Warum die Wagenknechtpartei bereits vor Gründung scheitern könnte

13. September 2023von 13 Minuten Lesezeit

Gerüchte über die Gründung einer Wagenknechtpartei verdichten sich. Da ist es selbstverständlich, dass die Aussagen von Sahra Wagenknecht zu unterschiedlichen Politikbereichen mit besonderer Aufmerksamkeit wahrgenommen werden. Zumal sie sich nach Medienberichten die Erstellung eines politischen Programms selbst vorbehalten hat.

In diesem Artikel soll die These vertreten werden, dass die Wagenknechtpartei an einem Politikbereich scheitern könnte, den Kommentatoren wie Erik Angerer1 bisher nicht auf dem Schirm haben und zwar der Energiepolitik.

Die erste Ausgabe ihrer „Bessere Zeiten – Wagenknechts Wochenschau“ nach der Sommerpause mit dem Titel „Deutsche Industrie vor dem Crash? – Warum die Welt über uns lacht“ erschien am 7. September 2023.2 Darin sind weitreichende Aussagen zu ihrer Energiepolitik zu finden.

Hatte Wagenknecht in der letzten Ausgabe vor der Sommerpause am 13. Juli 2023 noch vorsichtig mit der Kernenergie geliebäugelt3, so präsentiert sie uns nun eine angegrünte Energiepolitik. Das könnte fatale Folgen für ihre Partei haben. Dazu weiter unten mehr.

Energiepreise als Eckpunkt der Wirtschaft

Im ersten Teil der Sendung vom 7. September 2023 beschreibt Wagenknecht völlig zutreffend die voranschreitende Deindustrialisierung Deutschlands und ihre fatalen Folgen. Hauptursache ist die Explosion der Energiepreise. Ein Industriestrompreis wäre keine Alternative, da er nur kurzfristig wirken kann, keine langfristige Sicherheit bietet und deshalb keine Investitionsentscheidungen auslösen kann.

Hauptursache für die hohen Energiepreise in Deutschland ist nach Wagenknecht der Abschied vom russischen Gas. Das ist deshalb so fatal, weil die Regierung Merkel die Grundsatzentscheidungen getroffen hat, Gas als Brückentechnologie zu nutzen, bis wir entweder durch bessere Speicher steten Strom durch Sonne und Wind gewinnen können oder bis wir durch neue innovative Energien unsere Stromerzeugung unabhängig von fossilen Energieträgern machen können, so Wagenknecht. Gas ist inzwischen ein elementarer Rohstoff für viele industrielle Prozesse und der wichtigster Brennstoff, mit dem in Deutschland geheizt wird.

Dem ist aber entgegenzuhalten, dass die große Energiekrise nicht erst mit dem Wirtschaftskrieg gegen Russland im Jahr 2022 begann, sondern einige Jahre früher. Sie war nach Fritz Vahrenholt eine bewusste Entscheidung der Kapitaleliten, unter dem Vorwand des Klimawandels Investitionen in so genannte fossile Energien zurückzufahren. Energie wurde knapp und teuer. Genau das war auch beabsichtigt.

Auch die von Wagenknecht so hochgelobte Regierung Merkel verfolgte diese Strategie, allerdings lange nicht so radikal wie die aktuelle Bundesregierung, die wesentlich von den Grünen Habeck und Baerbock dominiert wird.

Folgen der Liberalisierung der Energiemärkte

Zu dieser merkelschen Politik gäbe es nach Wagenknecht keine Alternative. Kernkraftwerke sind ihrer Meinung nach kein Gamechanger, da die drei in diesem April abgeschalteten Anlagen nur 7% der deutschen Stromerzeugung ausgemacht haben. Allerdings berücksichtigt sie nicht das Prinzip der Merit Order. Nach der Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 1998 wurde Strom zu einem an der Börse handelbaren Gut und somit der Spekulation Tür und Tor geöffnet. Das von der EU auferlegte Merit Order-Prinzip sieht vor, dass Stromproduzenten in der Reihenfolge ihrer Gestehungskosten aufgereiht werden, vom preiswertesten bis zum teuersten Kraftwerk. Hier kommen zunächst die „Erneuerbaren“, weil bei ihnen aufgrund einer politischen Entscheidung die Gestehungskosten schlankweg auf Null gesetzt wurden, dann die Kernkraftwerke, die Braunkohlekraftwerke, die Steinkohlekraftwerke und schließlich die Gaskraftwerke. Das Kraftwerk mit den höchsten Gestehungskosten, das in einer aktuellen Situation gerade noch benötigt wird, bestimmt den Preis. Alle Anbieter, die preiswerter produzieren, können Extraprofite realisieren.

Zwischen den einzelnen Kraftwerksarten existieren große Preissprünge. Das Wiederanfahren der letzten drei Kernkraftwerke kann also bewirken, dass zum Beispiel die besonders teuren Gaskraftwerke nicht mehr benötigt werden und durch die Merit Order in die Reserve geschoben werden. Dadurch allein kann sich unter Umständen der Strompreis halbieren. Das gilt erst recht für den Fall, wenn nicht nur drei, sondern alle sieben Kernkraftwerke wieder angefahren werden, bei denen das technisch noch möglich ist. Freilich kommen beim Endkundenpreis noch zahlreiche Steuern und Abgaben hinzu, so dass sich dieser Effekt dort nicht ganz so stark auswirkt.4

Merit Order, Quelle: Energiedialog #2

Selbstverständlich sind alle diese Kernkraftwerke lastfolgefähig, das heißt, sie können entgegen der Behauptung von Sahra Wagenknecht „leicht hoch und runterfahren, und sich damit den Schwankungen des ‚Ökostroms‘ anpassen“.

Auch Kohlekraftwerke sind für Sahra Wagenknecht keine Alternative, da sie ihr zu „schmutzig“ sind. Allerdings besteht die Möglichkeit, CO2 aus diesen Kraftwerken abzuscheiden, um es dann später in tiefen Gesteinsschichten zu speichern. Dazu gibt es unterschiedliche Technologien. In Island wurde eine Methode entwickelt, dieses CO2 in Basaltgesteine unter dem Meeresboden zu verpressen. Innerhalb von zwei Jahren wird das CO2 in diese Gesteine eingebaut und sie verwandeln sich so in Dolomit. Damit kann nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden, dass das CO2 jemals entweichen kann. Diese Technologie wird seit 2014 angewandt und ist demnach erprobt.5

Das heißt, auch Kohlekraftwerke könnten vollkommen „sauber“ betrieben werden. Allerdings ist CO2-Abscheidung in Deutschland seit 2012 verboten.

Die Grenzen der Erneuerbaren

Die Regierung Merkel hat Gas in der Tat als Brückentechnologie vorgesehen, die so lange genutzt werden soll, bis eine Versorgung ausschließlich durch Solar- und Windenergie möglich ist. Zu diesem Zweck sollten bis 2030 ungefähr 30 Gaskraftwerke gebaut werden. Bekanntlich ist Gas immer die teuerste Energieform, wenn es in Kraftwerken verstromt wird. Der Strompreis wäre also nur dann einigermaßen akzeptabel, wenn diese Kraftwerke nur sehr selten eingesetzt werden müssten, zum Beispiel zur Überbrückung bei Dunkelflauten.

Heute werden pro Jahr in der BRD etwa 500 Terawattstunden Strom hergestellt, davon etwa die Hälfte aus so genannten „erneuerbaren“ Energien. Um den gesamten Primärenergiebedarf auf Strom umzustellen, müssten mindestens 1.500 Terawattstunden produziert werden.6 Das ist mit Photovoltaik und Windenergieanlagen völlig unmöglich. Bereits heute ist die Belastungsgrenze der Bevölkerung und der Natur durch die landschaftszerstörenden Windräder überschritten7. Diese Zahl noch einmal zu versechsfachen wäre völlig absurd. Mal abgesehen davon, dass es hierfür gar nicht genug Wind gibt. Die guten Windstandorte sind bereits besetzt. Das heißt, die Gaskraftwerke müssten sehr häufig eingesetzt werden. Wenn man aber so verfahren würde, wäre der Strom immer noch viel zu teuer. Hinzu kommt: Diese Strategie setzt ganz selbstverständlich darauf, dass wir Gas wieder aus Russland mindestens im Umfang wie vor dem Wirtschaftskrieg gegen dieses Land beziehen können. Aber wie wahrscheinlich ist das überhaupt?

Und wieder Nord Stream

Sahra Wagenknecht forderte die Reparatur von Nordstream. Über den gegenwärtigen Zustand der Nordstreampipelines ist in der Öffentlichkeit nichts weiter bekannt. Experten haben unmittelbar nach den Anschlägen die Meinung vertreten, dass die Röhren noch repariert werden können. Zu diesem Zweck hat Russland Sicherungsmaßnahmen vorgeschlagen, um die Lecks abzudichten und dann das Salzwasser aus den noch intakten Segmenten zu entfernen. Deutschland hat diesen Vorschlag kategorisch zurückgewiesen. Inzwischen sind die Pipelines einschließlich der Verdichterstationen fast ein Jahr lang der korrodierenden Wirkung des Salzwassers ausgesetzt. Ob auch heute noch eine Reparatur möglich ist, muss meiner Meinung nach stark bezweifelt werden.

Angenommen, eine Reparatur von Nordstream wäre möglich, ist es keinesfalls sicher, ob Russland überhaupt noch Gas an Deutschland liefern will. Denn Deutschland hat sich als unzuverlässiger Kunde erweisen und zusammen mit anderen EU-Staaten Russland mehr als 300 Milliarden Euro an Einnahmen aus dem Rohstoffverkauf gestohlen. Bereits in den Jahren vor dem Ukrainekrieg waren die Gasleitungen einer unendlichen Zahl an Schikanen durch die EU ausgesetzt. Gazprom wurde gezwungen, die Leitungen nur zu 50% auszunutzen und das Gas an den Rohstoffbörsen zu verkaufen. Russland hat aber langfristigen Lieferverträgen nur zugestimmt, weil durchschnittlich geringere Erlösen durch stabile und berechenbare Einnahmen kompensiert werden sollten. Diese Vorteile existieren nun nicht mehr. Für Russland gibt es so oder so keinen Grund, sein Gas aus den Jamalfeldern nicht nach China zu verkaufen oder es gleich per LNG auf dem Weltmarkt anzubieten.

