Berliner Kongress zur „Neuen Normalität“

27. November 2023von 2,6 Minuten Lesezeit

In Berlin diskutierte die „Neue Gesellschaft für Psychologie“ über drei Tage die „Neue Normalität“ und was sie psychologisch, politisch, medial und gesellschaftlich bedeutet.

Von Donnerstag bis Samstag fand von der Berliner „Neuen Gesellschaft für Psychologie“ ihr diesjähriger Kongress statt, der unter dem Titel „Neue Normalität“ eine Vielzahl an Präsentationen zum Thema organisiert hatte.

Die Welt der Neuen Normalität

Am ersten Tag sprachen unter anderem der Gründer und ehemalige Präsident der Gesellschaft, Klaus-Jürgen Bruder, sowie der Essayist und Romanautor Michael Schneider. Dieser skizzierte das „Orwell’sche Szenario“, das der „neuen Normalität“ inhärent sei.

So hielt Schneider gleich zu Beginn mit Bezug auf Hanna Arendt fest, dass die größte politische Gefahr aktuell jene sei, den Bezug zur Wirklichkeit umfassend zu verlieren. Dann wäre schlichtweg „alles möglich“. Ausführlicher hat Tilo Gräser auf Transition News über den ersten Tag des Kongresses berichtet.

Der gelungen organisierte und verlaufende Kongress holte Wissenschaftler, Journalisten und Künstler aus der Gegenöffentlichkeit zusammen. Der rege Besuch der Veranstaltung zeigte einmal mehr die nicht zu unterschätzende oppositionelle Kraft der kritischen Öffentlichkeit, die mit dem herrschenden (Schein)-Konsens gebrochen hat.

Das Themenfeld war breit gefächert. Ob Untersuchungen und Forschungen zum Einfluss der Digitalisierung auf Schulkinder oder Medienanalysen oder Propagandamethoden: Die Referenten deckten eine Vielzahl an Feldern ab, die sich teilweise treffend ergänzt haben.

Auch aus Wien sprachen der Referenten. Verleger Hannes Hofbauer referierte zu Thema westliche Sanktionspolitik und zum Sanktionsregime gegen Russland, das einen qualitativen Sprung darstelle. Die Historikerin Andrea Komlosy präsentierte ihre Untersuchungen zur Digitalisierung im Überwachungskapitalismus. Ausführlich hat sie das Thema in ihrem Buch Zeitenwende besprochen – TKP hat das Buch diskutiert.

Ich durfte am Samstag zur WHO-Reform vortragen. Der Vortrag knüpfte in gewisser Weise an das Thema des Journalisten Uli Gellermann an, der über die Militarisierung Deutschland sprach und die Neue Normalität als einen Marsch in den permanenten Krieg versteht. Sein Vortrag ist in Textform auf seiner Seite Rationalgalerie zu finden.

Am Kongress waren darüber hinaus aktuelle sowie relevante Publikationen zum Themenkomplex Neue Normalität von mehreren Verlagen ausgelegt. Ob zum Thema Kriegsführung (kognitiv und konventionell), Corona, Ukraine oder NATO/EU konnte sich ein Überblick über Arbeit und Forschung der Gegenöffentlichkeit gemacht werden. Das Künstlerkollektiv „Internationale Agentur für Freiheit e.V.“ (IAFF) stellte zudem aktuelle Werke aus und präsentierte den Katalog ihrer „Internationalen Ausstellung für Freiheit 2.0“. Auch der Kalender 2024 ist vom Kollektiv gerade erschienen – Beides kann hier erworben werden. Es zeigt: Nicht die ganze Kunstwelt hat sich dem Staat unterworfen.

Das bewies auch Arnulf Rating mit seinem Kabarett-Programm am Freitagabend. Mit seinem Programm „Tagesschauer“ beweist er, dass auch dem Kabarett weiterhin nicht der Stachel der Kritik gezogen wäre. Es braucht aber auch Künstler, die den Stachel weiterhin benutzen wollen.

