Ideologisierung statt schulischer Bildung – eine Metarezension

Ein niedersächsischer Gymnasial- bzw. Realschullehrer hat unter dem Pseudonym ‚Hauke Arach‘ im Anderwelt Verlag ein sehr informatives und lesenswertes Buch publiziert, das die amtlichen Phrasen über schulische Bildung entlarvt. Die Ideologie des transatlantischen “Wertewestens” gesteuert durch das Finanz- und Großkapital ist überall federführend in den zugelassenen Schulbüchern. Schüler werden verdummt und dazu abgerichtet, unkritisch zu bleiben. Man ahnte all das schon, aber bei H.A. wird es konkret und lebendig belegt durch Schulbücher zur Geschichte und Politik sowie zur Biologie und Erdkunde.

Avant propos

Muß heutzutage jemand, der als Lehrer eine kritische Meinung äußern will, unter einem Pseudonym schreiben? Ja, leider, denn wir leben seit ein paar Jahren nicht mehr in einem funktionierenden Rechtsstaat. Die Geschehnisse etwa an deutschen und österreichischen Universitäten (Teil 1 und Teil 2) und Ämtern zeigen, daß selbst hohe Angestellte und Beamte, die sich mit guten Gründen in Wort und Schrift gegen die Regierungspolitik stellen, entweder entlassen oder suspendiert werden und obendrein unter irgendwelchen faulen Anschuldigungen sogar kriminalisiert werden können. Konträre Meinungen können also fatale Folgen haben, wie es sonst nur in Diktaturen bezeugt ist.

Selbst Hauptschullehrer wagen es nicht, sich öffentlich kritisch zu äußern. Norbert Häring läßt auf seinem Blog einen solchen Lehrer sich ausjammern. Die Situation, wie dort für die Grundschule geschildert, ist wirklich absolut desolat. Ähnliches hatte man schon oft vernommen. Nur, es werden fast immer die falschen Schlüsse gezogen, denn Reförmchen bringen es nicht, bzw. machen es noch schlimmer. Ein Kommentator (“triple-delta”) auf apolut (das jenen Artikel wiedergibt) bringt es klar auf den Punkt:

“Warum schreibt dieser Lehrer nicht, dass der Niedergang des deutschen Bildungssystem genau so geplant ist wie der wirtschaftliche Niedergang Deutschlands? […] Die Lehrer wundern sich, dass die Schüler immer dümmer werden, aber dass sie Teil des Problems sind, kommt ihnen nicht in den Sinn. Warum nicht? Weil sie keine Ahnung über die Aufgabe des Staates und damit seiner Einrichtungen wie dem Bildungssystem haben. Die Herrschenden wollen keine selbst denkenden und umfassend gebildeten Menschen. Deshalb werden seit über 30 Jahren pausenlos Bildungsreformen durchgeführt. Die Didaktik wird so verbogen, dass kein Schüler damit etwas Anwendbares lernen kann. […]”

Schule ist eben nicht mehr der Ort, wo Bildungsgeschehen wirkungsvoll entstehen kann. Eine Reihe von Eingriffen in das System Schule haben im letzten Vierteljahrhundert dahin geführt. Die der Schule anvertrauten Kinder sollen für die Zukunft der Neuen Normalität vorbereitet werden – ganz nach der Devise “Mensch, lern das und frag nicht!” Und das ist auch genau der Buchtitel Hauke Arachs. Die Neue Normalität erfordert Unterwerfung und den unbedingten Glauben, daß der Staat stets genau das Nötige und Richtige tut. Höchstens rhetorisch sind Zweifel zulässig, um sie dann ein für allemal beiseite zu wischen.

Frühere Rezensionen und ein Interview

Es gibt bereits eine Mini-Verlagsrezension und zwei durchweg positive Rezensionen über dieses Buch, die eine mehr lakonisch, die andere mehr ausschweifend. Und da ist noch ein Interview mit H.A. Eigentlich ist so fast alles gesagt. Doch ist dieses Buch für Eltern und betroffene Jugendliche wichtig genug, um nochmals beworben zu werden und einiges in den Fokus zu rücken. Auch gerade deshalb, weil sich an den drei Themen Geschichte/Politik, Masernimpfung und Klimawandel, wie von Hauke Arach angerissen, viele zusätzliche Recherchemöglichkeiten sich dem Leser oder dem Lehrer auftun.

0. Peter Hasienko als Herausgeber schrieb am 16. Oktober 2023: “Hauke Arach hat in seinem kleinen Werk ‚Mensch, lern das und frag nicht‘ Beispiele zusammengetragen, die das ganze Ausmaß der Indoktrination aufzeigen. So gibt er Eltern und Großeltern Argumente in die Hand, qualifiziert gegen die Bildungspolitik und ihre Inhalte Protest einzulegen”.

1. Michael Meyen hatte am 23. November eine Kurzrezension geschrieben und zur Person des Autors angedeutet: “Ein Lehrer, mehr als drei Jahrzehnte im Dienst, der öffentlich gefragt hat, was das mit der Maskenpflicht in Schulen soll, und der oben ohne unterrichtet hat. Disziplinarverfahren, Krankschreibung, Ruhestand (vorzeitig, wenn das Bild nicht täuscht), Prozess.” Wie ein solcher Prozeß in Niedersachsen (und nicht nur dort) in der Regel ausgehen muß, sieht man an dem Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover vom 3. August 2023 im ähnlich gelagerten Falle einer beamteten Lehrerin an einer Realschule (Az.: 13 A 6536/21): Entlassung war rechtens.

Zur wissenschaftlichen Tugend meint Meyen en passant: “Hauke Arach schafft es längst nicht immer, Distanz zu wahren. Er setzt Ausrufezeichen und macht klar, wo er politisch steht. So etwas darf ein Wissenschaftler nicht, der auf Werturteilsfreiheit besteht und deshalb wenigstens so tun muss, als ob er über allen Dingen schwebt.” Das sehe ich etwas anders: Gibt es denn eine werturteilsfreie Erzählung geschichtlicher Vorgänge? In der DDR war es üblich, den Klassenstandpunkt einzunehmen, also den der Arbeiterklasse. Der Klassenfeind in der BRD übernahm “werturteilsfrei” im Wesentlichen den Standpunkt des Großen Kapitals und erwartete selbiges für sein Personal mit öffentlichem Amt.

Und das hatte für die Gesellschaftswissenschaften unmittelbaren Einfluß auf Fragestellungen und Resultate. Insbesondere war für wenigstens vier Jahrzehnte Antikommunismus eine selbstverständliche Tugend unter dem Dach der Werturteilsfreiheit. Über den Dingen zu schweben, war immer eine Flucht aus der Verantwortung und nie gut.

Seit vier Jahren ist das stillschweigende Repertoire erwarteter ideologischer Grundhaltungen im öffentlichen Dienst immens angewachsen. Wenn die Regierung Experten handverlesen aus dem Wissenschaftsbereich ernennt für die gerade brennend gemachten Themen, so ist eine konsequente Opposition zu falschen Expertenaussagen schädlich für die weitere Karriere und gesellschaftliche Reputation: Das Ende der Illusion freier Wissenschaft und Forschung ist gekommen.

Rein wissenschaftlich gesehen ordnet Meyen die Analysen von H.A. in die Werke von Rainer Mausfeld (zur Demokratie) und von Matthias Burchardt (zur Bildung) ein. OK, jeder ist eingeladen, sich seinen Erfahrungsschatz akademisch zu vertiefen. Das mindert nicht die Bedeutung des “kleinen Werkes” von H.A., das mit großer Sachkenntnis die Fehlleistungen der Schulbücher durch Verdichtung in ein Zusammenwirken bringt, so daß ein getreues Bild der intendierten Indoktrination entsteht, wo die Bilder in Bezug auf unsere Erfahrungswelt auf dem Kopfe zu stehen scheinen. Jeder Lebenserfahrene – auch ohne Vertrautheit mit dem theoretischen Überbau – kann es unmittelbar (be)greifbar wahrnehmen.

2. Markus Fiedler hat dann am 8. Dezember 2023 ausführlich zu der Thematik von H.A. Stellung bezogen. Fiedler ist Lehrer mit den Fächern Musik und Biologie und unterrichtet inzwischen an einer allgemeinbildenden Schule. Bekannt wurde er durch seine investigativen “Wikihausen” Beiträge. Zur Schulsituation tut er kund: “Das Stimmungsbild dazu von den Fachkollegen aus anderen Lehrfächern war einheitlich: Es ist alles noch viel schlimmer. Das staatliche Schulsystem sei geradezu mit ideologisch eingeordneter Literatur überschwemmt, so dass der uninformierte Lehrer im Zweifel die Schüler ungewollt der Indoktrination aussetzt, wenn er diese Literatur verwendet.” In der Tat haben ihm viele Lehrerkollegen ihre Einschätzungen vermittelt.

Sein offenbar strikt antikommunistischer Standpunkt zur Politik ist unnötig und nicht der meine, aber das beeinträchtigt nicht die sonstigen schulfachlichen Kommentare. Er hebt hervor, daß H.A. viele Hintergrundinfos liefert, die für manche neu sind, und schließt hier, daß dem betrachteten Schulbuch die Gegenüberstellung verschiedener Positionen fehlt, Teilaspekte ausgelassen sind und die Schüler in eine ganz bestimmte Richtung gedrängt werden.

Beim Thema Biologie und Klima, kommt Fiedler richtig in Fahrt, denn schon am 9. Juli 2022 hat er selbst ein Schulbuch aus dem Cornelsen Verlag auseinandergenommen, welches zu Impfungen und zu CoViD-19 wissenschaftlich gesehen blühenden Ursinn verbreitete. Zum Klima ist es nicht anders: Er erinnert z.B. daran, daß es zwar global zwischen Temperatur und CO2-Gehalt der Luft eine Wechselwirkung gibt, aber die Klimageschichte zeigt, daß die Erwärmung der Weltmeere einem erhöhten CO2-Gehalt um ein paar Jahrhunderte vorausläuft.

Sein völlig richtiges Fazit zu dem Buch von H.A. lautet “Das vorliegende Werk ist kurzweilig zu lesen”. Und das ist wichtig, wenn man Eltern erreichen will, denn die haben fast nie Langeweile.

Der bescheidene Wohlstand vieler Eltern als Zukunftssicherung für ihre Kinder wird gerade von der Regierung ver(sc)holzt und geha(be)ckt.

3. Udo Brandes interviewte am 27. Dezember 2023 H.A. für die NachDenkSeiten unter dem Motto “Fördern unsere Schulen den demokratischen Geist?”. Auf die Frage “Was müsste Ihrer Meinung nach an deutschen Schulen bzw. im deutschen Bildungssystem verändert werden? Und wie könnte dies erreicht werden?” antwortete H.A.: “Das Wichtigste wäre, dass sich die Behörden aus der inhaltlichen Gestaltung des Unterrichts heraushalten. Mit Lehrplänen, Curricula und Schulbuchzulassungen regieren die Behörden tief in den Unterricht hinein.”

Schön und gut, nur verkennt das die Absicht der Behörden: Es soll so sein. Daher bedeutet dieses “Wichtigste”, daß man erst eine Revolution bräuchte, um das System zu stürzen. Angesichts der global herrschenden Machtverhältnisse findet jedoch eine Revolution in Deutschland wohl nicht statt, wie schon vor ein paar Jahren der Philosoph Byung-Chul Han meinte. Die “smarte” Macht hat allerdings 2020 ihre Maske verloren. So muß man weiterhin unmaskiert gegen diese perverse Politik gegenan agieren und schreiben.

Aufbau des Buches von H.A.

H.A. hat die vier Schulbücher ‚Geschichte und Geschehen 5/6 [d.h. 9./10. Schuljahr] (Klett)‘, Mensch & Politik, Sekundarstufe I, Politik – Wirtschaft Niedersachsen (Westermann), ‚Bioskop 9/10 Gymnasium Niedersachsen‘ (Westermann) und Terra, Erdkunde 3 Gymnasium (Klett) einer unerschrockenen und gründlichen pointierten Analyse unterzogen. Zum gelegentlichen diachronen Vergleich werden frühere Schulbücher (rund 10 bis 30 Jahre alt) herangezogen.

Selbst ein solch punktueller Vergleich hat eine starke Aussagekraft. Das war auch so bei einem Vergleich der Mathematikprüfung 2016 für den (erweiterten) mittleren Schulabschluss in Berlin und Brandenburg mit der Realabschlussprüfung 1976 Mathematik in Baden-Württemberg, wie er von einem Autorenkollektiv bestehend aus zwei Hochschullehrern, zwei Gymnasiallehrern und einer Fachhochschuldozentin in der FAZ publiziert wurde.

Wenn man die angeschnittenen Themen bedenkt, ist der Hauptbezugspunkt für H.A. eigentlich der Krieg – entweder gegen andere Staaten oder nach innen gerichtet gegen Teile der Bevölkerung. Da ist es kein Zufall, wenn Indoktrination im Fokus steht. Denn an der geschichtlichen Aufarbeitung von Kriegen ist Propaganda und Zensur an vorderster Front stehend zu sehen. Nie wird mehr gelogen von staatlicher Seite als während eines Krieges.

Wir sind (noch) in der glücklichen Lage, daß wir als Alternativen “Feindsender” im Internet sehen und “Feindpublikationen” lesen können, ohne daß es uns erginge wie jener weiter unten erwähnten Vierergruppe vor rund 81 Jahren. So wird es auf Anti-Spiegel wohl schon ein Interview von Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Putin zu sehen oder zu lesen sein. [Hier auf TKP natürlich auch – den Teaser hier und das Interview kommt selbstverständlich morgen.] Auf jenem Kanal von Thomas Röper kann man auch (ins Deutsche übersetzte) Reden von Putin finden. Oder man liest Röpers Buch ‚Putins Plan‚, wo längere Passagen aus jenen Reden zitiert sind.

Schüler müssen mit alternativen Medien umgehen können und auch dort nicht alles für bare Münze nehmen. Aber ohne jegliches ‚altera pars audiatur‘ bliebe man schlichtweg ohne Erkenntnis und frei von Bildung – wie im traurigen Falle jener Ungebildeter, die nicht nur an den ihnen eingetrichterten Glaubensgrundsätzen dauerhaft, sondern auch auf der Straße temporär kleben bleiben.

Krieg, Terror und Ausbeutung

Um die Fazite des Abschnitt 1 und 4 des Buches von H.A. stichwortartig vorwegzunehmen: “Kapitalismus findet in unseren Geschichtsbüchern nicht statt” (S. 97) und “Unser Schulbuch vermittelt den Schülern bestenfalls ein normatives Bild, nicht die realen wirtschaftlich-politischen Verhältnisse. Damit verbirgt es die wahren Interessen, Machtstrukturen und Entwicklungen und präsentiert eine Form der Indoktrination im Interesse des Kapitals” (S. 162). Ja, so ist es. Und die Lektüre wird den Leser überzeugen.

Den Schüler zu einem gläubigen Bürger zu formen, ist in keinem Fach (außer Religion) der Bildungsauftrag der Schule. Denn wie heißt es doch ganz offiziell und halb gegendert in Niedersachsen: “Um zu einem umfassenden historischen Urteil zu kommen, müssen Schülerinnen und Schüler lernen, Multiperspektivität und Kontroversität historischer Prozesse und ihrer Akteure wahrzunehmen.” Diese vollmundigen und doch leeren Phrasen sind typisch für die Präambeln kompetenzorientierter Lehrpläne.

Wenn ein Krieg historisch betrachtet wird, müßten demnach die verschiedenen Perspektiven der Kriegsparteien ohne Framing dargestellt werden und die Vorgeschichte des Konflikts nachgezeichnet und kontrovers diskutiert werden. Wie heißt es z.B. in einem Kommentar (von “Wolfgang >60”): “Der Satz ‚Putins Angriffskrieg auf die Ukraine‘ ist ein Schlüsselsatz, der in keinem Bericht fehlen darf, um die zu Grunde liegende Narration abzusichern: Der Beginn des Ukraine-Konflikts wird damit auf den Zeitpunkt des Einmarsches russischer Truppen festgelegt, alle vor diesem Zeitpunkt liegenden, eigentlichen Ursachen und deren Verursacher werden dadurch als irrelevant ausgeblendet und kommen gar nicht erst ins Bewusstsein.” Wenn zum aktuellen Stellvertreterkrieg der NATO/EU gegen Rußland auf dem Restgebiet der Ukraine, der Lehrer die Schüler fragen würde, welche Sorgen und Interessen da eigentlich aus russischer Sicht bestehen und warum Rußland diese militärische Operation begann, dann drohte dem Lehrer Suspendierung und fast sicher eine Anklage wegen “Billigung eines Angriffskrieges”. Im Krieg muß man nichts verstehen, sondern nur gehorchen.

Das heißt, Multiperspektivität und Kontroversität sind nicht mehr im nötigen Maße möglich. Denn “wir” sind laut einer (immer noch) amtierenden Außenministerin angeblich “im Krieg gegen Rußland”. Krieg ist Krieg und dennoch gibt es sprachlich zwei Sorten von Kriegen: Der eine ist der “Verteidigungskrieg”, wie er stets vom Wertewesten geführt wird (auch seinerzeit im Hindukusch) und der andere ist der “Angriffskrieg”, wie er stets von Staaten geführt wird, die sich nicht dem transatlantischen Bündnis und den Interessen der U.S.A. unterwerfen.

Was Terror als Mordanschläge auf einzelne Personen betrifft, ist niemals der Terror gemeint, den der Staat gelegentlich bei Bedarf durch Geheimdienste ausüben läßt. Typischerweise sind solche Anschläge oft als Selbstmord (z.B. in der Badewanne) oder Unfall (etwa durch Fallschirmversagen) perfekt getarnt, damit keine große Ermittlung in Gang gesetzt wird. Stets muß die Frage im Raum stehen: Cui bono? Sollte da eventuell jemand beseitigt werden, der zuviel wußte oder zuviel vorhatte?

Der Terror der RAF ging gegen wichtige Persönlichkeiten des Staates. An manchen Schulen wird das Thema Terror anhand von solchen Beispielen gerne und oberflächlich aufgegriffen, ohne die nötige Vorbereitung entlang der Zeitachse. So findet sich in dem untersuchten Schulbuch die Darstellung der RAF-Morde; siehe den Unterabschnitt 1.6 bei H.A. Drei “Generationen” von RAF-Tätern werden präsentiert. H.A. nimmt Bezug auf das Buch ‚Das RAF-Phantom‘ von 1992 und auch einen Beitrag von Ernst Wolff, der auch auf Infosperber 2019 erschien. Ein Kommentar von Christoph Pfluger aus Solothurn dazu ist interessant:

“Die Spitzenbanker von heute wissen sehr genau, warum Alfred Herrhausen ermordet wurde und werden deshalb (gegen besseres Wissen) einen Schuldenerlass ablehnen. Den Beweis lieferte ausgerechnet Herrhausens Nachnachfolger an der Spitze der deutschen Bank, Josef Ackermann.
In einer Talksendung vom Mai 2010 fragte ihn Maybritt Illner, ob er als Chef des int. Bankenverbandes nicht einfach die Forderung hätte stellen können, die Griechenlandkrise mit einem Schuldenerlass zu lösen. Ackermann kurz und trocken: «Ich glaube, es wäre mir ergangen wie Alfred Herrhausen.»
Nachschauen kann man dieses bemerkenswerte Zeitdokument von 13 Sekunden hier.”

Auf dem zugehörigen Wikipedia-Eintrag zu ‚Das RAF-Phantom‘ wird allerdings viermal die Fahne mit “Verschwörungstheorie” hochgehalten und “Experten” werden zweimal zitiert. Diese Nummer kennen wir nun zu Genüge aus den vergangenen vier Jahren: Faktenchecker-Bullshit. Ergo muß an dem Buch was Richtiges und Kluges dran sein. Lassen wir also H.A. mit seiner Einschätzung zu Wort kommen:

“Der Historiker hat seine Probleme mit der dritten RAF-Generation: Erstens sind die Täter nie identifiziert worden. […] Alle Angaben kamen von Geheimdiensten, nichts wurde gerichtlich überprüft. Zweitens setzte die Perfektion der Anschläge hohe Professionalität im Umgang mit Sprengstoff und Waffen voraus, die weder die erste noch die zweite Generation der RAF je gezeigt hatten. […] Viertens weist die Frage nach dem cui bono nicht auf eine linke Terrororganisation. […]”

Jeder Terror hat immer eine Vorgeschichte – wird sie wirklich unverfälscht und vor allem in Gänze erzählt? Gewiß nicht in Schulbüchern. Die RAF hat ihren Ausgangspunkt als Splittergruppe in 1970 genommen, als der SDS sich endgültig auflöste. Es wird unter dem Eintrag ‚Sozialistischer Deutscher Studentenbund‘ bei Wikipedia die Vorgeschichte noch weiter zurück erzählt:

“Die zunehmenden Spannungen zwischen SDS und SPD um das allgemeinpolitische Engagement des SDS gegen die Wiederbewaffnung, die Atomrüstung und vor allem das Godesberger Programm verstärkten Flügelkämpfe und Intrigen im SDS. 1961 fasste die SPD-Führung schließlich einen Unvereinbarkeitsbeschluss, der SDS-Mitglieder und -Sympathisanten aus der Partei ausschloss.”

Dieses Zurückweichen vor Aufarbeitung und die spätere ungesühnte Ermordung von Benno Ohnesorg durch einen Polizisten am 2. Juni 1967 haben sicherlich zu einer Radikalisierung, die in die Gründung der RAF mündete, beigetragen.

Essayistischer Einschub: Nachkriegsjustiz

Der Nazi-Faschismus wurde in der BRD nie richtig aufgearbeitet und überwunden, sondern nur übertüncht, sei es christlich, sozial oder liberal, und so lebte er fortan weiter. In einer ersten Welle wurden Kommunisten bereits ab 1950 wieder verfolgt und ihre Partei wurde 1956 (mit 80.000 Mitgliedern) verboten. Gegen mehr als Zehntausend wurde ermittelt, allein nach dem KPD-Urteil gab es wegen Verstoßes gegen das KPD-Verbot fast 7.000 Verurteilungen und wohl ein Tausend von ihnen kam bis 1968 ins Zuchthaus, wie zuvor schon unter Hitler. Die zweite Welle mit Regelanfrage und Berufsverboten begann mit der Gründung der DKP 1968 und dauerte je nach Bundesland an bis 1985-1991. Die dritte Welle setzte laut Ekkehard Lieberam mit der Abwicklung der DDR ein.

Der Umgang mit der ungesühnten Nazijustiz in der BRD um das Jahr 1960 ist höchst verstörend. Ein damaliger Student Reinhard Strecker war der Initiator der „Aktion Ungesühnte Nazijustiz“ des SDS (Karlsruhe 1959) und der Ausstellung Ungesühnte Nazijustiz (Westberlin 1960). Er war es auch, der z.B. den skandalösen Fall Globke erstmalig öffentlich machte. Trotz auch außenpolitischen Drucks von Seiten Großbritanniens verlief letztlich die gerichtliche Aufarbeitung völlig im Sande. Immerhin wurde Strecker ein halbes Jahrhundert später, wo es niemand mehr wehtat, für seinen Einsatz geehrt.

Der Geist des alten Faschismus poltert noch immer, vielleicht heftiger denn je während der letzten 50 Jahre – nur postmodern gewendet im neu-normalen und bunt-farbigen Anstrich mit Seitenwechsel im Parlament: Die ganzen Schikanen, die über Jahre in der Bonner Republik gegen kommunistisch-links sukzessive und wiederholt an- und abliefen, sehen wir ähnlich oder analog seit einigen Jahren gegen mutmaßlich rechts. Ein Parteiverbot der AfD wird gar ernsthaft diskutiert. Für eine Demokratie ist die Behinderung, Ausschaltung und Verhetzung von Opposition letal. Das geht in Richtung Diktatur.

Die Kontinuität wundert einen nicht mehr, wenn man auf die Gründung der BRD und ihrer frühen Entwicklung mal punktueller blickt. Der Justizapparat wurde nach 1949 nach und nach fast vollständig in die BRD überführt. Es gab allein 7 Staatsanwälte vom ehemaligen Volksgerichtshof (VGH), die laut Braunbuch (1. Aufl.) in der BRD und Westberlin wieder Karriere machen konnten: Zwei wurden zu Ersten Staatsanwälten (in der BRD) und einer zum Oberstaatsanwalt (in Westberlin) ernannt; die vier übrigen dienten in der BRD als Oberamtsrichter, Amtsgerichtsdirektor, Oberlandesgerichtsrat, bzw. Landgerichtsdirektor. Ein entfernter Onkel von mir war auch darunter.

Auf Wikipedia sind insgesamt 21 Richter und Staatsanwälte des Volksgerichtshofs gelistet, die in der Bonner Republik wieder zu Ehren kamen: “Die bundesdeutsche Nachkriegsjustiz zog keinen der etwa 570 Richter und Staatsanwälte strafrechtlich zur Rechenschaft. Viele blieben während der Nachkriegsjahre in Westdeutschland im Richterdienst”.

Selbst ein Erster Staatsanwalt und Ankläger am VGH wie Karl Frigge konnte später Rechtsanwalt beim Amtsgericht und Landgericht werden. Karl Frigge war berüchtigt für Terrorurteile: Die von ihm angeklagten katholischen Jugendlichen Daniel v. Recklinghausen (17), Walter Klingenbeck (18), Hans Haberl (18) wurden wegen Abhörens von Radio Vatikan, BBC, Radio Moskau und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Einzig wurde (per Fallbeil) die Todesstrafe im Falle Klingenbecks 1943 vollstreckt. Den beiden anderen wurde auf Gesuch Gnade zuteil und erhielten eine 8-jährige Zuchthausstrafe, genau wie der vierte dieser jugendlichen Widerstandsgruppe, Erwin Eidel, schon im Prozeß. Haberl und Eidel starben 2011 und von Recklinghausen 2016 (in den U.S.A.).

Welche Schule gibt es – außer der Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen – wo Schüler all das (inkl. der ungesühnten Nazijustiz) in Geschichte lernen können dürfen. Eine einzige Schulstunde dazu könnte einer Klasse den Anschub geben, in unterschiedliche Richtungen zu recherchieren.

Was die Opfer seinerzeit betrifft, wird auf marjorie-wiki.de vermeldet: “Bis April 1945 wurden vom VGH 7022 Urteile gegen 15.519 Personen verhängt. Von etwa 160.00 Todesurteilen, die im NS-Regime in zivilen Prozessen gesprochen wurden, fallen etwa ein Drittel – also mehr als 5000 Todesurteile – auf die Prozesse am VHG, die mit Mitwirkung von Staatsanwälten am VGH zustande kamen.”

Diese 5000 Todesurteile stellen staatlich organisierten Terror und vorsätzlichen Mord dar. So wären eigentlich die verantwortlichen Ankläger und Richter Serienmörder. Warum begnügt sich ein Schulbuch mit dem RAF-Terror und ihren rund 30 Morden und nimmt nicht das viel Ungeheuerliche mit ins Visier, das noch in der BRD nach ’45 viele Jahre nachwirkte? Das ist natürlich eine rhetorische Frage. Denn Schulbücher würden von Amts wegen nicht zugelassen, wenn die Restauration alter Macht in den 50er und frühen 60er Jahren auch nur annäherungsweise offengelegt würde.

Biologie und Erdkunde

Die betreffenden beiden Abschnitte zur Biologie und Erdkunde handeln von Virusinfektionen und dem Klimawandel. Insgesamt machen sie zusammen nur ein Viertel des Buches aus – vielleicht etwas zu wenig. Denn hier ist die Ideologisierung noch bestürzender, da von neuer Qualität. Wenn es um Kriege geht, weiß man – sofern man erfahren ist durch Lektüre vieler Bücher – daß das Streben nach Wahrheit auf der Strecke bleibt und es oft nur um Lügen und Propaganda geht. Außerdem sind weite Teile der Geisteswissenschaften letztlich vom Staat gepampert und gelenkt. Jedoch hätte vor vierzig Jahren fast niemand geglaubt, daß auf medizinisch-naturwissenschaftlichem Terrain beliebige Luftschlösser und Lügengebäude binnen weniger Monate errichtet werden können und durch Regierung und ihre Medien schußsicher gemacht werden. Die Justiz hat sich da auch schon fest eingerichtet.

Das alles hätte nicht so einfach passieren können ohne die erst schleichende und seit zwanzig Jahren galoppierende Zerstörung der Bildung in Schule und Hochschule. Das begann vor einem halben Jahrhundert durch die Unterminierung der Didaktik mittels der sogenannten Lernzielorientierung, die sich dann seit einem Vierteljahrhundert weiterentwickelte und sich zur sogenannten Kompetenzorientierung wie ein Krebsgeschwür auswuchs. Letztere hat beispielsweise der Mathematik in der Schule den finalen Todesstoß gesetzt. Die Kompetenzorientierung erwähnt H.A. beiläufig, aber für die Ideologisierung der Schulstoffe ist sie dennoch indirekt mitverantwortlich, weil unter ihr inhaltliche Verbindungen weitgehend zerrissen werden. Da kann ein Schulbuchschreiber seinen Text unverbindlich und unbekümmert mit den Inhaltsschnipseln zusammenschustern, um den ideologischen Vorgaben zu genügen.

Viren

Das Kapitel Gesundheit und Krankheit aus Bioskop 9/10 hat sich H.A. zur genaueren Durchsicht vorgenommen. Die Rolle der Viren wird in dem Schulbuch nur als Krankmacher gesehen, wo der Schutz allein durch Impfungen erfolgen soll – im tiefen Vertrauen auf die Pharmaindustrie. “Hier verlässt das Buch den Bereich der Biologie und begibt sich auf ein politisches Feld, es wird durch einseitige Information Interessenvertreter einer Industriesparte”, resumiert H.A.

Der Schwerpunkt der Analyse von H.A. liegt auf den beiden Unterkapiteln “Impfung am Beispiel der Masern” und “Pandemien”. Das Schulbuch hätte eine klare Definition von ‚Pandemie‘ im Unterschied zu ‚Epidemie‘ geben müssen. Wenn die WHO (seit Zeiten der Schweine-Grippe) eine “Pandemie” unabhängig von der Sterberate bei Infektion ausrufen kann, dann ist der Begriff “Pandemie” einfach nur falsch und sollte grundsätzlich nicht mehr benutzt werden. Konsequenterweise heißt ja das Buch von Wolfgang Wodarg, das auch H.A. zitiert, ‚Falsche Pandemien – Argumente gegen die Herrschaft der Angst‚.

Die Masernerzählung mit Zahlen, wie sie H.A. dort im Schulbuch vorfindet, ist wirklich haarsträubend. Die Tabelle, wiedergegeben im Buch von H.A. auf Seite 103, listet z.B. die Häufigkeit von “Gehirnentzündung” bei Masernerkrankung mit 0,1% und bei Impfung mit 0,000001%. Woher diese letzte Zahl, die 1 von 100 Millionen bedeutet? Das hieße doch, wenn man jetzt 140 Jahre lang etwa 98% eines neuen Jahrgangs in Deutschland gegen Masern impfen würde, müßte erwartet nur eine einzige Gehirnentzündung zu beklagen sein. Und wieviele von den Masernerkrankten mit Gehirnentzündung hatten tatsächlich gerade zuvor eine Impfung? Will der Verlag die Schüler für strohdumm verkaufen? Und der Lehrer soll da mitspielen? Zu befürchten ist es.

Beim tödlichen Ausgang kommt es noch schlimmer: Nach Erkrankung sterben angeblich “0,1% bis 30%” (sic!) und nach Impfung: 0% (sic!). Da man hier nicht willens war die gleiche Quatschzahl 0,000001% oder größer zu nennen, bedeutete das, daß 100 Millionen Impfungen noch nicht einmal einen Todesfall lieferten! Und die 30% nach Erkrankung rühren wohl von einem dörflichen Ausbruch mit 10 Erkrankten und 3 Todefällen her? Ohne Quellen und kundige Recherche von Studien ist auch in einem Schulbuch eine derartige Tabelle nur Müll. Eigentlich sollten das auch die Schüler merken und entsprechende Fragen stellen, die dann den Lehrer hoffentlich nicht in Verlegenheit bringen.

Gut, daß H.A. das Jahrbuch 2018 des RKI erwähnt, wo von allen 543 Masernerkrankten in 2018 immerhin 98, d.h. rund 18%, wenigstens einmal gegen Masern geimpft waren. In einer wissenschaftlichen Studie von 1994 heißt es in Bezug auf Einmalimpfungen gegen Masern: “We found 18 reports of measles outbreaks in very highly immunized school populations where 71% to 99.8% of students were immunized against measles. Despite these high rates of immunization, 30% to 100% (mean, 77%) of all measles cases in these outbreaks occurred in previously immunized students.”

Es ist sogar noch schlimmer, denn auch die inzwischen üblichen zwei Dosen (bis zum Alter von 2 Jahren) reichen für einen fast vollständigen Schutz gegen Masern bei weitem nicht aus, denn “we and others have demonstrated that the immune response to measles vaccine varies substantially in actual field use. Multiple studies demonstrate that 2–10% of those immunized with two doses of measles vaccine fail to develop protective antibody levels, and that immunity can wane over time and result in infection (so-called secondary vaccine failure) when the individual is exposed to measles. For example, during the 1989–1991 U.S. measles outbreaks 20–40% of the individuals affected had been previously immunized with one to two doses of vaccine. In an October 2011 outbreak in Canada, over 50% of the 98 individuals had received two doses of measles vaccine.” [Meine Hervorhebung.]

Wer dann meinte, daß eine wiederholte Masernimpfung, etwa alle 5-10 Jahre, das Problem lösen könnte, verkennt das Problem mit ADE, d.h. mit infektionsverstärkenden Antikörpern, ein Problem, das man beim Dengue-Virus, RSV, Coronaviren und einigen weiteren Viren kennt. Statt zu neutralisieren, erhöhen solche Antikörper die Fähigkeit der Viren, ihre Zielzellen zu infizieren. “Vaccine antibodies also appear to be responsible for an increased risk of severe disease in a naive person. In COVID-19, ADE is likely with antibodies acquired following infection or vaccination. The aggravation of the disease by measles vaccination has been shown for the inactivated virus vaccines”.

Besonders alarmierend ist, was eben gar nicht in jenem Schulbuch thematisiert wird: Ein fittes Immunsystem kann mit den meisten Viren, Bakterien, Einzellern umgehen und eine schwere Erkrankung meist verhindern. Impfen ist zumindest in vielen Fällen kontraproduktiv. Über das Immunsystem lernen die Schüler aus Bioskop 9/10 nichts mehr, wo ein früheres Lehrbuch wenigstens noch über T-Zellen etc. referierte, wie H.A. hervorhebt. Dann erfahren die Schüler auch nichts mehr über die Rolle von Vitaminen A, C und D in der natürlichen Immunabwehr, weil die einzig erwünschte Form von Abwehr durch die Impfungen erfolgen soll – eine Agenda, die in den letzten vier Jahren rigoros umgesetzt wurde und unzählige Todesfälle verursachte.

Für die Leser (als junge oder künftige Eltern) ist es wichtig auf das Buch ‚Die Impf-Illusion‚ (1. Aufl. 2015, 4. Aufl. 2021) von Suzanne Humphries und Roman Bystrianyk hinzuweisen, das nämlich auf 55 Seiten viele Informationen zur Masernimpfung anhand wissenschaftlicher Quellen zusammenträgt, die das herkömmliche Impfnarrativ infragestellen, gelinde gesagt.

Es ist tragisch, daß in den vergangenen Jahren immer mehr Eltern ihre Kinder gegen Masern impfen ließen. Umso absurder war Anfang 2020 die Anpassung des Infektionsschutzgesetzes: “Beschäftigte in Kindergärten, Schulen oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen, Asylbewerber- und Geflüchteten-Unterkünften sowie Tagespflegepersonen müssen gegen Masern geimpft oder immun sein – sofern sie nach 1970 geboren sind. Gleiches gilt für nach 1970 geborene Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, z. B. Krankenhäusern oder Arztpraxen.” Eine verfassungskonforme Auslegung verbietet übrigens Zwangsgeld bei Schulpflicht. Es wird behauptet: “Bei Masern handelt es sich um eine besonders gefährliche Infektionskrankheit.” Die Fallsterblichkeit (bei Erkrankung) liegt, wie kolportiert, normalerweise bei knapp unter 1 Promille. Das ist auch (mit großer Variation je nach Influenzalinie und Jahr) die Größenordnung der Fallsterblichkeit von Influenza, die man üblicherweise nicht als “besonders” gefährlich ansieht. “Es ist deshalb zu befürchten, dass auch die Coronaimpfung durch praktisch direkten Zwang an das Volk gebracht werden soll” (Anita Petek-Dimmer und Julia Emmenegger: Rund um’s Impfen, 9. Aufl., 2020). Ja, genau das war’s.

Klima

Während mit dem Corona-Narrativ global ein Lügengebäude innerhalb von Wochen und Monate in Schnellbauweise durch die WHO hochgezogen wurde, ist das herrschende Klima-Narrativ mit der Gründung des IPCC (euphemistisch auf deutsch auch Weltklimarat genannt) seit 1988 langsam und zielgerichtet als Lügenpalast aufgebaut worden. Die Idee, daß sich da erstklassige Wissenschaftler aus verschiedenen Staaten zusammentun, um über Klima nachzudenken und poltischen Gremien beratend zur Seite stehen könnten, erwies sich als Illusion: Nach und nach mußten herausragende Wissenschaftler über die Jahre realisieren, daß in einem mehrstufigen Prozeß ihr Input herausgefiltert wurde, denn der IPCC ist ein rein politisches Gremium, das die involvierten Wissenschaftler nur als nützliche Idioten melkt. So sie sich melken lassen.

Hauke Arach hat das erkannt und benennt den stumpfen Irrsinn des Schulbuchs Terra. Er zeigt auch die töchrichten Widersprüche und Schlampigkeiten in dem Schulbuch auf. Es könnte die Devise solcher Schulbücher sein: ‚Hauptsache die ideologische Ausrichtung stimmt, der Rest ist unwichtig‘. Sein “3.9 Fazit” ist völlig korrekt. Natürlich gäbe es noch mehr in dieser Richtung an- und auszusagen, aber all das zu erörtern, hätte den Rahmen seines Buches sicherlich gesprengt. Mehr hätte man sagen können z.B. (1) zur tatsächlichen Abkühlung der Antarktis und Arktis in der letzten Dekade ( – die Eisbären freuen sich wieder – traurig waren sie sowieso nie), (2) zur sukzessiven Manipulation älterer Temperaturdaten (Absenkung innerhalb der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts), (3) zum Hockeyschläger-Diagram (das sich auf S. 120 in den Terra Diagrammen widerspiegelt), usf.

Das Klima kann der Mensch nicht schützen, vorm Klima muß er sich nur schützen – und sich anpassen.

Mehr sage ich jetzt nicht, da man es auch von mir (hier und da) nachlesen kann. Wer sich aktuell über Nachrichten aus der Wissenschaft informieren will, schaue die wöchentliche Klimaschau. Wirklich nötig ist der Hinweis auf einschlägige Bücher, so auf die soliden Bücher ‚Unerwünschte Wahrheiten‚ von Fritz Vahrenholt & Sebastian Lüning (2020) und ‚Unsettled‚ von Steven E. Koonin (2021); Andy May schrieb: “Some scientists from the Max Planck Institute described how they tuned their climate model by targeting an ECS (the climate or temperature sensitivity to a doubling of the CO2 concentration) of about 3°C by adjusting their cloud feedbacks. To understand how awful this is, one mu[st] understand that clouds are not modeled; they are adjustable parameters. ECS is not a model input, it is computed from model output. Koonin’s comment: ‚the researchers tuned their model to make its sensitivity to greenhouse gases what they thought it should be. Talk about cooking the books‘.”

Und Schluß

“Die zentrale Aussage des von Herrn Arach verfassten Buches läuft darauf hinaus, dass die Schulen einseitig die Ideologien der herrschenden Eliten vermitteln” (“2. Leserbrief” von Magda v. Garrel). H.A. will es aber nicht nur bei der Kritik belassen, sondern ihn treibt die mögliche und nötige Veränderung an, zu der sein kleines Werk einen kleinen Beitrag leisten könnte: “Wir müssen endlich die programmatischen Aussagen unserer Schulgesetze wieder ernst nehmen.”

Ja, das ist ein taktisches Zwischenziel, um den Bürgern die Widersprüche aufzuzeigen – aber bei den Bildungspolitikern (was eigentlich zu einem Oxymoron geworden ist) prallt es ab, denn die Bertelsmann Stiftung hat andere Pläne. Wenn die Schulgesetze so sind, wie sie sind, sind sie deshalb so, um den Eltern und Kritikern Sand in die Augen zu streuen. Falls das versuchte Einklagen der hehren Ziele der Obrigkeit lästig würde, bräuchte sie nur die Formulierungen zu ändern, etwas schwammiger zu gestalten, so wie man es bereits mit einigen Paragraphen des deutschen StGB getan hat. Oder man beläßt einfach die Widersprüche, ganz postmodern. Wenn bereits das Grundgesetz effektiv ausgehebelt werden konnte, so ist ein Schulgesetz nichts.

Und trotz dieses wenig optimistischen Tenors wäre es wünschenswert, wenn jeder, dessen Kinder oder Enkelkinder derzeit Schule erleben müssen, sich das Buch von H.A. mal zur Hand nimmt: Je nach eigener Lesegeschwindigkeit, könnte er es in 3 bis 6 Stunden gelesen haben (wenn man die vielen Pausen herausnimmt, während derer man über das Gelesene entsetzt sinniert und grübelt oder die Links lesen will). Wie nach einem guten Roman ist man nach Lektüre ein wenig ein anderer geworden, weil man immer wieder für ein paar Momente in eine Sinnkrise gerät und so unwillkürlich ein Bildungsgeschehen einsetzt. Es müssen nur viele genug schließlich zu aufrechten Menschen mit anderer und eigener Auffassung werden. Eine nicht unerwünschte Nebenwirkung könnte sein, daß Eltern sich entscheiden, ihre Kinder nicht mehr auf eine öffentliche Schule in Deutschland zu schicken. Des Kindeswohls halber.

Mensch, lern das und frag nicht!: wie unsere Kinder für die Zukunft vorbereitet werden

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Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Prof.em. Dr. Hans-Jürgen Bandelt war Professor am Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg, wo er sich neben der Behandlung kombinatorisch-geometrischer Probleme den Anwendungen der Genetik auf vorgeschichtliche Fragestellungen widmete, sowie Studien zur forensischen und medizinischen Genetik betrieb.

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