Kroatischer Präsident will „Slava Ukraini“ nicht im Land haben

1. Juni 2023von 1,7 Minuten Lesezeit

Kroatiens Präsident Zoran Milanovic kritisiert die unreflektierte Verwendung des Grußes “Slava Ukraini”. Dies sei der “Schrei der radikalsten Chauvinisten”, die Verbündete der Nazis gewesen waren. 

Seit der Covid-Politik ist Kroatiens Präsident Zoran Milanovic international einer breiten Öffentlichkeit bekannt – und vor allem auch den Österreichern. Er hatte etwa den Botschafter Österreichs aufgrund des Lockdowns für Ungeimpfte vorgeladen. Auch im Ukraine-Krieg schert Milanovic als einer der wenigen hochrangigen Politiker innerhalb der EU aus. Auch an Baerbocks politischer Linie stößt sich Milanovic.

Gruß der Nazi-Verbündeten

Am Mittwoch kontextualisierte er bei einem öffentlichen Auftritt den Gruß „Slava Ukraini“. Dieser sei nicht vom Gruß der kroatischen Faschisten Ustascha, deren kroatischer Staat ein treuer Verbündeter Hitler-Deutschlands war, zu unterscheiden:

“Aber es gibt keinen Unterschied zwischen Za dom – Spremni [„Für die Heimat – bereit“ – Gruß der Ustascha] und Slava Ukraini [Ruhm der Ukraine]. Das ist der Schrei der radikalsten Chauvinisten der Westukraine, die mit den Nazis zusammengearbeitet und Tausende von Juden und Polen getötet haben.”

Er wolle diesen Spruch in Kroatien nicht hören, so der sozialdemokratische Präsident. Denn er kämpfe auch vehement dafür, dass der Ustascha-Gruß in Kroatien verschwinde.

Milanovic äußerte sich dazu, da wie auch in anderen Ländern kroatische Spitzenpolitiker die ukrainische Grußformel verwendet haben.

Zudem jährt sich aktuell die Schlacht an der Sutjeska zum 80. Mal. Nazi-Deutschland kämpfte gemeinsam mit Ustascha-Kroatien gegen die jugoslawische Volksbefreiungsarmee. Die Schlacht markiert die Kriegswende am Balkan.

Das jährliche Ustascha-Treffen, das jahrelang in Kärnten abgehalten worden ist, wird mittlerweile wieder in Kroatien abgehalten.

Mit der Aussage von Milanovic zeigt sich auch, wie eng das Meinungsspektrum in Österreich oder Deutschland ist. Würde ein Spitzenpolitiker Österreichs auf den Nazi-Hintergrund von „Slava Ukraini“ aufmerksam machen, wäre beispiellose mediale Empörung angesagt.

Hier berichtet ein kroatisches Medium über de Sache.

Bild https://www.quirinale.it/

Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge uns auf Telegram und GETTR


NATO Chef Stoltenberg spricht Warnung an Kosovo aus

UNO Umweltorganisation stellt ebenfalls One Health Programm vor

 

3 Kommentare

  1. TripleDelta 1. Juni 2023 at 15:28Antworten

    Vor dem Hintergrund, dass in den arisierten Ostgebieten nur westliche legitimierte Politiker an die Spitze kamen und kommen, ist eine solche Äußerung doppelt erstaunlich. Offensichtlich setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass die gesamte Osterweiterung der EU den betroffenen Völkern keinen Vorteil gebracht hat und nur der Rückdrängung Russlands diente. Orban war vor Jahren der Erste, dem das Hemd näher war als die Hose.

  2. Fritz Madersbacher 1. Juni 2023 at 14:14Antworten

    @
    audiatur et altera pars
    1. Juni 2023 at 12:17
    Weil Mexiko als einziger Staat schriftlich gegen den „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland beim Völkerbund in Genf protestiert hat?
    “Die Tatsache, dass die Behörden in Wien die Macht dem gewaltsamen Besetzer übergeben haben, kann dem Angreifer nicht als Entschuldigung dienen und der Völkerbund darf diese vollendete Tatsache nicht ohne die energischsten Proteste und die in den Artikeln des Völkerbundpaktes vorgesehenen Gegenmaßnahmen hinnehmen. Andererseits vertreten die Behörden, welche die vollziehende Gewalt preisgegeben haben, keineswegs das österreichische Volk, das sicherlich den Tod seines Vaterlandes als eine düstere Tragödie ansieht; die Behörden selbst, welche der Gewalt weichen mussten, haben nicht frei gehandelt, da ein erzwungener Willensakt kein Willensakt ist”
    Dieser Auszug aus dem Protestbrief ist heute noch eine Watsche für jene zumeist in höchsten politischen Funktionen befindlichen Leute, die die gewaltsame Annexion Österreichs hinstellen als vom ganzen Volk gefeiert. Dass schon in den ersten Tagen tausende Menschen nach Dachau geliefert wurden, fällt heute unter den Tisch, die Jubelnden vom Heldenplatz dienen als “pars pro toto”. Von der Einverleibung Österreich durch eine imperialistische Macht ist wenig die Rede, um keine Parallele zur heutigen zunehmenden Vereinnahmung durch die westlichen Kriegsherren zu evozieren, und die immerwährende Neutralität als Lehre der damaligen Ereignisse wird aufs Höchste beschädigt.
    “Die Gründe Mexikos, allein auf weiter Flur gegen die Aggression Nazi-Deutschlands aufzubegehren, waren vielfältig. Ebenso wie Österreich hatte das Land ein großes Machtzentrum – die USA – als Nachbarland, dessen Stärke es fürchtete. Doch es gab auch eine handfeste Motivation: Die Protestnote wurde dem Völkerbund am Tag nach der Verstaatlichung des mexikanischen Erdöls übermittelt, die insbesondere von den USA kritisch betrachtet wurde. Am Beispiel Österreich wollte Mexiko seine Entschlossenheit demonstrieren, keinerlei Einmischung von außen zu dulden” (ORF.at/Agenturen, Publiziert am 21.03.2018)
    Klingt sehr aktuell! Beim nächsten Besuch in Wien werde ich wieder einmal den Mexikoplatz besuchen. Er erhielt seinen Namen, um an den schlimmen Augenblick in der Geschichte Österreichs zu erinnern, als unser Land ausgelöscht wurde …

  3. audiatur et altera pars 1. Juni 2023 at 12:17Antworten

    Ist das die mexikanische Flagge im Vordergrund? Das würde aus österreichischer Perspektive bildlich gesprochen passen!

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe, keine (Ab-)Wertungen. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge