Wie 5G-Strahlung die Gesundheit der Zell-Kraftwerke stören kann

Der Ausbau der 5G-Technologie wird massiv forciert und gefördert. Mögliche gesundheitliche Schäden werden heruntergespielt, obwohl sie von immer mehr Studien nachgewiesen werden.

Die Sicherheitsdebatte um die 5G-Technologie konzentriert sich oft darauf, ob die Strahlenbelastung die seit langem geltenden Sicherheitsgrenzwerte für drahtlose Geräte überschreitet. Neue Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass selbst Expositionswerte, die weit unter den aktuellen Sicherheitsrichtlinien liegen, grundlegende zelluläre Funktionen verändern können – insbesondere in den Mitochondrien, den Kraftwerken unserer Zellen.

Eine aktuelle Studie, die die chronische Exposition gegenüber einem 5G-3,5-GHz-Signal untersuchte, fand eine signifikante Hochregulierung mitochondrialer Gene im Gehirn, obwohl die spezifische Absorptionsrate (SAR) nur 0,43 W/kg betrug – weit unter dem festgelegten Sicherheitsgrenzwert von 1,6 W/kg für Mobilgeräte. Dies wirft eine entscheidende Frage auf: Wenn die mitochondriale Aktivität bei einer so geringen Exposition im Gehirn verändert wird, könnten dann ähnliche Veränderungen im gesamten Körper auftreten und möglicherweise die Stoffwechselfunktion auf systemischer Ebene stören?

Die Studie von Julie Lameth et al mit dem Titel „Repeated Head Exposures to a 5G-3.5 GHz Signal Do Not Alter Behavior but Modify Intracortical Gene Expression in Adult Male Mice“ (Wiederholte Exposition des Kopfes gegenüber einem 5G-3,5-GHz-Signal verändert nicht das Verhalten, sondern modifiziert die intrakortikale Genexpression bei erwachsenen männlichen Mäusen) wurde am 10. März 2025 veröffentlicht.

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Mitochondrien: Die Kraftzentren des Lebens

Mitochondrien sind für die Produktion der Energiewährung des Körpers, Adenosintriphosphat (ATP), durch oxidative Phosphorylierung verantwortlich. Diese Organellen regulieren wichtige zelluläre Funktionen, darunter:

• Energiestoffwechsel: Umwandlung von Nährstoffen in nutzbare zelluläre Energie.

• Management reaktiver Sauerstoffspezies (ROS): Kontrolle von oxidativem Stress und Verhinderung von Zellschäden.

• Zelluläre Signalübertragung: Regulierung von Apoptose (programmierter Zelltod), Entzündungen und Immunreaktionen.

• Hormonhaushalt: Beeinflussung der Stoffwechselgesundheit durch Wechselwirkungen mit Insulin und anderen Hormonen.

Aufgrund ihrer grundlegenden Rolle bei der Aufrechterhaltung des Lebens kann jede Störung der Mitochondrienfunktion weitreichende Folgen haben und möglicherweise zu Stoffwechselstörungen, neurodegenerativen Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und sogar zu beschleunigter Alterung führen.

Die jüngste Studie ergab, dass eine chronische Exposition gegenüber 5G-Strahlung zu einer erhöhten Expression mitochondrialer Gene im Gehirn führt. Dies deutet darauf hin, dass die Mitochondrien gezwungen sind, härter zu arbeiten, möglicherweise als Ausgleichsmechanismus, um oxidativem Stress oder zellulären Schäden durch Hochfrequenzstrahlung entgegenzuwirken.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie:

• Die Hochregulierung mitochondrialer Gene trat bei SAR-Werten von nur 0,43 W/kg auf.

• Dies liegt deutlich unter dem für Mobilgeräte festgelegten Sicherheitsgrenzwert von 1,6 W/kg.

• Wenn die Mitochondrien im Gehirn auf die Exposition reagieren, kann dies auch im gesamten Körper der Fall sein.

