Ohne Mitwirkung kein Faschismus

29. August 2024von 9,9 Minuten Lesezeit

Lisa Marie Binder liefert mit „Der Super-Faschismus“, soeben erschienen im massel-Verlag, dem Widerstand das, was ihm zunehmend abhanden kommt: ein gedankliches Fundament.

Damit sind die Geschehnisse seit 2020 nicht nur als Faschismus zu bezeichnen, sie sind mehr als das, weil sie in Gestalt der Neuen Normalität in ihrer Essenz über den Ursprungs-Faschismus und alle weiteren Ausgestaltungen von Faschismus hinausgehen.“

So formuliert Lisa Marie Binder, Juristin, Naturheilärztin und Musikerin, eine Kernerkenntnis, die in ihrem soeben beim Münchner massel-Verlag erschienenen Buch nicht postuliert, sondern Schritt für Schritt aufgrund juristischer, ethischer und allgemein gesellschaftlicher Beobachtungen hergeleitet und entwickelt wird. Damit aber erweist sich Binders Arbeit als eine im deutschen Sprachraum doch eher seltene Ausnahme und zwar in der Hinsicht, dass Zustände gedacht, durchdacht und analysiert werden: ganz ohne Story-Telling, Menschheitsfamilienkitsch und Kaltduschen am Morgen.

Wenn das, was Widerstand genannt wird, inzwischen deutlich Gefahr läuft, sich aus dem einst angemessenen Aktionismus heraus nicht weiterzuentwickeln und zu versanden (es scheint mehr der Irrsinn des Systems zu sein, der den Widerstand am Leben erhält, als er selbst), dann hat das nämlich entscheidend auch damit zu tun, dass es an denkerisch-theoretischer Substanz fehlt, ohne die Handeln ins Ziellose abfällt.

Und so sind aus dem Widerstand (neoliberale und andere) Geschäftsmodelle geworden und die bekannten „Größen“, deren Widerstandsmut ungebrochen zu würdigen ist, vermögen an Erkenntnis mit der Zeit nichts Wesentliches mehr auszuwerfen. Bedeutet: Man kennt die Sätze, die an „Blasenveranstaltungen“ formuliert werden, bereits, bevor sie ausgesprochen sind, und es kommt zu Lähmungserscheinungen. Zumindest für jene, denen es ähnlich ergeht, kommt Binders Buch zur rechten Zeit.

Im Kopf

„Dieser Faschismus beginnt und endet im Kopf. Wenn es en vogue wird, nur mehr in einem Erzählstrang denken, sprechen und handeln zu dürfen, wie bei einem „fascio“ eben, einsträngig, kann es im Außen, in der phänotypischen Ausgestaltung immer noch schlimmer kommen. Aber das Bett ist bereitet. Der Faschismus komplett. Er existiert. Wenn asthmatische Kinder auf Wanderungen zu Masken über der Nase gezwungen werden und der Blick hinter die Norm nicht mehr erlaubt wird (der Ausschluss einer Meta-Betrachtung ist ganz entscheidend, DS!), dann ist das die vollkommene Unterwerfung einer Gesinnung unter einen vorgegebenen menschenverachtenden Erzählstrang.“

Diese Erkenntnis dient dem Buch gleichsam als Arbeitshypothese, entlang derer die ganze Analyse und damit auch die Dekonstruktion der Coronazeit erfolgt. Und dass in dieser Dekonstruktion (und also Klärung) jeder einlagert – so auch ich, der die Maskenkonzession in Geschäften gemacht hat – wird deutlich, wenn die Autorin schreibt:

„Wer nur ein bisschen mitmacht – ein bisschen „testet“, ein bisschen Maske trägt oder ein bisschen „impft“, der stützt das Muster (…). Zur Errichtung und Manifestation der Neuen Normalität ist das Mitwirken jedes Einzelnen unbedingt gefragt. Es ist systemimmanent. (…) Ohne Mitwirken kein solches Muster, keine Neue Normalität und kein Faschismus. Die Rechnung ist einfach.“

Suche nach dem Kern statt Jagd nach Abartigen

Damit – und dies ist wesentlich im Rahmen eines Widerstands, der in Täter und Opfer spaltet, Abartige jagt und den ganzen soziologischen Komplex vergisst, kurz: der ebenso moralisiert wie die Bärbocks und Habecks – ist klar: Binder geht es bei ihrem Faschismus-Begriff, den sie spezifisch entwickelt, um das System als Ganzes. Das Handeln der Eliten ist bei diesem Fokus selbstverständlich entscheidend und wird bei Binder gespiegelt. Aber sie begeht nicht den Fehler, es dabei zu belassen. Binders Versuch, das, was geschehen ist, begrifflich, emotional und am Ende ganzheitlich auf den Punkt zu bringen, geht von der Einsicht aus: „Weder taucht der Faschismus ein zweites Mal mit Oberlippenbart auf noch ist davon auszugehen, dass es noch einmal mit Genspritze und Corona-Virus-Maxime geschieht.

Der Text sucht nicht das Gesicht, er sucht die Essenz dessen, was „abgegangen ist“ – und dass er sich des Begriffs des Faschismus bedient – unter Berücksichtigung des faschistischen Ziels, sich mehr noch „in Herzen und Seelen einzunisten“ als zu unterdrücken, wie das der Duce-Faschismus für sich in Anspruch genommen hat – ist durchaus nicht als ein Hantieren mit ideologischen Schablonen zu verstehen. Vielmehr zeigt Binder am Begriff „Faschismus“ und seinen Definitionen auf, weshalb er das, was in der Coronazeit stattgefunden hat, exakt trifft bzw. mit den notwendigen Modifikationen, die Binder am Begriff vornimmt, trifft. Dass sie die schablonisierte Benutzung der Begriffe (etwa im Kampf gegen rechts etc.) bei ihrer Darlegung mit dekonstruiert, versteht sich.

Allerdings – auch das ein geistiger Gewinn des Textes – bezieht sich Binders Ansatz der begrifflichen Klärung eines Superfaschismus durchaus auf vorgegebene Positionen von links und rechts, indem sie die Frage offen stellt, ob der Coronafaschismus und damit die Neue Normalität am Ende aus linken oder nicht doch eher rechten Ideen gespeist sei. So stellt der Text unter anderem heraus, dass die eugenische Schicht, im „New Normal“ einlagernd, ideologisch für eine Referenz auf eine rechte Ideologie spricht.

Allein damit tritt Binder mit ihrer Faschismus-Diskussion reaktionären Ansätzen entgegen, die – ohne Evidenz – postulieren, das Corona-„Regulatorium“ sei im Kern ein sozialistisches Projekt, am Ende gar eine Art Sowjetunion 2.0: Bolschewismus reloaded. Indes legt Binder ebenso frei, dass herkömmliche Rechts-Links-Schematas für die Merkmale, die sie für den Superfaschismus beschreibt, am Ende nicht genügen und bei der Klärung dessen, was mit Corona hereingebrochen ist, nicht entscheidend sein können.

Vom Wegducken und Schweigen zum Totalitären

Gerade auch in diesem Zusammenhang rückt das Handeln des Einzelnen, des Ohnmächtigen in den Fokus: Binder zeigt anhand konkreter Situationen, wie der Faschismus wesentlich von Wegducken und Schweigen lebt. Oder kurz und konkret: von der Angst. Das ist auf perverse Weise stimmig, als dass gerade der von Binder herausgestellte Superfaschismus auf die Zertrümmerung aller Bindungen außerhalb seiner selbst zielt. Pervers deshalb, weil die Neue Normalität wie nichts vor ihr auf die Zerstörung der Bindungsfähigkeit überhaupt angelegt ist. Binder schreibt:

„Die Neue Normalität zielt auf die engen und engsten Bindungen des Menschen; sie gilt es zu zerstören, bis die Verbindung des Menschen zu sich selbst reißt.“ Und weiter: „Der Staat (als ausführendes Organ der Neuen Normalität, DS) trachtet danach, die Wurzeln menschlicher Individuation zu entfernen, damit jegliches Wiederaufleben individueller Züge und damit die Seelennatur des Menschen verunmöglicht wird.“

Indem der Faschismus des „New Normal“ (konkret mit der Handlungsmaxime „Stecke niemanden an!“) sich als einzig verbleibende Bindungsoption mit Gewalt aufzwingt – die Angst der Menschen vor Isolation instrumentalisierend und deren Wunsch nach Geborgenheit pervertierend, nachdem er alle Bindungsoptionen des Menschen zerschlagen hat –, erreicht er ein Ausmaß an Totalität, das beispielsweise im Duce-Faschismus, der die Familie als Instanz mit propagierte, nicht gegeben war. Das bedeutet, wie Binder herausstellt, keineswegs, dass der Super-Faschismus der Neuen Normalität nicht abermals an Totalität überboten werden kann, denn: „In jeder noch so feinsinnig begründeten und scheinbar von edlen Motiven getragenen Maxime und in der Auffassung, eine umfassende Lösung für nur irgendein Problem dieser Welt gefunden zu haben, ruht (…) die genetische Handlungsbeschreibung, sich auf fanatisch-totalitäre Weise in die eigene Wirklichkeit zu verbeißen (…).“

Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass Faschismus nicht für ein bestimmtes politisches Segment „reserviert“ ist, sondern dass jede Idee und jeder Versuch, diese Idee als Maxime umzusetzen, im Faschismus enden kann. In diesem Zusammenhang, so fällt mir ein, ist vielleicht die Warnung des Ex-Kanzlers Helmut Schmidt zu sehen, der Leuten mit Visionen das Aufsuchen eines Psychiaters empfohlen hat.

Weshalb ist Binders Arbeit bedeutend?

Dass sich Binders Arbeit beim überzeugenden Versuch, das Geschehen seit 2020 auf seine Essenz hin zu beleuchten, die Begriffe „Diktatur“, „Totalitarismus“ und „Faschismus“ – stets auf eine westliche Gesellschaft bezogen – gegeneinander stellt und Überschneidungen und Abgrenzungen herausstellt, ergibt sich aus der Sache. Generell liegt über den ganzen Text hin ein hohes begriffliches Bewusstsein vor (auch wenn mich die Wahl des Terminus „Super-Faschismus“ für die Neue Normalität nicht in jeder Hinsicht überzeugt.)

Dieses Bewusstsein äußert sich in vielen messerscharfen Formulierungen (in dieser Rezension sind ein paar Beispiele zitiert), bei deren Erarbeitung der Leser in dem Sinne beteiligt ist, als Binder ihre ganze Analyse explizit als eine Sicht auf die Dinge versteht und andere Sichten nicht ausschließt. Im Grunde werden also keine vorgefertigten Meinungen und Positionen dargelegt, es werden vielmehr Denkräume geöffnet. Dass man beim Lesen Zeuge einer fortlaufenden Gedankenanfertigung wird, erinnert im Weiteren an Zeiten, in denen Denkvorgänge alles, Haltungen dagegen nichts zählten.

Sich über die Frage des Faschismus klarzuwerden ist entscheidend, wie mir scheint, denn von einem vertieften Verständnis dessen, was 2020 über unsere Gesellschaft gekommen ist, hängt ab, ob es einen Weg gibt, den Faschismus, den Binder eng mit anthropologischen Konstanten verknüpft sieht, zu überwinden. Gelingt uns das nicht, so bleiben die Formen des Widerstands, die wir kennen, sinnlos, im besten Fall Sedativa.

Binder argumentiert durchgehend auf der Sachebene. Selbst beim Bezug auf Ur-Szenen des Grauens – das Verendenlassen von alten Menschen in vollkommener Isolation als Handlungsmaxime denkt Binder an verschiedenen Stellen immer wieder neu an – gleitet der Text nicht in Empörungsbewirtschaftung ab.

Und doch bleibt er alles andere als abstrakt und kalt: er argumentiert veranschaulichend und stets auf das Geschehen Bezug nehmend mit Szenen, die sich real abgespielt haben. Er entwickelt seine politischen, juristischen und gesellschaftlichen Urteile und Folgerungen aus konkreten Fällen und baut an einer Stelle auch die eigene Erfahrung, zur frühen Morgenstund‘ von Polizei und Staatsanwaltschaft überfallen zu werden, in den Argumentationsstrom ein. Personalisiert und entschärft wird dadurch nichts, um Täterjagd geht es nicht. Vielmehr zielt Binder darauf, problematische anthropologische Muster fürs Bewusstsein freizulegen, auf dass eines Tages der Mensch, mit Hilfe ebenso anthropologisch angelegter antifaschistischen „Schichten“, in die Lage versetzt wird, Entwicklungen hin zum Faschismus zu unterbinden. Darauf zielt auch der etwas kryptisch gesetzte Untertitel: „Das Buch der Vergebung.“

