Die deutsche Landwirtschaft und unsere Gesundheit – Schlechte deutsche Weizenernte 2023

12. Oktober 2023von 6,8 Minuten Lesezeit

Anfang Oktober berichtete die tagesschau unter der Überschrift „Viel Weizen hat zu schlechte Qualität“,1 dass 2023 die Weizenernte in Deutschland massiv beeinträchtigt wurde. Außerdem sei der Eiweißgehalt dieses Jahr „auffällig“ niedrig. Dazu beigetragen hätten das schlechte Wetter und neue Regeln für das Düngen, die die erlaubte Düngemenge bei Überschreiten kritischer Nitratwerte im Grundwasser in einzelnen Regionen eingeschränkt habe. Wegen zu viel Regen zur falschen Zeit würden viele Körner vorzeitig keimen.

Ende August hatte die tagesschau unter dem Titel „Grenzwerte häufig überschritten – Pestizide in Bächen gefährden Artenvielfalt“2 dargestellt, dass in 80% der Bäche in Deutschland der Grenzwert für Pestizide laut einer Studie des Umweltbundesamtes überschritten sei. Die „Studie mit erschreckenden Ergebnissen“ zeige, dass das Spritzen mit Giftstoffen durch konventionelle Landwirte die Artenvielfalt an den Rändern der Bäche dezimiere. Zur Lösung fragt die tagesschau bereits in der Überschrift: „Helfen breitere Gewässerrandstreifen?“. Damit lenkt die tagesschau den Fokus etwaiger Gegenmaßnahmen ab von der eigentlichen Ursache der Misere, dem starken Spritzen der giftigen Pestizide durch konventionelle Landwirte. Statt an die eigentliche Ursache zu gehen empfiehlt die tagesschau kosmetische Randmaßnahmen.

Werfen wir einen Blick auf die Hintergründe.

Pestizideinsatz3

Laut dem jüngsten Bericht des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zum Absatz von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland für das Jahr 20214 sind derzeit 281 verschiedene Wirkstoffe zugelassen. Von ihnen wurden 2021 48.765 Tonnen abgesetzt. Das ist ein neuer Höchststand. So viele Ackergifte wurden noch nie in Deutschland eingesetzt. 1994 waren es noch 29.768 Tonnen gewesen.

In den letzten knapp dreißig Jahren hat sich der Gifteinsatz in der deutschen Landwirtschaft damit um etwa 64 Prozent erhöht. Die Umweltgifte gelangen nicht nur ins Grundwasser, sondern auch in unsere Lebensmittel, in unsere Lungen, in unser Blut und richten dort Schäden an. In einer Studie von 2013 wurden Stadtbewohner aus 18 europäischen Ländern auf Glyphosat getestet. 44% der untersuchten Personen hatten Glyphosat im Urin.5 In Deutschland waren es 70%.6 Was hat ein Gift wie Glyphosat in unserem Urin zu suchen? Was hat es zuvor in unserem Körper bewirkt? Auch in Brot, Blut, Regen, Flüssen und Muttermilch ist Glyphosat nachweisbar.7 Was hat ein Gift überhaupt überall dort zu suchen?

Nicht nur die in der Landwirtschaft massiv eingesetzten Giftstoffe richten hohe gesamtwirtschaftliche Schäden an, sondern auch der hohe Einsatz von Kunstdünger. Ein großer Teil dieser Kosten wird nicht von den Verursachern, den Landwirten und Chemiekonzernen getragen, sondern von der Allgemeinheit. Man spricht hier in der Volkswirtschaftslehre von „externen Kosten“. 2020 wurde von der Bundesregierung eine hochrangig besetzte „Zukunftskommission Landwirtschaft“ eingesetzt, die die externen Kosten der deutschen Landwirtschaft abschätzen und Gegenmaßnahmen empfehlen sollte. Die umfangreiche Studie wurde im August 2021 vorgelegt.8

Externe Kosten der industriellen Landwirtschaft

Demnach belaufen sich derzeit die externen Kosten der deutschen Landwirtschaft in Form von Luftschadstoffemissionen, Wasserbelastungen, Bodendegradation und Verlust von Biodiversität auf 90 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht beinahe einem Fünftel des gesamten für 2023 geplanten Bundeshaushalts.9 Würde man diese äußerst hohen externen Kosten verursachergerecht auf die Produktpreise umlegen, müssten „für ein Kilogramm Rindfleisch die Erzeugerpreise etwa fünf- bis sechsmal so hoch ausfallen“ wie momentan. „Für andere tierische Produkte müssten die Preise um das Zwei- bis Vierfache ansteigen“. Bei pflanzlichen Produkten würden die Preisaufschläge geringer ausfallen.10

