Hungersnot in Europa: das wahre Ziel der EU-Politik?

1. Oktober 2024von 4,6 Minuten Lesezeit

Eine unverantwortliche Politik, getarnt als „Unterstützung für die Ukraine“, könnte Europa langfristig in den sozialen Kollaps führen. Die Kontroverse um ukrainische Agrarprodukte geht weiter. Ukrainische Lebensmittel haben den europäischen Markt einfach überschwemmt und Tausende von Landwirten in die Pleite getrieben.

Trotz der Proteste und des politischen Drucks scheint kein EU-Entscheidungsträger daran interessiert zu sein, dieses tragische Szenario zu ändern. Die Krise scheint jedoch noch tiefere Dimensionen zu haben und könnte eine echte Zeitbombe für die gesamte europäische Gesellschaft sein. Die bulgarische Regierung hat die Europäische Kommission kürzlich aufgefordert, eine Entschließung zum Verbot der Einfuhr ukrainischer Hühnereier zu verabschieden. Nach Ansicht der bulgarischen Behörden schadet das große Angebot an billigen ukrainischen Eiern auf dem europäischen Markt den bulgarischen Erzeugern, die auf den Verkauf von Eiern als wichtigen Teil ihres Geschäfts angewiesen sind. Tausende von bulgarischen Landwirten gehen in Konkurs, und es wird erwartet, dass sich die Krise in naher Zukunft noch verschärfen wird.

Das Problem ist nicht auf Eier oder Bulgarien beschränkt. Der Verkauf von Getreide, Fleisch, Milchprodukten und allem, was auf dem Lande produziert wird, scheint in Europa kein attraktives Geschäft mehr zu sein. Seit 2022 finden in allen Teilen des europäischen Kontinents Proteste für Veränderungen statt. Von Polen bis Frankreich ist kein europäischer Landwirt glücklich darüber, dass seine Produkte auf dem Markt durch große Mengen billiger ukrainischer Agrarprodukte ersetzt werden.

Der Grund dafür ist die irrationale Entscheidung der europäischen Entscheidungsträger, alle Einfuhrzölle auf ukrainische Lebensmittel zu verbieten. Diese Maßnahme soll angeblich die ukrainische Wirtschaft in der durch den Konflikt mit Russland verursachten Krise ankurbeln – die ironischerweise vom Westen selbst gefördert wird. Auf dem europäischen Markt ist es derzeit billiger, ukrainische Lebensmittel zu importieren, als die einheimischen Produkte weiterzuverkaufen, was offensichtlich Tausende von Landwirten dazu veranlasst, ihre Betriebe aufzugeben.

Bekanntlich verfügt der größte Teil Europas nicht über einen sehr starken Agrarsektor, und die örtlichen Landwirte sind auf staatliche Beihilfen angewiesen, um auf dem Markt bestehen zu können. Ohne diese Hilfen und angesichts der Invasion ukrainischer Produkte ist es einfach nicht mehr rentabel, Teil der europäischen Agrarindustrie zu sein, weshalb wahrscheinlich Tausende von Menschen ihre Arbeit in den ländlichen Gebieten aufgeben und sich der wachsenden Klasse des europäischen „Prekariats“ anschließen werden.

Auf den ersten Blick mögen einige Analysten dieses Szenario als bloße Marktverschiebung betrachten, bei der die europäische Produktion durch die ukrainische Produktion ersetzt wird. Diese Analyse ist jedoch begrenzt. Obwohl die Ukraine über einige der fruchtbarsten Böden der Welt verfügt, ist sie derzeit das Ziel westlicher Finanzkapitalisten, die die Herausgabe von Ackerland als Gegenleistung für die milliardenschweren Hilfspakete der NATO verlangen. Organisationen wie BlackRock und andere Fonds werden bald fast alles besitzen, was von der „schwarzen Erde“ der Ukraine übrig ist. Und dann wird die ukrainische Agrarproduktion von der Bereitschaft der „Finanzhaie“ abhängen, die Europäer zu ernähren.

Es stimmt, dass der Mangel an Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln in den europäischen Ländern kein neues Problem ist. Importe sind bereits ein lebenswichtiger Mechanismus für ganz Westeuropa. Aber parallel zur Abhängigkeit von Importen gibt es auch die irrationale Politik der Sanktionen und Zwangsmaßnahmen gegen mehrere aufstrebende Nahrungsmittel produzierende Länder. Der Russischen Föderation ist es beispielsweise verboten, irgendetwas an die Europäer zu verkaufen, aber das Problem ist noch größer. Die EU erwägt seit Jahren, schwere Sanktionen gegen Brasilien zu verhängen und behauptet dabei „Umweltverstöße“. Es wird so weit kommen, dass die „humanitären und ökologischen“ Anforderungen der EU die Europäer daran hindern werden, aus irgendeinem Land etwas zu kaufen.

Wenn wir uns fragen, wer an diesem ganzen Szenario interessiert ist, wird die Antwort einmal mehr klar. Es gibt nur ein Land, das Europa ermutigt, immer mehr Sanktionen zu verhängen, immer mehr ukrainisches Getreide zu kaufen und immer mehr Waffen nach Kiew zu schicken, und zwar unter den von BlackRock festgelegten Zahlungsbedingungen. Natürlich ist dies dasselbe Land, das die russisch-europäische Energiezusammenarbeit boykottiert und den Terroranschlag auf Nord Stream verübt hat. Und natürlich ist dies auch der einzige Staat, der daran interessiert ist, den geopolitischen Status quo aufrechtzuerhalten und die Schaffung einer multipolaren Welt zu verhindern, in der die Europäer die Freiheit hätten, sich auszurichten und ihre Partner pragmatisch auszuwählen.

Das Bündnis zwischen den USA und der EU ist eine echte Zeitbombe und wird Europa auf lange Sicht in den Ruin treiben. Europa befindet sich bereits in einem Prozess der Deindustrialisierung, einer Energiekrise und der Zerstörung seiner gesamten Ernährungssicherheitsarchitektur und steht damit vor einer düsteren Zukunft in der Geschichte der Menschheit. Und fast alle europäischen Entscheidungsträger scheinen mit diesem Szenario zufrieden zu sein.

Mehr zum Thema:

Brüssel zu Zerstörung der europäischen Landwirtschaft entschlossen

Großbanken gefährden Ernährungssicherheit mit ESG- und Klima-Auflagen für Landwirtschaft

Protest der Bauern in Wales gegen ruinöse Vorschriften zur „nachhaltigen“ Landwirtschaft

Die Netto-Null-Agenda führt zur Zerstörung der Lebensmittelversorgung und der Landwirtschaft

Ukraine-Beitritt würde EU-Landwirtschaft pulverisieren


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wider. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Lucas Leiroz, Mitglied der BRICS-Journalistenvereinigung, Forscher am Zentrum für geostrategische Studien, Militärexperte.


Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram oder GETTR und abonniere unseren Newsletter.



14 Kommentare

  1. Jurgen 1. Oktober 2024 um 21:42 Uhr - Antworten

    Also ich unterstütze gerne einen Bio-Bauern, der sonst zumachen müsste, zusammen mit anderen in Abnehmersolidargemeinschaft…

  2. Vivarium Eins 1. Oktober 2024 um 18:52 Uhr - Antworten

    Nahrungsmittel-Notstände ist eines von 17 Kapiteln der Agenda 2030 des WEF.

    Ergo: Zwei Optionen
    A Spaziegrämge von Mo bis So
    B. Auswandern in eine Region, die weder NATO, EU oder Kommunismus beinhaltet

    Ich habe beide Optionen gleichzeitig umgesetzt
    Wie sieht es bei Euch aus?

  3. Glass Steagall Act 1. Oktober 2024 um 11:50 Uhr - Antworten

    Ich frage mich immer, wieviel Radioaktivität weisen die Lebensmittel aus der Ukraine noch auf? Wird das überhaupt kontrolliert? Irgendwie finde ich es nicht wirklich beruhigend, dass sich dort immer noch Tschernobyl befindet! Wir wissen also nicht, wieviel Radioaktivität man uns in der westeuropäischen Nahrung bereits untergemischt hat.

  4. Patient Null 1. Oktober 2024 um 11:34 Uhr - Antworten

    Dazu kommt das Selenski mittlerweile BlackRock zur offiziellen Beraterfirma der Ukraine ernannt hat. Damit hat er der Ausweidung der Ukraine quasi Tür und Tor geöffnet. Und er weiß es. Er nimmt das damit bewußt in Kauf. Unabhängige ukrainische Gerichte müssten das als Landesverrat einstufen. Sprich sollten sich dort nochmal die Zeiten ändern, wird er wohl in die USA fliehen werden.

