Vattenfall beendet Wasserstoff Produktion mit Offshore Wind – verzerrte Wahrnehmung in Konzernmedien

15. März 2024von 2,1 Minuten Lesezeit

Großkonzerne und das Finanzkapital verlassen das sinkende „Energiewende“-Schiff. Noch in 2020 von BlackRock Chef Larry Fink in Rundschreiben massiv promotet, wird es jetzt nur mehr gegenüber Konsumenten, Kleinfirmen, Bauern und afrikanischen Staaten wie Namibia forciert. Großkonzerne haben Förderungen aus Steuergeld kassiert und wenden sich nun anderen, profitableren Projekten zu.

Wasserstoff wurde lange Zeit als „grüne“ Energie und als idealer Treibstoff gehypt. Sogar Österreichs Kurzzeitkanzler Sebastian Kurz ging eine Zeit lang damit hausieren. In Verbindung mit Wind erschien es überhaupt als die ideale „klimaneutrale“ Energiequelle.

Der schwedische Energieversorger Vattenfall stellt nun ein Projekt zur Erforschung der Möglichkeiten der Wasserstofferzeugung in Offshore-Windparks und des Transports an Land ein – und das weniger als zwei Jahre nach dem Start.

Das HT1-Projekt war um das europäische Offshore-Windentwicklungszentrum von Vattenfall vor der Küste von Aberdeen, Schottland herum konzipiert und wurde teilweise vom britischen Ministerium für Energiesicherheit und Netto-Null im Rahmen des Förderprogramms Low Carbon Hydrogen Supply 2 finanziert.

„Nach der Erprobung der Entwicklungsphase für die dezentrale Offshore-Wasserstoffproduktion und angesichts anderer Fortschritte in der Branche hat Vattenfall nun die Entscheidung getroffen, das Projekt zu beenden“, teilte Vattenfall am Donnerstag mit und fügte hinzu, dass das Unternehmen weiterhin die Wasserstoffproduktion ohne fossile Brennstoffe untersuchen werde.

Das berichtet oilprice.com unter dem Titel „Vattenfall gibt Projekt zur Erzeugung von Wasserstoff aus Offshore-Windkraft auf“:

Wie diese Kollegen berichten, stellen manche Medien die Sache aber noch anders dar. Für Current scheint das Projekt ein Erfolg zu sein und titelt „Vattenfall schließt „weltweit erste“ Entwicklung für Offshore-Wasserstoffproduktion ab“:

Tatsächlich steckt die gesamte Windbranche in der Krise. Großkonzerne wie Siemens machen mit ihrer Windsparte ordentlich Verluste. Die negativen ökologischen und klimatologischen Auswirkungen von Windparks sind noch gar nicht abzuschätzen.

Wasserstoff – H2 – ist das kleinste existierende Molekül und daher extrem flüchtig. Gemischt mit Luft entsteht explosives Knallgas, die Sicherheitsanforderungen sind daher weit höher als bei jeder anderen Energieform. Transport und Lagerung sind kompliziert, energieaufwändig und teuer.

Bild von Enrique auf Pixabay

Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram oder GETTR und abonniere unseren Newsletter.


Deutschland: Grüne Träume vom Strom aus Wasserstoff zerschellen an der Realität

Verursachen Windparks Erderwärmung und Klimaschäden?

Füllen sich die Ölquellen von selbst wieder auf?

16 Millionen Bäume für schottische Windparks gerodet

Große Niederlage für Windindustrie vor Gericht

14 Kommentare

  1. Was andere Medien sagen 16. März 2024 at 14:08Antworten

    […] 16.3.24 tkp: Vattenfall beendet Wasserstoff Produktion mit Offshore Wind – verzerrte Wahrnehmung in Konzernmedien – „Großkonzerne und das Finanzkapital verlassen das sinkende „Energiewende“-Schiff. Noch in 2020 v…" […]

  2. Jürgen Karsten 16. März 2024 at 9:22Antworten

    Wenn ich dazu was sage will es offenbar keiner hören! Aber ich sage es trotz alle dem. Als sie die Initiative an sich gerissen haben, diese Multikonzerne da haben sie allen Profit rausgeschlagen auf Kosten der Bevölkerung. Jetzt wo der Profit zur Neige geht, lassen sie die Bevölkerung auf den Kosten sitzen (Siehe hier) und suchen sich neue Betätigungsfelder von dem Geld das sie schon mit mit Hilfe der Politik dem Bürger aus der Tasche gezogen und in Profit umgewandelt haben um es nun woanders wieder einsetzen. Siehe Mercedes in China. Und wer glaubt die Konzerne und Banken in anderen Ländern sind da anders, der irrt. Sie sind nur flexibel wo es um Profit geht. Die Bevölkerung ist ihnen egal.

