
Covid-19 Behandlung mit Remdesivir zeigt in Studie nur begrenzten Nutzen
Das Medikament Remdesivir von Gilead Sciences Inc. zeigte in einer großen Studie bei Patienten mit moderaten Covid-19 Symptomen nur begrenzten Nutzen, was die Ansichten über die Verwendung des Medikaments verändern kann. Für die Anwendung in schweren Fällen der Krankheit ist es bereits freigegeben worden.
In der Phase-3-Studie zeigte eine Gruppe von mäßig kranken Patienten im Krankenhaus, die das Medikament fünf Tage lang erhielten, eine bescheidene Verbesserung im Vergleich zu Patienten mit der üblichen Standardversorgung, teilte das Unternehmen in einer Erklärung mit. Eine andere Gruppe, die das Medikament 10 Tage lang erhielt, zeigte jedoch keine statistisch signifikante Verbesserung. Schwerkranke Patienten wurden nicht in die Studie aufgenommen.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die Aktien von Gilead fielen um 2,8 Prozent auf 75,68 USD um an der Börse von New York. Sie sind in diesem Jahr um 16 Prozent gestiegen, vor allem aufgrund des Optimismus in Bezug auf Remdesivir.
Gileads Medikament ist einer der Hoffnungsträger der Pharmabranche. Es soll damit leichter werden die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, wenn man Patienten mit dem Coronavirus behandeln kann. Eine funktionierende Therapie würde dazu beitragen, das Risiko für kranke Menschen zu verringern und die Bemühungen um eine Wiedereröffnung der Volkswirtschaften auf der ganzen Welt sicherer zu machen.
Das Design der Studie
Die klinische Studie untersuchte Covid-19-Patienten im Krankenhaus, die eine mittelschwere Erkrankung mit Lungenentzündung hatten, aber zu Beginn der Studie keinen reduzierten Sauerstoffgehalt hatten. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, und erhielten entweder fünf Tage Remdesivir, 10 Tage Remdesivir oder den Standard der Behandlung. Sie wurden dann nach einer 7-Punkte-Skala bewertet.
Insgesamt waren die Unterschiede recht gering. Die Patienten, die fünf Tage Remdesivir erhielten, schnitten am besten ab. 76 Prozent verbesserten sich bis zum 11. Tag um mindestens einen Punkt, verglichen mit 66 Prozent, die Standardbehandlungen erhielten.
Überraschend schnitten Patienten, die 10 Tage lang Remdesivir erhielten, etwas schlechter ab als Patienten, die fünf Tage lang Remdesivir erhielten. Nur 70 Prozent von ihnen verbesserten sich am 11. Tag. Dieser Unterschied war im Vergleich zur Standardgruppe der Patienten statistisch nicht signifikant.
Die US-amerikanische Food and Drug Administration hat Remdesivir am 1. Mai im Rahmen einer Notfallgenehmigung zugelassen, die es Krankenhauspatienten mit schweren Fällen von Covid-19 ermöglicht hat, die Therapie zu beginnen. Die Notfallgenehmigung folgte frühen Ergebnissen einer großen, placebokontrollierten Studie der US-Regierung, die zeigte, dass sich Patienten, die Remdesivir erhielten, sich schneller erholten als Patienten mit Placebo.
Bei der neuen Studie gab Gilead an, dass in beiden Behandlungsgruppen keine neuen Sicherheitsrisiken oder Nebenwirkungen festgestellt wurden. Das Unternehmen plant, die vollständigen Daten in den kommenden Wochen zur Veröffentlichung in einem von Experten begutachteten medizinischen Journal einzureichen.
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