IEA-Chef: „Klimaziele“ ohne Atomkraft nicht erreichbar

22. März 2024von 3,4 Minuten Lesezeit

Laut Fatih Birol, dem Exekutivdirektor und Chefökonom der Internationalen Energieagentur der OECD in Paris (IEA), ist die Welt auf die Kernenergie angewiesen, um ihre Emissionsreduktions- und Netto-Null-Ziele zu erreichen.

„Ohne die Unterstützung der Kernenergie haben wir keine Chance, unsere Klimaziele rechtzeitig zu erreichen“, sagte Birol am Donnerstag im Vorfeld eines Kernenergie-Gipfels in Brüssel, wie Reuters berichtet.
Erneuerbare Energien werden eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung spielen, vor allem die Solarenergie, unterstützt durch Wind- und Wasserkraft„, sagte der Leiter der in Paris ansässigen Agentur vor Reportern.

Aber wir brauchen auch Kernkraft, vor allem in den Ländern, in denen wir kein großes Potenzial an erneuerbaren Energien haben“, fügte Birol hinzu.

Nach der Energiekrise von 2022 haben sich viele Regierungen – mit der bemerkenswerten Ausnahme Deutschlands – für einen Ausbau der Kernenergie entschieden, um die Energiesicherheit zu gewährleisten und die durch die Stromerzeugung verursachten Emissionen zu reduzieren, da sie bis 2050 eine Netto-Null-Emission erreichen wollen.

Das Comeback der Kernenergie in vielen Ländern wird voraussichtlich zu einer rekordhohen Stromerzeugung aus Kernenergie im Jahr 2025 führen, so die IEA Anfang des Jahres. Im nächsten Jahr wird die weltweite Stromerzeugung aus Kernenergie voraussichtlich den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2021 übertreffen, so die IEA in ihrem im Januar veröffentlichten Bericht Electricity 2024.

Selbst wenn einige Länder aus der Kernenergie aussteigen oder ihre Kraftwerke vorzeitig stilllegen, wird die weltweite Stromerzeugung aus Kernenergie bis 2026 voraussichtlich um durchschnittlich fast 3 % pro Jahr steigen. Die wichtigsten Wachstumsfaktoren werden laut IEA der Abschluss von Wartungsarbeiten in Frankreich, die Wiederinbetriebnahme einiger Kernkraftwerke in Japan und die Inbetriebnahme neuer Reaktoren in China, Indien, Südkorea und Europa sein.

Der IEA zufolge werden der rasante Zubau erneuerbarer Energien und die weltweite Renaissance der Kernenergie dazu führen, dass die emissionsarme Stromerzeugung in den nächsten drei Jahren stärker wächst als die robuste Stromnachfrage.

Risiken der Kernenergie

Die langfristigen negativen Auswirkungen dieser Verschiebung der Stromerzeugung von Kohlenwasserstoffen zur Radioaktivität sind gegeben in ihrem Ausmaß allerdings schwer abschätzbar. Die Rückstände aus den Brennstäben und anderes durch konstante Bestrahlung radioaktiv gewordenes Material muss über Tausende Jahre hinweg betreut gelagert und aufbewahrt werden. Die Kosten dafür werden auf den Steuerzahler überwälzt. Ebenso die finanziellen und gesundheitlichen Kosten von den gelegentlich auftretenden mehr oder minder schweren Reaktorunfällen.

All das ist bei Stromerzeugung aus Erdöl oder Erdgas nicht zu erwarten. Dass freigesetzte CO2 hat auf das Klima eine vernachlässigbare Auswirkung, geht man streng nach wissenschaftlichen Kriterien vor, wirkt sich aber höchst positiv auf dass Pflanzenwachstum und Begrünung von Trockengebieten aus. CO2 ist hauptsächlich der unabdingbare Rohstoff für da Wachstum der Pflanzen.

Literaturempfehlung

Einen exzellenten Überblick über die Forschungsergebnisse zum Klimawandel, Erderwärmung oder Anstieg des Meeresspiegels bietet ein neues, sehr empfehlenswertes Buch von Karl Reitter mit dem Titel:
Gemeinsam die Welt retten? Vom Klimaalarm zum Green New Deal

Anhand von zahlreichen Statistiken und Studien wird gezeigt, dass von einer Zunahme von Dürren und Überschwemmungen keine Rede sein kann und für Panik kein Grund besteht.

In eigenen Kapiteln wird das Gebaren des Weltklimarates (IPCC) skizziert und auf den Unterschied zwischen seinen tatsächlichen Aussagen und den selektiv von den Leitmedien kolportierten Fakten hingewiesen. Ins Auge stechen die Parallelen zwischen dem Corona- und dem Klimadiskurs. Nicht nur die Öllobby, auch ihr Gegenüber, die Alarmisten, verfügen über gewaltige Geldsummen, die sie gezielt einsetzen.

Abschließend geht es um die Pläne der Europäischen Union im Namen des Klimaschutzes. Die CO₂-Reduktion ist das Mittel; der Zweck ist ein europaweiter wirtschaftlicher Aufschwung zur Überwindung einer kapitalistischen Akkumulationskrise.

