UK-Klimachefs: Netto-Null-Plan beruht auf unzureichenden Daten

23. Januar 2024von 5 Minuten Lesezeit

Für die Netto-Null Politik wurden bisher noch keine realistischen Szenarien entwickelt. In einer Zeit des höchsten Strombedarfs, wird die wenigste Solarenergie produziert, Wind ist immer unzuverlässig. Daher braucht es enorme Speicherkapazitäten. Für Wärmepumpen und E-Autos wäre zusätzliche Produktion nötig, vor allem wieder im Winter. Ein enormer Aufwand wird durch eine nötige erhebliche Verstärkung des Leitungsnetzes entstehen, eine Aufgabe, die aber ebenso zu wenig oder gar nicht berücksichtigt wird.

TKP hat über Untersuchungen der technischen Möglichkeiten einer Energiewende berichtet. In einem Vortrag im Jahr 2014 setzte sich Professor Michael J Kelly, Electrical Engineering Division an der Universität Cambridge unter dem Titel „Future Energy Needs and Engineering Reality“ (Zukünftige Energiebedürfnisse und Technische Realität) mit den Herausforderungen auseinander. Was er herausgefunden hat und warum er eine Bevölkerungsreduktion als Konsequenz erwartet, ist in diesem TKP-Artikel nachzulesen. Kelly erklärt dann, eine Dekarbonisierung um 80 % bis 2050 sei ohne Massensterben unmöglich.

Die britische Klimabehörde hat nun privat zugegeben, dass eine Reihe ihrer wichtigsten Netto-Null-Empfehlungen auf unzureichenden Daten beruhen. Der Theoretische Physiker Professor Sir Chris Llewellyn Smith, der eine kürzlich durchgeführte Studie der Royal Society über die zukünftige Energieversorgung leitete, sagte, dass der Ausschuss für Klimawandel nur „ein einziges Jahr“ an Daten über die Anzahl der windigen Tage in einem Jahr betrachtete, als er sich dazu äußerte, inwieweit sich das Vereinigte Königreich auf Wind- und Solarparks verlassen könnte, um den Netto-Nullpunkt zu erreichen.

„Sie haben privat zugegeben, dass das ein Fehler war„, sagte Sir Chris in einer Präsentation, die dem britischen The Telegraph vorliegt. Im Gegensatz dazu untersuchte die Royal Society 37 Jahre an Wetterdaten.

Kürzlich sagte Sir Chris, emeritierter Professor und ehemaliger Leiter der Energieforschung an der Universität Oxford, dass die Bemerkungen, auf die er sich bezog, von Chris Stark, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Klimawandel (Climate Chande Commitee – CCC), gemacht wurden. Er sagte: „Am besten wäre es wohl zu sagen, dass Chris Stark eingeräumt hat, dass meine Bemerkung, der CCC stütze sich auf eine Modellierung, die nur ein einziges Jahr an Wetterdaten verwendet … ‚eine völlig berechtigte Kritik‘ ist.

Die CCC erklärte, dass sich Sir Chris‘ Bemerkungen in einer Präsentation, die er im Oktober nach der Veröffentlichung seines Berichts persönlich gehalten hatte, ausschließlich auf einen bestimmten Bericht bezogen, den sie im vergangenen Jahr veröffentlicht hatte und der sich mit der Frage befasste, wie ein zuverlässiges „dekarbonisiertes Energiesystem“ geschaffen werden kann.

Gesetzlich verankert

In Beantwortung weiterer Fragen von The Telegraph räumte die Behörde jedoch ein, dass ihre ursprünglichen Empfehlungen aus dem Jahr 2019 über die Machbarkeit der Erreichung des Netto-Null-Ziels für 2050 ebenfalls auf Wetterdaten aus nur einem Jahr basierten. Auf diese Empfehlungen haben sich die Minister gestützt, als Theresa May das 2050-Ziel gesetzlich verankert hat. Ein CCC-Sprecher sagte: „Wir stehen zu unserer Analyse.“

Im Oktober 2021 enthüllte der Sunday Telegraph, dass die Annahmen, die den Empfehlungen des Ausschusses an die Minister für das Jahr 2019 zugrunde lagen, eine Prognose enthielten, wonach es im Jahr 2050 nur sieben Tage geben würde, an denen Windturbinen weniger als 10 Prozent ihrer potenziellen Stromproduktion erzeugen würden. Demgegenüber stehen 30 solche Tage im Jahr 2020, 33 im Jahr 2019 und 56 im Jahr 2018, so eine Analyse der Kampagnengruppe Net Zero Watch.

Sir Chris‘ Bericht für die Royal Society, der im September veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass ein ausgedehntes Netz von mit Wasserstoff gefüllten Höhlen erforderlich ist, um das Risiko von Stromausfällen bei der Umstellung auf Wind- und Solarenergie zu vermeiden. Die Royal Society bezeichnete die Energieerzeugung als „unbeständig“, da sie von Wind und Sonne abhängig ist.