Bild TKP

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Neue Gesellschaft für Psychologie: “Krieg hat Ton der Macht verändert”

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17 Kommentare

  1. A-w-n-3 28. November 2023 at 9:21Antworten

    Wenn man sich es überlegt, dann ist eigentlich schon recht lange nichts normal in der menschlichen Gesellschaft. Es gibt weder ein new normal, noch war es vorher normal, noch davor, noch davor…daher gab es eine Reformbewegung, daher hat Hesse den Steppenwolf geschrieben etc. Die Illias von Homer gilt eigentlich als definierend für eine neue Epoche der Nicht-Mehr-Normalen die ihren Lebenszweck im persönlichen Nachruhm, erworben durch Abschlachten und Rauben in Kriegen gegen andere Gesellschaften suchen. Reich war nah dran mit seiner ‚Massenpsychologie des Faschismus‘, anstelle Einzelne und die Partei nur für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft zu ziehen, hätte man sehen müssen dies ging Hand in Hand mit dem ganz normalen Wahnsinn und es hätte eine Art Körperpsychotherapie für Alle geben müssen, nicht nur die Deutschen dabei, für die Masse der Bevölkerung und Politik. Und das bräuchte es heute noch. 95% der normalen Masse hat damals von ‚Guten Morgen‘ auf ‚Heil H‘ umgegrüsst, wer beim ‚Guten…‘ blieb wurde von den lieben Nachbarn und Kollegen bei der Polizei angezeigt, verhaftet und ins KZ gebracht. Heute haben sich 85% ne Maske angezogen und ne experimentelle Genspritze geben lassen und wer nicht mit machte, wurde – je nachdem – mit Bussgeld belegt, ausgegrenzt, wirtschaftlich ruiniert, mit Hausdurchsuchung, Pfändung, Gericht und Gefängnis belegt…psychologische Massenphänomene, beweisst nur die Masse und Politik war schon nicht normal davor, während und danach.

  2. Daisy 28. November 2023 at 5:20Antworten

    Unser „Messias“ von der (V)P hat diesen Begriff verwendet, als er die Vermummung gegen ein Atemvirus verordnete. Damals war alles gut, auch ein Schal, Hauptsache das Gesicht wurde verhüllt. So häkelte ich mir übrigens hübsche Masken in Lochmuster… Damals faselte er von „Neuer Normalität“ und dass dies ja auch in China schon länger so sei, dass Menschen Masken trügen. China (auch das Sozialkreditsystem) und dann Israel (Netanjahu) waren seine Vorbilder. Er als WEF-Bunny war natürlich eingeweiht. Alles war ja offensichtlich von langer Hand geplant, auch dass die Grünen mit in der Regierung sein mussten, sonst wären sie auf die Straße gegangen und das wäre weniger gesittet gewesen als die friedlichen Proteste der Normalbürger gegen die Menschenrechtsverletzungen. Dann jede Kritik als „rechtsextrem“ zu framen war keine NN, sondern altbekannt aus dem ehem. Ostblock. Jeder Kritiker war ein „Natsi“. Da wurde die Antifa gleich rot im Gesicht…

    Als Mikl auf die ungewöhnliche Idee kam, „mehr Kante für die Normaldenkenden“ zeigen zu wollen, wurde alles Normale prompt von den Jüngern der NN-Religion als „präfaschistoid“ bezeichnet. Eine Debatte entbranntw, ob man noch „normal“ sagen, ja, sein dürfe. Ich glaube, ich weiß, was Gottschalk gemeint hat…
    Darum sind ja Linke besonders mutig, die das alles dennoch kritisieren. Ich als Nichtlinke habs da ja viel leichter. Das ist ja dann sozusagen keine Kunst… ;-)

    Nun, die NN ist auch die galoppierende Verdrehung der Werte à la Neusprech aus 1984 – in einem gewissen Medium als „der tägliche Wahnsinn“ bezeichnet. Die BRD wurde zur DDR. Die Leute gewöhnen sich daran. Jetzt wird als nächstes angedacht, da sich D ja in einer Budget-Notlage befindet, zumal Aufrüstung und Ukraine sehr viel kosten, die Sanktionen die Wirtschaft ruiniert haben und immer mehr Migranten versorgt werden müssen, nicht nur, dass der „Michel“ bis mind. 70 arbeiten (und laut dt. Kabarettisten dann eingeschläfert werden) soll, sondern nun kommen sie endlich, die Zwangshypotheken. Denn wie sonst soll man das Klima und die USA retten? D ist ja jetzt auch schon pleite. Wer ein Haus hat, soll es nicht mehr besitzen, sondern bezahlen. Das ist ganz das WEF-Motto – nichts mehr besitzen und glücklich sein….die dt. Ampel hat das nun mit einem Affenzahn geschafft. Ich wusste das von Anfang an, da sind jetzt die Spezialisten am Werk…und bei uns kommt Babler. Ich fress einen Besen, wenn der wirklich gewählt wurde! Ich kenn ja so manchen Sozi. Bei denen erntete er großes Kopfschütteln und Parteiaustritte.

    Ich jedenfalls weigere mich, mich an den Wahnsinn zu gewöhnen. Ich betreibe Cocooning und migriere nach innen. Ich hôre mir Weihnachtslieder an, beginne schon mit der Deko, marschiere durch den Schnee, bin gut zu mir und mach mein Zeugs. Die tägliche Propaganda blende ich aus, nie wieder MSM. Stattdessen gebe ich mir regelmäßig die NN/Thomas auf YT. Das ist wenigstens lustig. Anders kann man das alles auch nicht mehr ertragen, um geistig normal zu bleiben….

    • Dausy 28. November 2023 at 5:29Antworten

      Atemwegsvirus..

    • Hasdrubal 28. November 2023 at 6:37Antworten

      @„Nun, die NN ist auch die galoppierende Verdrehung der Werte à la Neusprech aus 1984 – in einem gewissen Medium als “der tägliche Wahnsinn” bezeichnet.“

      Dieses gewisse Medium zitierte gestern schländische Wirtschaftsbosse, die die „grüne Politik“ offen zu kritisieren anfingen – zuerst wird mit Klimagedöns alles unbezahlbar gemacht, dann mit Subventionen beschwichtigt. Die Realität lasse sich nicht „wegsubventionieren“.

      Schade, dass die es nicht viel früher gesagt haben…

      • Peter Ruzsicska 28. November 2023 at 10:59

        … „die“ sagen „es“ immer, wenn sowieso es immer schon längst wurscht (= blunz’n) gewesen war…
        Zur Erfrischung tue der Connaisseur sich wesentlich Gutes, beschreite prächtige Gewäldschaften, nähre sich gut im schlichtesten Umdunste maßhafter Genüglichkeit, desgleichen erbaue sich selbiger fürderhin im Kreise wohltuend schlichter Gemüter schärfsten Verstandes umherzet gelassener Lebbarkeiten erbreitlichend in Gefilden gütiglichster Ereignislosigkeit…

  3. A-w-n-3 27. November 2023 at 21:32Antworten

    Das ist also die Schicksalsgemeinschaft derjenigen, welche durch die Corona Zeit zu einer Gegenöffentlichkeit als Selbstverständnis gekommen sind. Und scheinbar hat sie sich unkritisch (war es nicht ‚kritische Alternative‘?) die Themen von der Politik und den Medien setzen lassen und hinterfragen die Begriffe genauso wenig wie die kritisierten Medien.

    Der Begriff ’new normal‘ scheint lt. Wiki DE und EN aus der Zeit vor Corona zu stammen. Im Englischen scheint er immer wieder mal seit dem ersten Weltkrieg verwendet zu werden, daher eher allgemein. Er wurde während der Coronazeit nur wieder aufgegriffen. Unter Kritik liesst man (DE durch DeepL): ‚Einige Kommentatoren bemängelten die übermäßige Verwendung und den Missbrauch des Begriffs durch die Medien bei der Beschreibung untypischer Situationen oder Verhaltensweisen, wodurch er zu einem Klischee wurde. Soziologische Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass diese Terminologie gesellschaftliche Veränderungen, die in Zeiten großer Störungen, wie der COVID-19-Pandemie, auftreten, nicht angemessen erfasst.‘

    Im deutschsprachigen Bereich sei er 2018/2019 geprägt worden und auch durch die Corona Politik nur neu aufgenommen worden: ‚Neue Normalität“ wurde 2018 durch den österreichischen Sprachphilosophen und Politikwissenschaftler Paul Sailer-Wlasits begrifflich geprägt und im deutschsprachigen Raum in den gesellschaftspolitischen Diskurs eingeführt. In seinen Publikationen kontextualisierte Sailer-Wlasits die Bezeichnung u. a. mit politischem Populismus und mit der 45. US-Administration unter Donald Trump als neuer globaler Normalität. Der deutsche Ökonom und Essayist Hans Martin Esser hat in seinem Essay Die große Klammer – eine Theorie der Normalität 2019 neue Normalität als durch Konsens zu findendes Ergebnis beschrieben, das sich nicht durch exogene Schocks als Krisennormalität konservieren lässt, da Normalität auf menschliche Bequemlichkeit baue.‘

    Hier definiert die ‚Gegenöffentlichkeit‘ einen Begriff als Epoche-bestimmend, ein Begriff der völlig unscharf ist und mit der Verwendung in 1914 über 100 Jahre alt und in verschiedenen Kontexten angewendet wurde. Da denke ich hat die ‚Gegenöffentlichkeit‘ noch nicht den Effekt der Coronazeit auf das eigene Bewusstsein psychologisch verarbeitet, das wäre wahrscheinlich das erste womit eine ‚Neue Gesellschaft für Psychologie‘ (die es seit 1991 geben soll) sich beschäftigen könnte. Oder ist sie speziell an der ‚Neuen Normalität‘ interessiert, weil das einer ‚Neuen…‘ Gesellschaft ‚halt ihr Metier ist‘?

    Man kann da wohl beliebig Phänomene und Tendenzen unter den Begriff ‚New Normal‘ subsumieren, wie das mit ‚der neuen Arbeitswelt‘ auch getan wird. Oder hier ein Stichwort (dort nicht unter ’new normal‘) heute aus GMX: ‚Ampelkoalition einigt sich auf Cannabis-Legalisierung – Kritik von der Union…Es scheint, als halte die Ampel ihre miserable Politik nur noch selbst mit Kiffen aus. Wie sonst sollte man es rechtfertigen, dass immer weniger auf den Jugendschutz geachtet wird?“, so Müller.‘

  4. Gabriele 27. November 2023 at 18:00Antworten

    Jedenfalls hat „die“ Medizin und „die“ Wissenschaft den Bezug zur Wirklichkeit schon seit einigen Jahrzehnten verloren – diese Gefahr wurde immer wieder thematisiert. Zusammen mit dem Internet, war sodann der ideale Nährboden für alles geschaffen, was sich aktuell am erwartbaren Gipfelpunkt befindet.
    Danach aber schlägt das Pendel wieder zur anderen Seite aus – dies wenigstens bleibt zu hoffen…

  5. Stunning Greenhorn 27. November 2023 at 17:36Antworten

    Ist schon bekannt, ob es einen Tagungsband mit Aufsätzen der Referenten geben wird (bei Sodenkamp & Lenz) und ob die Vorträge aufgezeichnet wurden und veröffentlicht werden, wie voriges Jahr (bei Vimeo)?

  6. marrx 27. November 2023 at 17:12Antworten

    es gibt keine „neue normalität“, es gibt nur alten faschismus/korporatismus/feudalismus!
    dieser mist kommt immer wieder und scheitert immer wieder, es ist ein (de)generationenspiel auf zeit.
    wenn wahnsinnige visionen für eine „bessere“ menschheit haben, schickt diese irren präventiv in die verbannung! humanismus statt megalomanie!

  7. Hasdrubal 27. November 2023 at 16:12Antworten

    So hielt Schneider gleich zu Beginn mit Bezug auf Hanna Arendt fest, dass die größte politische Gefahr aktuell jene sei, den Bezug zur Wirklichkeit umfassend zu verlieren.

    Der Bezug zu den Supermärkte-Preisen verbunden mit der Erinnerung an die Preise zum Anfang des Ukrostan-Kriegs reichen für jede Menge Realität. Der Wirtschaftskrieg gegen den Globalen Osten und gegen CO2 (zu 65-96,5% eh natürlichen Ursprungs; dazu bar Klima-Relevanz) sind extrem teuer. Dann sollen wir noch „wehrhaft“ werden und den letzten Cent für Waffen ausgeben, wenn Klimapanik nicht zieht?

  8. Karl Schlosser 27. November 2023 at 16:00Antworten

    Und jetzt? Was tun? Außer Kabarett und Kuchen scheint nicht viel befriedigendes, bei dem „Kongress“ heraus gekommen zu sein?! Die Psychologen haben getanzt, ist man verleitet sarkastisch anzumerken..

    • Fritz Madersbacher 27. November 2023 at 20:15Antworten

      @Karl Schlosser
      27. November 2023 at 16:00
      Sie haben völlig recht, wir brauchen nicht weniger als eine wirklich revolutionäre Bewegung der arbeitenden Menschen, sind aber noch weit entfernt davon. Viel Aufklärung ist noch zu leisten, zu lange schon sind die Ideen der herrschenden Klasse eingesickert und haben vor allem Resignation erzeugt …

      • Hasdrubal 28. November 2023 at 2:48

        Die übrige Welt setzt sich mittlerweile durch, während aus dem Westen immer noch Spinnereien kommen wie „persönliche CO2-Budgets“, von den ich hin und wieder in unabhängigen Medien lese. Selbst im Westen wird es zunehmend aufgegeben, in den Niederlanden und Argentinien etwa. Die westliche Kabale hat verloren; Lobby-Spinnereien wie einen „globalen CO2-Preis“ wird es nie-nie-niemals geben. Höchste Zeit, dass begriffsstutzigere Teile westlicher „Eliten“ es verinnerlichen und mit dem Unfug aufhören.

      • lbrecht torz 28. November 2023 at 12:51

        „wirklich revolutionäre Bewegung der arbeitenden Menschen“

        Leider arbeiten viele dieser Menschen genau dafür, so etwas zu verhindern. Man nennt sie zB „Bullshit-Jobber“. Jeder „Bullshit-Jobber“ hat ein Interesse daran, dass der „Bullshit-Jobber“-Bedarf hoch bleibt, am besten sogar steigt.

        Ich würde das Kriterium „arbeitend“ erweitern auf „Gemeinschaft-, Gemeinwohl- und allgemeine Wohlfahrt -fördernd arbeitende Menschen“ erweitern.

      • ibido 28. November 2023 at 19:33

        @Fritz Madersbacher
        27. November 2023 at 20:15

        Ja, die Ideen der herrschenden Klasse sind eingesickert…
        Ich lese grad „Verhängnisvolle Freundschaft, Wie die USA Europa eroberten“, Werner Rügemer.

        Und ich bin erschüttert, was ich alles nicht wusste!
        Aufgrund des Buches denke ich: käme es zu einer wirklichen Bewegung der abhängig Beschäftigten (@Ibrecht torz: die auch keine Bullshit-Jobs wollen), wird das Kapital mit voller Breitseite dagegen anfahren. Denn für sie geht es um Leben oder Tod. Die Freiheit des Kapitals darf nicht bedroht werden.

        Geschichtlich ist das bereits geschehen, als am Ende des 1. Weltkrieges plötzlich die vorherigen Feinde vereint gegen die Rote Arme kämpften; erfolglos. Ich hoffe, im Buch kommt noch die Erklärung, wie es von der Bildung der Räte („Sowjets“) in den Fabriken, Städten, Ländern – was ja Selbstbestimmung und Mitgestaltung bedeutete und eine Demokratiebewegung war – zu der Diktatur kam.

  9. Michl 27. November 2023 at 15:19Antworten

    Offenbar geht mit dem Verlust des Bezugs zu Gottt, DER Wirklichkeit schlecht hin (Jahwe- „Ich bin der Ich bin“), oder wer es lieber mag der Bezgu zur geistigen Wirklichkeit über kurz oder lang auch der Bezug zur materiellen Wirklichkeit verlorn. oder andders: war es nicht irgendwie Ziel, Jahwe den Vorrang zu nehmen, um alles möglich zu machen, eine neue Normalität zu schaffen? Und die schaffen natürlich diejenigen Kräfte, die mehr Macht haben. Wer sollte sie daran hindern? Und mit welchem Recht?

    • Jan 28. November 2023 at 0:16Antworten

      Das kommt darauf an, wie man Gott versteht – oder welchen Gott man meint!

      Meinen Sie mit Gott unsere Existenzgrundlagen oder Körperfunktionen, die wir wohl nie endgültig verstehen werden, aber doch so, dass Anpassung im evolutionären Sinne möglich ist? Dann müssten Sie ein winziges Sekündlein darüber grübeln, was denn passiert, wenn in 5 Jahren mit dem US-Fracking 30% des weltweiten Öls einbrechen wird, dem Hauptsponsor der NATO.

      Oder meinen Sie mit Gott jenen, der nur durch einen Pfarrer zu Ihnen spricht, dem sie alle heiligen und unheiligen Wünsch erfüllen sollen und der Ihnen dafür sagt, wo Gott wohnt? Das übernehmen Nehammer oder Olaf auch gerne, sofern ein Philantroph sie dafür bezahlt, Sie in die Pfanne zu hauen.

      Oder meinen Sie den einzigen und wahren Gott Kill Bill, der Ihnen befielt: Die tun uns doch nichts, die Piekse! Sie schreiben Ihnen und ihren Kindern und Kindeskindern nur ein schädigendes Protein ins Genom. Sie dürfen ihn untertänigst anbeten, aber nur so lange, bis Ihnen erlaubt wird, sich zwecks Depop ins Fegefeuer zu begeben.

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