Mehr als die Hälfte der Immunologen zu Covid: Immunsystem wichtiger als Virus

9. November 2021von 3,3 Minuten Lesezeit

Es ist eine alte Untereinandersetzen in der Wissenschaft und somit auch in der Medienlandschaft, ob das Immunsystem – und somit der Mensch – wichtiger ist als das Virus. In den vergangenen 22 Monaten war vom Virus, dessen Mutationen und von den Virologen mehr die Rede als vom Menschen und seinem Immunsystem. Dessen Funktion und Erforschung ist Sache der Immunologen. Ihre Meinungen und Ansichten in Österreich, Deutschland und der Schweiz wurden nun erforscht.

Eine Online-Umfrage, die Mitte des Jahres unter Immunologen gemacht wurde, ist nun publiziert: Walach, H., Ruof, V., & Hellweg, R. (2021). German Immunologists‘ Opinion on SARS-CoV2 – Results of an Online Survey.

Vielleicht der wichtigste Befund: Mehr als die Hälfte der Immunologen finden, dass das Immunsystem wichtiger ist als das Virus bei dieser Covid-19 Epidemie. Außerdem wurde im Rahmen dieses Datensatzes eine kleine Skala entwickelt und validiert, die die Konformität mit dem Mainstream-Narrativ abbildet

  • IFR höher als bei Grippe
  • Infektiosität höher als bei Grippe
  • Herausforderung fürs Gesundheitssystem höher als bei der Grippe
  • das Virus ist wichtiger als das Immunsystem
  • Gefahr eher vom Virus als von Nichtpharmakologischen Maßnahmen
  • Impfugen sollen durch beschleunigte Verfahren entwickelt werden

Interessant ist, dass es unter den deutschsprachigen Immunologen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich eine größere Meinungsvielfalt gibt, als man erwarten könnte. Die grundlegende Beschreibung zeigt, dass etwa die Hälfte der jüngeren und älteren Mitarbeiter erfasst wurden. Insgesamt waren 15-30% der Befragten der Meinung, dass die Pandemie in etwa mit einer schweren Grippeepidemie vergleichbar ist, während die meisten sagen, dass die Herausforderung für das Gesundheitssystem bei der SARS-CoV-2-Pandemie größer ist. Mehr als die Hälfte der Befragten war jedoch der Meinung, dass das Immunsystem wichtiger ist als das Virus selbst. Eine Mehrheit war der Meinung, dass entweder die NPIs selbst (21 %) oder Verschwörungstheorien (32 %) gefährlicher sind als das Virus. Darüber hinaus befürworteten 60 % die zeitlich gestaffelte Entwicklung von Impfstoffen.

Eher junge, gut publizierte Immunologen (also die jungen Aufstrebenden), die sich ausschließlich über öffentliche Kanäle informieren (und eben nicht durch wissenschaftliche Literatur oder eigene Analysen), hängen der Mainstream-Meinung an.

Die Autoren finden es verlockend, darüber zu spekulieren, warum jüngere, gut publizierende Immunologen eine Meinung zu vertreten scheinen, die näher an der Mainstream-Meinung liegt. Die Tatsache, dass Informationen aus öffentlichen Kanälen die Hauptinformationsquelle für diese sind,  könne dazu beitragen, dies zu verstehen: Jüngere Wissenschaftler, die darauf bedacht sind, die Karriereleiter hinaufzuklettern, stehen wahrscheinlich mehr unter Druck, ihre eigenen Projekte abzuschließen, und werden sich daher auf ihre eigenen Themen konzentrieren und sich über andere Themen, wie SARS-CoV-2, wenn es nicht im Mittelpunkt ihres Interesses steht, über Mainstream-Kanäle informieren. Eine andere mögliche Interpretation sei auch, dass sich jüngere Wissenschaftler zwangsläufig mehr an das halten, was sie als Mainstream empfinden, um ihre Karriere nicht zu gefährden.

Jedenfalls gehen die Meinungen der immunologisch kompetenten Wissenschaftler über die Pandemie weit auseinander. Etwa ein Drittel der Immunologen ist der Ansicht, dass die SARS-CoV-2-Pandemie einer schweren Grippe ähnelt, aber die meisten sind sich einig, dass die Herausforderung für das Gesundheitssystem bei dieser Pandemie größer ist als bei Grippeausbrüchen.