Selbst wenn die Nordstreampipelines repariert werden können und wider Erwarten doch noch einmal Gas von Russland nach Deutschland fließen sollte, so kann niemand garantieren, dass die USA diese nicht erneut sprengen werden. Gegen den Willen der USA kann diese Pipeline ganz offensichtlich nicht betrieben werden. Auf dieser unsicheren Energiebasis werden deutsche Konzerne ganz sicher keine langfristigen Investitionsentscheidungen treffen.

Aufschließung deutscher Gasvorkommen

Wir müssen wohl damit rechnen, dass Gas aus Russland auf absehbare Zeit nicht mehr zur Verfügung steht. Sind wir deshalb auf teures LNG-Gas aus den USA angewiesen? Zum Glück nicht. Denn in der norddeutschen Tiefebene lagern große Gasvorkommen, die mittels Fracking gewonnen werden können. Bei einer neuen Frackingmethode müssen keine Chemikalien, sondern nur noch Wasser und Sand in die tiefen, gasführende Schichten eingebracht werden. Fracking kann also auch umweltschonend betrieben werden.8 Bezeichnenderweise erwähnt Sahra Wagenknecht diese neue Methode mit keinen Wort sondern befeuert regelmäßig das Narrativ vom umweltschädlichen Fracking.

Freilich wäre auch dieses Erdgas vor allem zum Heizen von Privathaushalten und für eine industrielle Wärmerzeugung bestimmt. Eine Stromerzeugung mit Gas in großem Umfang wäre immer noch zu teuer.

Was Sahra Wagenknecht vorschlägt, ist eine angegrünte Energiepolitik etwa auf Merkelniveau. Sie wäre zugegebenermaßen etwas weniger radikal als die der heutigen Bundesregierung unter Habeck, aber nicht grundlegend anders. Sahra Wagenknecht befürwortet den Atom- und den Kohleausstieg. Sie will Gas nur als Brückentechnologie nutzen, bis die Energieversorgung ausschließlich aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen mittels besseren Stromspeichern oder durch ominöse neue innovative Energieformen möglich ist.

Dieses Programm ist im Kern irreal. Weder ist mit nennenswerten Gasbezügen aus Russland zu rechnen noch sind „bessere Stromspeicher“ oder „neue innovative Energieformen“ – sozusagen die fünfte Grundkraft der Natur – irgendwo in Sicht. Die einzige CO2-freie Energieform mit genügend hoher Energiedichte für ein Industrieland ist und bleibt die Kernenergie.9 Darüber hinaus hat sie offenbar nichts gegen die Verwandlung von Deutschland in einen einzigen Windpark einzuwenden, völlig ungeachtet der Tatsache, dass hierdurch Natur und Landschaft irreparabel geschädigt werden.

Eine sinnvolle Energiepolitik

Eine tatsächlich progressive Energiepolitik würde auf folgenden Säulen basieren:

Kurzfristig:

  • Wiederanfahren der sieben Kernkraftwerke, bei denen es noch möglich ist und Bau neuer Kernkraftwerke. Forschung an neuen inhärent sicheren Reaktortechnologien wie dem Dual-Fluid-Reaktor.
  • Nutzung der Kohlekraftwerke mit CO2-Abscheidung als Brückentechnologie, bis genügend Kernkraftwerke zur Verfügung stehen.
  • Eigene Gasförderung in der Norddeutschen Tiefebene mittels umweltfreundlicher Frackingtechnologie
  • Aufhebung von Heizungszwangsgesetz und Verbrennerverbot

Mittelfristig:

  • Bau neuer, inhärent sicherer Kernkraftwerke wie Thorium-Hochtemperaturreaktoren oder Dual-Fluid-Reaktoren zur Bereitstellung von Industriewärme und der Produktion von künstlichen Kohlenwasserstoffen, mit denen der Verbrennungsmotor CO2-Neutral betrieben werden kann.
  • Modifizierung des Erneuerbare-Energiengesetzes dahingehend, dass neue Windkraftanlagen nicht mehr gefördert werden. Abbau der landschaftszerstörenden Windräder, wenn ihre Förderung endet.

Durch diese Maßnahmen wird das CO2-Paradigma nicht infrage gestellt. Allerdings wäre es ein anderer Pfad zur Dekarbonisierung, der gerade nicht zur Verarmung großer Teile der Bevölkerung führt, sondern zu steigendem Wohlstand. Die Grünen könnten hier perfekt vorgeführt werden, denn durch ihre fast sichere Opposition gegen diese Maßnahmen würde offensichtlich werden, dass es ihnen weniger um Klimaschutz, sondern primär um eben diese Verarmung geht.

Rund 70% der Bevölkerung10 sind inzwischen für die Kernenergie. Es ist mir völlig unverständlich, dass Sarah Wagenknecht diese Mehrheit nicht als Schub für ihre Partei nutzen will. Außerdem würde eine starke antigrüne Rhetorik und Polemik von großen Bevölkerungsteilen sicherlich goutiert werden.

Fazit

Die Klimaerzählung ist gegenwärtig das zentrale Narrativ zur Rechtfertigung der Verarmung großer Bevölkerungsschichten. Deshalb ist die Energiepolitik das zentrale Politikfeld überhaupt. Ohne solide, realistische Vorschläge in diesem Bereich hängen auch alle anderen Politikfelder in der Luft.

