Wochenblick stellt Berichterstattung ein – SCHADE!

17. Dezember 2022von 3,5 Minuten Lesezeit

Jetzt hat der Wochenblick aufgegeben. Ein Medium, das online und im Print das rechte Spektrum der Gesellschaft – auch über die Grenzen Österreichs – bedient hat. Obwohl der Wochenblick viele Themen in einer Art und Weise ansprach, die ich persönlich nicht teilen kann bzw. konnte, ist es in meinen Augen ein Verlust. Ich bin überzeugt: nur wirkliche Medienvielfalt sorgt für Meinungs- und Pressefreiheit.

Dass diese Haltung von vielen Medien nicht geteilt wird, kann man der Berichterstattung über das „Aus“ im Mainstream entnehme. Nicht nur der Standard berichtet darüber fast hämisch unter der Überschrift – Rechter „Wochenblick“ stellt Berichterstattung ein – und verweist darauf „Das vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) als „rechts außen“ und FPÖ-nahe eingestufte Medium war in der Pandemie stark mit Verschwörungsmythen aufgefallen.“  Fast das identische Zitat findet man bei Krone, Salzburger Nachrichten oder Weekend.at – ein eindeutiger Hinweis darauf, wie „unabhängig“ voneinander die Autoren dieser Medien arbeiten.

Vor kurzem fand ich folgende Aussage im Netz, habe mir aber die Quelle nicht gespeichert: Es ist kein Zeichen von Pressefreiheit und Meinungsvielfalt, wenn unzählige Medien das Gleiche sagen oder schreiben. Pressefreiheit und Meinungsvielfalt herrschen dann, wenn zwei Medien Gegenteiliges sagen und sich der Medienkonsument dann eine eigene Meinung bilden kann. In diesem Sinne ist in meinen Auge ein Medium wie der Wochenblick wichtig.

Ich habe zu Beginn der Corona-Maßnahmen einige Artikel im Wochenblick publiziert. Erstmals betraf es die Verhaftung der Linzer Mutwirtin Alexandra Pervulesko, die ich nach ihrer Verhaftung interviewen konnte. Ich stand mit meinem fertigen Interview da und war mir bewusst, dass es für die deutschen Online-Medien, bei denen ich normalerweise veröffentlichte, nicht relevant war. Es konnte nicht von Interesse sein, was auf eine Demo in Linz an polizeilichen Übergriffen passiert. Deutsche Demos lieferten in dieser Hinsicht mehr als genug „Stoff“, wie ich aus eigenen Erfahrungen wusste. Wohin also mit dem Text?

Ich schickte ihn – unaufgefordert und innerlich zähneknirschend – an die Redaktion vom Wochenblick und schon am nächsten Tag war er online. Der Geschäftsführer hatte wohl nach mir recherchiert, festgestellt, dass ich politisch dem linken Spektrum angehöre und hat mich als Autorin nur mit meinen Initialen erwähnt. Das war eine Geste, die ich sehr zu schätzen wusste, denn glücklich war ich definitiv nicht, dort zu publizieren. Wie ich in einem anderen Kontext aber bereits sagte: Da Schreiben zu meinen Möglichkeiten des Widerstands gehört, hatten der Herausgeber und ich das Einverständnis, dass der Kampf gegen den Impfzwang im Vordergrund steht und der inhaltliche Streit zu anderen Themen auf „die Zeit danach“ verschoben würde.

Die Begründung des Geschäftsführer Mag. Norbert Geroldinger für die Aufgabe ist deutlich und spricht für sich: Es ist müßig über die unzähligen Widerstände und Anfeindungen zu sprechen: Google verweigert uns seit über einem Jahr jegliche Werbeschaltungen, Soziale Medien boykottieren und zensieren uns, unzählige Anzeigen und Angriffe und so weiter. Sie kennen als „Wochenblick“-Leser die Angriffe und Sie wissen, warum diese stattfinden.

Die Journalisten im Mainstream, die jetzt feiern, dass mit dem Wochenblick ein „böses rechtes Medium“ vom Markt verschwunden ist, möchte ich fragen, was sie von Pressefreiheit und Meinungsvielfalt halten. Sind ihre inhaltlichen Argumente so schwach, dass sie die inhaltliche Auseinandersetzung scheuen und über derartige Unterstützung – mangelnde Monetarisierung und Zensur – dankbar sind? Und ich möchte sie abschließend noch an ein Zitat von Georg Orwell erinnern:

„Journalismus ist zu drucken, was andere nicht gedruckt sehen wollen. Alles andere ist Public Relations.“

Ich war und bin sehr froh, mit TKP ein österreichisches Portal gefunden zu haben, das meiner politischen Heimat entspricht und bei dem ich mich ohne Bauchweh artikulieren kann. Trotzdem oder gerade deswegen möchte ich dem Wochenblick danken, dass er die Texte einer „politischen Gegnerin“ 1:1 ohne jedwede Änderung veröffentlicht hat.

Bildquelle: Screenshot Wochenblick at


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10 Kommentare

  1. Rainer Wahnsinn 17. Dezember 2022 at 18:29Antworten

    Wenn Leute versuchen, mich politisch zu verorten, sage ich ihnen, daß ich soweit rechts bzw. links bin das ich schon wieder links bzw. rechts bin. An ihrem karierten Blick sehe ich, daß es sehr viele noch nicht begriffen haben: es gibt in Wahrheit kein rechts oder links, es geht um die Wahrheit, Fakten und Gerechtigkeit, wenn man die Dinge wirklich zuende denkt. Bin ich nun rechts oder bin ich links, wenn ich mich gegen die Mißachtung der Frau im Islam stelle und diese „Werte“ in Europa bekämpfe? Was bin ich denn, wenn ich mich die Armut unserer Alten auf die Barrikaden treibt – ein NATIONAList oder ein SOZIAList? Ich verstehe mich darum als

  2. Maximilian 17. Dezember 2022 at 11:08Antworten

    Wer nicht bei der TRUSTED NEWS INITIATIVE ist, wird weg.

  3. I.B. 17. Dezember 2022 at 9:57Antworten

    In Deutschland konnten Spenden an die Nach Denk Seiten (zusammengeschrieben) wegen Gemeinnützigkeit (Bildung und Information) von der Steuer abgeschrieben werden. Das ist nun nicht mehr der Fall. Die Gemeinnützigkeit wurde diesen Seiten entzogen (weil sie nicht auf Regierungslinie waren?).

    „Das Finanzamt hatte den Nach Denk Seiten zum 31.12.2022 die Gemeinnützigkeit abgesprochen. Ab dem 1.1.2023 soll diese nicht mehr gelten. Spenden, die bis dahin eingehen, erhalten, wenn gewünscht, eine Spendenbescheinigung. Aber …

    Die am 31.12.2022 noch vorhandenen Mittel dürfen nach den Vorstellungen des Finanzamtes nicht mehr für die Nach Denk Seiten verwandt werden, stattdessen für andere gemeinnützige, kirchliche usw. Zwecke. (Aus unserer Sicht ist das eine Zweckentfremdung, die man uns auferlegen will)…“

    Das ist der Gipfel: Wenn ich den Nach Denk Seiten spende, habe ich nicht vor, den Kirchen oder anderen „gemeinnützigen“ Organisationen zu spenden. Das könnte ich besser direkt machen.

    Es lebe unsere Werte-Demokratie.

  4. Jan 17. Dezember 2022 at 9:45Antworten

    Der Preis einer Zeitschrift deckt etwa den Vertrieb ab. Manchmal noch den Druck. Alles andere muss „finanziert“ werden. Als Finanzierungsinstrumente stehen zur Verfügung: Werbung und – in Österreich – „Druckkostenzuschüsse“, verboten laut MedienG, aber ohne Strafandrohung, daher üblich.

    Werbung erwartet ein passendes „Umfeld“, Druckkostenzuschüsse bezahlen Artikel, die redaktionell ein Thema im gewünschten Rahmen aufarbeiten. Dazu zählen auch politische Artikel. regierungsnahe Infos können ebenfalls Währung sein.

    Wie soll da überhaupt eine neutrale, ausgewogene oder spannende alternative Sicht publiziert werden?

    Die alternativen Medien haben die Druckkosten durch Online-Publikation reduziert, den Aufwand zu recherieren oder überhaupt eine eigenständige Sicht zu entwickeln, wird von den Autoren privat getragen und von einigen Spendern.

