Studie: So trägt der konzeptuelle Penis zum Klimawandel bei

29. Mai 2023von 3,5 Minuten Lesezeit

Medizinstudien, Veröffentlichungen zur Klimarettung oder über die Schäden von Nahrung sind gelegentlich wenig wissenschaftlich. Gelegentlich auch absoluter Schwachsinn. Kürzlich bin ich unter dem Titel „Lügen, verdammte Lügen und die medizinische Wissenschaft“ einigen Problemen DER Wissenschaft nachgegangen.

Die bekannteste des meistzitierten Medizin-Wissenschaftlers, Stanford Professor John P. A.  Ioannidis Veröffentlichung aus dem August 2005 mit dem TitelWhy Most Published Research Findings Are False” (Warum die meisten veröffentlichten Forschungsergebnisse falsch sind) zitiert. In den vergangenen drei Jahren sind diese Art von problematischen Studien regelrecht explodiert.

Wobei es sich gar nicht mal nur um reine Unfähigkeit handelt, sondern meist um Einwerbung von Forschungsgeldern. Man betreibt fremdfinanzierte Forschung und insbesondere Pharmakonzerne wollen Verkaufsförderung sehen.

Und der Großteil der Medien publizieren ungeschaut alles wo ein Kommerzialisierung auch nur entfernt denkbar ist, oder Konkurrenz wie etwa Vitamine niedergemacht werden.

Die völlige Unterordnung dieser Art von Wissenschaftsbetrieb unter Kapitalinteressen nachzuweisen, sind der Philosoph Peter Boghossian und der Mathematiker James Lindsay ausgerückt. Sie haben es geschafft eine „Studie“ unter den Pseudonym-Namen Jamie Lindsay und Peter Boyle mit dem Titel

The conceptual penis as a social construct“

Deutsch: „Der konzeptuelle Penis als soziales Konstrukt

durch die Begutachtung zu schleusen und einer ganzen Reihe von Wissenschaftsmedien zu veröffentlichen wie zum Beispiel hier auf Researchgate. Sie ist zwar als „Retracted“ ausgewiesen, aber das auch nur, weil sie die Autoren selbst zurückgezogen haben.

Im Abstract lesen wir:

„Es mag anatomische Penisse geben, aber da auch präoperative transsexuelle Frauen anatomische Penisse haben, ist der Penis in Bezug auf die Männlichkeit ein inkohärentes Konstrukt. Wir argumentieren, dass der konzeptionelle Penis besser nicht als anatomisches Organ, sondern als soziales Konstrukt zu verstehen ist, das mit der performativen toxischen Männlichkeit isomorph ist. Durch detaillierte poststrukturalistische Diskurskritik und das Beispiel des Klimawandels wird dieser Beitrag die vorherrschende und schädliche soziale Trope in Frage stellen, dass der Penis am besten als männliches Sexualorgan verstanden wird, und ihm eine passendere Rolle als eine Art von männlicher Performance zuweisen.“

Ok, also die Begriffe „Klimawandel“ und „transsexuelle Frauen“ genügen mittlerweile bereits um eine Veröffentlichung in Wissenschafts-Magazinen zu erreichen. Zumindest werden Grüne und woke Befindlichkeiten damit erffasst und befriedigt.

Umgekehrt hat Researchgate von sich aus eine Studie nicht nur „retracted“, sondern sogar einfach gelöscht, an der Nobelpreisträger Luc Montagnier beteiligt war. Inhalt der Studie war die Untersuchung von Creutzfeldt-Jakob-Erkrankungen, die durch die mRNA-Impfungen ausgelöst wurden. Das posten dieser Studie auf Twitter hat mir dort übrigens eine 11-monatige Sperre verschafft.

Den ganzen Artikel hat das Magazin Cogent Social Sciences von seiner Webseite entfernt. Doch das Berlin Journal hat sie hier (engl. Link) archiviert.