Die erfahreneren und älteren Immunologen neigen zu einer Ansicht über die Pandemie, die mehr von der allgemeinen Meinung abweicht. Mehr als die Hälfte betont, was bisher vernachlässigt wurde: die Bedeutung des Immunsystems bzw. der Wirtsfaktoren und die potenziellen Gefahren von NPIs sowie die von Verschwörungstheorien.


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14 Kommentare

  1. Wolfgang Mayer 10. November 2021 at 8:15

    Alfred Wegener kam von der Meteorologie und behauptete keck, eine Plattentektonik und stieß bei seinen Kollegen aus der Geophysik auf heftige Ablehnung. Er verstarb bevor seine These nicht nur nicht bestätigt wurde, sondern sogar die Basis der Erdbebenforschung und des Vulkanismus wurde.

    Wissenschaft hat nichts mit Demokratie zu tun. Abstimmungen über eine These ist das Letzte, was wir zur Zeit brauchen. Umfragen sind ebenso nicht Ziel führend.

    Es ist schlichtweg nicht nur uninteressant, wieviele Immunologen sich für A oder B oder C entscheiden, sondern auch belanglos. Solche Studien – von wem auch immer – sind nichtssagend und damit überflüssig.

    Da muss ich nicht Immunologe zu sein, um zu wissen, dass das Immunsystem gestärkt werden muss.

    • pfm 10. November 2021 at 8:50

      Sie missverstehen die Studie. Hier wird nicht abgefragt welche Theorien richtig sind, sondern wie sehr der Einfluss der Politik auf die Hirne der Fachwissenschaftler Einfluss genommen hat. Und das ist sehr wohl interessant.

  2. europablume 9. November 2021 at 19:26

    @Conseil dÉtat: Ja so ist das in Frankreich, aber bei uns in D rührt sich nichts….

  3. greets 9. November 2021 at 19:22

    … und wenn man auf einem „smartphone“ eine vorinstallierte „Gesundheits (= Überwachungs-) app“ deinstallieren möchte, und einem das Ding fragt „wollen Sie das wirklich…? Ihre Gesundheit könnte damit gefährdet sein…“ braucht man sich auch nicht mehr fragen, wohin das offensichtlich alles führen soll – die komplette physische und psychische Entmachtung des einzelnen Individuums.

    Und auch komisch, dass Computerschutzprogramme ihre Sprache/Einstellungen geändert haben mit Angaben wie „desinfizieren“ und „Quarantäne“… (hat man vorher auch nicht gebraucht, und hat trotzdem funktioniert…).

  4. Hans im Glück 9. November 2021 at 19:09

    @Off Topic, aber wichtig

    „+++ 18:38 Conseil d’État: Impfstatus von Schülern in Frankreich darf nicht abgefragt werden +++

    Das höchste Verfassungsgericht Frankreichs hat die Möglichkeit gekippt, im Kampf gegen das Coronavirus den Impfstatus von Schülern abzufragen. Diese Regel sei eine „unverhältnismäßige Verletzung des Rechts auf Respekt vor dem Privatleben“, urteilte der Staatsrat (franz.: Conseil d’État). Die Nationalversammlung hatte in der vergangenen Woche ein Gesetz verabschiedet, demzufolge Schulleiter sich nach dem Impfstatus von Schülern hätten erkundigen dürfen. Die Opposition hatte den Staatsrat angerufen, um zu klären, ob das Gesetz mit der Verfassung vereinbar sei.“ (Quelle NTV)

    ich hoffe das ist schon mal ein Warnschuss vor den Bug derjenigen, die schon wie die Hyänen hierzulande darauf lauern, mit dem Impfstatus beginnend ihre Mitarbeiter zu gläsernen Bürgern zu machen, Motto – Datenschutz wird völlig überbewertet.