Indem Binders Text das „macht“, diese Erkenntnisarbeit, baut er mit an einem Fundament, worauf der Widerstand zu stellen wär‘. Es versteht sich, dass bei einer solchen Erkenntnisarbeit die Lektüre nicht immer leicht und smart sein kann. Da und dort bleibt man als Leser auch mal hängen, versteht eine Folgerung nicht unmittelbar, scheitert vereinzelt an der hin und wieder etwas anarchistischen Kommasetzung. Über das Ganze hin gesehen allerdings wird man als Leser gänzlich mit in den Argumentationsstrom aufgenommen und findet sich schneller am Ende als gedacht.

massel-Verlag wie dereinst Suhrkamp

Dem massel-Verlag kommt mit dieser Publikation das Verdienst zu, nicht – wie andere Verlage des Widerstands – ein Buch nach rein ökonomischen Gesichtspunkten in sein Programm aufgenommen zu haben (medial bekannter Autorennamen, reißerisches Storytelling etcetera), sondern aufgrund der inhaltlichen Substanz des Textes. Fast wie Suhrkamp vor vielen vielen Jahren. Über die kleine Konzession das Vorwort betreffend (stilistisch gut und sachlich unnötig), wofür ein Autor aus der Kiste der medial Bekannten geholt wurde, mag man hinwegsehen. Immerhin scheint der Schreiber das Buch gelesen zu haben, längst keine Selbstverständlichkeit. Und bekannte Namen fürs Vorwort bei nahrhaften Texten: So verfuhr zuweilen auch Suhrkamp. Vielleicht wird massel ja der neue Suhrkamp.

Für Juristen bzw. juristisch interessierte Leser hat Lisa Marie Binder zusätzlich ein E-Book ebenso bei massel herausgegeben: „Der Rechts-Befund“. Das Vorwort dazu stammt von ihr selbst. Ein erkenntnistheoretisches Hammer-Vorwort.

So kommt man zu den beiden Büchern:

https://www.masselverlag.de/Programm/Der-Super-Faschismus/

https://www.masselverlag.de/Programm/Der-Rechts-Befund/


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wider. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Daniel Sandmann ist promovierter Linguist, Philosoph und Historiker. Für Manova betreut er den Literatur-Salon redaktionell.


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13 Kommentare

  1. Dr. Peter F. Mayer 4. September 2024 um 7:24 Uhr - Antworten

    Gramsci verdreht eben keine Realitäten, sondern er unterscheidet je nach ökonomischer Basis und Besitz an den Produktionsmitteln. Daraus ergeben sich ganz fundamentale Unterschiede bei den verschiedenen gesellschaftspolitischen Systemen.Wer das alles in einen Topf wirft, wird die Realität nie begreifen und immer die Herrschaften von WEF und Rockefeller etc unterstützen.

  2. Andreas I. 30. August 2024 um 12:10 Uhr - Antworten

    Hallo,
    „Damit sind die Geschehnisse seit 2020 nicht nur als Faschismus zu bezeichnen, sie sind mehr als das, weil sie in Gestalt der Neuen Normalität in ihrer Essenz über den Ursprungs-Faschismus und alle weiteren Ausgestaltungen von Faschismus hinausgehen.“

    Es war und ist exakt das Gleiche.
    Da könnte man in jedes Detail gehen, aber um bei Kernthesen zu bleiben, konzentriere ich mich beim Beweis meiner Aussage auch auf den Kern:

    Zitat Hermann Göring, Hervorhebungen extra für Leute, die es mit Mustererkennung nicht so haben:
    ,,Natürlich, das einfache Volk will keinen KRIEG … Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, ES WÜRDE ANGEGRIFFEN, und den PAZIFISTEN ihren MANGEL AN PATRIOTISMUS vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten DAS LAND in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“

    ,,Natürlich, das einfache Volk will keine GRUNDRECHTSEINSCHRÄNKUNGEN ¹ … Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, ES WÜRDE ANGEGRIFFEN ², und den KRITIKERN ihren MANGEL AN SOLIDARITÄT vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten DIE VULNERABLEN GRUPPEN in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“

    Es ist genau das Gleiche.

    w.z.b.w.

    Neu ist nur, dass die Mehrheit der Deutschen aus der Geschichte hätte lernen können und das Muster hätte erkennen können, aber naja.

    Ach ja und:
    ,,Wenn das, was Widerstand genannt wird, inzwischen deutlich Gefahr läuft, sich aus dem einst angemessenen Aktionismus…“

    Aktionismus ist nie angemessen. Widerstand ist eine entgegengesetzte Kraft.
    Wenn man etwas bremsen will, muss man zielgerichtet handeln und nicht herumkrakelen.
    Und was m.E. fehlt, ist schlicht und ergreifen das Wissen darüber, was die Gesellschaft (im Westen) überhaupt ist, nämlich Kapitalismus (neo)liberaler Prägung. ³
    Wenn die Menschen das wüssten, dann wüssten sie auch, wie zielgerichtet Widerstand erzeugt werden kann, nämlich ökonomisch, sorry alles andere ist Befriedigung persönlicher emotionaler Bedürfnisse, individuell nett aber gesellschaftlich wirkungslos.

    ¹ Notstandsverordnungen / Zwänge jeglicher Art oder gar experimentelle Zwangsinjektionen
    ² das kann sogar wortwörtlich so stehen bleiben, wenn hinzufügt ,,von einem Virus“
    ³ oder was Faschismus angeht auch kurz und bündig nach Mussolini die Verschmelzung von Hochfinanz und Staat

  3. Satya 30. August 2024 um 8:23 Uhr - Antworten

    Jedes Gesellschaftssystem geht vom Volke aus, sonst funktioniert es nur durch Zwang und das hält nicht lange.

  4. palman 30. August 2024 um 1:38 Uhr - Antworten

    . . . und der „Gute Mussolini“, ohne Studium und aus einfachsten Verhältnissen (Wiki), war zunächst Redakteur einer „Linken Zeitung“ und dann von „1922“ (!!!) – durch-gehend – bis „1943“ (!!!) der „Ober-Häuptling“ in „Bella Italia“ !!??!! ;-)))

  5. Der Zivilist 29. August 2024 um 19:08 Uhr - Antworten

    Super Faschismus ?

    Es ist der ganz normale Kolonialismus, weil die Bürger der Kolonialmächte von dem aber keine Ahnung haben, merkt’s keiner.

    “ die Begriffe „Diktatur“, „Totalitarismus“ und „Faschismus“ – stets auf eine westliche Gesellschaft bezogen “ Es sind die Kolonialmächte !

    Die Marx Jünger meinen, der Kapitalismus sei eine Erfindung des Industriealismus, dabei waren die Investitionen der Fugger etc in Karl, Seewege und Edelmetallabbau in Lateinamerika klassischer Kapitalismus. Imperialismus und Faschismus (die Nazi Rassengesetzgebung war bei den Amis abgeschrieben, angefangen hatten damit die Briten mit ‚white race‘ & Darwin) sind auch nix Neues, nur Ablenkung von der Kontinuität.

    Blinken: „Wer nicht am Tisch sitzt, steht auf der Speisekarte“ und typisch ist die Degradierung Derer, die auf der Speisekarte stehen, zu Untermenschen, Tieren, Nicht- Menschen (Auch die Positionierung der Tiere unter dem Menschen ist Teil dieser kranken Geisteshaltung).

    • Fritz Madersbacher 29. August 2024 um 22:54 Uhr - Antworten

      @Der Zivilist
      29. August 2024 um 19:08 Uhr
      „Die Marx Jünger meinen …“

      Marx selber meinte das nicht. Um das zu wissen, muss man ihn allerdings gelesen haben …

  6. Bernhard 29. August 2024 um 15:42 Uhr - Antworten

    Das Immunsystem entwickelt viele intelligente Strategien und Werkzeuge zur wirksamen Selbstverteidigung des Körpers. Der Widerstand gegen den Faschismus neuerer Art sollte ähnlich breit aufgestellt sein und nicht an Begriffen scheitern.
    Wer z.B. in der Arbeit während der heißen Corona-Phase Vorgesetzte mit Argumenten konfrontiert hat, mit bösen Blicken als einziger Antwort, muss kein Buch über den Faschismus gelesen haben. Es können auch Alltagsbeobachtungen und Lebenserfahrungen ausreichen, um aktiv zu werden.
    Begriffe können schnell abgewertet werden. Handlungen bleiben viel länger im Gedächtnis.
    Entscheidend ist deshalb, wie viele auch begreifen, dass sie hier und jetzt etwas tun können gegen neue Formen des Faschismus. Und dass es unzählige Mittel und Wege gibt, diesen effektiv zurückzudrängen.
    Insbesondere Widerstand, der seine Abwehrkräfte im praktischen Leben ständig adaptiert, stärkt das geistige Immunsystem einer Gesellschaft. So wird Faschismus am besten neutralisiert.

  7. triple-delta 29. August 2024 um 15:02 Uhr - Antworten

    Wie oft kommt in dem Buch das Wort Kapitalismus vor?
    Der Faschismus ist eine von zwei möglichen Herrschaftsformen im Kapitalismus. Ohne Kapitalismus kein Faschismus.
    Was den Menschen im Westen fehlt, ist ein Klassenbewusstsein. Dieses wurde ihnen grundlegend ausgetrieben und durch demagogische Floskeln wie Sozialpartnerschaft ersetzt.

  8. Andrweas 29. August 2024 um 14:17 Uhr - Antworten

    Wenn diese Rezension zutreffend ist: Man sollte bei einem gesellschftlichen Phänomen nicht psychologisieren. Hat die Autorin überhaupt soziologiche Kriterien vertwendet? Die Autorin kann nicht über den Dingen stehen. Auf wen bezieht sie sich? Will sie das Rad neu erfinden? Es gibt diverse gersellschftspolitische Konzepte, die den Faschismus schlüssig erklären. An welchen Stellen erweitert sie unsere Erkenntnis ohne nur oberflächliche Phänomene zu beschreiben? Nach dieser Rezension zu urteilen, würde die Lektüre kaum einen Erkenntnisgewinn erbringen.

    • rudifluegl 29. August 2024 um 23:39 Uhr - Antworten

      Nur Fachsprache bringt Erkenntnis!
      Nur Experten beherrschen die Fachsprache!
      Nur die Herrscher halten sich Experten!
      Nur darum wissen sie, dass sie über doofe herrschen!

    • Andreas I. 30. August 2024 um 12:38 Uhr - Antworten

      An Andrweas Hallo,
      ,,Wenn diese Rezension zutreffend ist: Man sollte bei einem gesellschftlichen Phänomen nicht psychologisieren.“

      Wenn man von den Symptomebenen weg und zu den Gründen vordringen will, muss man es sogar psychologisch betrachten.
      Aber dann eben auch nicht mit ,,Hundepsychologie“ (Verhaltenspsychologie u.ä. Oberflächlichkeiten), sondern dann muss man in die Tiefe gehen, weshalb es auch Tiefenpsychologie genannt wird.
      Und dann sollte man auch etwas davon verstehen. Als allererstes sollte man wissen, was Projektionen sind, denn ansonsten erkennt man die eigenen Projektionen nicht als solche und dann kommt nur Grütze raus.

      Bekanntester einschlägiger Psychologe im deutschsprachigen Raum dürfte Hans Joachim Maaz sein. Zur Zeit der Großen Hustenhysterie meldete sich auch ein Franz Ruppert zu Wort. Also wenn man will, kann man sich in die Richtung bei Fachleuten weiterbilden. ;-)

      Allerdings wäre ich auch schon froh, wenn mehr Leute überhaupt erstmal die ökonomische Ebene verstehen würden, Kapitalismus liberaler Prägung …

  9. rudifluegl 29. August 2024 um 13:53 Uhr - Antworten

    Danke!
    Schon bestellt!
    Masseltoff!

  10. Rainer Sonnberg 29. August 2024 um 12:49 Uhr - Antworten

    Es war ausgerechnet Peter F. Hamilton, der es auf den Punkt gebracht hat, indem er seine Protagonistin sagen ließ: „Es beginnt nie mit Schaftstiefeln und schwarzen Uniformen, sondern mit Überzeugungen. Aber es endet immer so.“

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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