
Immunität durch Impfung oder Infektion mit Coronaviren – was wirkt besser?
Im Moment gibt es bei der Corona Krise zwei spannende Entwicklungen: Einerseits die laufend veröffentlichten neuen Ergebnisse über Immunität durch ein starkes Immunsystem oder frühere Infektionen mit den vier gewöhnlichen Corona-Erkältungsviren und andererseits die Bemühungen zur Entwicklung eines Impfstoffes. Die Frage ist nun, welche die bessere oder die sicherere Immunität ist.
Die Antwort ist recht einfach: Immunität ist Immunität, egal woher sie kommt. Sie ist definiert als Freiheit von Krankheit bei Infektion durch Viren oder andere Pathogene. Man kann nicht „symptomlos krank“ sein, wie das manchmal geschrieben oder gesagt wird. Treten bei einer Infektion keine Anzeichen einer Krankheit auf, so ist man immun. Egal aus welchem Grund.
Wie Immunität entsteht
Das Immunsystem verhindert permanent, dass man erkrankt, egal ob im Körper eine Krebszelle unschädlich gemacht werden muss, ein schädliches Bakterium oder ein Virus abgewehrt werden müssen. Das Immunsystem kann auch zwischen schädlich und unschädlich bei Bakterien unterscheiden, was zum Beispiel ein Antibiotikum nicht kann, denn es vernichtet auch solche Bakterien, die wir zum Leben brauchen.
Viren und andere Schädlinge werden möglichst früh, also schon in der Nase oder im Mund vernichtet. Das erledigen zum Beispiel die in den Schleimhäuten beheimateten IgA Antikörper, die uns sozusagen angeboren sind. Auch T-Zellen helfen dabei, sobald das Virus weiter vordringt. Die zerstörten Virentrümmer oder anderen Fremdkörper, werden von den Macrophagen eingefangen und entsorgt.
- Kabelka, Dietmar (Autor)
Ist die gewöhnliche, angeborene Immunabwehr erfolgreich, so passiert weiter nichts.
Reicht das aber nicht, weil entweder die Abwehr zu schwach ist, oder man sehr viele Viren gleichzeitig abbekommen hat, beginnt das Immunsystem maßgeschneiderte T-Zellen zu produzieren, die einerseits das Virus und damit befallene Zellen attackieren und andererseits – falls nötig – die Produktion von Antikörpern anstoßen. Für letzteres sind die T-Helferzellen zuständig, die sich auch Kennzeichen des Eindringlings „merken“ und abspeichern können.
Bleibt die Immunität erhalten?
Bei den Coronaviren wissen wir mittlerweile, dass die spezifischen Antikörper bereits nach relativ kurzer Zeit zu verschwinden beginnen. Die ersten Patienten aus Wuhan haben durchwegs die Antikörper mittlerweile verloren. Die Erhaltung ist aber nicht nötig, da der Körper sie jederzeit wieder erzeugen kann.
Chinesische Studien berichteten schon im März, dass die Bildung von Antikörpern stark vom Krankheitsverlauf abhängt. Je schwerer der Verlauf, desto mehr Antikörper bildet Körper um die Viren loszuwerden.
Eine Immunität durch Antikörper ist also nicht dauerhaft. Aber die T-Zellen, und vor allem die T-Helferzellen, die über alle nötigen Informationen zur Produktion von Antikörpern und Killerzellen besitzen, wurden auch jetzt noch nach 17 Jahren bei den Patienten nachgewiesen, die 2003 an SARS-1 erkrankt waren. Und diese T-Zellen erkennen auch SARS-Cov-2 und sorgen für eine entsprechende Immunabwehr.
Allerdings – es gibt doch noch eine Einschränkung, die aber gleichermaßen für Immunität durch Impfung und Infektion gilt: Ein schwaches Immunsystem wird dennoch eine zumindest leichte Symptome zulassen, ist es stark und mit allen Rohstoffen (Eiweiß und Vitamine) versorgt, dann verläuft die Infektion symptomlos.
