Lipid-Nanopartikel als aktive Bio-Schnittstellen

9. November 2025von 6,9 Minuten Lesezeit

Lipid-Nanopartikel sind der Trägerstoff zur schnellen Verteilung der Spike-Proteine im Körper. Ihr Verhalten ist unvorhersagbar, das Schadpotenzial jedoch enorm.

In einem früheren Artikel haben Falko Seger und Maria Gutschi ihren ersten Preprint „Complexity, unpredictability and safety challenges of lipidnanoparticles“ vorgestellt. Darin wurden die Entwicklung der derzeit verwendeten Lipid-Nanopartikel(LNP)-Formulierungen von ihren konzeptionellen Ursprüngen bis zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen multidisziplinär nachgezeichnet und analysiert.

Eine neue Forschungsarbeit von  Falko Seger, L. Maria Gutschi und Stephanie Seneff  mit dem TitelLipid Nanoparticles as Active Biointerfaces: From Membrane Interaction to Systemic Dysregulation“ (Lipid-Nanopartikel als aktive Bio-Schnittstellen: Von der Membraninteraktion zur systemischen Dysregulation) wurde nun in Preprints veröffentlicht. Hier eine Text dazu von Falko Seger.

Vorbemerkung

Dieser Artikel wurde nach Beratung, Diskussion und Zustimmung aller drei Autoren zur Veröffentlichung freigegeben und wurde von Falko Seger verfasst. Sämtliche Folien sind unter BioRender erstellt und haben eine akademische Open Access CC BY 4.0 Lizensierung.

Einleitung

Man kann sich mRNA-Impfstoffe, wie den gegen COVID-19, als ein Postpaket vorstellen: Die mRNA ist der Inhalt, also die Bauanleitung für ein Protein, und die Lipidnanopartikel, kurz LNPs, sind die Verpackung. Bisher nahm man an, dass die LNPs nur als passive Träger dienen. Sie schützen die mRNA und helfen, sie in die Zellen zu bringen. Unser Beitrag legt jedoch nahe, basierend auf den begrenzten Hinweisen, die LNPs als bioaktive Substanz identifizieren, dass LNPs weit mehr sind. Sie sind aktive Akteure, die direkt mit Zellmembranen interagieren und dort Störungen hervorrufen können, selbst ohne mRNA-Inhalt. Im Fall der COVID-19-Injektionen handelt es sich um modifizierte RNA, modRNA, oder, noch präziser betrachtet, um modifizierte RNA-ähnliche Strukturen.

Wir stellen die Hypothese auf, dass Lipidnanopartikel als aktives System zelluläre Signalwege beeinflussen können, indem sie eine starke Entzündungskaskade auslösen und wichtige Signalpfade stören. Das Spike-Protein, das wir dennoch als hochtoxisch einstufen, betrachten wir als sekundäre Folge, die das pathogene, also krankheitserregende, Verhalten der LNPs verstärkt. Diese Hypothese wird aus der Perspektive der Zellmembran in einem hypothesenbasierten Überblick diskutiert.

Der Kern unserer Hypothese: Die Zellmembran

Um unsere Hypothese zu verstehen, sollte man zunächst auf einen wahrscheinlich am meisten unterschätzten Aspekt der Zell- und Molekularbiologie eingehen. Zellen sind keine passiven dreidimensionalen Behälter, in denen „irgendetwas linear abläuft“ und ein paar Komponenten biochemische Prozesse durchführen. Jede eukaryotische Zelle ist ein intelligentes Entscheidungssystem, das sich in höherer Ordnung mit anderen Zellen organisiert, Gewebematerial für einzelne Schichten jedes Organs produziert und eigene Abwehrmechanismen gegen Bedrohungen enthält. Dieses Entscheidungssystem beginnt bereits an der Zelloberfläche, also an der Zellmembran, der Phospholipid-Doppelschicht, die im Folgenden als pD abgekürzt wird.

Man sollte sich diese Doppelschicht nicht als starre Struktur vorstellen, sondern als ein Phospholipid-Mosaik, das allein durch den Sättigungsgrad der einzelnen Lipide seine Fließfähigkeit und Durchlässigkeit annehmen und verändern kann. Sie enthält spezifische funktionelle Proteine und Ionenkanäle, die in der pD verankert und durch spezielle Mikrodomainen, also Untereinheiten mit einer bestimmten Lipidorganisation, organisiert sind.

Figure 2

Entscheidend ist hier, dass sowohl der homöostatische, also ausgewogene, Zustand einer einzelnen Zelle direkt benachbarte Zellen beeinflussen kann als auch umgekehrt. Da LNPs eine inhärent nichtlineare (stochastische oder wahrscheinlichkeitsgetriebene) Verteilung und Transfektionsrate für verschiedene Zelltypen aufweisen (insbesondere für solche mit stark gekrümmter Membranoberfläche, was erklärt, warum sie bevorzugt Makrophagen transfizieren), kann man allein aus diesem Umstand bereits auf eine systemische Störung schließen.

 

Unsere Hypothese: L-DMD (Lipid-Nanoparticle-Driven Membrane Dysfunction)

Die LNPs interagieren mit der Zelloberfläche und lösen eine Reaktionskette aus. Alles beginnt mit dem Phosphatidylinositol-Zyklus, auch PI-Zyklus genannt. Dieses System organisiert die Zellmembran und steuert den Molekülverkehr innerhalb der Zelle, ähnlich einem Ampelsystem für Organellen, Signaltransduktion, also die Weiterleitung von Signalen über Membranproteine und Ionenkanäle, und die Koordination der pH-Umlagerung bei endozytotischen Prozessen. Wenn LNPs die Membran stören, etwa durch ihre ionisierbaren Lipide oder Hilfslipide wie DSPC, entsteht Chaos.

Figure 3

 

Die Membran wird durchlässig oder die Signale (Figure 3) geraten durcheinander. Das führt zu Entzündungen, oxidativem Stress, vergleichbar mit Rost in der Zelle, und zu Problemen im Energiehaushalt und in der Entgiftung. Dies löst Kettenreaktionen in Signalwegen wie NF-κB, dem Entzündungsschalter, den MAPKs, den Stressmanagern, dem JAK-STAT-System, dem Immunübermittler, und mTOR, dem Wachstumsregulator, aus. Selbst ohne mRNA können LNPs Zellen stressen, die Genexpression verändern, nicht durch Mutation, sondern durch geänderte Expressionsraten und -dauern, und das Zellgleichgewicht langfristig kippen, etwa durch Exosomen, die die Störung weitergeben.

Was die Daten zeigen

Wir fassen folgende Fakten aus Studien zusammen, hauptsächlich aus Tierversuchen und aus Kent et al., die als einzige Beobachtungen am Menschen gemacht haben. Durch verschiedene Mechanismen haben LNPs eine unvorhersehbare Biodistribution. Sie reichern sich aufgrund ihrer bioaktiven Eigenschaften in Organen wie Lymphknoten, Leber und Herz an, verursachen Entzündungen und schwächen Schutzsysteme wie die Peroxisomen-Proliferator-aktivierten Rezeptoren, PPAR, und die Cytochrom-P450-Enzyme, CYP450. Diese Proteine regulieren die Genexpression beziehungsweise den Abbau von Medikamenten und Toxinen. Geschlecht und Alter spielen dabei eine Rolle. Es gibt Hinweise darauf, dass „leere“ LNPs besonders bioaktiv sind, indem sie die Regulation von Immunzellen umprogrammieren, was sogar transgenerationale Folgen haben kann, und dass Verunreinigungen enthalten sein können, die die Situation verschärfen.

Darüber hinaus zeigen verschiedene Analysen mit Omics-Methoden, bei denen Veränderungen in Transkriptions- und Proteinprofilen auf zellulärer Ebene erfasst werden, sowohl in vitro als auch in vivo, also in Tieren und Menschen, deutliche Veränderungen mit leeren LNPs und oder direkten modRNA-Injektionen. Diese Daten bilden einen entscheidenden Ausgangspunkt für unsere Hypothese, da sie unsere Argumentation unterstützen.

Diskussion und Schlussfolgerung – was wir tun und was nicht

Wir haben uns streng an Poppers Prinzip der Belegbarkeit gehalten, um unsere Aussagen zu untermauern.

Diese Technologie ist nicht so harmlos, wie oft behauptet wird, und hätte nicht als passiv eingestuft werden dürfen. Das war unserer Meinung nach selbsterklärend. Wir diskutieren verschiedene Aspekte, in denen die bioaktiven Eigenschaften von LNPs langfristige Auswirkungen haben könnten und diffuse, langanhaltende Effekte wie Allergien, Thrombosen oder Immunprobleme erklären könnten.

Da wir keine Originaldaten liefern, sondern Zusammenfassungen, bieten wir biologisch plausible Überlegungen an, die wir offen als solche kennzeichnen. Dennoch sind wir der Ansicht, dass unsere Hypothese überprüft und widerlegt werden muss, bevor eine weitere breite Anwendung der LNP-Plattform verantwortet werden kann.

Als die modRNA-LNP-Impfstoffe erstmals unter Notfallregelungen zugelassen wurden, wurden die LNPs, insbesondere die ionisierbaren Lipide wie ALC-0315 bei Pfizer BioNTech und SM-102 bei Moderna, als neuartige Adjuvanzien eingestuft. Diese Einstufung bedeutete, dass sie analog zu einfachen Formulierungshilfsstoffen, wie Kochsalz oder Talkum in niedermolekularen Arzneimitteln, behandelt und somit von pharmakologischen Charakterisierungen, einschließlich Studien zu Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung, sowie von vollständigen toxikologischen und kanzerogenen Bewertungen ausgenommen wurden. Unsere Arbeit zeigt, dass die funktionellen Aktivitäten der LNPs nicht mit der Bezeichnung „inaktiver Bestandteil“ vereinbar sind.

Darüber hinaus gehen diese Effekte über rein immunologische Wirkungen hinaus. Daher sollten toxikologische Charakterisierungen, pharmakokinetische und pharmakodynamische Studien, Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sowie langfristige Studien zur Eliminierung und Akkumulation von LNPs durchgeführt werden, um wissenschaftliche und regulatorische Verantwortung wiederherzustellen und die Patientensicherheit zu gewährleisten.


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wider. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Falko Seger und Luz Maria Gutschi sind unabhängige Wissenschaftler.


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8 Kommentare

  1. Nurmalso 10. November 2025 um 0:08 Uhr - Antworten

    Na primaaa. LNP’s setzen sich in den Organen fest und rufen Entzündungen hervor. Also altert ja alles sehr schnell. Gibt es denn i.welche Marker im Blut nachzuweisen, die auf Antikörper gegen LNP’s schließen lassen könnten ??? Oder sind diese Marker kaum nachweisbar ?
    Wenn diese LNP’s also einen beachtlichen Störindikator darstellen, muss ich sagen, laufen die mRNA-Impflingen noch immer alle so ziemlich gesund herum.

    • Genervter Buerger 10. November 2025 um 1:07 Uhr - Antworten

      Kaum nachweisbar. Es existieren keine ausreichenden Methodiken. Der Ansatz von Balcorta et al. (SPARKLE) scheint der erste zu sein, der dieses Problem halbwegs adressieren könnte. Das problem hierbei: Selbst wenn die LNPs sich nicht dauerhaft festsetzen und geklärt werden, sind die Zellschäden permanent und intrazellulärer Natur. Darum sind wir der Überzeugung, dass es nicht zwingend messbare/ auffällige Blutwerte geben muss, da dies subtile Störungen sind.

      Und einige Lipide, so vermuten wir, werden sich in der Zellmembran reorganisieren, so dass die interne und externe Kommunikation gestört ist. Insbesondere, was Signalweiterleitung (MAPk, mTORC, JAK/STAT, RHO, WNT, etc.), elektrische Reizweiterleitung und Rezeptorreaktion auf äußere Stimuli angeht.

      Liebe grüße, einer der Autoren, der sich gerade ein wenig ärgert, dass wir noch ein paar (vermutlich durch unsere 6 Runden internes Review eingeschlichen) Fehler im Referenzwerk ausbügeln müssen. V2 ist in Arbeit.

    • Genervter Buerger 10. November 2025 um 1:09 Uhr - Antworten

      Was Ihre Kritik angeht, dass „die Impflinge noch gesund rumlaufen“: Wir begründen dies plausibel, da es kompensatorische Mechanismen dafür intrazellulär gibt, die dämpfen, maskieren und kumulativ mehr und mehr Schaden anrichten werden. Ähnlich, wie vernarbtes Herzgewäbe/ geschädigte Kardiomyozyten.

    • Jan 10. November 2025 um 19:53 Uhr - Antworten

      „laufen die mRNA-Impflingen noch immer alle so ziemlich gesund herum“

      Statistisch gesehen, ja!

      Ich kenne keinen, der nichts hätte. Es ist halt nicht immer so klar zuzuordnen. Bhakdi hatte gesagt: Die Leute haben sich 20 Jahre ihrer Lebenserwartung weggespritzt.

      • Genervter Buerger 10. November 2025 um 21:24 Uhr

        Exakt. Und epigenetische Veränderungen mit transgenerationalen Folgen, sind leider absolut nicht auszuschließen. Eher im Gegenteil. Es gibt klare Hinweise auf gestörte CD34+ hämatopoetische Stammzellexpansion. Und in Vivo Beweise mit leeren LNPs (sehr gutes Mausmodell, die Frage bleibt natürlich auf die Übertragbarkeit) :-(

  2. Genervter Buerger 9. November 2025 um 22:35 Uhr - Antworten

    Es sind noch ein paar Kinderkrankheiten in den Referenzen, was bei dem Umfang an Quellenwerk wohl nicht verwundert. Wir werden eine V2 bald hochladen. (Ich denke es werden so round about 4 – 10 Korrekturen auf den ersten Blick.

  3. Glass Steagall Act 9. November 2025 um 19:44 Uhr - Antworten

    Ohne dass man sich in die Tiefen der Molekularbiologie hinein arbeitet, kann man schnell erkennen, dass mit diesen Spritzen kaskadenartige und multiple Schädigungen im menschlichen Körper entstehen, die kaum noch kontrolliert werden können! Auch von Florian Schillings Analysen her war erkennbar, eine Ursache verursacht die nächste und die nächste und das ohne Ende! Man darf so eine Substanz niemals in den Körper lassen, geschweige denn auch noch mehrmals! Wie schon an anderer Stelle gesagt, dieses Zeugs ist eine Massenvernichtungswaffe! Man weiß nie, wann sie im Körper aktiv wird und zuschlägt! So ein Zeugs gehört sofort für immer verboten!

    Die Verursacher wußten davon, also muss man davon ausgehen, es war ihre pure Absicht Menschen zu schädigen! Man musste nur die Menschen dazu bringen, dass sie das Zeugs freiwillig nehmen! Und das wurde mit Angst, Fehlinformation und freiwilligen Helfern umgesetzt!

  4. ME 9. November 2025 um 19:31 Uhr - Antworten

    Ich möchte hinweisen, dass die LNP auch in weiteren Arzneimitteln Anwendung finden! Besonders beunruhigend : in Trixeo von Astra. Die Patienten inhalieren das „Gift“, (DSPC) die Fa. Sagt uns, wie genial die Formel sei.
    Nur zur Vollständigkeit, weil wir uns auf Impfstoffe

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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