Cancel Culture in der Praxis – Wenn Europarat-Sachverständige zu kritisch denken

4. Dezember 2023von 11,9 Minuten Lesezeit

Beim korrekten Einhalten von Gesetzen sind Deutsche weltweit wohl immer noch führend. Die Corona-Krise hat überdeutlich gezeigt, dass „Lernen aus der Vergangenheit“ in Deutschland nicht stattgefunden hat. Im Gegenteil. Menschen konnten Verhaltensweisen ausleben, die man zurecht an den Blockwarten und Informellen Mitarbeitern (IM) kritisiert. Anzeigen während des Lockdowns von Nachbarn, die zu viel Besuch hatten, von Kindern, die sich unerlaubt am Spielplatz aufhielten, oder von Menschen, die es wagten, ihr Immunsystem durch Spaziergänge an der frischen Luft zu stärken, waren nicht die Ausnahme, sondern vielerorts die Regel.

Besonders „gründliche“ Ausprägungen dieses Typs „rechtstreuer deutscher Bürger“ schreckten auch nicht davor zurück zu versuchen, die wirtschaftliche Existenz von Maßnahmenkritikern zu vernichten.

Meist nennen sie sich „Antifa“, haben aber mit einer antifaschistischen Bewegung, wie ich sie kannte, wenig bis gar nichts zu tun. Diese stand in der Vergangenheit für die Interessen der Menschen und gegen das System „auf den Barrikaden“. Heute unterstützen die Vertreter der „Antifa“ als „rechtstreue Bürger“ den Staat und die Interessen der Konzerne. Zu den heutigen „antifaschistischen“ Methoden gehört es dann, bei systemkritischen Arbeitnehmern durch Druck auf die Arbeitgeber, bei systemkritischen Selbstständigen und Unternehmern Druck auf deren Kunden auszuüben. Wer nicht das Narrativ des Staates teilt, ist deren Feind.

Dr. Beate Sibylle Pfeil, die ich am 1.10.2023 auf der „Who is WHO“-Kundgebung in Wien kennengelernt habe, war eine Zielscheibe dieser „rechtstreuen Bürger“. Die deutsche Juristin hat sich als Expertin für den Schutz nationaler Minderheiten und Volksgruppen in Europa einen Namen gemacht. Sie hat 20 Jahre lang am Südtiroler Volksgruppen-Institut gearbeitet und geforscht, 17 Jahre davon als stellvertretende wissenschaftliche Leiterin. Von 2017 bis 2023 war sie deutsches Mitglied im Sachverständigenausschuss für die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, einem Völkerrechtsvertrag des Europarates zum Schutz traditioneller Minderheitensprachen. Von 2017 bis 2022 war sie – satzungsgemäß „als Vertreterin der Wissenschaftsgemeinschaft“ – Vizevorsitzende des European Centre for Minority Issues in Flensburg. Aktuell beschäftigt sie sich v.a. mit den Auswirkungen von Corona-Maßnahmen auf Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, dies auch im Zusammenhang mit den Plänen der WHO, und engagiert sich in der dazu gegründeten Initiative World Health Alliance.

In Freiburg hat sich ein „rechtstreuer deutscher Bürger“ 2022 auf sie „eingeschossen“, nachdem sie es gewagt hatte, öffentlich die Problematik der Rechtsstaatlichkeit in Deutschland im Kontext der Corona-Maßnahmen anzusprechen. Daraufhin wurde sie „gecancelt“ – eine typische Folge dieser Un-Kultur – und verlor zuerst 2022 ihre Position als Vizevorsitzende in Flensburg und dann 2023 ihren Sitz im Sachverständigenausschuss im Europarat.

Im Interview erzählt sie aus ihren Erfahrungen der letzten Jahre, berichtet aber auch vom ersten Erfolg gegen den Verantwortlichen der Hetze gegen sie. Das zeigt, dass es sinnvoll ist, sich gegen die perfiden Machenschaften der „rechtstreuen Bürger“ zur Wehr zu setzen.

Du hast für den Europarat gearbeitet, wie kam es dazu?