In diesen 90 Milliarden sind ausdrücklich nicht enthalten „Kosten im Sozial- und Gesundheitssystem, die u.a. durch Fehl- und Mangelernährung und deren gesundheitliche Folgen (z.B. Adipositas) verursacht werden“. Weitere, nicht enthaltene Kosten wären die Schäden durch Allergien oder Antibiotikaresistenzen usw.11 Also die tatsächlich verursachten externen Kosten der deutschen Intensivlandwirtschaft, die Kosten, die wir in Form von erhöhten Wasserrechnungen, Arztrechnungen usw. bekommen, sind laut diesem offiziellen Bericht für die deutsche Bundesregierung weit höher als 90 Milliarden Euro pro Jahr. Solange diese Art von industrieller Intensivlandwirtschaft anhält, werden wir von dieser Seite her gesehen sicher nicht gesünder werden.

Einfache Gegenmaßnahmen

Ein erster Schritt zur Lösung dieser hochgradig ineffizienten Verwendung von Pestiziden, Kunstdünger usw. wäre denkbar einfach. Man bräuchte beispielsweise nur Pestizide und Kunstdünger mit einer jährlich steigenden Abgabe belegen. Im ersten Jahr 10 Prozent auf den Verkaufspreis, dann 20 Prozent usw., bis sich beispielsweise nach 20 Jahren der Preis für diese Umweltvergifter und -belaster verdreifacht hat. Die Einnahmen daraus könnte man zur Förderung der ökologischen Landwirtschaft einsetzen und für die Flurpflege durch Landwirte.

Dadurch müssten die wahren Verursacher dieser krankmachenden Landwirtschaft, die Chemieindustrie und diejenigen landwirtschaftlichen Betriebe, die diese Gifte ausbringen, zunehmend für die derzeit real verursachten Kosten aufkommen. Damit würde im Laufe von vielleicht einer Generation der Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger weitgehend verschwinden und wir hätten statt einer sehr ineffizienten und gesundheitsschädigenden Landwirtschaft eine nachhaltige, effiziente und gesundheitsfördernde Lebensmittelherstellung.

Warum seit Jahrzehnten keine gesundheitsfördernde, umwelt-, tier- und menschengerechte Landwirtschaftspolitik auf nationaler und insbesondere auf europäischer Ebene verfolgt wird, liegt an der massiven Lobbytätigkeit in den politischen Entscheidungszentren durch Agro-, Lebensmittel- und Chemiekonzerne. Diese stellen sicher, dass Konzerninteressen, sprich Gewinninteressen der Aktionäre, durchgesetzt werden. Konzerngewinne sind hier im Regelfall wichtiger als unsere Gesundheit. Wie stark der Filz zwischen den Agro-Konzernen, Politikern und scheinbar unabhängigen Wissenschaftlern in Kontrollbehörden ist, zeigt recht anschaulich die Dokumentation von Global 2000 aus dem Jahr 2017: Glyphosat und Krebs: Systematischer Regelbruch durch die Behörden – Die Tricks von Monsanto und der Beitrag der Behörden, um Glyphosat vor einem Verbot zu retten.12

Fazit

Die heute in Deutschland (und in vielen anderen Ländern) betriebene konventionelle Landwirtschaft ist in hohem Ausmaß ineffizient, teuer und schädigt unsere Gesundheit, insbesondere die Gesundheit unserer Kinder. Der Hauptgrund dafür ist die über Lobbyisten betriebene massive Einflussnahme durch Agro-, Lebensmittel- und Chemiekonzerne. Dadurch werden Gewinninteressen von Großaktionären von unseren Politikern wichtiger genommen als unsere Gesundheit. Dabei wären politische Gegenmaßnahmen denkbar einfach: Eine stufenweise Preiserhöhung der gesundheitsgefährdenden Landwirtschaftsgifte und des Kunstdüngers. Dadurch könnte die biologische Landwirtschaft dramatisch zunehmen, die Herstellung unserer Lebensmittel würde dadurch sehr viel billiger und unsere Gesundheit besser.

Referenzen

3 Die folgenden Ausführungen geben über weite Strecken, teilweise wörtlich, Aussagen meines im August 2023 erschienen Buches „Das Ende des Wirtschaftswachstums – Die sozialen und ökonomischen Folgen mangelnder Ethik und Moral“, tredition, Hamburg, wieder

10 Zukunftskommission Landwirtschaft 2021

Bild von Pexels auf Pixabay

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor für Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Homepage http://www.menschengerechtewirtschaft.de


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20 Kommentare

  1. TutnichtszurSache 16. Oktober 2023 at 6:16Antworten

    Wer die konventionelle Landwirtschaft verteufelt, sollte sich vorerst einmal über die Geschichte der Nahrungsmittelproduktion schlau machen. Hilfreich dazu wäre z.B. das hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Green_Revolution
    Fakt ist, die konventionelle Landwirtschaft hat erst die Bevölkerungszunahme und die Reduktion des Welthungers möglich gemacht. Wäre sie so schädlich wie im Artikel von „Prof.“ Kreiß dargestellt, dann hätte ja genau das Gegenteil passieren müssen…

  2. Jurgen 13. Oktober 2023 at 12:18Antworten

    Verstehe ich nicht! Schlechte Weizenernte ist doch gut für die Gesundheit, indirekt müssen dann andere, gesündere Körner verwendet werden… :-)

  3. lbrecht torz 13. Oktober 2023 at 11:05Antworten

    Es lässt sich alles viel einfacher sagen:

    Kapitalismus führt zur Zerstörung der Lebensgrundlagen.

    Kapitalismus, dessen erklärter und legitimierter Motor das individuelle Gewinnstreben ist, optimiert laufend seine Profitmöglichkeiten. Dazu werden den Kunden Dinge verkauft, die sie nicht brauchen, die ihnen aber aufgeschwätzt werden (Mode, Neuauflagen, Trends, …), Produkte werden darauf optimiert, kurz nach der Garantiezeit kaputt zu gehen (geplante Obsoleszenz) oder unnütz zu werden (neue Standards, neue Vorschriften, …), … und schließlich werden Menschen krank gemacht, damit sie pharmazeutisch versorgt werden müssen. Der Kapitalismus steigert sich ständig in seiner Natur- und Lebens-zerstörenden Eigenschaften, weil nur damit ständig neue Profitmöglichkeiten geschaffen werden können.

    Kapitalismus ist Profitschaffung durch exzessive und immer exzessiver werdende Ausbeutung von Mensch und Natur. Denn auf keine andere Art lässt sich Profit erzeugen. Mensch und NAtur werden immer mehr ausgepresst. Die Natur immer mehr zerstört, immer mehr Lebensräume vernichtet, der Mensch in immer entfremdetere, krankere, unnatürlichere, unglücklichere Lebensverhältnisse gepresst. Und die Medien erzählen uns, dass das alles so sein muss und nicht anders ginge.

    • Hasdrubal 13. Oktober 2023 at 11:25Antworten

      Allerdings Vorsicht – Very Big Kapital möchte gerade unter dem Naturschutz-Vorwand besonders kräftig abkassieren.

      Ein Medium aus Rom 3.0 berichtete unter dem Stichwort „Der tägliche Wahnsinn“ über eine niederländische Bank, die schon mal nach „Klimaneutralität“-Nachweisen gewerblicher Kunden verlangt und manchmal den „Klimasündern“ Kredite verweigert oder gar Konten kündigt – es wirkt bereits wie ein Klima-Jihad. Obwohl es eh an der restlichen Welt scheitern müsste – dabei tröstet, dass zumindest in Rom 3.0 die Klima-Lobbyreligion nicht droht, auch wenn man es dort leider nicht offiziell sagt.

  4. Glass Steagall Act 12. Oktober 2023 at 19:16Antworten

    Da ich neben Feldern wohne kann ich das ganze Jahr verfolgen, was dort abläuft. Dieses Jahr war Weizen dran und ja, zur Erntezeit hatten wir laufen Regen. Da war keine Ernte möglich. Als es langsam, trocken wurde, sah der Weizen sehr schlecht aus! Wesentlich dunkler (grau bis dunkelgrau) als üblich, vermutlich Schimmel.

    Das Versprühen von Pestiziden ist in der modernen Landwirtschaft ein normaler Vorgang und wird nicht hinterfragt. Meistens wird das Unkraut im Herbst schon vor dem ersten Pflügen mit Pestiziden besprüht. Man erkennt es daran, dass das Feld „gelb“ erscheint. Also alles was dort wächst wechselt von grün zu gelb. Dann wird gepflügt, geeggt, gedüngt und gesät. Erst im Frühjahr, wenn die Nutzpflanzen anfangen zu wachsen, gibt es die nächste Dusche. Wenn sie größer werden oftmals noch eine weitere. Manche Farmer geben noch einmal vor der Ernte eine weitere Dusche von Pestiziden auf die Pflanzen … zum besseren Trocknen wie sie sagen. Bei diesem Vorgang bleibt definitiv das meiste davon an den Pflanzen haften! Insgesamt also drei- bis viermal pro Saison.

    Bei Äpfeln aber wird der Vogel abgeschossen! Die immer gleich aussehenden Plastikkugeln im Supermarkt werden von der Blüte bis zur Ernte bis zu 25x besprüht!!! Guten Appetit!

  5. Jan 12. Oktober 2023 at 18:02Antworten

    Mit einer Abgabe kommen die Landwirte vermehrt unter Druck und verringern die Produktion.

    Der Autor versteht nicht, warum die Landwirte mehr spritzen, er hält es für eine moralische Verfehlung. Wenn wir aber alles, Energiemangel, Glyphosateinsatz, Klima, Gravitation, Armut und Arbeitslosigkeit für moralische Verfehlungen halten, begeben wir uns jeder Erkenntnis der Zusammenhänge und damit jeder Steuerung.

    Die Sorten sind über Jahrzehnte auf „Ertrag“ gezüchtet worden, dh man hat Pflanzen ausgelesen, deren Ähren möglichst groß und schwer werden. Damit knicken die Halme, man hat sie verkürzt. Damit befinden sich die Ähren näher am Boden und es steigt die Schimmelgefahr. Die Resilienz geht zurück und man benötigt mehr Pestizide. Die schweren Ähren benötigen mehr Nährstoffe. Wachstumsvorsprünge gegenüber Unkräutern verschieben sich. Alles publiziert.

    Die Gründe dafür sind komplex, hängen aber mit der Selbstorganisation des Kapitalismus und politischer Steuerung zusammen. Den Landwirten bleibt nur, Erträge zu maximieren.

    Eine Alternative wäre der Biolandbau. Deutschland bestellt 10% der Fläche bio, Österreich 30%. Aber bio verteuert Brot und Fleisch. Und die Leute haben eh schon nichts mehr.

    Übrigens basiert auch der Biolandbau auf fossilen Rohstoffen, wenn auch nicht auf Petrochemie. Die Saaten und Pflanzen des Mittelalters, die mit Ochs und Handarbeit zu ziehen waren, bestehen fast nicht mehr.

    Ich weiß, es gibt kein Problem mit fossilen Rohstoffe, Erdbodenqualität, Saatgut und resilienten Nutztierrassen. Alles eine Frage der Moral!

    Was richtig ist: Würden sich die Leute mehr interessieren, würden wir vielleicht neues Öl finden (tkp hat dazu kürzlich interessante Vorschläge vorgestellt). Und Arche Noah hätte mehr Unterstützer. Und die staatliche Regulierung für die Zucht alter Nutztierrassen wäre nicht derart restriktiv!

    Übrigens gibt es Befürchtungen, dass Glyphosat Einfluss auf die Mikroorganismen im Darm nimmt. Und die sind für die Gesundheit und möglicherweise sogar fürs Denken und für die Stimmung essentiell, Stichwort: Neurotransmitter.

  6. Pet van de Werft 12. Oktober 2023 at 17:48Antworten

    Die relative Trockenheit, während der Winterweizen die Ähren geschoben hat, führte zum Proteineinbruch. Die Erntequalität leidete zusätzlich als zum optimalen Erntezeitpunkt wegen Nässe keine Ernte möglich war. Damit kaum auch die massive Belastung mit Schimmelpilzen.

  7. Fischefrau99 12. Oktober 2023 at 17:37Antworten

    Glaubt jemand ernsthaft, daß ein Landwirt unnötig Dünger/Herbizide/Pestizide ausbringt? Das Zeug ist teuer, dazu kommen Arbeits- und Maschinenkosten. Schmälert alles das Betriebsergebnis. Und das ist für die Primärproduzenten nicht üppig. Die müssen gut rechnen können, um über die Runden zu kommen. Zu Glück sind die Chefs der größeren („industrieellen“) Betrieb gut ausgebildet, meist mit Studium. Ob der Verfasser des Artikels bzw. seine Quellen mal mit ein paar davon gesprochen haben?

    Meines Wissens ist die konventionelle Landwirtschaft in Deutschland und Holland die effizienteste der Welt. Ob es unserer Gesundheit wirklich zuträglich ist, wenn wir von Laborfleisch und vielleicht noch Genpflanzen von Bill Gates‘ Feldern leben müssen?

    Und das Experiment, Kunstdünger zu verbieten, hat doch schon stattgefunden: Sri Lanka vor etwa drei Jahren. Hat zu Hungersnot und Aufstand geführt. Kann man natürlich hier wiederholen …

    Apropos: Schafft man die tierischen Lebensmittel und damit die Nutztiere ab, fällt auch der natürliche Dünger (die böse Gülle) weg. Menschliche Fäkalien als Ersatz wären hygienisch höchst problematisch. Was, bitte, schlagen Autor und Quellen vor, wie die Nutzpflanzen dann ernährt werden sollen?

  8. Maximilian 12. Oktober 2023 at 17:13Antworten

    48.765 Tonnen Gift. Und die Leute glauben sie hätten eine Glutenunverträglichkeit… oder Kohlenhydrate seien schlecht…

  9. Potzblitz 12. Oktober 2023 at 16:02Antworten

    @Pe Wi
    Danke für Ihren Beitrag. Jetzt brauche ich nicht mehr soviel zu schreiben. Das sind nämlich ganz meine Gedanken.
    Aber diese Ergänzung noch:
    Alles was die Linksgrünen Marionetten hier so treiben, läuft wirklich auf die Verknappung aller lebensnotwendigen Ressourcen hinaus, Energie, Lebensmittel, Wasser insbesondere Trinkwasser. Die Unmengen an sinnlosen Windrädern vernichten unsere Landschaft, unseren Wald an sich und der Waldboden wird so stark verdichtet, dass er nicht mehr als Wasserspeicher dienen kann. Das lokale Klima wird durch Verhinderung der Windströme verändert und die Niederschläge bleiben dann aus. Das noch verbleibende Regenwasser kann nicht mehr im Boden gespeichert werden. Am Ende stehen jährliche Missernten und Wassermangel. Es wird fürchterlich werden und die Lebenserwartung deutlich senken. Von Wohlstand kann man nur noch träumen. Man wird froh sein, wenn es fürs karge Essen reicht.

  10. Jochen 12. Oktober 2023 at 15:45Antworten

    Mich würde interessieren ob die sogenannten Chemtrails einen Beitrag zur schlechten Qualität des Weizens beitragen. Letztlich regnen die Chemikalien irgendwann zu Boden.
    (Was ist da eigentlich alles drin ?)

    Auch interessant wäre zu erfahren ob die Luft-Verwirbelungen der Windräder nahe der Anbaugebiete, die Strahlung durch Microwellen von Handymaste und die Versiegelung großer Flächen im nahen Umfeld mit Beton zur schlechten Qualität des Bodens beitragen.

    • Fischefrau99 12. Oktober 2023 at 17:10Antworten

      Der geringere Eiweißgehalt im Weizen ist Ergebnis der Düngeverordnung. Danach dürfen nur 80 % des benötigten Düngers ausgebracht werden. Maßstab ist der Ertrag des Vorjahres. Somit sind die Pflanzen mangelernährt und bilden u.a. weniger Eiweiß.

      Erinnern Sie sich an die grünen Holzkreuze, die vor drei, vier Jahren in Straßennähe auf den Feldern standen? Das war der Protest der Landwirte gegen diese Düngeverordnug, die natürlich trotzdem kam. Da wurde die Entwicklung, die wir heute sehen, vorausgesagt. Landwirte sind nämlich zumeist kluge Leute, die wissen, was sie tun.

      • Jochen 12. Oktober 2023 at 17:48

        Alles nur wegen des Düngers?
        Na gut, ich habe davon keine Ahnung. Ich hätte nur gedacht das auch andere Faktoren Einfluss auf die Qualität nehmen könnten. Wenn ausreichend Wasser und Dünger reichen, ist ja alles ok.
        Danke jedenfalls für die Antwort.

  11. quappendorfer 12. Oktober 2023 at 14:53Antworten

    Die konventionelle Landwirtschaft als ausgemachter Bösewicht, die unsere Lebensgrundlagen vergiftet. Der Staatssender ARD machte wieder einen auf Alarm, denn in deren Redaktionsstuben existieren lediglich eine gute und eine schlechte Landwirtschaft. Wie überhaupt dort die Welt in „gut“ und „böse“ eingeteilt zu werden pflegt.
    Leider wird uns eine ausschließlich ökologische Landwirtschaft (Prädikat nachhaltig) nicht ernähren werden können. Das war bereits schon vor über einhundert Jahren bekannt, da die Anbauflächen begrenzt waren und auch sind. Ferner ist bekannt, dass der Ökobauer nach wie vor niedrigere Erträge pro Einheit erzielt, da er auf mineralischen Dünger (Kunstdünger) und chemischen Pflanzenschutz (Pestizide) verzichtet. Ökologische, die „gute“ Landwirtschaft, benötigt also mehr Anbaufläche. Woher soll die kommen?
    Ein gangbarer Weg hieße einen Kompromiss zwischen der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft anzustreben.

    • Dr. Peter F. Mayer 12. Oktober 2023 at 15:21Antworten

      Haben sie für Ihre Behauptungen belastbare, neutrale, wissenschaftliche Quellen???

      • Kevin 12. Oktober 2023 at 15:41

        Dr. Peter F. Mayer
        12. Oktober 2023 at 15:21Antworten

        Kann es sein dass Anonymous auf die Offenlegung von TPK User Daten vorbereitet ?

      • quappendorfer 12. Oktober 2023 at 16:49

        Ein Verweis auf die Wissenschaftsgeschichte soll genügen.
        In der 2. Hälfte des 19. Jh. erkannten Wissenschaftler, dass das chemische Element Stickstoff (N2) und dessen Verbindungen eine unentbehrliche Sache des Lebens, sozusagen ein „Lebensstoff“ war. Insofern, dass lebende Organsimen (Pflanzen, Tiere und Menschen) als notwendigen Bestandteil Eiweißstoffe enthielten, die auf komplizierten Stickstoffverbindungen fußten.
        Vor der Erfindung der Ammoniaksynthese (synthetischer Stickstoff) waren im Wesentlichen natürliche Dünger wie Stallmist, menschliche Fäkalien oder Pflanzenabfälle üblich. Diese Naturdünger enthielten jedoch sehr geringe Stickstoffverbindungen, sodass die Erträge pro Einheit eher gering waren.
        Mit der Nutzbarmachung des Chilesalpeters (NaNO3) ab der 2. Hälfte des 19. Jh. als Naturdünger nahm die Pflanzenproduktion einen weiteren Aufschwung. Aus dem Chilesalpeter wurde mittels Salzsäure Salpetersäure gewonnen. Letztere bildete das Ausgangsprodukt für Stickstoffdüngemittel.
        Im Ausgang des 19. Jh. drohten jedoch die Lagerstätten für Chilesalpeter zu erschöpfen. Die Folge wäre eine Unterversorgung der anwachsenden Bevölkerung mit ausreichend Nahrungsmitteln durch geringere Erträge. Die Weltbevölkerung bewegte sich damals auf einem Level von rund 1 bis 1,5 Mrd.
        Das Haber-Bosch-Verfahren (1913) mit seinem Kunstdünger sicherte die Ernährung bis in die Gegenwart. Wenn wir bedenken, dass heute rund 8 Mrd. Menschen zu ernähren sind, dann ist es romantisch, an eine rein ökologische Landwirtschaft zu denken.

    • lbrecht torz 13. Oktober 2023 at 11:24Antworten

      „quappendorfer“, komisch was da so überall wächst – ohne Dünger. Wo ich hinseh ist es üppig grün – wird da überall gedüngt? nein, natürlich nicht.

      Dünger wird nur auf ausgelaugten Böden benötigt. Zur Auslaugung trägt bei: Bodenverdichtung durch schwere Maschinen, Zerstörung der Mikrobiotik im Boden, Zerstörung der natürlichen Kreisläufe (Hecken, Insekten, Vögel, Wildtiere, Beikräuter, …), Überbeanspruchung (keine Fruchtwechsel, keine Brachzeiten), …

      Vor Jahren hat man sich in internationalen Organisation noch getraut zu schreiben, dass 70% der Weltbevölkerung von Kleinbauern ernährt werden – Kleinbauern die eher wenig bis gar keine industrielle Landwirtschaft (Dünger, Groß-Maschinen) betreiben. Heute wird diese Tatsache nicht mehr mitgeteilt da profitsüchtige Interessenten auch diesen „Markt“ vollständig besetzten wollen. Dazu wird zuerst die Lüge gestreut, ohne Industrie ginge es nicht. Wie pervers.

      Zum Haber-Bosch-Verfahren: Fritz Haber wurde im WK I als der Vater des Gaskrieges gefeiert. ein toller Menschenfreund. Bosch kennt man als gnadenloser Kapitalist und Menschenausbeuter. Die werden der Menschheit ein tolles Geschenk gemacht haben? Nein, die haben sich als Kapitalisten ein tolles Geschenk gemacht: Profit, Profit, Profit. Indem ich kleinteilig Nahrung herstelle, mache ich kaum Profit. Aber indem ich alle kleinteilig Nahrung Herstellenden mein Produkt aufschwätze und sie davon abhängig mache, kann ich Milliarden scheffeln.

      Übrigens ist mineralischer Dünger nicht identisch mit Kunstdünger. Guano zB ist kein Kunstdünger. Kunstdünger nennt man das, was Energie-aufwändigst in Fabriken künstlich hergestellt wird.

  12. Hasdrubal 12. Oktober 2023 at 14:51Antworten

    @„Ein erster Schritt zur Lösung dieser hochgradig ineffizienten Verwendung von Pestiziden, Kunstdünger usw. wäre denkbar einfach. Man bräuchte beispielsweise nur Pestizide und Kunstdünger mit einer jährlich steigenden Abgabe belegen. Im ersten Jahr 10 Prozent auf den Verkaufspreis, dann 20 Prozent usw., bis sich beispielsweise nach 20 Jahren der Preis für diese Umweltvergifter und -belaster verdreifacht hat.“

    Als ob ich Rufe nach CO2-Abgaben lesen würde – immerhin wird auch CO2 in Woken Kreisen als „Umweltgift“ verschrien. Rufe nach dem mehrfachen Fleisch-Preis kennt man von den Grün:innen bereits.

    Vielleicht wurde der Artikel für den „Spiegel“ oder eine andere Woke Gazette geschrieben und nur versehentlich an TKP abgeschickt? Wie auch immer – hier müsste wohl bekannt sein, dass die große übrige Welt all den Spinnereien eh nicht folgt – in den westlichen 10% müssen die bald zusammenbrechen.

  13. Pe Wi 12. Oktober 2023 at 14:07Antworten

    Die konventionelle Landwirtschaft ist Gift für uns. Sicherlich, deshalb werden wir ja auch älter. Erst mit der „Impfung“ fiel die Lebenserwartung wieder. Weniger Düngen ist der Goldstandard. Genau, das sagen die Klimawandelinitiatoren auch immer und wollen ja immer nur das Beste für uns. Der Grund: Weniger Ernte, Hunger, Industriefressen und kürzere Lebenserwartung. Das ist der Plan. Klimajünger habe heute im Fernsehen gesagt, dass man ohne Pflanzenschutzmittel größere Erträge hätte, weil die Pflanzen sich selbst heilen könnten, bis zu einen gewisse Grad, den man dann herausfinden müsse. Wenn dann noch die Lieferwege gekappt werden, was werden wir wohl dann noch essen können? Gehört ja alles zum Klimaplan, bzw. zum Rockefeller Covid Plan 2010, genauso wie, dass 50% der Erde Naturschutzgebiet werden sollen. Das heißt, dass gründlich durchgegriffen werden muss bei der Reduzierung der Weltbevölkerung.

    „Um diese „neuen Befugnisse und Fähigkeiten“ in Gang zu bringen, schlägt die Kommission vor, dass die UN-Generalversammlung auf dem Zukunftsgipfel am 22. und 23. September nächsten Jahres einen planetarischen Notstand ausruft.“
    https://www.globalresearch.ca/declaration-planetary-emergency-begin-long-term-reduction-global-population/5835702

    Beobachten wir dann also, ich nicht mehr solange, wie sich das auf die Gesundheit und die Lebenserwartung auswirkt. Viel Spaß dabei. Übrigens, nicht traurig sein, wenn die Bevölkerung der Natur weichen muss. Schließlich haben wir dann den Getreideschimmelkäfer gerettet. Okay, das war das falsche Bild, da wir seine Larven essen sollen.

    Sicherlich kann die konventionelle Landwirtschaft manches noch verändern, das steht außer Frage.

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