    • wh 16. März 2024 at 10:25Antworten

      Richtig!

      Felxibel um Profit zu machen!

      AG`s müssen ausser den Betriebskosten, Material- und Personalkosten und den horenten Kosten für ihre Vorstände und Aufsichtsräte, vor allem eine möglichst hohe Rendite für ihre Aktionäre erzielen. Wenn ein Vorstand das nicht hinbekommt, wird er abserviert. Der Aktionäre muss gar nichts machen, als sein Geld einsetzen und auf die Rendite zu warten …. kurz zusammengefasst.

  3. BoniBonus 16. März 2024 at 7:25Antworten

    Der Transport von Wasserstoff ist auch noch zu beachten. Da die Dichte von Wasserstoff enorm viel Platz einnimmt, muss das zu Ammoniak konvertiert werden so, dass mehr transportiert werden kann, was letztlich hier wieder zurückkonvertiert werden muss, unter dem Strich – ein Verlustgeschäft ABER, das wusste man doch schon vorher

    • Olaf 16. März 2024 at 8:46Antworten

      Ja das gehört alles zu den Mitteln, den Menschen die wahren Chancen des technologischen Fortschritts verwehren zu können und immer wieder Wege zu finden, dieses System einer Minderheit am Laufen zu halten.
      Das was uns wirklich hilft, steckt entweder noch fürs Systems ungefährlich in seinen Vorstufen wie Fusion, oder es wird eben dagegen vorgegangen wie bei Kernkraft zu sehen. Für die Armut und Abhängigkeit der Menschen, werden dann Projekte angesetzt, die von Anfang an keine Chance haben und nach sich einen Rattenschwanz an Problemen für die einen, gewaltige Gewinne für die Anderen nach sich ziehen und das meistens in Mehrfachstufen, denn die Schäden brauchen dann wieder einen Aufbau usw. Und so dreht sich ewig das Rad.

      • wh 16. März 2024 at 10:42

        Schlüssige Erklärung!

        Hinzu könnten jedoch auch Fehlentscheidungen durch Überheblichkeit, Selbstüberschätzung, Ignoranz usw. kommen. Diese Fehlentscheidungen müssen natürlich nicht die Verantwortlichen ausbaden, sondern das Volk, bzw. Angestellte.
        Gang und gäbe in der Politik wie in der Wirtschaft.

      • wh 16. März 2024 at 11:29

        „Und so dreht sich ewig das Rad“

        Ewig sicherlich nicht! Gott sei Dank wird die Menschheit nicht ewig bestehen.

        Doch seit Anbeginn der Menscheit sicherlich. Schon in der sogenannten „Steinzeit“ (falls es die überhaupt so gab), haben die Stammesobern (später dann -fürsten genannt), die Stammesunteren so beeinflusst und gelenkt, dass es zum Vorteil der „Obern“ ist.
        Das geht schon sehr lange und hat sich immer weiter verbessert zum Wohl oder Vorteil der Führenden / Oberen. Brot und Spiele wie in der Römerherrschaft funktinoiert auch heute noch. Fußball, Dschungelcamp und was weiß ich noch alles, für das D….volk.
        Wer sich so manipuliern und beeinflussen lässt, scheint es nicht anderst verdient zu haben.
        Doch ewig im absoluten Sinn geht das sicherlich nicht.

  4. Daisy 16. März 2024 at 6:28Antworten

    Mit den E-Autos wird es auch bald so kommen. Es gibt viele Studien dazu. ZB E-Autos verlieren rasch an Wert und sind daher als Gebrauchtwagen Ladenhüter, sie sind umweltschädlicher als Benziner, denn da gäbe es „Gravierende Rechenfehler“: E-Autos viel umweltschädlicher als gedacht“, wie der Exxpress titelt, bei der Reichweite wird geschummelt; sie explodieren und versenken ab und an Schiffe oder bringen Garagen zum Einsturz, im Winter sind sie unbrauchbar und bleiben in der tunlichst beheizten Garage, sie verursachen Blackouts, weswegen es jetzt schon Charging-Verbote gibt… da wurde sehr viel Geld verbraten und ein paar machten das große Geschäft. Ich schätze mal, dass Musk seine Tesla-Produktion bald verkaufen wird..

    Mein Vorschlag: Ein Mix und zwar freiwillig, dazu gehört auch Biodiesel, Benzin, Gas und Strom… In der Stadt sind kleine E-Autos – zB Kabinenroller im Sommer – ja denkbar.

