Testland Nigeria: Gates Stiftung verstärkt den Druck für digitale ID und Zahlungen

29. November 2023von 2,6 Minuten Lesezeit

EU und Tech-Konzerne arbeiten intensiv daran mit Hilfe der Digitalisierung den gläsernen Bürger zu schaffen. Gerade wurde ein weiterer Schritt für die Schaffung der zwangsweisen elektronischen Gesundheitsakte getan. Digitale Identität, digitale Brieftasche, digitaler Euro, digitaler Führerschein, digitales Serviceheft fürs Auto – alles lässt sich digitalisieren und für Überwachung und Kontrolle der Bürger einsetzen. Vieles davon wird in afrikanischen Ländern getestet, bevor es zu uns kommt.

Bill Gates, das Weltwirtschaftsforum und verschiedene „angeworbene“ UN-Organisationen kooperieren bei dem „gemeinsamen Unternehmen“ zur Förderung der digitalen öffentlichen Infrastruktur (DPI). Mit Ausnahme der UNO, die angeblich „die Weltorganisation“ ist, repräsentieren all diese anderen Akteure unverhohlen reiche Eliten. Die DPI-Befürworter behaupten mit Nachdruck, nur die besten Absichten zu verfolgen. Wie zum Beispiel die Gates-Stiftung, die mit Hilfe von DPI „die wirtschaftlichen Wachstumschancen Nigerias erweitern“ will.

Afrikanische Länder sind seit jeher Testgebiete, wenn es darum geht neue Technologien oder riskante Impfstoffe einzuführen. Es werden gezielt Länder ausgesucht, in denen die Gesetzgebung und Regulierung die Durchführung vieler Arten von sozialen, wirtschaftlichen usw. Experimenten einfacher macht, als dies „zu Hause“ der Fall wäre.

Das laufende Experiment in diesem Fall ist die Entwicklung und Einführung digitaler IDs und digitaler Zahlungen wie Medien berichten. In Bezug auf Nigeria fordert Rodger Voorhies, Präsident der Gates-Stiftung für globales Wachstum und Chancen, die Regierung des Landes auf, mehr in die Schaffung eines „DPI-Ökosystems“ zu investieren. Und das, obwohl die bisherigen Bemühungen Nigerias als „solide“ bezeichnet wurden – aber offenbar kann es „besser werden“. Allerdings ist gerade in Nigeria bereits einmal die Einführung digitaler Zahlungen gescheitert.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Gates Foundation diese Agenda überall vorantreiben will, wo sie kann. Wie es in Berichten heißt, führt sie „eine weltweite Kampagne zur Mittelbeschaffung für die Entwicklung von DPI“ an.

Um die nigerianische Regierung herauszufordern, war Voorhies vor kurzem in der nigerianischen Hauptstadt und sprach vor dem Nigeria Governors‘ Forum. Das Forum hörte die übliche Anpreisung der DPI – sicherer und „nahtloser“ Zugang zu verschiedenen Diensten usw.

Unterdessen warnen Kritiker vor einer Art „Zentralisierung der Überwachung“, die die finanzielle Souveränität der Menschen und andere Bürgerrechte beeinträchtigen würde.

Die Vereinten Nationen stehen dem nicht nach, wenn es darum geht, DPIs anzupreisen und Anreize für die Länder zu schaffen, sie zu nutzen, und zwar über alle verfügbaren Kanäle, von Entwicklungs- bis hin zu Kulturorganisationen (UNDP, UNESCO).

Überall mit dabei ist auch die EU. Kommissionspräsidentin Leyen bekommt dafür immer wieder Auszeichnungen entweder direkt von Stiftungen der Oligarchen oder von ihnen finanzierten Organisationen.

Bild von NoName_13 auf Pixabay

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9 Kommentare

  1. Georg Uttenthaler 29. November 2023 at 18:51Antworten

    Was in Nigerien passiert, ähnelt sehr stark den letzten 3 Jahren bei uns und erinnert an den Faschismus der 30 iger Jahre. Im „Neuen Faschismus“ gibt es (noch) keine Vernichtungslager gegen Minderheiten. Er greift hingegen umfassend in das Leben aller ein … Denken wir an die letzten Jahre….! Das war der Probelauf!!!

    Wir befinden uns in einem biopolitischer Sicherheitsstaat auf der Grundlage eines neuen kapitalistischen Profitregimes, das den menschlichen Körper und den menschlichen Geist bis in seine Tiefe penetriert. Der biopolitische Sicherheitsstaat tritt den Bürgern als Klima- Gesundheits- und Hygienediktatur gegenüber.

    Dieser grün-rote biopolitische Sicherheitsstaat ist eine faschistische Diktatur bislang unbekannten Typs, gekennzeichnet unter anderem durch: vom Wohlstand zur Armut, Verfassungsbrüche, Auftritts- und Demonstrationsverbote, Kontensperrungen, Hausdurchsuchungen, die Beschlagnahme von Computern, Lockdowns der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft, der Zensur abweichender Meinungen, einer flächendeckenden Überwachung, Injektionsterror, Willkür in all ihren perversen Formen, Terror gegen widerspenstige Ärzte und Richter, Drohungen, Existenzvernichtungen, Hetze gegen Corona-Kritiker und Putinversteher, grenzenloser Propaganda, Gleichschaltung der Medien (Stürmerpresse!), Säuberung der Universitäten von unliebsamen Kritikern, die Installation eines Polizeistaates, einer gesteuerten, links- politischen Kampfjustiz und so weiter. Die politische Justiz und der Polizeistaat treiben auch jetzt noch ihr faschistisches Unwesen gegen Kritiker des Corona-Regimes.

    „Wenn Beifallidioten oder Experten nicht verfügbar sind, werden sie eben angeheuert“. Das heißt, sie werden diese „vorbeschriebenen“ Foltermmethoden, immer wieder versuchen… „WENN WIR ES ZULASSEN“ und diese „linken Dilettanten“ wieder wählen.

  2. Jurgen 29. November 2023 at 15:45Antworten

    Wenn das Geld stark inflationiert, verläßt man sich eh besser auf Tauschhandel Ware gegen andere Ware…

  3. Glass Steagall Act 29. November 2023 at 13:54Antworten

    Meine Frau kommt aus Nigeria und ich bekomme immer aktuelle Infos aus dem Land. Auch was die Einführung und das Scheitern des eNira anging. Der Nira ist die Landeswährung dort und ist dank der Inflation weltweit und im eigenen Lande besonders stark im freien Fall. Man muss wissen, dass die Regierung dort extrem korrupt ist und von jedem Geld nimmt, der es anbietet. Jüngstes Beispiel ist Kanzler Scholz, der dort 640 Mio. Euro versprochen (verschwendet) hat. Das wurde gleich in eine schöne Präsidentenyacht und teure SUVs für die Regierung gesteckt. Auch schaffen dort die Regierungsmitglieder die Einnahmen aus Öl und Gas gleich nach Europa, um sich dort noch mehr Villen zu kaufen. Die Bevölkerung ist denen egal, aber auch die Wünsche oder Bestechungsversuche anderer Länder! Auch Bill Gates wird dort nur als Geldgeber betrachtet, aber seine Vorhaben nur schwach umgesetzt. Wenn das Geld geflossen ist, sind alle Versprechungen vergessen, das hat Gates aber noch nicht verstanden.

  4. Karl 29. November 2023 at 10:33Antworten

    Aber das dieser sag mal Versuch schon mal gewaltig in die Hose gegangen ist, sollte man aber auch erwähnen, die Menschen haben nicht mitgespielt, abgesehen davon bitte nicht vergessen, dass der Großteil der Bevölkerung gar kein Bankkonto besitzt, also wo sollen die Ihr digital Geld haben. Und wo sich Afrika in nächster Zeit hinbewegt ist abzuwarten, zumindest hat Niger am Montag das Anti-Migrations-Gesetz aufgehoben und so dem Flüchtlingsstrom aus Afrika Tür und Tor noch weiter geöffnet, Mali und Sierra Leone werden wohl folgen. Momentan macht es eher den Eindruck, dass Afrika vom Westen die Schnauze gestrichen voll hat und eine Art Selbstbewusstsein an den Tag legt, das so manchen bei uns sicher nicht gefallen wird. Macht nicht so denn Eindruck das, die auf einen Bill Gates sonderlich scharf sind. Darum immer die Kirche im Dorf lassen. BRICS wird ja evtl. auch noch ein Thema. LG Karl

  5. Hasdrubal 29. November 2023 at 10:23Antworten

    Länder, die etwas auf sich halten, müssten die Gates-Stiftung genauso verbieten, wie Russland dieses Jahr Greenpeace verboten hat.

    • Jan 29. November 2023 at 11:09Antworten

      Digitale Services sind ein potentielles Druckmittel auf Staaten!

      Lagern Staaten elementare Dienste an US-Firmen aus, machen sie sich natürlich erpressbar! Die USA könnten drohen, den Betreiber für Zahlungsdienstleistungen oder Kommunikation oder Pässe abzuschalten, vergleichbar den Sanktionen.

      Abhängig machen und erpressen, lautet das Prinzip.

      Digitalisierung ist außerdem nicht resistent gegen Blackouts – und die können auch einmal drei Monate dauern!

      • Hasdrubal 29. November 2023 at 12:13

        @„Die USA könnten drohen, den Betreiber für Zahlungsdienstleistungen oder Kommunikation oder Pässe abzuschalten, vergleichbar den Sanktionen.“

        Fazit daraus müsste sein, auf keinen Fall US-Dienste zu nutzen, sondern durchaus vorhandene Alternativen aus nichtwestlicher Welt. Beim Zahlungsverkehr gibt es zum Beispiel außer SWIFT auch noch Mir (Russland) und andere aus China und Indien.

    • Jan 29. November 2023 at 16:02Antworten

      Ja, genau! Open Source an den Unis entwickeln.

    • rudifluegl 29. November 2023 at 18:05Antworten

      Toller Vergleich!
      Das muss ich mit einem guten Freund diskutieren der Mitbegründer von Greenpeace in O.Ö. war.
      Der freut sich bestimmt über die Fähigkeit des Verbietens, die Mächtige aller Art haben oder zu gewinnen trachten. Verbote gegen Dinge, deren Unvernunft ja nur Angehörige von Eliten, die alleine schon Kraft ihrer Macht, zu den vernünftigen gehören, erkennen können!

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