Treffen zwischen China und EU zeigt US-Abhängigkeit der EU-Führung

21. Dezember 2023von 4,4 Minuten Lesezeit

Anfang dieses Monats haben China und die Europäische Union, vertreten durch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsidenten Charles Michel, einen bilateralen Gipfel abgehalten. Es ist der Erste seit 2019. Während es beim letzten Gipfel vor allem um Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und um Forderungen nach einer Verbesserung der allgemeinen Beziehungen ging, war dieser Gipfel sehr viel (geo-)politischer, wobei die EU nahezu eine Kopie der amerikanischen Argumente wiederholte. Obwohl die Souveränität und Unabhängigkeit Brüssels schon immer höchst fragwürdig waren, war ihre Unterwürfigkeit während des diesjährigen Treffens offensichtlicher als je zuvor.

Nach Beobachtern der Gespräche, sah sich Peking mit einer implizit feindseligen Haltung konfrontiert, die es praktisch unmöglich machte, irgendwelche Durchbrüche zu erzielen. Beim Gipfel 2019 ging es um eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit, während sich die (geo-)politische Seite der Dinge auf weitgehend zeremonielle Aufrufe zum Abbau der Spannungen im Süd- und Ostchinesischen Meer sowie auf die „fortgesetzte Unterstützung der Minsker Vereinbarungen“ beschränkte.

Wie wir jedoch inzwischen alle wissen, war das Engagement der EU für beides offenkundig falsch. Schlimmer noch: Die völlig abgehobene und korrupte EU-Führung beteiligt sich jetzt offen an Amerikas so genannter „China-Eindämmungsstrategie“, während sein viel gepriesenes „Engagement“ für die Minsker Vereinbarungen bestenfalls lächerlich ist, wenn man bedenkt, dass führende europäische Politiker offen zugaben, dass dies nur ein Trick war, um dem Kiewer Regime genügend Zeit zu geben, sich auf einen Krieg gegen Russland vorzubereiten.

Dennoch versuchte der chinesische Präsident Xi Jinping, die Atmosphäre so freundlich wie möglich zu halten, und erklärte sogar, die EU sei ein „wichtiger Partner“, wobei er die Bedeutung der handelspolitischen und technologischen Zusammenarbeit zwischen Peking und Brüssel betonte. Er sagte auch, dass China und die EU keinen Grund hätten, sich gegenseitig als „Rivalen“ zu betrachten. Xi Jinpings friedliche Annäherungsversuche wurden jedoch nicht nur ignoriert, sondern offen zurückgewiesen, was das gleiche Verhalten der Vereinigten Staaten in den letzten Jahren widerspiegelt.

Anstatt sich mit seinen wachsenden Problemen zu befassen, bestanden die beiden ungewählten EU-Führer darauf, dass der asiatische Riese den mythischen „Völkermord an den Uiguren“ verhindern sollte. Es folgten auch Drohungen mit Zöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge, während Deutschland, das größte Mitglied der EU, Huawei die Entwicklung seines 5G-Netzes effektiv untersagte.

Darüber hinaus beklagte Leyen laut Politico, dass sich das Handelsdefizit Brüssels mit Peking verdoppelt habe und sich im Jahr 2022 auf 390 Milliarden Dollar belaufe. Sie beschuldigte China des wirtschaftlichen Protektionismus und der Überproduktion, die angeblich die europäischen Hersteller benachteiligt. Ironischerweise waren die Beschwerden und Schuldzuweisungen der EU fast identisch mit denen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, als seine Regierung Peking immer wieder der gleichen Praktiken beschuldigte.

Es ist anzumerken, dass die Eurokraten in Brüssel Trump genau für diese Aussagen (neben vielen anderen Dingen) heftig kritisiert haben, nun aber genau dieselben Argumente wiederholen. Offensichtlich ignoriert der politische Westen einfach die Geschichte der Entwicklung des chinesischen Wirtschaftssystems.

Während Peking nämlich schon immer über eine starke Produktionswirtschaft verfügte (genauer gesagt, seit mindestens 2014 über die stärkste der Welt), haben die USA und die EU ihre wirtschaftliche Basis nach Asien verlagert, was ihre Fähigkeit, mit China zu konkurrieren, stark beeinträchtigt. Der asiatische Riese verfügt über eine äußerst robuste Wirtschaft. Da der politische Westen erkannt hat, dass er nicht in der Lage sein wird, mit China fair zu konkurrieren, versucht er nun, Ausreden zu finden, um Pekings beispiellose Entwicklung zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.

China sieht sich nun mit der Aussicht konfrontiert, nicht nur mit der „Containment“-Strategie der USA (QUAD, AUKUS), sondern auch mit der Einmischung der EU in seinem Hinterhof sowie mit den Forderungen nach einer Globalisierung der NATO und der Bildung ihrer asiatisch-pazifischen Variante fertig werden zu müssen. Anstatt sich auf die wirtschaftlichen Aspekte der Beziehungen zu Peking zu konzentrieren, beharrte Brüssel auf (geo)politischen Fragen, auch auf solchen, die sich Chinas Kontrolle entziehen. So forderten Leyen und Michel, Xi Jinping und den chinesischen Premier Li Qiang auf, Druck auf Russland und Präsident Wladimir Putin auszuüben. Wie die jüngsten Äußerungen Xi Jinpings zeigen, wurde diese Aufforderung völlig ignoriert, was Chinas fortgesetztes Engagement für die Aufrechterhaltung enger Beziehungen zu Russland verdeutlicht.

Die Versuche Xi Jinpings und Li Qiangs, die Gespräche stärker auf wirtschaftliche Themen zu lenken, wurden von von der Leyen und Michel ignoriert. China schlug sogar eine Zusammenarbeit zwischen seiner Belt and Road Initiative (BRI) und dem Global Gateway der EU vor, ein Projekt, das der angeschlagene Block als konkurrierendes Vorhaben ansieht. Den Gipfel als Fehlschlag zu bezeichnen, wäre eine grobe Untertreibung. Praktisch jedes chinesische Kooperationsangebot wurde nicht nur abgelehnt, sondern auch mit völlig unangemessenen Forderungen belegt, die nichts mit den Wirtschaftsbeziehungen zu tun hatten. Die EU war nur an woken Schulmeistereien und politischen Erwägungen interessiert.

Bild und Quellen: Drago Bosnic, Infobrics


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9 Kommentare

  1. Hasdrubal 23. Dezember 2023 at 2:50Antworten

    @“Die EU war nur an woken Schulmeistereien und politischen Erwägungen interessiert.“

    China hoffte bisher auf eine Verständigung mit der „EU“ (die sich von den USA emanzipieren müsste), was sich jedoch als komplette Illusion erweist. Höchste Zeit, dass China statt auf Statthalterei auf unabhängige Kräfte in Westeuropa setzt, die auch gegen Klimagedöns und diverse andere Abzocken sind.

  2. wr 21. Dezember 2023 at 13:03Antworten

    Wozu reden die Russen als auch die Chinesen überhaupt noch mit den Europäern? Sie sollten sie i.Z. ignorieren und den Angelsachsen unmissverständlich und öffentlich klarmachen, dass sie ihre Länder in Schutt und Asche legen werden, wenn sie es wagen sollten, einen Schritt auf ihren Machtbereich zu legen. Eine andere Sprache verstehen die eh‘ nicht. Aber vllt. ist den Russen/Chinesen das zu primitiv. Evtl. vermuten die bei den Angelsachsen mehr Intelligenz. Aber da liegen sie falsch … die letzten 500 Jahre zeigen das eindeutig.

  3. Peter Ruzsicska 21. Dezember 2023 at 12:33Antworten

    Wir werden von Verbrechern und deren abhängigst kriechendsten Vasallen in den Untergang Aller Untergänge hineinregiert – Es liegt ausschließlich an uns selbst, diesem Tatsachenkonvolut angemessen zu begegnen – JETZT!
    Austritt aus allen Fangeisen in Richtung Sklaverei und Untergang:

    Frieden, Freiheit, keine Diktatur.

  4. Andreas I. 21. Dezember 2023 at 11:01Antworten

    Hallo,
    „So forderten Leyen und Michel, Xi Jinping und den chinesischen Premier Li Qiang auf, Druck auf Russland und Präsident Wladimir Putin auszuüben.“

    Haha, die EU „sanktioniert“ Russland und China liefert alles (außer Nahrungsmittel), was nicht mehr aus der EU kommt. Für China läuft das gut.

  5. Peter Ruzsicska 21. Dezember 2023 at 10:38Antworten

    Raus aus dem Vereinen EU, UNO, WHO etc., aber schon Vorgestern!
    Jede Sekunde in dieser Abhängigkeit zu verharren, treibt uns in völlige Verelendung – Es war nie anders und wird nie anders sein!
    Auch ich habe damals aus selbstvertrotteltster Naivität für den EU-Beitritt mitgestimmt. Obwohl das zwar völlig gleichgültig war, da die Caposchräte dieser Nichtendsten Herrschaftsveranstaltungen Aller Zeiten sowieso die Abstimmungen der einzelnen Länder wiederholten bzw. zur Widerholung anstifteten, bis das „passende“ Ergebnis feststand.
    Daher:
    Raus aus solchen ultrakriminellsten Verbrecherklüngelmaschinen – aber Dalli,Dalli!!!

  6. pallamanfred 21. Dezember 2023 at 9:18Antworten

    . . . und die „Handels“-BILANZEN vor „C(rash)“-Lockdown „erinnere“ Ich in etwa so: – > BRD kaufte in CHINA für „110“ Mrd. /p.a. und in GegenRichtung waren es NUR ca. „10“ (zehn) Mrd. (?USD/EURO?) !?! – und USA kaufte in CHINA für „360“ Mrd. und lieferte nur für „140“ Mrd. /p.a. !!! – Angaben als „HausNummern“ und ohne Gewähr ;-)

  7. Fritz Madersbacher 21. Dezember 2023 at 8:50Antworten

    Die EU-Spitzen und ihre Adlaten im EU-„Parlament“ sowie in den diversen Institutionen erweisen sich immer mehr als politische Autisten, überfordert, das Schwinden der eigenen Macht international und das Überhandnehmen der eigenen Probleme im Inneren wahrzunehmen und zu begreifen. Ihre Darbietungen auf offener Bühne liefern sie zunehmend dem Gespött ihrer erstaunten Gegenüber in der „globalen Mehrheit“ aus. Und diese lächerlichen Wichtigmacher haben es wahrlich verdient. Allerdings, die Blutspuren, die sie und ihre Vorgänger zu ziehen mitgeholfen haben, werden auch noch andere Reaktionen als Spott nach sich ziehen …

  8. OMS 21. Dezember 2023 at 8:22Antworten

    Wenn Inkompetenz auf Korruption trifft, dann handelt es sich um die EU! Für alle, welche sich jetzt betroffen fühlen könnten, gilt die Vermutung, nicht ganz unschuldig an meiner persönlichen Meinung zu sein!

    • Jan 21. Dezember 2023 at 12:22Antworten

      China hatte über Jahre billige Kohle, während die USA nur teures Frackinggas hatten und Europa gar nichts. Das hat zu günstigen Importen geführt.

      Mittlerweile hat die chinesische Kohle ihren Peak überschritten und beim US-Fracking wirds bald soweit sein.

      Die USA und China treten nunmehr in Wettbewerb ums Öl ihm Nahen Osten.

      Und Europa setzt auf chinesische Solarzellen.

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