Nachdem ich mich 2017 als Minderheitenexpertin selbständig gemacht hatte, kam kurz danach die Anfrage vom Bundesinnenministerium, ob ich nicht für eine Sachverständigenposition beim Europarat kandidieren wollte. Mir war klar, dass man in dieser Position die Chance hat, zur Verbesserung des Schutzes traditioneller Minderheitensprachen in Europa beizutragen, daher habe ich gern zugesagt. Jedes Land nominiert drei Kandidaten, von denen einer vom Ministerkomitee des Europarates, d.h. den Regierungsvertretern der 46 Europarat-Mitgliedstaaten, gewählt wird. Ich habe mich sehr über meine Wahl gefreut, zumal sich der Europarat den Schutz von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa auf die Fahnen geschrieben hat. Seit seiner Gründung 1949 wurden dort über 200 Völkerrechtskonventionen zum Schutz der Menschenrechte verabschiedet. Im Zentrum steht die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) mit ihren Zusatzprotokollen, deren Rechte am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingeklagt werden können.

Und worin bestand Deine Tätigkeit?

Im Völkerrecht gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Einhaltung der Menschenrechte zu sichern. Im Idealfall sind diese gerichtlich einklagbar. Es gibt aber auch eine „Soft-Version“.

Das ist das sog. Berichtssystem, an dem wir Sachverständige als eine Art „Ersatzrichter“ mitwirken. Die Vertragsstaaten eines Völkerrechtsvertrags müssen dem Europarat regelmäßig über den Stand der Umsetzung ihrer Verpflichtungen Bericht erstatten. Wir unabhängigen Experten analysieren diese Berichte, führen auch vor Ort Interviews mit beiden Parteien, also den jeweiligen staatlichen Vertretern und den Sprechern der Minderheitensprachen. Auf dieser Grundlage erstellen wir dann unsere sog. Evaluierungsberichte und sprechen Empfehlungen an die betreffenden Staaten aus, wie sie z.B. bestimmte Defizite beheben können bzw. sollten. Es gab und gibt Staaten, die in der Folge ihre Gesetzgebung oder Umsetzung verbessern – ein Erfolg für uns als Sachverständige.

Und diese Aufgaben darfst Du nicht mehr weiterführen?

Nachdem meine erste 6-jährige Amtszeit abgelaufen war, wäre eine Verlängerung eher normal gewesen. Ich genoss im Ausschuss einen sehr guten Ruf, bin auch schon gebeten worden, mich für das dreiköpfige Leitungsgremium zu bewerben. Als die Kollegen erfuhren, dass ich nicht verlängert werde, waren sie sehr überrascht, viele haben dies zutiefst bedauert. Auch von Straßburg aus wurde darauf verwiesen, wie sehr ich mich während meiner Amtszeit fachlich bewährt habe und dass es außerdem kaum Fachleute gebe, die wie ich auf dieses Gebiet spezialisiert sind. All dies hat aber nichts geändert.

Warum glaubst Du, dass Dir diese Verlängerung versagt wurde?

Das ist eine längere Geschichte, die im April 2022 mit meinem Besuch einer Veranstaltung bei der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Rechtsextremismus, Rechtsterrorismus und ‚Querdenker‘“ begann.

Der Vortragende hat Extremfälle von Rechtsextremismus und -terrorismus beschrieben und dann betont, dass unter den Querdenkern wohl weniger als ein Prozent zum Rechtsextremismus tendiere. Am Ende der Veranstaltung habe ich mich – ohne meinen Namen zu nennen – zu Wort gemeldet und eine Anregung an die Stiftung formuliert. So sei neben Rechtsextremismus auch die Problematik der Rechtsstaatlichkeit in Zeiten von Corona ein wichtiges Thema. Dabei habe ich u.a. die staatliche Corona-Politik, konkret das weitgehende Fehlen der verfassungsrechtlich zwingend erforderlichen Güterabwägungen bei Grundrechtseingriffen kritisiert. Ebenso habe ich einen Verlust an Diskussionskultur beklagt, einer wesentlichen Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Beides habe ich fachlich und sachlich untermauert.