Der Bericht war eine der bisher eindringlichsten Warnungen vor den Risiken, die entstehen, wenn man sich auf intermittierende, wetterabhängige Energiequellen ohne ausreichende Absicherung verlässt.

Unterschätzung

Der Bericht stellte fest: „Der Bedarf des Vereinigten Königreichs an langfristiger Energiespeicherung wurde ernsthaft unterschätzt… Studien, die keine langen Zeiträume von Jahren berücksichtigen, unterschätzen den Bedarf an langfristiger Speicherung. Studien über einzelne Jahre können keinen direkten Aufschluss über den Bedarf an einer Speicherung von mehr als 12 Monaten geben und überschätzen den Bedarf an anderen Vorräten.“

In einem Vortrag am 31. Oktober 2023 sagte Sir Chris: „Wenn man ein Jahr betrachtet, unterschätzt man die Speicherung und überschätzt den Bedarf an allem anderen. Das ist genau das, was der Ausschuss für Klimawandel getan hat.

Er fügte hinzu: „Der Ausschuss für Klimawandel hat, wie ich bereits sagte, ein einziges Jahr betrachtet, und er hat privat zugegeben, dass das ein Fehler war. Aber sie sagen immer noch, dass sie sich nicht so sehr von uns unterscheiden. Nun, das stimmt nicht ganz.

Der Bericht der Royal Society kam zu dem Ergebnis, dass bis 2050 bis zu 100 Terawattstunden (TWh) an Speicherkapazität benötigt werden, um die Schwankungen bei Wind und Sonnenschein auszugleichen. Dabei wurden 37 Jahre an Wetterdaten zugrunde gelegt und nicht nur ein einziges Jahr, auf das sich der CCC stützt.

Obwohl der CCC versucht, diese Inkompetenz zu vertuschen, ist es offensichtlich, dass in keiner ihrer Planungen oder Kostenkalkulationen die 100 TWh (= 100 Milliarden kWh) an Speicherkapazität berücksichtigt wurden, die die RS für notwendig hält – ein Drittel der derzeitigen Stromerzeugung. Diese Zahl wurde auch von vielen unabhängigen Energieexperten vorgeschlagen.

Das dürfte eine Unterschätzung sein, die generell grassiert. Denn mit realistischen Zahlen stellt sich sofort die Frage der Machbarkeit. Und da kommen wir wieder auf Professor Michael J. Kelly zurück und seiner Prognose der Bevölkerungsreduktion.

Bild von Enrique auf Pixabay

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14 Kommentare

  1. Jan 23. Januar 2024 at 17:33Antworten

    Netto-Null bezieht sich natürlich auf den IQ.

  2. Georg Uttenthaler 23. Januar 2024 at 13:02Antworten

    Die Kapazität unseres Gehirns ist sehr begrenzt. Jeder kennt das Gefühl, dass es nach einem langen Tag schwer ist, sich zu konzentrieren, schwierige Entscheidungen zu treffen oder sich in andere hineinzuversetzen – wir leben in einer chronisch erschöpften Gesellschaft, in der immer mehr „HADERLUMPEN“ mit immer mehr „Schnapsideen“ wie Schwammerl aus dem Boden schießen.

    Seit Jahren schrumpft die Kapazität unseres mentalen Akkus, nicht nur beim E-Auto. Bewegungsmangel, falsche Ernährung, schädliche Stoffe in der Umwelt, fehlende oder schädliche soziale Interaktion, digitale Dauerbeschallung, ständiges „KLOTZEN“ aufs Handy: Wir leben daher nicht unserer Natur entsprechend, was dazu führt, dass die Leistung unseres Gehirns immer weiter abnimmt.

    Und genau in diesen leeren Raum stossen kriminelle Organisationen wie WEF und WHO mit ihren kruden „Weltverbesserungs- Phantasien“ vor um ein ganzes Volk zu knechten und entmenschlichen.

    Das System ist im Buch „Great Reset“ von K. Schwab beschrieben und wenn ich mich nicht täusche hatten wir vor fast 100 Jahren schon mal so einen „Weltverbesserer“ am Werk, das Buch hieß damals „Mein Kampf“.!!!

  3. Jurgen 23. Januar 2024 at 12:39Antworten

    Die Netto-Null bedeutet nur, dass Sie nichts mehr besitzen werden….

  4. yxc 23. Januar 2024 at 12:23Antworten

    unglaublich die armen wetterspinner 100 jahre nachdem alle protagonisten tot sind gibts immer noch keinen wetterwandel oder glimagrise .

  5. Heiko S 23. Januar 2024 at 9:38Antworten

    Der ganze Klimawahn beruht doch nicht auf realen Daten. Das hat er mit allen politischen Projekten inkl. Coronapandemie gemeinsam. Hier wurde s.g. backward planning gemacht. D.h. die Mächtigen dieser Welt hatten ein Ziel und haben nach Möglichkeiten gesucht, dieses umzusetzen. Deshalb darf über solche Projekte auch nicht grundsätzliche diskutiert werden, nur über die Details der Umsetzung. Letztendlich geht es um den Machterhalt der s.g. Eliten. Die Denkweise ist also die gleiche wie bei den Feudalherrschern früher. Menschenleben spielen dabei keine Rolle. Dem Bürger wird eingeredet, wenn er mitmacht, wäre er der bessere Mensch und den anderen moralisch überlegen. Damit kann man dann jedes Verbrechen legitimieren.

    • Hasdrubal 23. Januar 2024 at 10:04Antworten

      Es geht um sehr viele Billionen zum Abkassieren – alleine die UNO möchte „für Klima“ 150.000 Milliarden umverteilen, etwa 5300 Milliarden pro Jahr. Ein wenig beunruhigt mich, wenn die UncutNews heute den saudischen Finanzminister zitieren, der sagte, Klimagedöns habe ohne „globale CO2-Steuern“ keine Chance – wünscht er wirklich solche Steuern oder wollte er wie kürzlich der VAE-Emir sagen, die Kabale sei nicht machbar?

      TKP hat mehrmals ausgeführt, dass Klimagedöns kompletter Murks ist, da Klima kaum was mit CO2 zu tun hat. Das macht natürlich etliche CO2-Tribute naturwissenschaftlich zum Murks – es geht einzig um Abzocke.

      • Heiko S 23. Januar 2024 at 12:07

        Das Finanzkapital druckt sich sein Geld doch längst selbst. Profit kann also als entscheidende Ursache ausgeschlossen werden. Es geht darum, jede gesellschaftliche Entwicklung auf NULL zu bringen, damit diese „Eliten“ an der Macht bleiben können. Dieses Projekt muss sich zwar auf den Westen beschränken, da BRICS hier nicht mitmachen will, aber für uns hier wird es tragisch enden.

      • Hasdrubal 24. Januar 2024 at 9:19

        @„Das Finanzkapital druckt sich sein Geld doch längst selbst.“

        Das hat Grenzen, wenn man Hyperinflation vermeiden will. Die wollen schon im Wertewesten Werte abzocken, derzeit vorwiegend durch „Öko“ und Klimagemurkse.

  6. federkiel 23. Januar 2024 at 8:39Antworten

    Also, ich bin mittlerweile recht zuversichtlich, daß diese Klimaagenda scheitern wird, weil jegliches Maß und Mitte fehlt. Allein in Deutschland scheitert es an deren Bürokratie. Und was die angebliche Bevölkerungsreduktion angeht, könnte man sich ja die Impferei sparen, aktuell in Kamerun gegen Malaria, und dem Tod seinen Lauf lassen. Ist doch in Afrika die Geburtenrate recht hoch.

    • OMS 23. Januar 2024 at 9:20Antworten

      Werter Federkiel! Glauben sie, dass diese Impferei in Kamerun etwas für die Bevölkerung bringen wird? Ich denke, dass dieses wieder nur zum Schaden der Menschen führen wird.

  7. G.R. 23. Januar 2024 at 8:22Antworten

    Gestatten Sie eine Frage: Was ist daran neu? Wem wollen Sie damit was beweisen? Erfrieren alle oder was? MfG

  8. rakru 23. Januar 2024 at 8:19Antworten

    Richtig, Speichern ist (noch) das Problem.
    Nicht mehr die Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Quellen.
    rakru

    • Ziegler 23. Januar 2024 at 9:44Antworten

      rakru
      23. Januar 2024 at 8:19Antworten

      Absolut richtig. Es geht nur mehr um das Speichern des massiven Sommer Überschuss.
      Anstatt Kraftwerke im Sommer herunterzufahren, weil Zuviel Strom erzeugt wird, wird dieser Überschuss wohl in Wasserstoff umgewandelt und in ehemaligen, unterirdischen Gaslagern gespeichert werden.
      Bei Strommangel dann wieder in umgebauten Gaskraftwerken in Strom umgewandelt werden.
      Für Wärme eignen sich Salzspeicher bestens.
      Alles technisch machbar und bereits im Gange, nur nicht von heute auf morgen.
      In 30 Jahren wird man sich über Artikel wie diesen amüsieren.

      • rudifluegl 23. Januar 2024 at 15:20

        Bis auf den immer noch erkennbaren Stil ist die Argumentation jetzt nach voll ziehbar.
        Ob 30 Jahre die richtige Schätzung ist, ist zu hoffen!
        Allerdings bezweifle ich das wegen der Vielzahl an Problemen die mit der „ÜbersKnieBrech“ Agenda spät und kurzfristig ausgelöst wurden!

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