  5. Guido Vobig 9. November 2021 at 18:36

    Und noch ein Beispiel für Tunnelblick und Realitätsverweigerung:

    https://www.heise.de/meinung/Der-toedliche-Rattenschwanz-der-Impfverweigerung-6260139.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

    Wenn Delta dermaßen wüten täte, wie im Text angedeutet, dann hätte der afrikanische Kontinent, mit der niedrigsten “Impf“-Quote aller Kontinente, längst ein Riesenproblem. Offensichtlich stehen jüngere “Journalisten“ ihren “wissenschaftlichen“ jüngeren Kollegen diesbezüglich in nichts nach, denn das ist nur ein Beispiel aus verlinktem Text.

    Der Rattenschwanz indes ist die sich ausbreitende Verdummung und Kurzsichtigkeit hinsichtlich bio-logischen Kontextes.

    • sophie 10. November 2021 at 8:25

      Der Artikel hat es wirklich in sich. Zusammengefasst: „Wegen Lockdown wurde die Krebsvorsorge vernachlässigt … und das war letztes Jahr richtig und notwendig. Heuer sind die Ungeimpften schuld.“ „Das Pflegepersonal wurde Anfang des Jahres geimpft … jetzt lässt ihr Impfschutz nach – aber das war richtig so. Und jetzt sind die Ungeimpften schuld, dass sich die Geimpften wieder infizieren können.“

    • Mammalina 10. November 2021 at 9:49

      @ Guido Vobig:

      Die Daten, die man aus Afrika hat, sind zwar nicht vollständig und können nicht verifiziert werden, deuten aber genau darauf hin, dass dort die Durchseuchung längst durch ist.

      https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-pandemie-in-afrika-die-stille-durchseuchung-a-85f36bd2-8bf6-44e2-9d4d-04b9d944079f

      Afrikaner haben wohl per se aufgrund der schlechteren (!) medizinischen Versorgung und schlechterer (!) Lebensbedingungen ein besseres Immunsystem. Nur die Starken haben überlebt. Bei uns werden Schwache gepäppelt.
      Afrikaner sind im Schnitt jünger, auch hier deshalb bessere Immunität. Es wäre ein Schwachsinn, Afrike durchimpfen zu wollen!

      • Guido Vobig 10. November 2021 at 17:33

        Und in Europa und sonstwo schwächt man seit Monaten das Immunsystem der Jüngeren und nötigt sie vermehrt zur “Impfung“, um ihrem Immunsystem auf die Sprünge zu helfen – bewirkt aber durch diesen Widerspruch eine Immunverschlechterung in der Tiefe wie in der Breite. Verrückt.

  6. anamcara 9. November 2021 at 18:14

    „Eher junge, gut publizierte Immunologen (also die jungen Aufstrebenden), die sich ausschließlich über öffentliche Kanäle informieren (und eben nicht durch wissenschaftliche Literatur oder eigene Analysen), hängen der Mainstream-Meinung an“

    Nichtevidenzbasierte Behauptungen von jungen Karrieristen, die sich von der wahren Wissenschaft abwenden und zum Sprachrohr der Pharmalobbyisten mutiert sind, gefährden mit ihren Aussagen die Grundwerte unserer Demokratie.

    • Fritz Madersbacher 9. November 2021 at 21:47

      @anamcara
      9. November 2021 um 18:14 Uhr
      „… um ihre Karriere nicht zu gefährden“ (siehe oben im Artikel); „… gefährden mit ihren Aussagen die Grundwerte unserer Demokratie“ – beides zugleich geht sich offenbar nicht mehr aus …

  7. Eva-Maria 9. November 2021 at 16:49

    Der Medizin/ Krankenhausmarkt ist dominiert von milliardenschweren Hedgefonds-Investoren.

    Ich habe das Gefühl, daß man bei Covid eine ZWEITE, lukrativere VERTRIEBSSCHIENE ausprobiert hat.

    „Direktvermarktung per staatlichem Großeinkauf und gesetzlicher Kaufpflicht des Endabnehmers.“

    Normal ist:
    Patient–> Arzt/Käufer –> Apotheke/ Sozialversicherung —> Großhandel —> Pharmakonzern

    Diesmal ist:
    Patient–> Hotline–> Test/Labor —> Impfstraße–> Staat/Käufer —> Pharmakonzern

    Normal trifft die Kaufentscheidung für das Individuum der Arzt/individuelle Therapie
    Diesmal trifft die Kaufentscheidung für das Individuum der Staat/ Gießkannen-Therapie

    Praktisch für Konzerne: Sobald man die Unterschrift des einkaufenden Kanzlers in der Tasche hat, kümmert sich der Staat selbst um den Vertrieb und die Verteidigung der Sinnhaftigkeit.

    Die Bedarf wird vorab mit flächendeckender PANIK-Werbung bewiesen.

    Wahrscheinlich ist diese ART DIREKTVERTRIEB das künftige Modell beim Klima. Es gibt unzählige energiesparende Sachen, die Haushalte zwangskaufen und austauschen müssen, widrigenfalls die Welt untergeht und jeder einzelne Widerständige ein Sozialschädling ist, der das ALLGEMEINE WOHL zerstört.

    • Egon Erwin 9. November 2021 at 18:07

      Genauso soll es laufen. Internet of Things. Ganz gruselige Sache.
      Also schmeißt Eure Smartphone aus dem Fenster und erledigt soviel wie möglich wieder
      analog. Auch was ich auf meinem Rechner für ein Betriebssystem habe, kann ich mir immer noch
      aussuchen. Es muss nicht Microsoft sein, Google braucht auch keiner usw.
      Assoziale Netzwerke wofür ? Auf Bargeldzahlung so oft wie möglich bestehen.

      Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, es ist das Los des Menschen, aber wir können uns
      überlegen, inwieweit Fortschritt uns wirklich dienlich ist. Die Atombombe haben doch auch nur
      die Eliten gebraucht. Um Angst und Schrecken zu verbreiten und die Völker gegeneinander aufzuhetzen, um Kasse zu machen.

    • Eva-Maria 10. November 2021 at 10:00

      Es geht um die STÜCKZAHLEN.
      Im Normalfall gibts für ein Medikament nur einen kleinen Kundenkreis. Nur Patienten mit einer bestimmten Krankheit brauchen es. Und die Patienten kommen eigenständig übers Körpergefühl drauf, daß ihnen was fehlt und gehen zum Arzt.

      Diesmal ists anders:
      Eine IMPFUNG ist für ALLE, auch für Gesunde. Das ist der MAXIMAL mögliche Kundenkreis.

      Also geht das große Geschäft der hedgefonds in Richtung MASSENIMPFUNGEN.

      Damit man solche prophylaktischen Behandlungen künftig flächendeckend umsetzen kann, braucht man 2 Sachen.
      1.) man erfindet TESTS um den Nachweis eines bestehenden „schweren Risikos“ zu führen
      2.) man braucht die Gesundheitsdaten der Leute.

      Dann kann man „nachschauen“ bei den Vorbehandlungen oder „bei den Genen hellsehen“ was der Mensch in Zukunft bekommen wird.
      Man schreibt den Menschen künftig einen „Einladungsbrief“, der geht so:
      „Lieber Herr/Frau
      wir haben anhand Ihrer Daten festgestellt, daß Sie Herzprobleme haben. Das ist eine schlimme Bedrohung. Prophylaxe ist wichtig UND RETTET Leben!
      Kommen Sie und machen Sie einen TEST! Gratis. Vorsorgen ist besser als sterben!
      mfG
      ihr nichtgeldgeiler Hedgefonds“

      Dann tut man das und ist „positiv“.
      Dann bekommt man die Empfehlungen zur Dauertherapie und auch zu Operationen, denn die privaten Luxus-Krankenhäuser sollen ja Gewinne abwerfen.
      Und wenn eine Sozialversicherung sagt, das ist zu teuer, schreiben verängstigte Empörte den Beschwerdebrief: „WAS? Ihr wollt den ARMEN nicht die GUTE Medizin zahlen und die Reichen können es sich leisten?“

      Also kriegts dann jeder, der Steuerzahler zahlts und der Politiker schreibts im Wahlkampf auch noch als gute Leistung auf die Plakate.

      SUPERGESCHÄFT.

      Der BEWEIS, daß die GEIMPFTEN die Schwerkranken sind und nicht die UNgeimpften ist daher entscheidend für die Zukunft.
      Die Natur heilt und nicht ein Weißkittel mit seiner Chemie.

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