Die AfD als Hauptkonkurrent der Wagenknechtpartei wird nicht zögern, ihre Schwächen in diesem Bereich gnadenlos auszunutzen. Dies ist umso eher möglich, weil sie am 1. September 2023 ein 10-Punkte-Programm vorgelegt hat, das unter anderem das Wiederanfahren von Kernkraftwerken, den Bau neuer Kernkraftwerke, die völlige Beendigung des Erneuerbare-Energiengesetzes, sowie die Aufhebung des Habeckschen Heizungszwangsgesetzes und des Verbrennerverbotes vorsieht.11

Diese sinnvollen Forderungen sind freilich gekoppelt mit einer schrecklichen Sozialpolitik. So fordert die AfD ebenfalls im oben genannten 10-Punkte-Programm Zwangsarbeit für alle Hartz-IV-Bezieher, was unvermeidlich auf Kosten der regulär Beschäftigten gehen muss. Zudem gibt es ja noch allgemeine Forderung der AfD nach Kürzung von Hartz IV auf 250 Euro, wobei die Wohnkosten nicht mehr übernommen werden sollen. Die Folge wäre eine Verelendung großer Bevölkerungsschichten, nicht nur der Hartz-IV-Bezieher.

Wir bekommen vermutlich eine linkspopulistische Partei mit einer angegrünten Energiepolitik kombiniert mit einer – hoffentlich – progressiven Sozialpolitik.

Andererseits haben wir eine rechtspopulistische Partei mit einer sinnvollen Energiepolitik, aber dafür einer schrecklichen, eiskalt neoliberalen Sozialpolitik.

Eine Partei, die eine sinnvolle Energiepolitik mit einer progressiven Sozialpolitik zusammenbringt, ist nach wie vor nicht in Sicht. Die herrschende Klasse wird sich die Hände reiben.

Da bleibt nur zu hoffen, dass die von Wagenknecht am 7. September 2023 getroffenen Aussagen noch nicht das letzte Wort im Bereich der Energiepolitik ihrer Partei sind. Sie sollte sich in diesem Bereich dringend von Experten beraten lassen, zum Beispiel von Professor Vahrenholt.

Dabei gab es in der Vergangenheit eine solche Partei bereits. Das war die SPD in den 50er bis 70er Jahre. Diese Partei – besonders die SPD Hessen – war ausgesprochen industriefreundlich, sorgte aber gleichzeitig dafür, dass die Arbeiter ein großes Stück vom Kuchen abbekamen haben.

Referenzen

1 Erik Angerer: Gründung der Wagenknecht-Partei offenbar fix, TKP, 12.09.2023, im Internet: https://tkp.at/2023/09/12/gruendung-der-wagenknecht-partei-offenbar-fix/, abgerufen am 12.09.2023

2 Sahra Wagenknecht: Deutsche Industrie vor dem Crash? – Warum die Welt über uns lacht, YouTube, 07.09.2023, im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=x4ms74GOJq8., abgerufen am 12.09.2023

3 Sahra Wagenknecht: Sommer-Spezial: Ihr fragt. Sahra Wagenknecht antwortet – Teil II, YouTube, 13.07.2023, im Internet https://www.youtube.com/watch?v=CGCXvUXaFeU&t=653s, ab 11:00 Min, abgerufen am 12.09.2023

4 Energiedialog #2: Wieso die Strompreise in Deutschland steigen, steigen und steigen!, YouTube, 21.03.2022, im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=rwpKNhrcWyI, abgerufen am 12.09.2023

5 Fritz Vahrenholt: Die große Energiekrise und wie wir sie bewältigen können, München 2023, S. 83ff

6 Energieinfo: Energiewende-Entscheider-Grundnahrung: Energieflussbild Deutschland der AGEB, YouTube, 11.09.2023, im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=j5B7KD569KY, abgerufen am 12.09.2023

7 NIUS: Im Schatten der Windräder, YouTube, 08.09.2023, im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=rUu9yxMwF7A, abgerufen am 12.09.2023

8 Vahrenholt 2023, a.a.O., S. 73

9 Auch ich habe lange Jahre das linke Anti-AKW-Dogma nicht in Frage gestellt. Inzwischen bin ich jedoch zu der Schlussfolgerung gelangt, dass fast alle Anti-Atom-Argumente falsch sind. Das kann ich hier aus Platzgründen nicht erläutern, aber diese Argumente wurden in einem Artikel zusammengefasst, auf den ich verweisen kann: Jan Müller: Alternativen zum Great Reset, Freier Funke, 16.06.2021, im Internet: https://backup.freielinke.net/redaktion-fl/2021/06/alternativen-zum-great-reset, abgerufen am 12.09.2023

10 Vgl. Vahrenholt 2023, a.a.O., S. 105. Forsa hat ähnliche Zahlen erhoben, vgl. Tech for Future, 17.04.2023, im Internet: https://www.tech-for-future.de/atomkraft-umfrage/, abgerufen am 12.09.2023

11 So würden wir Deutschland besser machen! – Presseerklärung AfD-Fraktion, YouTube, 01.09.2023, im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=zIwvyAwyRW0, abgerufen am 12.09.2023. Als Text: https://afdbundestag.de/10-punkte-fuer-deutschland/, abgerufen am 12.09.2023

Axel Hindemith, Public domain, via Wikimedia Commons

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Jan Müller, geboren 1971, ist Soziologe und lebt in einer Stadt in Hessen.


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30 Kommentare

  1. […] Warum die Wagenknechtpartei bereits vor Gründung scheitern könnte […]

  2. Jurgen 14. September 2023 at 11:07Antworten

    Der Zeithorizont für neue lokale Parteien ist bis 2025..2030. Danach wird die Bundesrepublik in die EU abgewickelt worden sein. Das Parteiensystem steht in Relation zum Bund und Bundesregierung als alliiertes Konstrukt. Der Bund verwaltet die Flüchtlinge in deutschen Ländern seit nach WK2 bis heute und wird alle Flüchtlinge ohne Staatsbürgerschaft in die EU überführen, entweder über die Geheimverträge hinter EU-Führerschein oder EU-Pass.
    Für alle diese Leute ist dann die Freigabe zur völkerrechtlichen Neuaufstellung verloren (diesen Leuten wurde dann der deutsche Boden enteignet).
    Die völkerrechtliche Neuaufstellung kann nur lokal in den Ortsgemeinden stattfinden, da nur noch jede einzelne Ortsgemeinde über das Hoheitsrecht in ihren Gemeindegrenzen verfügt. Es gibt kein übergeordnetes Hoheitsrecht der Bundesländer mehr, kein Inland, keine Außengrenze. Und der Bundesrat dürfte Gesetze nicht mehr ratifizieren und diese Leute machen sich strafbar, bereits seit längerer Zeit!

    • Rosa 14. September 2023 at 15:26Antworten

      Und, in punkto Aufrichtigkeit, wäre Hans-Georg Maaßen zu trauen?

  3. Rosa 14. September 2023 at 10:12Antworten

    Wagenknecht hat sich im Bundestag in der C-Zeit bei wesentlichen Abstimmungen (Infektionsschutzgesetz etc) regelmäßig ihrer Stimme enthalten bzw war gerade dann abwesend.

    Ich würde sie nicht zwar für eine Erfüllungsgehilfin für den abgehobenen Block der Ampelparteien halten. ABER, würde Wagenknecht im Falle von Regierungsmitverantwortung wirklich im Sinne der Bevölkerung agieren, FÜR die Bürger auftreten?

    • Jurgen 14. September 2023 at 11:28Antworten

      Wagenknecht ist ein Schauspieler im Gängelsystem. Von diesen Politikanten-Schauspielern sagt Ihnen niemand die Wahrheit, was wirklich los ist. Die im alliierten Parteiensystem oben stehen sind alle gekauft.

      • Johanna 14. September 2023 at 11:53

        Ja, ich denke auch die von der AfD…

      • Jurgen 14. September 2023 at 13:22

        @Johanna

        Genau! Es ist eine einzige Schmierenkomödie aller Parteien um viele ungültige Gesetze (Umsatzsteuergesetz, Einkommensteuergesetz, etc.), die durch Irreführung (keine Hoheitsrechte der Bundesländer, Finanzämter sind nur mehr NGOs, Bund wird abgewickelt) immer weiter geführt werden, solange die in deutschen Gebieten Lebenden noch weiter das Schauspiel bezahlen, d.h. einem Vertrag weiter zustimmen (Abgabe der Steuererklärung, Gang zur Wahl) und alles brav zahlen. Modern Shakespeare at its best.

      • Rosa 14. September 2023 at 15:20

        Was halten Sie von Oskar Lafontaine?

  4. SDMS 14. September 2023 at 8:57Antworten

    Das aufgewärmte SED-Programm der Wagenknecht Partei hat mich erschaudern lassen. Schade, Chance vertan.

  5. […] Jan Müller – […]

  6. Johanna 14. September 2023 at 7:03Antworten

    Spannender Artikel, danke. Tja, Wagenknecht und AfD sollten sich verbinden. Sie haben ja eine große Schnittmenge. Leider aber nehmen sie sich gegenseitig die Wähler weg und was eine ganz große Partei wäre, die das Ruder in letzter Sekunde noch herumreißen könnte, wird nun zerteilt und so verkleinert, dass die Einheitspartei der oft korrupten und teils schwer geisteskranken Marionetten ihr Werk vollenden kann. Aber es ist wahrscheinlich eh schon zu spät. Daher Plan B: Auswandern… noch geht das, aber auch nicht mehr lang.

    • I.B. 14. September 2023 at 10:13Antworten

      Wie das Beste aus zwei Welten funktioniert, sieht man bei uns in Österreich.

      • Johanna 14. September 2023 at 10:58

        Schwarze und Grüne sind keine zwei Welten. Die einen sind die versnobten Sprossen der neureichen Bauernfamilien…

      • I.B. 14. September 2023 at 11:12

        @ Johanna

        Das offizielle Programm der ÖVP und der Grünen waren einmal sehr wohl zwei Welten.
        Ich kenne genug Familien, wo die Kinder anders politisch gepolt sind als die Eltern und auch untereinander. Ob jemand aus einer reichen Familie stammt oder eine Wagenknecht wohlhabend ist (wie bereits jemand bemängelte), muss nicht automatisch etwas mit einer sozialen Einstellung zu tun haben. Viele ehemalige Grünwähler sind enttäuscht, weil die Grünen früher eben etwas anderes dargestellt haben als heute. Oder halten Sie diese ehemaligen Grünwähler alle für verblödet?