Die Immunität durch eine Impfung
Die Impfung macht im Grunde genau das gleiche wie eine Infektion. Es werden Viren oder deren Bestandteile in den Körper eingeschleust und der Körper soll seine für das Virus maßgeschneiderten Antikörper und T–Zellen produzieren. Ganz genauso wie bei einer Infektion.
Jeder medizinische Eingriff inklusive einer Impfung gilt laut Gesetz als Körperverletzung, darum ist Zustimmung (deshalb muss im Spital meist so viele Formulare unterschreiben) des Patienten erforderlich. Und da die Impfung eine vorsätzliche Verletzung eines Gesunden ist, im Gegensatz zur Behandlung eines Erkrankten, werden auch besonders hohe Maßstäbe an die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfungen angelegt.
Ein Impfzwang ist deshalb insbesondere dann abzulehnen, wenn dadurch auch bereits immune Menschen betroffen wären, wie das gerade jetzt beim SARS-Cov-2 der Fall wäre. Nebenwirkungen können nicht nur durch das eingeimpfte Virus entstehen, sondern auch durch die anderen Bestandteile der Impfdosis. Meist enthält der Impfstoff noch ein Verstärkungsmittel (Adjuvans) das eine Immunreaktion des Körpers garantieren soll. Welche Impfstoffe derzeit entwickelt werden, haben wir hier berichtet.
Im Sommer 2009 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Schweinegrippe zur Pandemie erklärt. Es wurde ähnlich wie jetzt möglichst rasch ein Impfstoff gegen das H1N1-Virus entwickelt. Um schnell möglichst viele Impfdosen erzeugen zu können, mischte der britische Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (GSK) seinem Impfstoff Pandemrix einen Wirkverstärker bei. Dadurch konnte weniger Wirkstoff auf mehr Menschen verteilt werden.
In Finnland und Schweden wurden damit Massenimpfungen durchgeführt, die in seltenen Fällen schwere Nebenwirkungen erzeugten, von denen besonders Kinder betroffen waren. In mehreren Studien wurde schließlich konstatiert, dass der Zusammenhang zwischen Pandemrix und der Nebenwirkung Narkolepsie wahrscheinlich kausal sei.
Bereits damals kritisierten Mediziner und Wissenschafter, dass die Sicherheitsstandards zugunsten einer schnelleren Produktion heruntergesetzt wurden. Im Juli 2020 hat die EU die einschränkenden Regelungen für gentechnische Objekte ausgesetzt, damit die Pharmafirmen ihre brandneuen Gentechnik-Impfstoffe rascher marktreif machen können.
Impfung für einen Großteil der Bevölkerung überflüssig
Wir haben also gesehen, dass die Immunität durch Impfung und Infektion gleichwertig ist. Aber es geht noch weiter. Mittlerweile wissen wir durch immer mehr Studien, dass auch die Infektion mit den gewöhnlichen Erkältungs-Coronaviren Immunität gegen SARS-Cov-2 erzeugen. Und in Südostasien gibt es noch 100 andere SARS-ähnliche Viren, die ebenfalls für Immunität sorgen. Insbesondere bei Kindern kommt das häufig vor.
Eine Impfung all dieser Personen ist nicht nur unnötig und nutzlos, sondern ist auch unethisch. Sie werden damit ohne dass ein Nutzen für sie selbst oder die Gesellschaft entsteht, einer Gefahr von Nebenwirkungen ausgesetzt.
Aber es gibt auch noch andere Probleme mit der Impfung. Sie wirkt wahrscheinlich zumindest bei einigen Risikogruppen nicht oder nur sehr eingeschränkt. Zumindest für die Fettleibigen hat sagen Adipositasforscher, dass Impfungen nicht oder nur eingeschränkt funktionieren:
“Wird es bei Übergewichtigen noch funktionieren? Unsere Vorhersage ist nein.”
sagt Raz Shaikh, ein Associate Professor für Ernährung an der University of North Carolina-Chapel Hill. Adipöse und Übergewichtige sind eine der größten Risikogruppen.
Fettleibigkeit reduziert Wirksamkeit von Corona-Impfstoff – Nutzen bei Risikogruppen fraglich
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Bild: Pixabay