine geringere Reichweite haben als die ursprüngliche Desinformation“, alle Mitgliedstaaten auf, „Medienkompetenz und digitale Kompetenz“ von „der frühen Jugend bis hin zur Erwachsenenbildung in ihre Lehrpläne aufzunehmen.“

    Am 09. März 2022 stimmte das EU-Parlament dem Entwurf zu und begrüßte die entsprechende Beauftragung der „Expertengruppe zur Bekämpfung von Desinformation und zur Förderung der digitalen Kompetenz durch Bildung und Ausbildung“, die sich „unter anderem auf kritisches Denken, die Ausbildung von Lehrern, Prebunking, Entlarvung und Faktenüberprüfung sowie das Engagement von Schülern konzentrieren wird.“

    Der Lerneffekt besteht letztendlich darin, dass die Heranwachsenden gesellschaftliche Strömungen personifizieren und hinter Meinungen, die der EU-Kommission zuwiderlaufen, eine Verschwörung „böswilliger Akteure“ vermuten sollen.

    Den lesenswerten Artikel „Psychologische Impfung: Wie NATO und EU Kinder gegen unerwünschte Gedanken imprägnieren“ wurde bei blautopf.net veröffentlicht.
    *(„Prebunking“ ist ein Fachbegriff der Inokulations-Forschung und kann als Gegensatz zu „Debunking“ verstanden werden. Klassisches „Fact-Checking“ betreibt „Debunking“, entlarvt also Behauptungen als „falsch“, nachdem sie getätigt wurden. Das „Prebunking“ soll die psychische Einstellung des Empfängers so präparieren, dass er die fragliche Behauptung bereits für falsch hält, bevor er mit ihr in Kontakt kommt.)

    • Bernhard 27. Juli 2023 at 22:52Antworten

      Tolle Initiative!
      Aber über 30 Kinder pro Klasse in einem öffentlichen Gymnasium wollen auch unterrichtet werden. Gratis und ohne Hilfe der Eltern. Diese sind – wie in Wien immer öfter überwiegend mit Migrationshintergrund – auf ein Bildungssystem angewiesen, das nicht durch neue politische Prioritäten geschwächt wird.
      Milliarden in sinnlose Coronatests und ebenso sinnlose Aufrüstung schwächen die Chancen aller Kinder. Ob privat oder öffentlich. Das ist der eigentliche Skandal.

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