New York lässt die Roboter-Polizisten frei

27. September 2023von 2 Minuten Lesezeit

Die Automatisierung der Strafverfolgung und der Überwachung läuft auf Hochtouren. Jetzt setzt New York einen “Polizeiroboter” ein, der umfangreiche “Fähigkeiten” besitzt. 

Die New Yorker Polizei (NYPD) setzt künftig einen Roboter auf Räder ein. Er wird in der U-Bahn am Times Square patrouillieren. Der „vollautonome Sicherheitsroboter“ K5 ist ein Teil des aktuellen Pakets der Stadt für mehr Technologie in der Strafverfolgung.

Personenerkennung und Aufnahmen

Über den K5-Roboter berichtete zuletzt die New York Times, wobei die Bezeichnung Roboter für das Gerät  irreführend ist. Im Grunde handelt es sich um eine mobile Überwachungseinheit. Sicherheitskameras auf Rädern. Dazu verfügt das Gerät noch über einen Knopf, mit dem Personen Hilfe rufen können.

Kritik gibt es höchstens hinsichtlich des Datenschutzes. Wie immer wird diesbezüglich aber versichert, „dass K5 keine Audioaufnahmen macht und keine Gesichtserkennungstechnologie verwendet“.

Der Roboter – er ist nur dein Freund und Helfer.

Sieht man sich die Website des Herstellers an, könnte man aber auf andere Gedanken kommen. Nicht nur findet man den Orwellschen Satz „Erleben Sie Friede durch Technologie“. Zusätzlich wird der Roboter mit Fähigkeiten wie “Personenerkennung“ oder „automatischer Signalerkennung“, etwa von Smartphones oder Laptops, beworben.

Alle „Fähigkeiten“ der Überwachungsmaschine laut Hersteller:

  • Vielfache Erhöhung der physischen Abschreckung
  • 360-Grad-Videostreaming und Aufzeichnung in HD auf Augenhöhe
  • Personenerkennung während bestimmter eingeschränkter Zeiten
  • Erkennung thermischer Anomalien
  • Automatische Signalerkennung (Überwachungsliste für zugelassene, verweigerte und unbekannte MAC-Adressen)
  • Nummernschilderkennung (Parküberwachung und Überwachungsliste für zugelassene und nicht zugelassene Fahrzeuge)

Der Off-Guardian schreibt zum New Yorker „Roboter“:

„Im Moment ist es nur ein autistischer Dalek (fiktionale, außerirdische Rasse aus Doctor Who, Anm.) der in einer U-Bahn-Station herumstolpert und darauf wartet, auf die Gleise zu stürzen oder Fahrgäste umzuwerfen, aber die Automatisierung jeglicher Art von Überwachung oder Strafverfolgung ist ein schlechtes Zeichen.“

Der New Yorker Bürgermeister arbeitet auch an der Ausweitung der Drohnenüberwachung. Und zwar sehr verbissen. Zuletzt wurden sie bereits zur Überwachung von Menschenmengen bei einer Parade (keine politische Veranstaltung eingesetzt). Auch in Wien setzt die Polizei bereits seit einiger Zeit Drohnen ein.

Bild “White Robot Stikman Tile Police Dept in Times Square 2012 NYC 3955” by Brechtbug is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.


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13 Kommentare

  1. PST 28. September 2023 at 11:35Antworten

    Dann hoffen wir mal, dass die New Yorker genau so kreativ damit umgehen wie die “Blade Runners” in London!

  2. […] Roboter auf Rädern – Vorstufe zum Überwachungsroboter, der dann so aussieht wie ein Mensch: https://tkp.at/2023/09/27/new-york-laesst-die-roboter-polizisten-frei/ […]

  3. Dorn 28. September 2023 at 11:19Antworten

    Es gibt eben kein Schutz oder Sicherheit ohne Datenschutz. Doch selbst dann bleibt Schutz oder Sicherheit ein Märchen. Hinter jeder Maschine steckt ein Mensch und auch der macht Fehler wie sie täglich gemnacht werden.

  4. suedtiroler 28. September 2023 at 10:31Antworten

    ich empfehle die englische Serie “Black Mirror” Folge “Metalhead”
    überhaupt hat die Serie einige prophetische Folgen

  5. Jan 28. September 2023 at 10:08Antworten

    In Wien fahren sie zu zweit mit Kameraautos mehrfach durch die Parks, sicher sehr CO2-lastig, dafür könnten tausende Kinder bedenkenlos Milch trinken – soviel pupsen Kühe nun auch nicht.