    Dem CO2-Wahn wird es hoffentlich auch bald an den Kragen gehen.

  5. Jan 16. März 2024 at 1:17Antworten

    2030 wird aus geologischen Gründen das US-Fracking nicht mehr möglich sein, das 30% der Weltenergie liefert.

    Weltweit liegt Nuklear bei etwa 4% des Energiemix und Solar plus Wind bei 3%, in Deutschland 18%.

    Wieviel Atomkraftwerke, Solaranlagen und Windräder will man in den kommenden 6 Jahren bauen?

    Mich wundert es immer, dass Leute stillhalten, wenn sie in einem Fahrzeug sitzen, das gerade gegen den Brückenpfeiler brettert.

    Wenn wir in 6 Jahren 30% weniger fossile Energie verbrauchen, sollte sich das mit dem CO2 erledigt haben, oder?

    • wh 16. März 2024 at 10:58Antworten

      Nein, erst bei 0 % fossiler Energie im Jahr 2050. Das ist doch die Zielvorgabe.

    • ibido 16. März 2024 at 11:20Antworten

      @Jan
      Das ist jetzt off topic bzgl. Artikel, aber ich denke wichtig.

      zu „Mich wundert es immer, dass Leute stillhalten, wenn sie in einem Fahrzeug sitzen, das gerade gegen den Brückenpfeiler brettert.“
      Diese Reaktion ist keine Sache der Entscheidung/des Willens, sondern wird vom autonomen Nervensystem gesteuert.
      Die Polayvagaltheorie erklärt, dass wir (und Säugetiere) in Situationen der Lebensgefahr mit dem Totstellreflex reagieren – sprich: stillhalten, Bewegungslosigkeit, kollabieren der Muskeln. Gleichzeitig wird der präfrontale Cortex, der Teil des Gehirns, wo wir rational Denken können, weggeschaltet.
      Der Punkt, wann und bei welchem Thema wir mit diesem Schutzreflex reagieren ist individuell unterschiedlich (je nach Vorkalibrierung). Es gibt laut Untersuchungen nur wenig Menschen, die in einer „Notsituation“ noch kühl und rational reagieren können. Daher sind nur wenig Ärzte wirklich geeignet als Notfallarzt zu arbeiten.

      Daher funktionierte der Lockdown während der Pandemie. Durch das Narrativ des tödlichen Virus haben viele Menschen mit dem Schutzreflex des Totstellens reagiert. Viele waren froh um die Sicherheit der eigenen 4 Wände.
      Daher funktioniert das Narrativ vom CO2-verursachten Klimawandel nicht so gut, weil viel weniger Menschen sich so direkt bedroht fühlen, wie vom Virus.
      Und von ihrem Thema „Energiekrise durch Ölmangel“ fühlen sich die Menschen auch (noch) nicht bedroht. Andererseits wird Energiemangel in D akzeptiert, weil durch Putins Einmarsch wiederum viele in den Modus „stillhalten“ katapultiert wurden. (Was von den Medien weiter am Laufen gehalten wird, indem ständig von sich ausweitender Gefahr berichtet wird.)
      Wie gesagt, es sind keine kognitiven Entscheidungen, sondern autonome, neurophysiologische Reaktionen.

      • wh 16. März 2024 at 11:40

        Interessanter Kommentar!

        Ich würde mal behaupten, dass die wenigsten Menschen wirklich rational denken können oder denken wollen. Sich leiten und manipulieren zu lassen (selbst wenns irrational ist), ist einfacher und bequemer.

  6. Dr. Rolf Lindner 15. März 2024 at 20:31Antworten

    Der einzige rationale Grund für ein Unternehmen, sich mit der H2-Erzeugung zu befassen, ist, die Fördergelder abzukassieren. Zumindest hoffe ich, dass wenigstens Unternehmensleitungen im Gegensatz zu den Rotgrünen die Grundrechenarten beherrschen. Was Vattenfall-Kunden in Berlin erfahren, wenn mal etwas mit der Abrechnung nicht stimmt, lässt sogar daran zweifeln.

  7. Hasdrubal 15. März 2024 at 17:17Antworten

    Großkonzerne und das Finanzkapital verlassen das sinkende „Energiewende“-Schiff.

    Leider bleiben in Takatuka-Buntschland sämtliche Aushilfskräfte stramm auf dem Kurs – getreu der Tradition, wenn es einmal in den Untergang geht, dann bis zum bitteren Ende. Hoffentlich sind die anderen „EU“-Länder etwas flexibler.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge