Russische Kampflugzeuge Su-35S eskortieren Putin bei Staatsbesuch bis Abu Dhabi

7. Dezember 2023von 2,5 Minuten Lesezeit

Die wichtigsten Ölproduzenten – Saudi Arabien und die Golfstaaten – waren lange Zeit enge Verbündete, oder besser Gefolgschaft der USA. Das hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch geändert. US-Politikern und denen aus der EU wird kein roter Teppich mehr ausgerollt, sie müssen sogar länger im Flieger warten, bevor sie aussteigen können, wie etwa Barbock oder Steinmeier erfahren haben. Politiker aus China und Russland werden dagegen regelrecht hofiert.

Der chinesischen Diplomatie ist es gelungen den Iran und Saudi Arabien wieder zusammenzubringen. China, Russland und Indien haben für die Aufnahme von Saudi Arabien, der VAE und Ägypten in die BRICS-Staatengemeinschaft gesorgt und die Handelswährung zwischen den Ländern ist nicht mehr der Dollar.

Der Besuch Putins in dieser Woche in Abu Dhabi und Saudi Arabien muss wohl den Neocons in Washington und ihrer Gefolgschaft in Brüssel vor Ärger rote Gesichter beschert haben. Es gibt genug Videos von den Empfängen am Flughafen und den herzlichen Begrüßungen, die die Umkehrungen und Veränderungen der Allianzen dokumentieren.

Aber es gibt noch ein bemerkenswertes Ereignis, das die Tiefe dies Veränderungen dokumentiert wie kein anderes. Die Passagiermaschine des russischen Präsidenten und seiner sehr hochrangigen Begleitung wurde von einem Geschwader russischer Su-35S Kampfflugzeuge eskortiert. Es fand ein seltenes Ereignis in der Geschichte der militärischen Luftfahrt und in der Geschichte Russlands statt, wie Quellen in sozialen Medien berichtet.

Das Flugzeug des russischen Oberbefehlshabers absolvierte einen Non-Stop-Flug in die Vereinigten Arabischen Emirate, eskortiert von einem voll bewaffneten Jagdgeschwader der russischen Luftwaffe.

Die Seltenheit liegt in der Tatsache, dass es weltweit nur sehr wenige – wenn überhaupt – derartige Fälle gibt. Das liegt daran, dass es weltweit keine anderen Kampfflugzeuge gibt, die in der Lage sind, solche Entfernungen mit Waffen, ohne Auftanken und ohne zusätzliche Treibstofftanks zurückzulegen.

Außerdem erlauben nur sehr wenige Länder bewaffneten Flugzeugen in ihren Luftraum einzudringen, mit Ausnahme der verbündeten Nationen. Normalerweise werden die Geleitschutzaufgaben von Kampfflugzeugen des Gastlandes übernommen. In diesem Fall war es jedoch eine ununterbrochene Eskorte vom Start bis zur Landung. Nach der Ankunft am internationalen Flughafen von Abu Dhabi wurde den Zuschauern sogar eine kurze Flugshow geboten.

Diese Aktion ist eine transparente Botschaft an die ganze Welt. Sie enthält mehrere Ebenen. Sie zeigt nicht nur die enger werdende politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern offenbar fühlt man sich auch als militärische Verbündete. Und Russland zeigt offen, dass es in der Lage wäre den Staaten in Westasien binnen kürzester Zeit militärisch gegen Angreifer zu Hilfe zu kommen. Die Video wurden vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht.

Es bleibt abzuwarten wie sich diese Demonstration auf den Konflikt in Palästina und auf Israel auswirken wird.


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11 Kommentare

  1. OMS 8. Dezember 2023 at 10:48Antworten

    Mich würde es auch nicht wundern, wenn der Wertewesten nicht schon einen Unfall für Putin im Planköcher hat. Sind ja die Guten, die düfen das!

  2. […] Russische Kampflugzeuge Su-35S eskortieren Putin bei Staatsbesuch bis Abu Dhabi […]

  3. MSC 8. Dezember 2023 at 7:12Antworten

    topcor.ru schreibt, sich wohl auf Peskow, berufend, die Jets wären unterwegs aufgetankt worden:

    „The combat aircraft were refueled along the way from two Il-78 air tankers. After escorting the aircraft, the fighters also landed in Abu Dhabi. They were armed with short-range R-73 missiles (up to 40 km) and medium-range R-77 missiles (up to 110 km).“

    Es bleibt, davon abgesehen, ein bemerkenswertes Ereignis; und eine bemerkenswerte Entwicklung, die hoffentlich dazu beitragen kann, die Wolfowitz-Doktrin mitsamt ihren Quislingen auszukehren.

    https://en.topcor.ru/42033-samolet-putina-do-abu-dabi-soprovozhdali-chetyre-vooruzhennyh-istrebitelja-su-35s.html

  4. Heiko S 7. Dezember 2023 at 23:09Antworten

    Der antikoloniale Kampf Afrikas und Asiens musste nach 1990 längere Zeit pausieren. Jetzt hat der Westen sich am größten Brocken, den er schon so oft kolonialisieren wollte ein weiteres Mal verhoben – Russland. Das gibt allen unterdrückten Völkern neuen Auftrieb und erklärt die Rolle Russlands und Chinas.

  5. wr 7. Dezember 2023 at 21:47Antworten

    Da scheint es so was wie Vertrauen zu geben; etwas, was es scheinbar nicht mehr gab … sind es wieder die Russen, die dem Faschismus ein Stopschild setzen (an dem er nicht vorbei kommt)? Das würde erklären, warum ich die Angelsachsen dermaßen hasse: das Volk der Lügner und Menschenschlächter …

  6. baueranton 7. Dezember 2023 at 20:42Antworten

    Das die USA auf dem absteigenden Ast sitzen ist inzwischen unübersehbar. Es bilden sich neue geopolitische Allianzen. Ob OPEC, BRICS und andere wenden sich von den USA und ihren westlichen Vasallen ab.
    Es ist schon sehr bemerkenswert, das man Putin mit samt eskortiert einfliegen ließ. Das wurde noch nie einem westlichen Staatsoberhaupt gestattet.
    Noch bemerkenswerter ist jedoch, das der alte König Abdullha, der seit einiger Zeit die Öffentlichkeit scheut, Putin persönlich begrüßt hat.
    Steinbeißer. Baerenbock, Scholzler, Kerry und Rumsfeld – alle wurden dort nur abgefertigt.
    Ich wollte zu gern Mäuschen spielen,was da so verhandelt wird.
    Denk mal es wird ein kleiner Schock den Westen und seine neokollonialen Pläne sein !

  7. Jan 7. Dezember 2023 at 17:08Antworten

    Man muss selbstverständlich davon ausgehen, dass nach langsamer Einführung von BRICS samt eigener Währung die BRICS ihren Markt abschotten wie die EU und die freie Konvertierung ihrer Währung abschaffen. Das liegt doch auf der Hand.

    Dann können Europa und die USA Öl nur noch einkaufen, wenn das Geförderte innerhalb der BRICS keine Nachfrage hat.

    Gleichzeitig steht dem Dollar nur noch die Hälfte der globalen Wertschöpfung gegenüber. Um die andere Hälfte zu kaufen, benötigt man die BRICS-Währung, die jedoch nicht in Dollar konvertierbar ist. Nach Adam Riese halbiert sich damit der Wert des Dollar. Und damit die in Dollar notierten Kredite. Ob das eine Währung aushält?

  8. Hasdrubal 7. Dezember 2023 at 13:39Antworten

    @„Und Russland zeigt offen, dass es in der Lage wäre den Staaten in Westasien binnen kürzester Zeit militärisch gegen Angreifer zu Hilfe zu kommen.“

    Die Baerbockende:in könnte als Reaktion darauf die Araber beschimpfen, dass sie Böses Öl und Gas ohne Verbindung mit Werten verkaufen; Klima-Katastrophe und so. Dieses Privileg steht bekanntlich nur den USA und Israel zu, die Öl+Gas mit so vielen Werten anreichern, dass es immer noch wertig wird, wenn man für ein Gasfeld über zwei Millionen Araber umbringt.

    Ungefähr so lauten die westlichen Ansagen, ich habe sie nur zusammengefasst.

  9. ulrichengelke 7. Dezember 2023 at 13:39Antworten

    Die USA hatten den Koreakrieg wegen der Migs verloren. Und anscheinend sind die russischen Flugzeuge den US-amerikanischen immer noch überlegen. Und hier kaufen sie die schrottigen extrem teuren und extrem wartungsintensiven F35, wie beispielsweise auch die Schweiz.

    • Martin 7. Dezember 2023 at 19:18Antworten

      Soll mal einer der Politiker (aka Befehlsempfänger) in Westeuropa versuchen SU-35S zu kaufen.
      Das wäre spannend zu sehen was dann so passiert…

      • Hasdrubal 8. Dezember 2023 at 7:32

        Indien und die Türkei konnten zumindest russische Luftabwehrraketen kaufen, die den amerikanischen ebenso überlegen sind. Die Amis waren sogar so dreist, kürzlich von der Türkei zu fordern, sämtliche S300 den Banderas zu schicken – was die Türken abgelehnt haben.

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