Bestehende Grundimmunität gegen Coronaviren schützt vor Erkrankung

14. Januar 2021von 2,9 Minuten Lesezeit

Es ist mittlerweile millionenfach bewiesen, dass sich 99,80 bis 99,85 Prozent der Menschen von einer Infektion mit SARS-CoV-2 erholen, bei unter 70-jährigen steigt der Anteil sogar auf 99,96 Prozent. Und von diesen wiederum verläuft bei etwa 98 Prozent die Infektion leicht bis mild. Der Anteil der Infektionen, die zu überhaupt keinen Symptomen führen, liegt bei durchschnittlich 60 Prozent. Das heißt, dass es bereits eine sehr weit verbreitete Immunität durch Infektion gibt und diese ist nach allen bisherigen Erkenntnissen stark und dauerhaft.

Einer der Gründe für milde Verläufe und das weitgehend sogar völlige Ausbleiben von Symptomen liegt in der bestehenden Grundimmunität. Das Versäumnis von epidemiologischen Modellen wie dem von Neil Ferguson, eine bereits vorhandene Immunität gegen SARS-CoV-2 einzubeziehen, war einer der beiden grundlegenden Fehler. Im BMJ ist nun ein neuer Artikel von einer Forscherin der Universität Umea in Schweden, Rachel F. Nicoll, erschienen, der weitere aktuelle Erkenntnisse zu diesem wichtigen Thema aufzeigt.

Seit dem ausgezeichneten Beitrag von Peter Doshi im BMJ im September mit dem Titel „COVID-19: Do many people have pre-existing immunity?“, wurden nun weitere Studien an nicht exponierten Personen durchgeführt. Obwohl alle bisherigen Studien klein sind, deuten sie darauf hin, dass ein signifikanter Anteil von Personen weltweit mit einer gewissen vorbestehenden Immunität in die SARS-CoV-2-Pandemie eintrat. Dies gilt für Untersuchungen von IgG-Antikörpern, Gedächtnis-B-Zellen und T-Zellen.

Die vorbestehende Immunität macht einen Unterschied bei den klinischen Ergebnissen.

Patienten mit einem zuvor entdeckten humanen Coronavirus hatten eine weniger schwere COVID-19-Erkrankung; trotz ähnlicher Infektionsrate, Krankenhausaufenthalt und Viruslast schien die mildere Erkrankung auf eine gedämpftere Entzündungsreaktion zurückzuführen zu sein, was zu einer geringeren Aufnahme auf der Intensivstation und zum Tod führte.

Wie Peter Doshi hervorhebt, haben die WHO und die CDC die Existenz einer vorbestehenden Immunität gegen die Schweinegrippe-Epidemie von 2009 anerkannt, aber dann 11 Jahre später die Beweise ignoriert. Darüber hinaus wurde modelliert, dass die kreuzreaktive Immunität gegen Influenzastämme einen entscheidenden Einfluss auf die Anfälligkeit für neu auftretende, potenziell pandemische Influenzastämme hat.

Epidemiologen haben SARS-CoV-2 als „neuartiges Virus“ bezeichnet, was bedeutet, dass keine vorbestehende Immunität besteht. Es ist jedoch klar, dass eine beträchtliche vorbestehende Immunität vorhanden ist, die jedoch nicht in die Modellierung einbezogen wurde. Darüber hinaus werden politische Entscheidungen der Regierung auf der Grundlage der Anzahl positiver PCR-Tests (die auf das Vorhandensein eines viralen RNA-Fragments und nicht auf eine bestehende Infektion hinweisen) getroffen, anstatt den Anteil der Bevölkerung zu untersuchen, der eine Antikörper-, B-Zell- oder T-Zell-Immunität entwickelt hat.

Leider wird die bestehende und vor allem auch die durch eine  SARS-CoV-2 Infektion erworbene Immunität immer wieder ignoriert. Es wird jetzt so getan, als müsse man sich freitesten, eintesten oder wie auch immer die Wortschöpfungen aktuell lauten, oder einen Impfpass vorweisen.

Sorgfältige, nun schon über fast ein Jahr laufende internationale Studien von Immunologen, haben gezeigt, dass die Immunität durch Infektion andauernd und stark ist. Die Chance einer Reinfektion liegt bei 1 zu 3 Millionen oder noch besser. Das muss endlich auch von den Behörden berücksichtigt werden.

Bild von Wokandapix auf Pixabay

Alle aktuellen News im TKP Telegram Channel

Unterstütze unabhängigen Journalismus mit einer Spende via PayPal


Stanford Studie mit Top Medizin-Wissenschaftler Ioannidis zeigt keinen Nutzen von Lockdowns

Neue Studie von Immunologen aus Kalifornien: Immunität gegen Covid hält jahrelang

Risiko einer Re-Infektion praktisch nicht existent

Die gute Nachricht: Immunität nach Infektion ist dauerhaft und es gibt immer mehr davon

5 Kommentare

  1. Sigrid Fiebig 25. Mai 2021 at 10:41

    Ich habe diesem Test in einem Labor in Mainz durchführen lassen, Ergebnis:ich bin noch nie mit diesen Viren in Kontakt bekommen, habe also keine Grundimmunität.
    Impfen halte ich nicht für notwendig – muß ich nun Angst vor einer Ansteckung haben?

  2. L 14. Januar 2021 at 9:45

    Was für ein toller und sehr interessanter Artikel – ich werde mich nächste Woche in D auf meine T-Zell-Immunität testen lassen, beim Labor Ganzimmun. Ich hatte noch nie Symptome – mit Wissen – will aber einmal meine Immunität wissen. Diese Erkenntnis kann zu viel weniger Angst beitragen!
    Gerade gestern wurde hier in der Schweiz nun auch der Lockdown ausgerufen und ich muss meinen Laden schliessen… was für ein Trauerspiel, was für ein Verbrechen…
    Wie kann dieser Artikel noch verbreitet werden? – Ich helfe gerne, Zeit habe ich ja jetzt…

    • pfm 14. Januar 2021 at 9:54

      Am besten über soziale Medien teilen.

  3. Roland Schimpl 14. Januar 2021 at 8:59

    Kann ich wo in Österreich diesen spezifischen bluttest auf B und T Zellen durchführen lassen?

Comments are closed.

Aktuelle Beiträge