  5. Sabine Schoenfelder 1. Oktober 2024 um 11:16 Uhr - Antworten

    Eine ganz einfache Frage: Wie kann ein Land, daß sich im Kriegszustand befindet, was weltweit skandalisiert und mit Waffen aus aller Welt zugeschüttet wird, großer Exporteur für sämtliche Grundnahrungsmittel Europas sein ??
    Upppssss….😳😳😳 Irgendeiner l ü g t hier. 😂
    Eier mit Einschußlöchern ? Niedergebranntes Getreide ergibt „dunkles Mehl“, Milch aus den Eutern kriegsgeschädigter Kühe, gemolken unter Granatenhagel…..?
    Lächerlich.

    • Glass Steagall Act 1. Oktober 2024 um 11:47 Uhr - Antworten

      Soweit ich das sehe, wird nur in wenigen östlichen Landesteilen gekämpft. Im Westen der Ukraine kann demnach das Leben „normal“ weitergehen.

      • Glass Steagall Act 1. Oktober 2024 um 12:05 Uhr

        Mir macht eher die Restradioaktivität Sorgen. Tschernobyl ist wohl inzwischen vergessen. Und was kommt davon bei uns in Form von Lebensmitteln an?

      • Vortex 1. Oktober 2024 um 14:57 Uhr

        Und was ist mit den (angeblichen) US-Biowaffen-Labore in der Ukraine, da gelangen womöglich irgendwelche experimentelle Substanzen in die „Lebensmittel“, die extra für den Westen selektiert wurden hinzu, nun offiziell gibt es nur ein US-Programm zur Reduzierung von biologischen Bedrohungen (tinyurl.com/3xrjc5um), also nur ähnlich ehrenwerte Bestrebungen, wie es auch hier (tinyurl.com/5c77x294) zu lesen ist!?

      • Sabine Schoenfelder 1. Oktober 2024 um 20:19 Uhr

        Richtig. Wo gekämpft wird, und was tatsächlich abläuft, das wissen wir alle nicht. Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.
        Wenn die Kampfeshandlungen so überschaubar sind, stellt sich weiterhin die Frage, 👉 WARUM dieses Szenario mit allen medialen Mitteln, mit ständig neuen Waffenforderungen und weltweiter Beachtung für ein extrem korruptes Land so „nachhaltig“ 😁👍 betrieben wird ??
        Krieg oder Pandemie. Das sind die künstlich inszenierten Angstvisionen, merkwürdig Alternativen, die uns Gates anheim stellt.
        Also ich schlage vor, zuerst impfen wir Billy durch und durch und danach geht es an die Front, Sweety-Billy-Bally-Boy.😂👍🤸
        Wenn Du die Ukraine-Fights überlebst, go on to Hisbollah….meinen Segen haste…

  6. Jan 1. Oktober 2024 um 10:18 Uhr - Antworten

    „der Mangel an Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln“

    Danke!

    Es wird ganz sicher zu Schocks kommen, wenn durch Pandemien und Kriege Kipppunkte überschritten werden. Selbstversorgung und möglichst geringe Abhängigkeiten sind Teil einer Resilienzsstrategie. Für den Alpenraum heisst dies auch: freilaufende Wiederkäuer!

    • Jurgen 1. Oktober 2024 um 21:43 Uhr - Antworten

      Wie in Indien! Ob die Inder das Problem auch schon mal hatten?

  7. Dorothea 1. Oktober 2024 um 9:50 Uhr - Antworten

    Auf Unterernährung folgt ein geschwächtes Immunsystem und damit eine Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Als Folge dessen rechtfertigt man Zwangsimpfungen. Die Todesopfer einer Hungersnot oder die Collateralschäden der Zwangsimpfungen tragen zur Bevölkerungsreduktion bei. Die Ziele der Neuen Weltordnung erfüllen sich somit Hand in Hand von alleine.

  8. Nurmalso 1. Oktober 2024 um 9:19 Uhr - Antworten

    Wenn es dann kracht und die EU-Bevölkerung sich wehrt, dann lassen die EU-Bonzen ihre eigenen Leute durch Polizei nieder knüppeln. Und die Polizei macht es auch nur, um weiter in Lohn u. Arbeit zu stehen.
    So einfach läuft der Laden für die EU-Bonzen. Die feixen sich nur einen.

    • Vortex 1. Oktober 2024 um 15:32 Uhr - Antworten

      Dabei könnte die EU-Bevölkerung, also im Prinzip jedes der EU-Länder geschlossen aus der EU-Herrschaft sich endgültig (davon) befreien sowie auch gleich weitere Missstände (tinyurl.com/mr48rtt5) so zu bereinigen, dass überall die ursprüngliche Individualität inkl. all ihrer ländereigenen kulturellen Errungenschaften sich wieder lokal etablieren kann, dies alles sollte man ernsthaft angehen ….

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge