Klassische Umweltkatastrophen sind für „Klimaschützer“ kein Thema mehr

12. Januar 2024von 3,4 Minuten Lesezeit

Vor 4 Jahren wäre noch über jedes Schiffsunglück, das europäische Strände verseucht hätte, in den Medien breit berichtet worden. Dann kam Corona, danach der Krieg und heute gibt es nur noch den Klimawandel als angeblich menschengemachte Umweltkatastrophe. Schiffe, und damit auch Unglücke bei ihrem Betrieb, sind unstrittig von Menschen gemacht, und sie sind anscheinend kein Thema mehr.

Am 08.12.23 verlor der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter Tocanao vor der portugiesischen Küste sechs Container, mindestens einer davon war mit Kunststoffgranulat beladen, das den Rohstoff für alle Arten von Kunststoffprodukten bildet. Das sind kleine Kugeln mit einem Durchmesser von ca. 4-5 mm. Ein Container enthält 800 bis 1.000 20-kg-Säcke. Sollte nur einer der sechs verlorenen Container mit dem Granulat beladen gewesen, wären mindestens 1 Mrd. Kugeln ins Meer gelangt. Es ist zu befürchten, dass sie von Fischen und Vögeln gefressen werden, was zu einem massenhaften Fischsterben führen könnte. Die Reinigung der Strände ist schwieriger als bei einer Ölkatastrophe, denn das Plastik ist auf den ersten Blick kaum von kleinen Steinen zu unterscheiden. Es ist biologisch nicht abbaubar, und aus einem defekten Container am Meeresboden können jahrelang Kugeln austreten.

Die erste Sichtung dieser Pellets an Land erfolgte am 13. Dezember an den Stränden von Corrubedo in der Gemeinde Ribeira in der Provinz A Coruña in Galizien. Am 5. Januar berichtete das zuständige Mitglied der Regionalregierung von Galizien, Alfonso Villares, dass das vor der portugiesischen Küste verlorene Mikroplastik bereits die Küsten Asturiens und Kantabriens erreicht habe. Im Moment zieht die Strömung das Plastik hauptsächlich in Richtung Norden, da im Winter die vorherrschende Strömung in diese Richtung geht. Im Sommer werden sie Richtung Süden getragen, so dass es bis dahin zu einem erneuten Anstieg der Belastungen an der Küste kommen könnte. Bisher wurde noch kein Granulat in Portugal gesichtet.

Im spanischen Fernsehen sieht man freiwillige Helfer, die mit einfachsten Mitteln den Sand an den betroffenen Stränden sieben. Es entsteht beim Zuschauer der Eindruck, dass die Behörden, die sich auf eine mögliche Ölpest bei Schiffsunglücken vorbereitet haben, in diesem Fall ratlos sind. Am 11.01.24 wurde erstmals im spanischen Fernsehen berichtet, dass nach den Meldungen aus Galizien auch aus Katalonien der Fund von Plastikgranulat gemeldet wurde. Hier waren die Mengen geringer, aber das Verbreitungsgebiet größer. Der Schaden für die Umwelt kann deshalb das gleiche Niveau erreichen. Beängstigend ist, dass die Ursache des Plastikfundes im Mittelmeer völlig. unbekannt ist, und hierüber nur spekuliert werden kann.

Was lernen wir aus dem Verhalten der Medien? Würden Meldungen über eine klassische Umweltverschmutzung den Kampf gegen den Klimawandel schwächen, weil sie von dem TOP-Thema ablenken? Werden von Haltungs-Journalisten keine Nachrichten mehr recherchiert, sondern nur noch Verlautbarungen verkündet? Die internationalen Nachrichtenagenturen dürften den Vorgang gemeldet haben; die britische BBC hat berichtet – deutschsprachige ÖRR-Medien nicht! Spielt es eine Rolle, dass auch deutsche Chemie-Riesen diese Produkte in Ihrem Programm haben? Alle weitergehenden Erklärungsversuche würden aber wohl in Verschwörungstheorien ausarten.

Quellen

Daura Vega Moreno, Lo que sabemos hasta ahora sobre el vertido de pélets de plástico en Galicia, https://theconversation.com/lo-que-sabemos-hasta-ahora-sobre-el-vertido-de-pelets-de-plastico-en-galicia-220683, 08.01.24

Yael Carrasco / Isabel Fernández, Contaminació: Els pèl·lets també envaeixen la costa tarragonina, https://www.rtve.es/television/20240111/pelets-tambe-envaeixencosta-tarragonina/2470927.shtml, 11.01.24

Ido Vock, Spain pollution: Millions of plastic pellets wash up on coast, https://www.bbc.com/news/world-europe-67921088, 08.01.24

Bild von Sergio Pavlishko auf Pixabay

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Prof. Dr. Werner Müller, ehem. Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Mainz, seit 2023 pensioniert und wohnhaft in Spanien


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16 Kommentare

  1. V wie Vendetta 24. April 2024 at 14:44Antworten

    Buchtipp: „Grüne Lügen. Nichts für die Umwelt, alles fürs Geschäft – wie Politik und Wirtschaft die Welt zugrunde richten“ – Friedrich Schmidt-Bleek

    klimaschwindel.net

  2. Taktgefühl 1. April 2024 at 20:13Antworten

    Man stelle sich die EU als Schachbrett vor. Die Spielerzüge zeigen sich zuerst stets in den Parolen an den Wänden und den Massen von Aufklebern, „theyr“ z.B. oder „gegen Homophobie“ und kurze Zeit später verabschiedet das Parlament auf – Wunsch der Straße ;) – das entsprechende Gesetz.
    „AGF“ ist ebenfalls eine Parole, die den Druck durch die Straße verstärken soll.
    Die Gegenseite geht systematisch vor.
    Ob die sich die EU als Schachbrett vorstellen, weiß ich nicht, aber im Hintergrund finden raumübergreifende Absprachen und Lenkungen statt, die das gesamte Land erfassen.
    Es wird auch systematisch „geklebt“. Da laufen Leute nachts Straßenzüge ab.
    Das simuliert eine Mehrheit. Hätte man die breite Masse hinter sich, bedürfte es solcher Einschüchterung nicht.

  3. Taktgefühl 1. April 2024 at 17:00Antworten

    Der Kampf Gegen den Polizeistaat geht weiter, SPD und Grüne rutschen durchs Raster und bleiben unerwähnt. Interessant ist ja auch, daß die Nachfolgeorganisation des ostdeutschen Polizei- und Spitzelstaates nie in Verdacht gerät?
    Die Straße wird gelenkt. Die Aktionen sind flächendeckend. Steht in Wien „AGF“ an den Wänden und „Theyr“?

    • Taktgefühl 1. April 2024 at 17:15Antworten

      Ein berüchtigte Parteizeitung hieß „Angriff“. Kann man ja mal gucken.

  4. Henning 9. März 2024 at 19:06Antworten

    Ich habe schon seit 20 Jahren den Verdacht, dass „Klimaschutz“ das Abstellgleis ist, auf das man Umweltaktivisten schieben will. Getreu dem Motto „nutze die Energie deines Gegners“ versuchen die Eliten nicht, die Aktivisten zu bremsen, sondern sie ändern nur deren Richtung so unauffällig, dass die Aktivisten in das oben gezeigte Bällchenbad fallen und sich dort austoben können, ohne den Eliten zu schaden. Ich war letztens bei einer Vorstellung der Letzten Generation und die Aktivisten wurden aus dem Publikum gefragt, was die politischen Ziele ihrer Aktionen seien. Die Antwort: Sie wollten zum Nachdenken anregen, sie wollen Alarmanlage spielen. Prima. Und die Stiftungen und Regierungen haben den Alarm vernommen und nachgedacht und haben beschlossen, dass wir keine patentfreien Glühlampen mehr erwerben dürfen und unsere Häuser mit Brandbeschleuniger bekleben sollen und dass wir unsere Häuser umkrempeln sollen, um mit Strom heizen zu können. Bill Gates hat vorgeschlagen, Wälder abzuholzen, um sie vor CO2-emittierenden Waldbränden zu beschützen. Und die anderen Geoengineering-Ideen von CO2-Verbuddeln über Eisendüngung der Ozeane bis zu Sonne vernebeln, alles große und teure Umweltsauereien, sind ja nicht vom Tisch.
    Und so hat jedes für uns wichtige Thema sein Abstellgleis: Aus Emanzipation wurde Gendern und Transsexualität, aus dem Thema Armut und Ressourcenverteilung wurde das Thema Arbeitslosigkeit, aus dem Thema Mitbestimmung und Demokratie wurde der Kampf gegen rechts, aus dem Thema Gesundheit wurde Testen (HIV, Mammographie, PSA, Prionen-Schnelltests, Diabetes, Bluthochdruck, Cholesterin, Corona) und Impfen (Masern, Corona etc.).

  5. Jurica K 15. Januar 2024 at 16:50Antworten

    Ich verstehe nicht, warum biologisch nicht abbaubare Plastikkugelchen zu einem Massenfischsterben führen würden, auch wenn die Fische diese verschlucken sollten, was nicht zu erwarten ist. Oder?

    Im Ionischen Meer oder in der südlichen Adria hat vor mehr als 15 Jahren irgendwer eine größere Ladung Wattestäbchen verloren. Einige kann man noch immer, ohne Watte, an allen Stränden finden, vor allem an Sandstränden. Die Stäbchen werden durch die UV-Strahlung langsam brüchig und werden dann zu Mikroplastik zermahlen. Von einem Massenfischsterben wurde nichts berichtet, die Fischpreise folgten dem Angebot und der Nachfrage.

    Ich erwarte dass Sturm verlorene Container voll Plastik nicht untergehen sondern schwimmen und eine Gefahr für die Schifffahrt darstellen.

  6. Mia Wu Ast 13. Januar 2024 at 10:31Antworten

    Auch die täglichen Berge an Plastikmüll duch die C-Test waren/sind den Grüninnen egal – enfach abstoßend dieses Pack!

  7. rudifluegl 12. Januar 2024 at 15:01Antworten

    Umweltschützer gegen Klimaschützer? Ich bin schon gewappnet!

  8. Dilettant 12. Januar 2024 at 13:27Antworten

    Ich hätte ein paar Theorien warum man davon ausgeht, dass alle im Meer gelandeten Container automatisch ihren Inhalt verlieren. Zum einem passiert der Verlust von Containern meistens in einem Sturm und das wilde Meer zerreißt ja auch kleine Boote. Zum anderen, selbst und vor allem wenn der Container sehr voll ist, ist das Gewicht da drinnen nicht angeklebt, nicht ein Teil davon sondern die Füllung ergo wenn er fällt verteilt es sich einseitig und die Fallhöhe und der Aufprall im Wasser tun den Rest. Dann kommt noch dazu, dass Container selten neuwertig sondern öfters bereits verdellt sind.

  9. Eispickel 12. Januar 2024 at 10:44Antworten

    Lese immer wieder gerne Beiträge von Dr. Werner „Macht weiter“ Müller.

    Möchte aber noch DIE Umweltkatastrophe ergänzen, über die damals gar nicht im Kontext von Umweltschäden berichtet wurde, nämlich die Sprengung der Nord Stream Pipelines.

    Das Schweigen der Klimaschützer war ohrenbetäubend.

  10. SchauGenau 12. Januar 2024 at 10:17Antworten

    Servus TV hat’s in den Nachrichten ausführlich gebracht.
    Ein weiterer Beweis, dass jede Begründung für einen (Zwangs-) Staatsrundfunk jeder Grundlage entbehrt.

    • Veron 12. Januar 2024 at 11:03Antworten

      Servus TV ist anders und die können es sich leisten anders zu sein.

  11. elfenzauberin 12. Januar 2024 at 9:54Antworten

    Die Umweltschutz-NGOs wurden allesamt vom Großkapital und den Globalisten gekapert.

    Längst geht es nicht mehr um Umweltschutz, sondern nur noch um Gewinnmaximierung auf Kosten der steuerzahlenden Bevölkerung. Was im Mittelalter die Raubritter waren, das sind heutzutage die Globalisten, die kreuznaive und zum Teil strohdumme Umweltschützer für die Interessen des Großkapitals einspannen.

    Es wird Zeit, dieser kriminellen Clique das Handwerk zu legen. Immerhin ist schon ein Anfang gemacht. Immer mehr Leute wissen um die finsteren Ziele eines WEF und immer mehr Leute kennen mittlerweile die menschenverachtenden Aussagen des ParadeWEFlers Yuval Noah Harari.

  12. Veron 12. Januar 2024 at 9:31Antworten

    Ich habe gestern eine Meldung gesehen (tagesschau.de) .. .. mit einem Bild, das ziemlich harmlos aussieht. Immerhin ist im Text von „massenhaft“ die Rede.

    • Hasdrubal 12. Januar 2024 at 9:35Antworten

      Wenn mir in kalter Wohnung sitzend ständig Dysotopien wie „kein Fleisch“ und „keine Milchprodukte“ drohen, sind „Umwelt“ und „Öko“ pure Luxusprobleme.

      • Veron 12. Januar 2024 at 9:51

        Aber die Klimaschützer wollen doch angeblich auch die Natur schützen. Deswegen müssen Naturschutzgebiete ausgeweitet werden und die Bauern in den angrenzenden Gebieten vertrieben bzw. wird ihnen verboten Dünger auszubringen .. .. Und die Schiffe, die Öl verbrennen und CO2 „produzieren“, müssten doch auch zum Feindbild gehören.
        Was mich bei der Sache auch wundert: so ein Container ist doch eine recht stabile Sache, und der zerbricht einfach, wenn er über Bord geht?

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