Neben mir saß ein junger Mann, der wohl der Antifa in Freiburg nahesteht. Dieser hat sich offenbar so an meiner Anregung gestört, dass er meinen Namen und meine verschiedenen Aktivitäten recherchiert hat. Er fand mich u.a. als Vorstandsmitglied des European Center for Minority Issues in Flensburg, verschiedene meiner Redebeiträge bei „der Basis“ und bei „Corona Transition“ sowie Bilder von mir in der Badischen Zeitung, wo es um eine Demonstration gegen die Kinderimpfung ging.

Mit diesen „Informationen“ hat er das Flensburger Institut dann unter Druck gesetzt. Es sei ein Skandal, dass jemand wie ich, der sich für Minderheiten einsetze, gegen den Schutz vulnerabler Gruppen ausspreche – was ich natürlich nie getan habe. Er „drohte“ mit diesem „Skandal“ an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn sie nicht bekannt geben würden, wem ich meine Position im Vorstand zu verdanken hätte. Der Druck wurde immer größer. Dieser „Herr“ hat nicht nur massive Hetze gegen mich im Netz verbreitet, er hat insgesamt sechs Mal in Flensburg nachgebohrt, sodass sie den Ruf ihrer Einrichtung schützen wollten und die gewünschten Informationen preisgaben.

Wer hat Dich denn in den Vorstand des Flensburger Instituts berufen?

Das war das Bundesinnenministerium gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein.

Und wie haben das Bundesinnenministerium und Schleswig-Holstein reagiert?

Ich wurde dann im August 2022 zu einer Online-Anhörung geladen, bei der man mir vier Optionen präsentierte:

  1. ich bleibe

  2. ich trete aus privaten Gründen zurück

  3. sie berufen mich ab

  4. wir warten ab, wie meine Strafanzeige gegen diesen Denunzianten ausgeht.

Ich hatte für Nr. 4. optiert und im Interesse des ECMI vorgeschlagen, meine Tätigkeit ruhen zu lassen, bis das Ganze strafrechtlich geklärt sei. Dies wurde abgelehnt. Zwar wüssten sie alle um meine Fachkompetenz, auch darum, dass ich nichts mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Reichsbürger-Gedankengut zu tun habe. Jedoch hätte ich im Rahmen eines mit Corona Transition geführten Interviews nicht klar genug zwischen meiner privaten Meinung und meiner offiziellen Funktion getrennt. Daher müssten sie mich abberufen, es sei denn, ich sei bereit, aus privaten Gründen zurückzutreten.

Ich habe die Optionen dann überschlafen. Freiwillig zurückzutreten wäre gegen mein Gewissen gegangen. Daher habe ich darauf bestanden, hier „nur“ meine Meinung frei geäußert zu haben – und darauf verwiesen, dass ich hier nur stellvertretend für Abertausende unter Beschuss stehe, die die Maßnahmenpolitik ebenso kritisch sehen. Zudem habe ich betont, dass es eine Schande sei, wie man in diesem Land mit Meinungsabweichlern umgehe – und dass viele nur deshalb ruhig blieben, weil sie sonst ihre Existenz aufs Spiel setzten. Mein „Fehlverhalten“, nicht klar zwischen privaten und offiziellen Aussagen getrennt zu haben, sei analog zum Arbeitsrecht maximal Grund für eine Abmahnung, nicht aber für eine Kündigung. Ich wollte es den Verantwortlichen nicht leicht machen und habe auf meiner Abberufung bestanden, obwohl man mir fast gedroht hat.

Inwiefern denn gedroht?

Man sagte, ich solle mir das gut überlegen. Ich solle froh sein, dass Innenministerin Faeser von dem Fall keinen Wind bekommen habe. Bei einer Abberufung könnten die Medien auf den Fall aufmerksam werden, dann wäre „mein Ruf endgültig ruiniert“. Ich beharrte auf meinem Standpunkt und bekam im Oktober 2022 ein Schreiben vom Bundesinnenministerium, in dem sie mir für meine „engagierte Tätigkeit“ dankten und mir meine Abberufung ohne Begründung – was lt. Satzung des Flensburger Instituts möglich ist – mitteilten.

Und dann hat man Dich auch beim Europarat „gefeuert“?

Nein. Ein Rauswurf war so einfach nicht möglich, da ich ja vom Europarat-Ministerkomitee gewählt war. Meine erste Amtszeit war auf sechs Jahre und damit bis Juni 2023 begrenzt, und so ließ man sie einfach auslaufen.

Gab es weitere Ausladungen?

Leider ja. Im August 2022 erhielt ich eine Einladung der Vertretung der vier anerkannten Minderheiten in Deutschland. Sie baten mich, die Eröffnungsrede im Kieler Landtag zu einer Wanderausstellung mit dem Titel „Was heißt hier Minderheit?“ zu halten, die in der Folge durch Deutschland touren sollte. Zwei Wochen vor dem Termin meldete sich ein Vertreter der Minderheiten, der eine „irritierende Nachricht“ vom Landtag erhalten hatte. Ihm wurde mitgeteilt „man dürfe die Pfeil auf keinen Fall reden lassen“, man müsse mich wieder ausladen, anderenfalls ließe man die Ausstellung platzen. Ich hätte „Hausverbot“ im Kieler Landtag. Mein Kontakt hatte in der Zwischenzeit meine Rede bei „der Basis“ über den Rechtsstaat in Deutschland angehört und fand daran nichts Verwerfliches. Jedoch wollte ich das Projekt nicht gefährden und wir beließen es dabei.

Das mit dem „Hausverbot“ fand ich allerdings schon sehr interessant. Im Jahr 2020 hatte ich im Landtag noch als Expertin über den Stand des Minderheitenschutzes in Schleswig-Holstein referiert. Aber die Hetze meines Sitznachbarn hatte leider ihre Wirkung gezeigt.

Aber Du hast Dich dagegen gewehrt?

Ja. Ich habe ihn noch im Sommer 2022 wegen Ehrverletzungs- und Datenschutzdelikten sowie wegen Stalking („Nachstellung“) angezeigt, Begründung auf ca. 25 Seiten mit 22 Anlagen. Erst vor kurzem erging ein Strafbefehl gegen ihn, 40 Tagessätze à 50 Euro wegen übler Nachrede. Falls er innerhalb von zwei Wochen Einspruch einlegt, wird die Causa öffentlich vor Gericht verhandelt. Aus meiner Sicht wäre es höchst an der Zeit, dass der betreffende Herr, der in Freiburg einschlägig bekannt ist, für sein Tun juristisch zur Rechenschaft gezogen wird. Er hat ja, wie ich erfahren musste, unzähligen Menschen aus der maßnahmenkritischen Bewegung das Leben zur Hölle zu machen versucht und vielfach persönliches Elend angerichtet. Ich selbst habe mich 27 Jahre lang mit Leidenschaft und Herzblut in meinem Fachbereich, an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik engagiert, viel publiziert und mir mein Renommee hart erarbeitet. Mein inhaltlicher Fokus galt stets der Konfliktprävention und dem Erhalt gewachsener kultureller Vielfalt als Reichtum, dies immer auf der Basis von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Nun ist es schwer geworden, in diesem Bereich weiter tätig zu sein. Immerhin hat sich mein „Diffamierer“ medienrechtliche Schritte erspart, indem er vor Kurzem seinen hetzerischen Blog gegen mich aus dem Internet entfernt hat.

Langweilen tust Du Dich aber nicht?

Nein, ganz und gar nicht. Allerdings bin ich derzeit nur noch ehrenamtlich tätig, teils auch zusammen mit juristischen und anderen Kollegen. Zum Beispiel arbeite ich aktuell an der Aufklärung zu den aktuellen WHO-Plänen. Gerade als Völkerrechtlerin ist es mir einigermaßen leicht gefallen, mir einen Überblick über die geplanten Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften und den Entwurf eines Pandemievertrags zu verschaffen. So wurde ich auch Rechtsberaterin der Aktionsgruppe „World Health Alliance“. Dort ist unter meiner Leitung ein Flyer mit 3×3 Forderungen an die Politik entstanden, außerdem habe ich einen Erläuterungstext dazu verfasst, der so einfach wie möglich aber so differenziert wie nötig über den Inhalt der Verträge informiert und diesen den rechtlich zwingenden Standards von Menschenrechten, Demokratie und Rechtstaatlichkeit gegenüberstellt.

Verantwortungsträger in der Politik, die behaupten, unsere Warnungen bezüglich der WHO-Pläne seien Fake, fordern wir auf, einfach den Erläuterungstext zu lesen, um die Diskussion dann auf dieser Grundlage fortzusetzen. Es fehlt im Bereich WHO immer noch sehr an Aufklärung, ebenso in vielen anderen Bereichen im großen Kontext Corona-Maßnahmen. Leider! Daher: nein. Langweilig wird mir jedenfalls ganz und gar nicht.

Dann danke ich Dir für Dein Engagement – insbesondere aber auch, dass Du Dich juristisch gegen diesen „rechtstreuen, deutschen Bürger“ aktiv gewehrt hast.

Persönlicher Nachtrag: Liebe Österreicher, solltet Ihr in diesem Beitrag eventuelle Vorurteile über die Piefkes bestätigt finden: auch in Österreich gab und gibt es, derartige „rechtstreue Bürger“, die getarnt als „Antifa“ ihre Freude daran haben, aus der Anonymität heraus zu hetzen und zu diffamieren. Dass das nicht im gleichen Umfang wie in Deutschland stattgefunden hat, ist wohl der Tatsache zuzuschreiben, dass Österreich historisch ein Vielvölkerstaat ist, sodass sich die deutsche Un-Kultur des „rechtstreuen Bürgers“ nicht ganz so breit gemacht hat. Aber frei davon ist Österreich leider auch nicht. Frei nach Alfred Dorfer: Die Österreicher haben einen Vorteil gegenüber den Deutschen: sie sind weniger.

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14 Kommentare

  1. Claus 7. Dezember 2023 at 9:37Antworten

    Leider ist es seeehr schwer, zu versuchen, die Welt ehrenamtlich zu retten, wenn (gut) bezahlte Knechte und Mägde hauptamtlich daran arbeiten, sie zugrunde zu richten! Demokratie und eine freie Gesellschaft sind unter den Bedingungen von Lohnabhängigkeit schlechterdings nicht möglich! …

  2. rudifluegl 4. Dezember 2023 at 16:21Antworten

    „Persönlicher Nachtrag: Liebe Österreicher, solltet Ihr in diesem Beitrag eventuelle Vorurteile über die Piefkes bestätigt finden: auch in Österreich gab und gibt es, derartige “rechtstreue Bürger”, die getarnt als “Antifa” ihre Freude daran haben, aus der Anonymität heraus zu hetzen und zu diffamieren.“
    Mein Gedächtnis gegenüber überlieferten aus Unzeiten, sagt „In Berlin herrschte Sorge über überbordendes Denunziantentum aus dem Reich des Gröfaz!“

  3. I.B. 4. Dezember 2023 at 10:40Antworten

    Das Erzwingen von C-Maßnahmen haben schön unter Beweis gestellt, dass wir eine
    Schönwetter-Demokratie haben,
    Schönwetter Meinungsfreiheit
    Schönwetter Pressefreiheit
    Schönwetter Informationsfreiheit
    Schönwetter Grundrechte
    Schönwetter Verfassung
    Schönwetter Justiz
    Schönwetter Ethik
    Schönwetter Solidarität
    Schönwetter Lern-und Lehrfreiheit
    Schönwetter Recht auf körperliche Unversehrtheit
    Schönwetter Recht auf Bildung
    und vieles mehr, was nur bei Schönwetter gilt.

    Wie schnell sich ein Wandel von Information zu totalitäten Gesinnungen (oder „Pflichtbewusstsein“) vollziehen kann, zeigte sich mir zB in Kommentaren von Thomas Walach bei ZackZack.
    *https://zackzack.at/2020/10/25/keine-panik 
    Von Thomas Walach
    „…in Summe gilt: Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter 65 stellt eine Coronaerkrankung gesamtgesellschaftlich betrachtet keine besondere Gefahr dar.“

    *https://zackzack.at/2021/03/11/astrazeneca-macht-nicht-unsterblich-kommentar
    Von Thomas Walach
    „Denn nicht zu impfen ist zweifellos tödlich. Österreich hat diese Wahl gar nicht. Wir müssen weitermachen.

    Sollte die Angst vor der Impfung dazu führen, dass viele Menschen sich (noch) nicht impfen lassen, hätte das schlimme Auswirkungen für uns alle. Die Herdenimmunität würde später eintreten, die Lockdowns länger andauern, Arbeitslosigkeit und Pleitewelle weitergehen…“

  4. andi pi 4. Dezember 2023 at 9:23Antworten

    „Meist nennen sie sich “Antifa”, haben aber mit einer antifaschistischen Bewegung, wie ich sie kannte, wenig bis gar nichts zu tun. Diese stand in der Vergangenheit für die Interessen der Menschen und gegen das System “auf den Barrikaden”. Heute unterstützen die Vertreter der “Antifa” als “rechtstreue Bürger” den Staat und die Interessen der Konzerne.“

    habe gerade erst gestern von einer langjährigen freundin, die sich vor 2020 selbst als „antifa“ bezeichnet hätte, sinngemäß in etwa das gleiche gehört. ich kenne zahlreiche menschen (inkl. mich selber), die sich vor 2020 als „links“ fühlten und über das, was durch das corona-thema aus weiten teilen der ehemaligen linken geworden ist, einfach nur entsetzt und erschüttert sind. ich hab das gefühl, dass so manche jungen menschen aus der neuen bobo-pseudo-„antifa“ die totalitären coronamaßnahmen nur deswegen derart vehement unterstützt haben, weil sie sie primär als „mutiges“ zeichen gegen „rechts“ verstanden haben. anders kann ich es mir kaum erklären…

    • Eispickel 4. Dezember 2023 at 13:24Antworten

      Hatte das Zeltlager der Querdenker im Berliner Tiergarten Ende August 2020 besucht, welches wiederholt von Antifa-Protesten gestört wurde. Als nur noch einer herumkrakeelte ging der Organisator des Lagers mal zu ihm rüber, um ihn zu fragen, was er eigentlich die Stunde bekommt. Antwort lautete: „60 €“

      Keine Ahnung, ob sich die heutige „Antifa“ vorrangig aus Schwarzarbeitern rekrutiert, die an bekannten Sammelpunkten auf Abholung warten, aber dem Anschein nach vielleicht schon.

    • Konrad Kugler 4. Dezember 2023 at 20:01Antworten

      Als rechtstreuer Konservativer protestiere ich energisch gegen den Begriff „Rechtstreue“. Das ist faschistisches Verhalten. Der Faschismus ist keine Ideologie, weil er keine Lehre hat. Aber derartiges Verhalten wird bei allen Ideologien und Abtrünnigen sichtbar. Auch in der katholischen Kirche trat nach dem Konzil derartiges auf gegen Altgläubige, die regelrecht gemobbt wurden. Darauf ist der jetzige Zustand der Kirche zurück zu führen.

      Der Luthersche Aufstand war eine Revolution und keine Reform(ation)

  5. Judith Panther 4. Dezember 2023 at 9:22Antworten

    Warum nennen Sie nicht den Namen des Denunzianten?

  6. Patient Null 4. Dezember 2023 at 9:00Antworten

    Guter Einwand, ja auch die Antifa wurde instrumentalisiert in den letzten Jahren.
    Wenn man alle Andersdenkenden als Rechtsextreme beschuldigt, kommt das dabei raus.
    Die sehen sich dann von Nazis umzingelt.

    • I.B. 4. Dezember 2023 at 10:52Antworten

      Patient Null
      4. Dezember 2023 at 9:00
      andi pi
      4. Dezember 2023 at 9:23

      Wenn die Antifa instrumentalisiert wurde, so hat sie sich instrumentalisieren lassen. Die Antfa-Leute sind keine unmündigen Kinder, denen man etwas vorspielt, was sie nicht durchschauen können. Die Antifa ist für ihr Tun voll verantwortlich. Ich weiß nicht, welchen Zweck sie verfolgt, aber der Zweck heiligt niemals (in dem Fall: faschistische) Mittel, schon gar nicht, wenn sie sich angeblich gegen Faschsimus wendet.

      • andi pi 4. Dezember 2023 at 11:23

        @ I.B.
        4. Dezember 2023 at 10:52

        ja, da stimme ich teilweise zu. allerdings gibt es eben nicht DIE antifa als homogener block, sondern diese wurde (wie auch die sonstige bevölkerung) durch dieses thema gespalten. es hat halt auf einmal ein sehr staatsgläubiger „antifa“-flügel die deutungshoheit über diesen begriff übernommen und ihn damit völlig entwertet bzw. ins gegenteil verkehrt. eigentlich sollte sich dieser teil aufgrund seines verhaltens in den letzten knapp vier jahren eher pro-fa als anti-fa nennen. ich glaube, bei vielen (gerade jungen) war es einfach auch eine art mitläufertum und gruppenzwanggefühl innerhalb der eigenen „bubble“. und eben auch – wie erwähnt – der (völlig absurde) glaube, dass man mit impfung, maske und tests ein gesellschaftspolitisches „engagement“ gegen „rechts“ zeigt. ich hoffe, im laufe der zeit und mit mehr reife kommen die leute drauf, wie lächerlich eine derartige sichtweise war.

        das andere sind so manch gar nicht mehr so junge journalistische köpfe, die ich vor 2020 sehr geschätzt habe (allen voran vom standard und falter). was die dazu getrieben hat, gegen menschen, die kritisch hinterfragen (was eigentlich die rolle eben solcher medien hätte sein sollen und früher auch mal war), derart geradezu hetzerisch aufzutreten (unrühmlichstes beispiel war die verteufelung von clemens arvay), bleibt mir das vergleichsweise größere rätsel als irgendwelche jugendlichen dummheiten, die es in jeder generation gibt.

      • rudifluegl 4. Dezember 2023 at 16:50

        Andi pi!
        Ich füge nun zu links „traditionell“ dazu.
        Dem Falterklenk stand ich trotz Sympathie für investigativem Journalismus -erworben als 15 jähriger bei und nach Vorträgen von Günter Wallraff,– seit seinen Tierschützer- Ausklinkungen- kritisch gegenüber.
        Seit Arvay ist es der ganze Falter.
        Es liegt auch an den nunmehrigen Chefredakteuren von zuvor gern gelesenem, gehörtem. Klenk-Aigner-Bronner-Frey-etc.
        Die 4te Macht als Kontrollinstanz der Demokratiepflänzchen, mit dem Gegenteil von flacher Hierarchie in den Führungsetagen?

  7. Karl Schlosser 4. Dezember 2023 at 8:39Antworten

    In Österreich sagen einem Leute auf einem Infostand des gewerkschaftlichen Linksblockes in klassischen Faschistenjargon ins Gesicht, daß sie alle impfen! So geschehen vor einem Monat vor dem Donauzentrum in Wien!

  8. therMOnukular 4. Dezember 2023 at 8:02Antworten

    Keine Sorge Frau Drescher, als gelernter Österreicher macht man sich da gar keine Illusionen. In Österreich machen sie das sogar öffentlich. Entsprechende Vertreter heißen zB Misik oder Wallach, letzterer sogar noch in die SPÖ zum Chef für Außenkommunikation berufen, nach erfolgreicher „Bewerbung“ seiner hetzerischen Fähigkeiten in „ZackZack“ und Facebook-Bildern von Öffinutzern ohne Maske.

    Hierzulande wird man also nicht nur belobigt, sondern auch noch mit mehr Macht und offiziellen Siegeln ausgestattet. Wir sind einfach nur bereits über das „Niveau“ der heimlichen Denunziation hinaus, hier machen die Denunzianten öffentlich Karriere damit, andere Existenzen zu vernichten.

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