Bild von Andreas auf Pixabay

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12 Kommentare

  1. Andreas I. 23. März 2024 at 13:05Antworten

    Hallo,
    die Entsorgungsproblematik ist doch gelöst; Munition aus abgereichertem Uran ist der Weg.
    Und da es nur noch die von der WHO verkündeten Krankheiten gibt, spielt Krebs ja auch keine Rolle mehr und dann kann die Menschheit grandios gerettet werden mit Radioaktivität und mRNA-Injektionen, doppelt hält besser.

  2. Jurgen 22. März 2024 at 22:00Antworten

    Erstens braucht man keine Atomkraft, zweitens braucht man keine Klimaziele, drittens kann man das Klima nicht ändern, egal was man tut, es dient nur der Zerstörung.

    Und warum die Tau rus nicht geliefert werden, liegt an der atomaren Bestückbarkeit…

    • Rainer 23. März 2024 at 1:40Antworten

      Das hast du schön zusammengefaßt.

  3. Henning 22. März 2024 at 18:25Antworten

    Ich wusste doch schon immer, dass das Klimagedöns eine Erfindung der Atomindustrie ist, um ihre alten Meiler bis ultimo laufen lassen zu können. Es gab vor zwanzig Jahren eine Broschüre vom Forum Atomenergie mit dem Titel „Unsere ungeliebten Klimaschützer“. Darin war auf jeder Seite eine idyllische Landschaft abgebildet und unscheinbar im Hintergrund ein deutsches Kernkraftwerk, dazu ein schöner Bilderbuchtext.

    • Vortex 24. März 2024 at 0:18Antworten

      Außerdem ist anscheinend die vorprogrammierte Gedankenbarriere so groß, dass sich niemand ernsthaft für die einstigen Forschungsarbeiten von Nikola Tesla interessiert, denn nach seinen eigenen Worten wäre das Energieproblem für die Menschheit bereits damals gelöst worden, wenn J. P. Morgan sich nicht dagegen entschieden hätte … Lesetipp über N.Tesla: bookey.app/de/book/meine-erfindungen

  4. magerbaer 22. März 2024 at 12:52Antworten

    Für alle, die Englisch verstehen, gibt es jetzt die kritische Neuerscheinung „Climate – The Movie“ mit den Erklärungen von zahlreichen Wissenschaftlern z.B über https://dailysceptic.org/2024/03/21/watch-the-game-changing-new-film-that-explodes-climate-change-and-net-zero-lies/

  5. Daisy 22. März 2024 at 11:53Antworten

    Kernenergie kann großen Schaden anrichten. Allerdings wäre es gerade für Deutschland nicht so dumm gewesen, die AKWs laufen zu lassen, zumal sie auch zu den sichersten der Welt gezählt haben. Aber was ist sicher? Nicht einmal, dass morgen die Sonne aufgeht…

    Steckt die Atomlobby hinter dem CO2-Wahn? Könnte sein. Gut wäre einfach ein Energie-Mix, wie er für die Länder am günstigsten ist (zB kann man im Süden die Solarenergie nutzen) – ohne Rücksicht auf ideologische oder religiöse Wahnvorstellungen…

    Die größten Uranvorkommen gibt es übrigens in Kasachstan. Russland liefert immer noch Uran an die USA. Also gibt es auch hier Abhängigkeiten…

  6. suedtiroler 22. März 2024 at 10:33Antworten

    ob die Ökosozialisten besonders in Teutschland die Botschaft hören und begreifen?
    ich bezwefle es, diese Fanatiker der Klimareligion haben viel zu große ideologische Scheuklappen

  7. Hasdrubal 22. März 2024 at 10:24Antworten

    Diese „Emissionsreduktions- und Netto-Null-Ziele“ sind natürlich kompletter Murks, dennoch kann nicht schaden, AKWs zu behalten und auch neue zu bauen. Dann reichen Kohle, Öl und Erdgas für viel länger.

    • Martin 22. März 2024 at 12:23Antworten

      Vielleicht sollte man auch Sonnenfleckenziele festlegen. Wegen der menschengemachten Sonnenfleckenzunahme.
      6 deutsche KKW wieder herzurichten wäre mit Sicherheit die Maßnahme mit dem höchsten Return-On-Investment für Wirtschaft und Wohlstand.
      Und ich hätte gerne einen reinen KKW-Stromtarif ohne EE-Aufschläge.

      • Mia Wu Ast 22. März 2024 at 19:05

        …Und ich hätte gerne einen reinen KKW-Stromtarif…
        Wenn darin die Kosten für die Schäden von den bereits hochgegangenen AKWs und die zukünftig hochgehen Werdenden z. B. über eine entsprechende Betriebshaftpflicht-Versicherungsprämie eingerechnet würden, dann wär ich mir nicht soo sicher ob wirklich viele diesen „reinen“ Tarif haben wollten. Das wird – nicht nur hier – halt gerne auf die Allgemeinheit abgewälzt.
        Also ein bisserl selber anlügen ist da schon dabei….

  8. Heiko S 22. März 2024 at 9:28Antworten

    Weiß das Klima davon?

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