    Der öffentlich finanzierte ÖR hat seine über Steuern generierten Möglichkeiten Big Pharma zur Verfügung gestellt und damit seinen rechtlichen Rahmen gesprengt. Die Forderung nach Gesundschrumpfung ist nur folgerichtig.

  5. Stefan Ochsner 17. Dezember 2022 at 9:12Antworten

    Nix anderes war zu erwarten.

    Vielmehr stellt sich die Frage welche Werte die 68iger ihren Nachfolgern vermittelt haben?

    Außer „links“

    Nur Mitläufertum und Konsumismus?

    Also dann wurde aus der Geschichte nichts gelernt. Das ist natürlich ein Treppenwitz wenn die Generation „nie wieder“ genau das gleiche hervorbringt.

    Ideologien sind der Ideen Tod. Mit der Unterscheidung in links und rechts konnte ich noch nie etwas anfangen.

    Lobotomie der Gesellschaft.

    Soviel Arbeit, Mühe, Schweiß und Entbehrungen. Alles wird verheizt. Eine Generation die selbst nichts geleistet hat kann das Aufgebaute nicht schätzen.

    Weder Ideel noch materiell.

    Selbstzerstörung durch Neurose

    • Jan 17. Dezember 2022 at 9:57Antworten

      Prof. Gottschlich von der Wiener Publizistik hat jahrelang Vorlesungen über „Ethik in der Publizistik“ gehalten und vor dieser absehbaren Entwicklung gewarnt. Manche 68er haben durchaus ihre Werte vermittelt. Diese sind jedoch kein Konzept, um Geld zu verdienen. Wer nicht mittut, macht einen anderen Job, sorry!

      Die Schicksalsgemeinschaft hat sich weit von den Werten der Vorgenerationen entfernt, dies ist eine größere Entwicklung, man denke an Kurz, der ohne Aufschrei verkünden durfte, man werde gar nicht mehr versuchen, verfassungsgemäß zu handeln.

      Die meisten 68er haben sich brav die Spritze geholt und die Hetze mitgetragen.

    • I.B. 17. Dezember 2022 at 10:18Antworten

      Ich kann leider ein Zitat von Konrad Lorenz nicht mehr auswendig, noch finden. Aber es heißt dem Sinne nach so: Gib den Menschen ein Haus und sie werden es zerstören, gib ihnen Bretter und sie werden ein Haus bauen.

      Seit Generationen spielt sich dasselbe ab.

  6. Andreas 17. Dezember 2022 at 9:05Antworten

    Sehr schöner Kommentar, Frau Drescher!

  7. Mine 17. Dezember 2022 at 8:16Antworten

    Ich finde es auch unerhört schade. Denn WB war eines der wenigen starken Alternativmedien. Sie haben stets sauber recherchiert, denn wirkliche Fake News, wie sie die MSM abdrucken, können sich die Alternativen nicht erlauben, weil sie sofort verklagt werden. Die „Verschwörungstheorien“ wurden allesamt wahr. Schade! Ich habe dort regelmäßig reingeschaut.

    Die APA-Kopiermedien braucht hingegen kein Mensch außer die Politiker und ihr angefütterter Freinderlfilz. Wozu so viele? Denn sie schreiben doch alle das gleiche. Eine Zeitung genügt und sie soll Einheitszeitung heißen. Wie widerlich ist ihre Schadenfreude über das Ende eines von allen gehetzten Tiers. Ebenso niederträchtig und niveaulos haben sie übrigens auch zum Ableben von Mateschitz geachrieben. So tickt auch unsere Regierung, menschenverachtend und gehässig. Die Einheitszeitung kauft nämlich keiner. Sie ist auf Subventionen angewiesen. Es ist ein staatliches Propagandablatt.

    • Vietato Fumare 17. Dezember 2022 at 11:21Antworten

      Die sog. Leitmedien haben sich inzwischen zu einer Art Katzenstreu degradieren lassen, der zu nichts anderem dient, als den zum Himmel stinkenden Durchfall von Politikern und Wirtschaftskriminellen aufzusaugen.
      Kann weg, braucht kein Mensch.

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