Wie es den beiden Studienautoren gelang, ihre Fake-Studie in dem Fachmagazin zu platzieren, erklären sie so (engl. Link):

Wir haben nicht versucht, eine schlüssige Studie zu schreiben. Stattdessen haben wir sie vollgepackt mit Jargon (wie „diskursiv“ und „Isomorphismus“), mit Unsinn (wie der Behauptung, dass hypermaskuline Männer zugleich innerhalb als auch außerhalb eines Diskurses sind), mit auffälligen Phrasen (wie „Prä-post-patriarchalische Gesellschaft“), mit obszönen Bezugnahmen auf umgangssprachliche Ausdrücke für den Penis, mit Beleidigungen gegenüber Männern (so nannten wir etwa Männer, die sich entscheiden, keine Kinder zu bekommen, „unfähig, einen Partner zu unterwerfen“) und mit Anspielungen auf Vergewaltigungen (wir sagten dass „Manspreading“, eine Beschwerde an Männer, weil sie breitbeinig dasitzen, „etwas sehr Ähnliches ist, wie den leeren Raum um sich herum zu vergewaltigen“).

Als wir die Studie fertiggestellt hatten, lasen wir sie sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass sie nichts Sinnvolles enthält. Und da keiner von uns feststellen konnte, worum es in der Studie ging, hielten wir sie für einen Erfolg.

Nur zu oft sind solche Studien aber ernst gemeint und von der Industrie oder den Oligarchen-Stifutngen bezahlt.

JovanaKoturov, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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18 Kommentare

  1. MarcoM 30. Mai 2023 at 12:46Antworten

    Haben nicht schon vor 10 Jahren oder so, ein paar Leute ein Programm geschrieben, dem man ein paar Stichworte mitgeben kann, und das dann daraus eine Nonsens-„Studie“ erzeugt, welche ein paar sinnlose Graphiken und lauter Absätze vollgepackt mit – neudeutsch – Buzzwörtern enthält. Ich meine die haben es auch geschafft, solche „Studien“ in diversen Wissenschaftsmedien zu veröffentlichen.

    • MarcoM 30. Mai 2023 at 12:57Antworten

      Ganz so schlimm war es wohl nicht. Aber eine Vorstufe zum obigen Fall: Siehe den Artikel

      „Textgenerator – Mit Nonsens-Paper zur Fachtagung“ (Spiegel; 2005)

  2. Elsa Karl 30. Mai 2023 at 7:30Antworten

    Echt jetzt , ihr kramt auch den Artikel von 2017 hervor, der jetzt durch alle FB und Telegram Kanäle spukt, als wäre es was Neues? Sehr enttäuschend.

  3. hb 30. Mai 2023 at 7:16Antworten

    Diese Konzentraton auf den sexuellen Menschen ist doch nur ein Ausweichen vor wirklichen Problemen des Heute. Es müssen sehr schwer psychisch gestörte Individuen sein, die dieses Thema umtreibt.
    Siehe zum Beispiel die „Theorien“ von Kelter, auf denen zumindest Teile der Sexpropaganda fußen.
    Wie ich sowieso annehme, dass auch die Transhumanisten nicht über das Pubertätsstadium hinweggekommen sind, der Beschäftigung mit dem eigenen Unterleib. Und die verlebten alten Ultrareichen, die uns ihre „Ideen“ aufzwingen wollen, worüber es nun zahllose Studien gibt, trinken sogar Blut von Kindern, um „unsterblich zu werden“. Wir müssen wegkommen von diesem ganzen Mist,
    uns wieder auf das Oben und Unten konzentrieren, denn darum geht es wirklich. Es geht um das Überleben der Menschheit in diesem Wirrwarr der Sexthemen.

  4. Klimawandeldurchmenschlichverursachteskohlendioxidleugner 30. Mai 2023 at 4:39Antworten

    Ebenso vollkommen daneben sind die meisten System-Studien zum Klimawandel. Da wird viel bezahlt dafür, denn für die „Oligarchen“ steckt viel Gewinn darinnen, s. Gates und seine div. Projekte zur „Rettung des Klimas“. Und die internationalen Kapitalsozialisten (die Armen werden ausgebeutet und final geboostert) und woke-pc-extremen Grün:innen wittern hier endlich die perfekte Diktatur mit Überwachung bis aufs Klo, Einführung der perfekten Planwirtschaft (1 g Wurst und 20 dag Kakerkaken in der Woche) und Ausgangassperren für CO2-Sünder.

    P.S.: Ich begreife nicht, warum diese superreichen Typen immer noch mehr Geld haben wollen. Das allein ist doch schon krankhaft.
    Da sind manche schon an die 90 und können es immer noch nicht lassen. Ein normaler Mensch, der genug Geld hat, setzt sich zur Ruhe, evtl. Hausboot am Mittelmeer mit Bordkatze, und genießt sein Leben, lebt gesund und stressfrei, viel Sonne, gut essen, gut trinken, gut schlafen.

  5. Jurgen 30. Mai 2023 at 0:12Antworten

    LOL, Ich schmeiß mich jedesmal weg vor Lachen, wenn ich so einen geistigen Dünnschiß à la Lindsay und Boyle lese… passt zu dem Witz mit der Transgender-Öl-Wärmepumpe-Heizung… :-)

  6. A-w-n 29. Mai 2023 at 22:52Antworten

    ‚konzeptueller Penis zum Klimawandel’…jetzt ist mir gerade noch klar geworden, warum mir bei den deutschen Führungspolitikern und -politikerinnen das immer wie eine Travestieshow vorkommt…naja, beim Volk gehen Habeck, Baerbock und Hofreiter (Bilderberg 2023 Teilnehmer) als ‚Grüne‘ durch, die wissen nicht was echte Grüne waren, denen kann man scheinbar alles vormachen…

  7. A-w-n 29. Mai 2023 at 22:36Antworten

    ‚Konzeptueller Penis zum Klimawandel‘, das gibt es auch offiziell und wird ESG abgekürzt, ‚Environmental – Social – Governance‘, das bringt den Ratingagenturen eine Menge Geld und wir wissen ja gerade von den deutschen Grünen, dass man aufrüsten muss etc. pp…das Geld muss in den militärisch-digitalen-pharma-überwachungs-insektenfutter-industuriellen ‚Komplex’…haben die jetzt vergessen, Penisneid in der Studie zu thematisieren, rein konzeptuell versteht sich?

  8. Andreas I. 29. Mai 2023 at 18:41Antworten

    Hallo,
    es gibt noch Menschen! (mit genügend Humor für so eine Aktion)

  9. rudifluegl 29. Mai 2023 at 16:57Antworten

    Eine Idee eines Paul Watzlawick würdig! Und Na ja! Wer einmal lügt und die Menschheit an den Rand bringt, dem glaubt man nie mehr!
    Das hätte schon mehrfach, zum Beispiel 2009 Mexikogrippe gelten müssen.
    Trittbrettfahrer gibt es auch. Theorien werden zu Fakten hoch stilisiert.
    Die Grenzen der Beweisbarkeit kennen wir und die sind Wissenschaftsimmanent.
    Fakt ist. Der Mensch hätte die Möglichkeiten und hatte diese, das Weltklima zu beeinflussen.
    Hoffentlich beweist er es nicht durch einen Atomkrieg!
    Ob Umweltschäden richtig zu geordnet werden und zugeordnet werden können, steht auf einem anderem Blatt. Aber es ist ein sehr lange schon, volles Blatt!
    Daher kann diese ewige Gleichsetzerei von Machtansprüchen von Konzernen und Personen die viel zu viel haben und schlimmstes anstellen mit den verschiedensten Risiken denen die Menschheit sonst noch ausgesetzt ist, durch Kommentatoren, die aus welchen Gründen auch immer, etwas mit zu nehmen haben, kann nicht unwidersprochen bleiben!

  10. federkiel 29. Mai 2023 at 16:41Antworten

    Die beiden haben wohl bei Judith Butler sprachlich Anleihe genommen, guter Gag.😀
    Mir geht es beim Lesen so mancher Studien ähnlich, daß mir zumindest der Sinn fehlt, dachte immer, das liegt an mir. So viel zu Wissenschaft und Experten. Quod erat demonstrandum.

  11. Ahmad 29. Mai 2023 at 16:41Antworten

    Wenn man heute Geld für Forschung bekommen will muss man nur den Klimawandel miteinbringen las ich mal…Will man Eichhörnchen erforschen bekommt man nichts,schreibt man“Der Einfluss des Klimawandels auf die Eichhörnchenpopulation“ bekommt man es…

    Ähnlich ist es mit Nazis-Will man Geld von der Filmföderung macht man am besten einen Film über Nazis…

    Neu ist das Gendergedöns.

    Am besten ist natürlich Forschung über den Einfluss des Klimawandels auf Transsexuelle Nazis.

  12. Jan 29. Mai 2023 at 16:31Antworten

    Diese Studie darf als hochrangiges Kunstprojekt der Kategorie Performance/Happening gewürdigt werden!

    Gratulation! Das Projekt gehört zu den herausragenden Leistungen moderner Kunst!

    Was mich bei aller Freude umtreibt: Die Auseinandersetzung zwischen Mainstream und Querdenkern ist ein klassisches Beispiel für Brot und Spiele und nimmt den Fokus von wichtigeren Themen: die geologisch bedingte Abnahme fossiler Energie, die ökonomisch rezessiv wirken muss. Nun sind alle überzeugt, dass sich dies mit massiven finanziellen und energetischen Investitionen in alternative Energien während einer Wirtschafts- und Ressourcenkrise lösen lasse.

    Einmal angenommen, das wäre nicht so – dafür gibt es eine Reihe von Argumenten – dann stünde uns eine Katastrophe von kataklysmischen Ausmaßen bevor. Vielleicht sollten wir die Augen nicht komplett verschließen?

  13. Georg Uttenthaler 29. Mai 2023 at 15:49Antworten

    Der Weltklimarat IPCC schreibt im Third Assessment Report 2001, folgendes „In der Klimaforschung und -modellierung müssen wir erkennen, daß wir es mit einem chaotischen System zu tun haben, und daß daher eine langfristige Vorhersage zukünftiger Klimazustände nicht möglich ist. Das ist jener politische Verein, der die Grundlage des „menschengemachten Klimawandels“ mit windigen und völlig falschen Argumenten erzeugt hat.

    Umweltschutz ist wichtiger, denn das Klima braucht keinen Schutz: Denn es ist vom Menschen nicht veränderbar! Seit der Evolution gab es immer schon Warm- und Kaltzeiten, die sich aus der Neigung der Erdachse und dem Sonnen- Zyklus ergeben.

    Umwelt-verschmutzung ist, wenn 330 Kreuzfahtschiffe auf hoher See durch Schweröl mehr Schadstoffe produzieren, als alle Verbrenner weltweit.!!! Die das Schweröl erzeugen sind jene Finanziers, die hinter Neubauer, Gretl aus Schweden und den Klimaklebern stehen, um von ihren „VERBRECHEN“ abzulenken.!! Nicht gerechnet sind 35.000 Container- Schiffe, die unsere Bekleidung und Wärmepumpen aus China transportieren.Da kann die Politik Rahmen schaffen.

    FAKT ist: „Der Menschen gemachte Klimawandel“ ist die größte Lüge seit Menschengedenken!

    Man hat allerdings aus dem nicht vorhandenen Klimawandel eine Religion der ANGST geschaffen, um dem Bürger zu schaden. Die Finanz- Spekulanten haben sich dieser Pseudo-Wissenschaft namens Klimakatastrophe bemächtigt, um mit dem CO²-Zertifikatenhandel bis 50.000 Milliarden Euro in die Taschen unersättlicher Spekulanten und den Staatskassen zu spülen und wir Bürger zahlen die Zeche, die uns gerade von einer grün faschistische Kleber „SEKTE“ aufgezwungen wird.

  14. Lustig, was es alles gibt.

    • Hans im Glück 29. Mai 2023 at 18:45Antworten

      „Lustig, was es alles gibt.“

      Das denk ich ich mir Habeck und Bärbock auch immer…

  15. Argint Pandantiv 29. Mai 2023 at 15:21Antworten

    Alter Hut:

    Alan Sokal, 1996, „Transgressing the Boundaries: Towards a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity“

    Social „Sciences“ sind dafür besonders anfällig. Es gibt Unmengen von sinnlosen Arbeiten, die in diesem Bereich veröffentlich wurden.

    Dieses Umfeld ist auch besonders Grün, bzw Neolinks. Kein Zufall.

  16. Inge Zschaler-Honndorf 29. Mai 2023 at 14:25Antworten

    James Lindsay gehörte auch zum Autorenteam des 2020 auf Englisch erschienen Buches „Cynical Theories. How Activist Scholarship Made Everythin About Race, Gender and Identity“. Eine deutsche Fassung mit dem Titel „Zynische Theorien“ erschien 2022 bei C.H.Beck, München.
    Die Studie zum „konzeptuellen Penis“ stammt übrigens aus dem Jahr 2017; die Veröffentlichung wurde bereits vor einer Weilee zurückgezogen. James Lindsay hat mir einer Reihe von anderen Hochschuldozenten und Journalisten versucht, die angebliche Wissenschaftlichkeit ideologisch gesteuerter Forschung zu entlarven.

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