      • Johanna 14. September 2023 at 11:33

        Nein, das habe ich nicht gesagt.

  7. Hasdrubal 14. September 2023 at 3:15Antworten

    Wenn man bereits Fritz Vahrenholt zitiert – dieser brachte gestern in TE den Artikel „Wissenschaft mit neuen Erkenntnissen zu globaler Erwärmung – BRICS-Staaten lehnen CO2-Politik total ab“. Ähnlich wie öfter in TKP wird über Erkenntnisse berichtet, es gebe andere Klima-Faktoren als CO2 – mit Zitaten wie:

    „… Decarbonisierungs-Politik wird von den BRICS-Staaten rundweg abgelehnt. EU und USA sind damit auf dem teuersten Irrweg der Geschichte. …“

    Nicht so sehr ein Irrweg wie grenzenlose Korruption – das alles wird bewußt durchgezogen. Wenn Frau Wagenknecht gerne über „Salonlinke“ spottet, kann sie doch massiv die größte Abzocke der Weltgeschichte kritisieren; alles auf Kosten arbeitender Bevölkerung für Oligarchen-Gewinne – dann kommt es auf jeden Fall in die Medien.

    TKP berichtete vom Gipfel, die Staaten hätten sich auf eine CO2-Reduktion in ferner Zukunft geeinigt – das schreibt Vahrenholt in TE anders:

    „… Die USA und einige europäische Staaten haben beim G20-Gipfel in Indien vom 9. bis 10. September 2023 versucht, andere Staaten wie China, Indien, Russland, Saudi Arabien und Brasilien dazu zu bewegen, einer CO2-Reduktion von 60 Prozent bis 2035 zuzustimmen. Der Versuch scheiterte, da keiner der BRICS-Staaten dem Westen folgte. …“

    Der indische Energieminister argumentierte, die notwendigen Akkus würden die Kosten von Wind- und Solarstrom fast verfünffachen. China verkündete, keine Kohlekraftwerke ersetzen zu wollen, wenn dies nicht wirtschaftlich sei. Das Land wolle weitere Kohlekraftwerke bauen und das einstige Ziel des CO2-Emissionsmaximums 2030 lässt China einfach fallen.
    Im Jahr 2022 wurden in China neue Kohlekraftwerke mit Gesamtleistung von 106.000 MW genehmigt – in der ersten Hälfte 2023 weitere 52.000 MW (Schland hat insgesamt 35.000 MW). Derzeit werden in China 136.000 MW aus Kohle gebaut.

    Vahrenholt rechnet nach, dass das deutsche Wärmepumpengesetz eine Tonne CO2 für… 12.500 EUR Kosten einsparen würde (und nein, es ist mE kein Irrweg, sondern Förderung der Wärmepumpen-Herstellung, die zufällig kürzlich an eine US-Firma verkauft wurde – das kann Frau Wagenknecht gerne vorbringen).

    Aktuelle weltweite CO2-Erzeugung laut einer Grafik: China 30,4% (im Jahr 2030 um 35%), USA 13,6%, Indien 7,7%, EU 7,5%; darunter Schland 2% – ungefähr 1,2% im Jahr 2030. Wenn es 2030 noch ein Schland überhaupt gibt.

  8. Andreas Triebel 13. September 2023 at 20:50Antworten

    Was soll die technizistische Argumentation? Das Schicksal einer Wagenknecht- Partei hängt sicher nicht vom Pro odewr Contra für Atomkraft ab. Dierse Debatte vernebelt nut die entscheidende Frage: Entsteht nur eine reformistische Partei wie die SPD vor dreißig Jahren?
    Können wir dem heraufgezogenen Faschismus mit Reformismus begegnen?

  9. Link,Udo 13. September 2023 at 19:00Antworten

    Die Verabschiedung von der sozialen Marktwirtschaft, in der das absolut existentiellste Gut einer Gesellschaft- die Energie- nicht mehr den ökonomischen Gesetzen von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, sondern der Staat über zahlreiche , z. T. neu auferlegte Steuern ,Gebühren ,Abgaben und …..einerseits die fossile Energieträger benachteiligt, andererseits ideologisch favorisierte künstlich begünstigt, erfolgte bereits vor beinahe einem viertel jahrhundert, genau im Jahr 2000 mit dem EEG-Gesetz der Regierung Schröder /Fischer !

    Mit der Energiehoheit bestimme ich primär über die Produktionsmittel und wir sind täglich Zeuge von planwirtschaftlichem Aktionismus, die sich ergebenden Verwefungen zu kompensieren zu versuchen.

  10. Ökologe 13. September 2023 at 18:49Antworten

    Sehr seltsamer Beitrag auf TPK. Aber ok, Energiepolitik ist schwierig. Wer jedoch Fracking und Atomkraft befürwortet, der weckt bei mir keinerlei Sympathien. Die Kernkraft ist unsicher und die teuerste (da steuergeldsubventionierte) Energieform. Es sollte sich herum gesprochen haben, dass es um regionale bzw. dezentrale (Energieerzeugungs-)Lösungen gehen muss und nicht wieder um grossindustrielle Projekte (mit ungeklärter Endlagerung). Siehe dazu auch das Buch “DER ATOM STAAT”.
    Wer Fracking befürwortet, sollte mal einen Ausflug in die vergifteten Fracking-Gegenden in die USA machen. Ersatzweise gibt es zu diesem Theme einige sehr interessante Dokus. Hier zu nur einem problematischen Aspekt der Frackingindustrie:
    https://taz.de/Umweltdesaster-in-USA/!5702587/

    • Jan Müller 14. September 2023 at 18:18Antworten

      Das Enlagerproblem ist nicht unlösbar, Endlager werden noch nicht einmal benötigt. Der so genannte Atommüll kann in schnellen Brütern, wie dem russischen BN-800 auch noch genutzt werden. Auch wurde bei der Kernenergie im Unterschied zu den “Erneuerbaren” niemals der Betrieb subventioniert. Wie ich geschrieben habe, ist die Kernenergie die preiswerteste Energieform. Details zu grünen Anti-Atom-.Argumenten siehe hier:
      https://backup.freielinke.net/redaktion-fl/2021/06/alternativen-zum-great-reset

      Ich habe auch geschrieben, dass Fracking nicht per se umweltschädlich betrieben werden muss. Das ist auch ein grüner Mythos, der zu unserer Verarmung beiträgt. Die Landschaft und die Natur werden durch Windräder viel stärker zerstört als das Fracking jemals tun könnte. Es ist bezeichnend, dass sich Grüne und angebliche “Umweltschützer” daran nicht stören.

      “Regionale bzw. dezentrale (Energieerzeugungs-)Lösungen” bedeutet faktisch, dass sich einige Landwirte, die rein zufällig geignete Flächen haben, dumm und dusselig verdienen, während die Mehrheit drauf zahlen muss.

  11. wr 13. September 2023 at 18:41Antworten

    Wagenknecht … der weibliche Pendant zu Kubicki … (also auch gekauft und somit Marionette).

  12. PALLA Manfred 13. September 2023 at 17:49Antworten

    @ AUTOR et al. – vorab – ICH war im MittelAlter (meinem) zur „Deutschen Einheit“ (1990) sog. „KofferTräger“ in der dt. Politik !!! – daher „mein“ logischer Spruch: – > „Die SIEGER-Mächte (WK II) haben den Deutschen die Einheit NICHT geschenkt – folglich KERN-Kraft aus FRANCE und „Gerd“-GAS aus OST (plus USA-LNG z. Z.) !!! – denn unter JELZIN waren ja die „Anglo-armeeri-khasarischen“ ZeitGenossen in Russland „sehr aktiv“, aber halt nur bis PUTIN antrat !?!

    Nebenbein laufen in Frank-„arm“ (!?!) genau „56“ Reaktoren bei gut „62“ Mio. Einwohnern und stellen damit für West-Europa den Grossteil der GRUND-Last zur Verfügung !!! – in den USA produzieren dagegen NUR „92“ Meiler „Den SAFT“, und das bei gut „330“ Mio. Verbrauchern !!!

    . . . und wg. „SAHRAs Partei“ nur ein kleiner Hinweis: – > in „2017“ stürzte die PvdA (quasi „Holland-SPD“) von vormals ca. „25“ Prozent auf „5,7“ ab (auch Prozent / 38 zu 9 Sitze) < !!! – wahrscheinlich „WELT-Rekord“ im „AB-Kacken“ ?!?!? – neben „Leipziger Allerlei“ (EinTopfGericht) gibt’s auch „Partei-filziges Einerlei“ ;-)

    • Jan Müller 13. September 2023 at 19:56Antworten

      Die Antwort ist einfach: In den Vereinigten Staaten warem 54 Kernkraftwerke mit 93 Reaktorblöcken und einer installierten Nettogesamtleistung von 95,835 GW am Netz. Die Kernenergie hatte in den USA im Jahr 2018 einen Anteil von 19 Prozent an der Gesamtstromerzeugung. Der Rest wurde von konventionellen Kraftwerken erzeugt.
      In Frankreich hat die Kernenergie regelmäßig einen Anteil von weit mehr als 80% der gesamten Stromerzeugung.

      Nachzulesen etwa hier: https://app.electricitymaps.com/zone/FR

  13. Jan 13. September 2023 at 17:13Antworten

    „Sie war nach Fritz Vahrenholt eine bewusste Entscheidung der Kapitaleliten, unter dem Vorwand des Klimawandels Investitionen in so genannte fossile Energien zurückzufahren. Energie wurde knapp und teuer. Genau das war auch beabsichtigt.“

    Diese Behauptung ist einfach falsch! Das schreibt jemand, der die Prozesse nicht über Jahre verfolgt hat.

    Die Fakten sind so, dass die geologischen Umstände der Öl- und Gasförderung vermehrten Aufwand erzeugt haben, die nicht durch steigende Preise an die Märkte durchgereicht werden konnten. In Folge sind Verluste entstanden, die Finanziers haben such zurückgezogen, zB aus dem US-Fracking (das aus meiner Sicht immer zu hoch bewertet wurde).

    Diese Zusammenhänge sind seit den 70ern erwartet worden.

    Es will aber keiner wissen, weil a) es auf einem endlichen Planeten unendliche Vorräte an Ressourcen geben müsse und b) weil die Märkte jeden, aber auch absolut jeden Preis für Öl zahlen würden und könnten und c) weil diese Forschung auch einmal Gelder von moralisch inakzeptablen Personen erhalten hat – das Kontaktschuldargument auf der Kritikerseite. Deshalb müsse es noch Unmengen einfachst zu förderndes Öl in Österreich geben! Frage: Warum macht dann niemand Nehammer darauf aufmerksam?

    Wer sich die letzten Jahrzehnte angeschaut hat, wie die jeweiligen nationalen Förderungen zurückgegangen sind – durchaus im Einklang mit den Erwartungen – zweifelt nicht an tatsächlichen Rückgängen.

    Es gibt noch Öl für eine weitere Industrielle Revolution. Es ist nur das billig zu fördernde Öl schon weg. Ein Beispiel: Um ein Barrel Öl aus kanadischen Ölsanden zu holen, sagt man, brauche man dieselbe Energie, die ein Barrel Öl enthält. So kann man keine billige Energie gewinnen!

    So läuft es überall bis auf ein paar Spots, um die sich jetzt die Kriege drehen. Und wie Deutschland zeigt, funktioniert Solar und Wind einfach nicht.

    Es ist aber keineswegs so, dass eine Partei, die sich der Politik Helmut Kohls verschreibt, einfach so die Politik der letzten 5 Jahre rückgängig machen könnte. Weder kann der Energiebedarf maßgeblich nuklear gedeckt werden, noch kann man Putin während eines WK3 um Gas bitten, noch können die USA oder Katar genug Gas oder Öl liefern – weil sie es nicht haben oder es bilateral versprochen wurde.

    Den Deutschen bliebe während des Krieges Braunkohle, aber die macht jenseits von CO2 wirklich eine Umweltsauerei!

    • Jan Müller 13. September 2023 at 19:01Antworten

      Du widersprichst dir selbst. Einerseits behauptest du, dass die großen Konzerne die Exploration eingestellt hätten, weil die „geologischen Umstände der Öl- und Gasförderung vermehrten Aufwand erzeugt haben, die nicht durch steigende Preise an die Märkte durchgereicht werden“ Weiter unten schreibst du, dass „die Märkte jeden, aber auch absolut jeden Preis für Öl zahlen würden und könnten.“ Was denn nun?

  14. Hasdrubal 13. September 2023 at 15:39Antworten

    „Allerdings besteht die Möglichkeit, CO2 aus diesen Kraftwerken abzuscheiden, um es dann später in tiefen Gesteinsschichten zu speichern.“

    Wozu solche teure Verfahren, wenn das Klima kaum von CO2 abhängt (sondern vor allem von der Sonne), dafür CO2 für höhere landwirtschaftliche Erträge sorgt? Man muss nur den Mut aufbringen, es offen lautstark zu sagen. Egal, was Greta und ÖRR erzählen mögen.

    Den verheerenden Wirtschaftskrieg gegen Russland zu beenden, wäre dennoch nicht verkehrt.

  15. Stunning Greenhorn 13. September 2023 at 15:34Antworten

    Ich bin auch hier Laie und mag mich irren, aber die wohlbegründeten Standpunkte von Mausfeld und Mies, um nur zwei Beispiele zu nennen, haben mich davon überzeugt, dass man das vergangene Jahrhundert mit Erfolg verwendet hat, um das Konzept der Partei zum Papiertiger umzubauen. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass Parteien ausgedient haben und ein Konzept ersonnen werden muss, das die Erfahrungen der Vergangenheit berücksichtigt. „Funktioniert nicht, also mehr vom Gleichen!“ ist eine der geistigen Verirrungen, die uns in die heutige Situation gebracht haben.

    • Hasdrubal 13. September 2023 at 16:09Antworten

      Wichtig wird bereits, wenn jemand mit medialer Beachtung einige Gedanken in die Öffentlichkeit bringt. Was Deeskalation mit Russland angeht – UncutNews bringt heute den Artikel „Zelensky droht unverhohlen damit, Europa zu destabilisieren, wenn der Waffenzufluss eingeschränkt wird“ – demnach würden die Millionen Ukros im Westen für Terror sorgen.
      Wenn das so läuft, wäre ein schnelles Ende selbst mit Schrecken im Interesse westlicher Länder (statt Schrecken ohne Ende…) – umso mehr müsste man Waffen und Kohle sofort abstellen, damit Putin sich mit all dem Terror rumplagen darf, sollte er das Ukrostan komplett besetzen. Oder Putin und Morawiecki, wenn Polen sich Lemberg holt.

    • wilhelm18373 13. September 2023 at 17:01Antworten

      Die erste Aufgabe der Parteien ist, das System des Parlamentarismus zu erhalten und zu festigen, denn nur im Parlamentarismus haben sie überhaupt eine Existenzberechtigung. In einer echten Demokratie wären sie völlig überflüssig, weil die Menschen dann ihre eigenen Angelegenheiten in ihrem jeweiligen Interesse selbst regeln würden. Damit das niemals möglich wird, verteidigen alle Parteien die freiheitlich demokratische Grundordnung, also die strukturelle Antidemokratie.
      https://wilhelm18373.wordpress.com/2021/08/31/der-parteien-staat/

      • Karl Schlosser 14. September 2023 at 7:52

        „Das System des Parlamentarismus erhalten“! Richtig; genau darum geht es! Man könnte auch sagen, die „bürgerliche Diktatur“, die Herrschaft einer absoluten Minderheit über den zahlenmäßig überwiegenden Teil der Bevölkerung erhalten!!!

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