    Ich denke, es get um Symbolik. Früher war die SPÖ ein Vehikel der Arbeiterbewegung, heute der Eliten. Und die wollen nun einmal ihre digitalen Dämonen platzieren.

  6. kind2 28. September 2023 at 8:06Antworten

    jemand schieb mal was über anti.roboter.technologie:
    lufballone, gefüllt mit feinem sand (vogelsand) + altem öl und farbpigmente.
    sozusagen oldschool trifft hightech.
    servos hinne, kameras hinne, alle restlichen aktoren und sensoren hinne.
    praktisch irreperabel der kleene.

  7. bimpferle 28. September 2023 at 0:52Antworten

    … „Fähigkeiten“ der Überwachungsmaschine laut Hersteller:
    · Automatische Signalerkennung (Überwachungsliste für zugelassene, verweigerte und unbekannte MAC-Adressen)

    Viele der Geimpften wissen vielleicht gar nicht, daß sie jetzt eine MAC-Adresse haben. Die sollten sich nochmal anschaun was Dr. Luis De Benito herausgefunden hat.

  8. Rosa 27. September 2023 at 21:06Antworten

    Ob RoboCop, der vollautomatisierte Freund & Helfer, auch Wunden verbinden, Stichverletzungen etc versorgen kann? Necessary skills in gewissen Gegenden …

  9. HelmutK 27. September 2023 at 19:43Antworten

    Farbe auf die Kameralinse sprühen, oder nen Müllsack drübergestülpt und der eine Million Dollar Hochtechnologienonsens stolpert nur noch blind durch die Gegend.

    • Johanna 28. September 2023 at 6:58Antworten

      Ich habe mir das konkret überlegt … ich könnte eine Ganzkörperburka tragen. In den Städten des “Wertewestens” wäre das nicht auffällig. Aber wo schlüpfe ich da rein? Ich muss ja mit meinem Autospucki in die Stadt. Fahre ich mit Burka, hams mich. Zieh ich sie in der Stadt an, auch. Ich könnte also nur mit dem Zug kommen, aber Bahnhôfe sind ja auch überwacht. Also zu Fuß…. Ich wandere in den Wald und zieh mir dort die Burka an. Dann gehe ich zur nächsten Haltestelle/Bahnhof… ich glaube, das funktioniert. Einfacher wäre es freilich, wenns einer macht, der in der Stadt wohnt. Er könnte die Wohnhausanlage vermummt verlassen, wird aber dabei auch schon gefilmt. Sein Weg wird lückenlos aufgezeichnet und abgespeichert. Die haben riesige Computeranlagen. Auch die EU hat sich schon vor Jahren so eine Großanlage über mehrere Fußballfelder zugelegt. Das dient der Datenerfassung und Totalüberwachung. Die KI ordnet zu und legt Profile an. Wobei zu sagen ist, sie ist woke und sehr paranoid. Wenn sie mal einen Fehler gmacht hat, bleibt sie sturheil dabei. Sie kann dich total ausschalten. Dann darst du gar nichts mehr. Andere werden dann aber sagen, dass sie unfehlbar ist und dass du wohl etwas angestellt haben musst…usw.

      Bei seiner Tat wird der Vermummte auch gefilmt und dann wird sein Weg rückverfolgt…

  10. Mia Wu Ast 27. September 2023 at 19:30Antworten

    Sack drüber der anti-elektrostatisch beschichtet ist und er bleibt stehen wo er grad is…
    Auch im Meer/Salzwasser wird er sich gut machen.

  11. Stunning Greenhorn 27. September 2023 at 18:49Antworten

    Im Sommer 2021 wurde auf dem Campus der JKU ein mintgrüner Nachbau des gelben Roboterhundes von Boston Dynamics vorgeführt. Ein Reporter eines der lokalen Leitmedien hatte sich mit Mikrophon durch die Menge gedrängt, um die Gäste zu fragen, ob ihnen der unförmige Plastikkamerad siebenhundert Euro wert sei. Die naive Begeisterung der Leute war unglaublich, lediglich der Preis stieß auf Kritik. Ich hatte anfangs versucht, den Leuten in meiner Nähe klarzumachen, dass das Ding zum Waffentragen entwickelt worden war, nicht, um der Oma eine Tasse Tee zu servieren und dann Männchen zumachen. Unverständige Blicke. Ich nehme, die Leute würden sich von dem Ding auch testen und impfen lassen. Bei Fuß!

  12. Karsten Mitka 27. September 2023 at 18:37Antworten

    Hammer eingesteckt, einmal ordentlich draufgekloppt, hat sich der Spuk!

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