Während das Gehirn im Mittelpunkt der Studie stand, sind Mitochondrien in fast jeder Zelle des Körpers vorhanden, was bedeutet, dass ähnliche Effekte in anderen Organen auftreten könnten, darunter:

• Muskeln: Störung der Energieproduktion und Müdigkeit oder Schwäche.

• Herz: Veränderung der Herz-Kreislauf-Funktion durch Erhöhung von oxidativem Stress und Entzündungen.

• Leber und Nieren: Beeinträchtigung der Entgiftung und Stoffwechselregulation.

• Fortpflanzungsorgane: Beeinträchtigung der Hormonproduktion und Fruchtbarkeit.

Mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit

Wenn 5G-Strahlung mitochondrialen Stress bei Werten unterhalb der Sicherheitsrichtlinien auslösen kann, könnten die langfristigen Auswirkungen auf den Stoffwechsel tiefgreifend sein. Chronische mitochondriale Dysfunktion wurde mit zahlreichen Gesundheitszuständen in Verbindung gebracht, darunter:

• Stoffwechselstörungen: Eine beeinträchtigte Mitochondrienfunktion ist ein entscheidender Faktor für Fettleibigkeit, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes.

• Neurodegenerative Erkrankungen: Mitochondrialer Stress wird mit Alzheimer, Parkinson und anderen kognitiven Störungen in Verbindung gebracht.

• Krebs: Mitochondrien spielen eine Rolle bei der Regulierung des Zellwachstums und der Apoptose; chronischer Stress könnte möglicherweise zu einer abnormalen Zellproliferation beitragen.

• Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhter oxidativer Stress durch mitochondriale Dysfunktion kann zu Herzerkrankungen und Bluthochdruck führen.

Angesichts dieser Bedenken ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir überdenken, wie wir die Sicherheit der HF-Exposition bewerten. Aktuelle Richtlinien bewerten in erster Linie die thermischen Auswirkungen der Strahlung (wie stark sie Gewebe erhitzt), aber diese Studie deutet darauf hin, dass nicht-thermische biologische Auswirkungen – wie mitochondrialer Stress – bei viel niedrigeren Werten auftreten als bisher angenommen.

Überdenken der Sicherheitsstandards für drahtlose Geräte

Die Ergebnisse zur mitochondrialen Hochregulierung legen nahe, dass Regulierungsbehörden die Festlegung von Richtlinien zur Sicherheit von Funkfrequenzen neu überdenken sollten. Wenn biologischer Stress bei 0,43 W/kg auftritt – weit unter dem Schwellenwert von 1,6 W/kg – dann unterschätzen die aktuellen Sicherheitsstandards möglicherweise die tatsächlichen Auswirkungen einer langfristigen Exposition.

Die Hochregulierung mitochondrialer Gene als Reaktion auf eine geringe 5G-Exposition stellt die langjährige Annahme in Frage, dass drahtlose Strahlung unterhalb der Sicherheitsschwellen biologisch inert ist. Wenn Mitochondrien – die eigentlichen Motoren unserer Zellen – in den Notbetrieb gezwungen werden, müssen wir uns fragen: Welche langfristigen Folgen hat dies für die Stoffwechselgesundheit?

Tatsache ist, dass eine HF-Exposition in der heutigen Welt unvermeidlich ist. Doch so wie wir einst die gesundheitlichen Auswirkungen von Bleiexposition, Zigarettenrauch und Luftverschmutzung neu bewertet haben, sollten wir jetzt die biologischen Auswirkungen einer chronischen elektromagnetischen Exposition überdenken. Da wir uns immer tiefer in das drahtlose Zeitalter hineinbewegen, ist es jetzt an der Zeit für proaktive Forschung und Vorsichtsmaßnahmen – nicht erst in Jahrzehnten, wenn der Schaden bereits angerichtet ist.

Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay

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