Der Krieg gegen Stickstoffoxid bedroht Bauern und die globale Versorgung mit Nahrungsmitteln

2. August 2023von 6,8 Minuten Lesezeit

Die EU ist dabei eine Reduzierung von Stickstoffoxid durchzusetzen durch Enteignung und Vertreibung von Bauern vorerst in den Niederlanden. Als Vorwand dient auch hier die Klimarettung, obwohl es keinen soliden Zusammenhang gibt. Gleichzeitig werden ganze Industrien hochgezogen, die Fleisch in chemischen Reaktoren herstellen oder Insekten züchten als Beimischung zu Fertiggerichten.

Im November 2022 veröffentlichten vier renommierte Wissenschaftler ein Physikpapier mit dem Titel „Nitrous Oxide and Climate“ (Lachgas und Klima). Darin wird nachgewiesen, dass der „Krieg gegen Lachgas“ des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) der Vereinten Nationen zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen (NZE) bis 2050 einen erheblichen Zusammenbruch der weltweiten Nahrungsmittelversorgung zu verursachen droht.

Die vier Autoren des Artikels sind herausragende Fachleute auf ihrem Gebiet, so dass ihre Analyse und Meinung sehr ernst zu nehmen sind, nämlich:

1) C.A. de Lange, ein Physiker an der Vrije Universiteit in Amsterdam;

2) J.D. Ferguson, ein M.D. an der University of Pennsylvania, der sich auf die Entwicklung von Computermodellen für die Auswirkungen von Stickstoffdüngern auf die Milchwirtschaft spezialisiert hat;

3) William Happer, emeritierter Professor für Physik an der Princeton University; und

4) W.A. van Wijngaarden, Professor für Physik an der York University in Kanada.

Alle vier sind entschiedene Kritiker der unwissenschaftlichen IPCC-Behauptungen, die darauf abzielen, die Verbannung von Kohlendioxid (CO2) auf die Verteufelung von Distickstoffoxid (N2O) und Methan (CH4) auszuweiten, die als „kleinere Treibhausgase“ eingestuft werden. Der Bericht schließt mit einer zwingenden Wahrheit: „Es ist nicht möglich, eine hochproduktive Landwirtschaft ohne Stickstoffdünger zu betreiben.“ Dahinter steht die Absicht die bäuerliche durch industrielle Produktion zu ersetzen, in die in den USA und in den Niederlanden von den diversen US-Venturefonds bereits Milliarden investiert worden sind. Und diese Investments sollen sich rechnen.

Das Kernargument der Wissenschaftler widerlegt die Hysterie des IPCC vollständig. Die Daten belegen, dass man wegen des höchstens minimalen Einflusses von N2O und CH4 auf die Temperatur der Erde keinen Zusammenbruch der globalen Nahrungskette riskiert. Sie schreiben:

Da die Biosphäre die Hauptquelle für die kleineren Treibhausgase Lachgas und Methan ist, wurde die Landwirtschaft mit verschiedenen Vorschriften ins Visier genommen, die angeblich den Planeten vor dem Klimawandel „retten“ sollen. Der Planet ist nicht durch Treibhausgase in Gefahr. Aber einige der Vorschriften, die dieses Nicht-Problem angehen sollen, sind sehr besorgniserregend, da sie die Nahrungsmittelversorgung der Welt drastisch reduzieren werden.

Bei diesem Argument wird die Definition des „Strahlungsantriebs“ verwendet, des wissenschaftlichen Phänomens, das mathematisch quantifiziert, was im allgemeinen Sprachgebrauch als „Treibhausgaseffekt“ bezeichnet wird.

Der Strahlungsantrieb ist der Unterschied zwischen dem Netto-Wärmestrahlungsfluss von der Erde nach oben durch eine transparente Atmosphäre und der Strahlung durch eine ansonsten identische Atmosphäre mit Treibhausgasen.

Treibhausgase verhindern, dass die gesamte Wärme aus der Sonneneinstrahlung, die die Erde tagsüber absorbiert, nachts ins Weltall entweicht. Ohne Treibhausgase wäre die Erde höchstwahrscheinlich für menschliches Leben nicht bewohnbar. Der Strahlungsantrieb wird wissenschaftlich in W/m² gemessen, d. h. in Watt pro Quadratmeter Bestrahlungsstärke. Wie hier ausgeführt, rührt der stärkste Treibhauseffekt von Wasserdampf und Wolken her. Wolken sind der wichtigste Regelmechanismus für Klima und Wetter, alle andere Gase sind untergeordnet oder bedeutungslos.

N2O ist ein stärkeres Treibhausgas als CO2, weil N2O mehr entweichende Strahlung absorbiert, aber N2O ist in der Atmosphäre viel weniger vorhanden als CO2. Der Beitrag von N2O zum Strahlungsantrieb ist etwa 1/13 desjenigen von CO2.

Eine wichtige Schlussfolgerung des Papiers ist, dass die beobachteten Steigerungsraten von N2O „keinerlei Bedrohung für das Klima darstellen„. Die Autoren stützen diese Schlussfolgerung „auf die wohlbekannten Prinzipien der Strahlungsübertragung, die zeigen, dass bei den derzeitigen Wachstumsraten der Beitrag von N2O zur Erwärmung nur etwa 6 % des Beitrags aller Treibhausgase beträgt“ – wobei dies ohne den Einfluss das Wasserdampfs und der Wolken gerechnet wird. Daher schätzen sie, dass „die absolute Erwärmungsrate durch N2O etwa 0,064 C [Celsius] pro Jahrhundert beträgt“. Das bedeutet, dass strenge Vorschriften zur Beseitigung von Stickstoffdüngern in der Landwirtschaft angesichts des geringen Beitrags von N2O zur globalen Erwärmung bei den derzeitigen Emissionsraten leichtsinnig wären. Sie betonen:

Vorschläge für strenge Beschränkungen der Lachgasemissionen aufgrund von Befürchtungen einer Erwärmung sind durch diese Fakten nicht gerechtfertigt. Beschränkungen könnten ernsthaften Schaden anrichten, indem sie zum Beispiel die weltweite Nahrungsmittelversorgung gefährden.

Die Wissenschaftler erklären, dass Stickstoffdünger der „wichtigste Faktor ist, der zu den enormen Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft seit 1950 geführt hat, die die tödlichen Hungersnöte, die die Menschheit im Laufe der Geschichte geplagt haben, beseitigt haben„. Die Abschaffung von Stickstoffdüngern würde eine Rückkehr zu einer „Landwirtschaft mit geringem Ertrag“ erzwingen, mit der „die für die Versorgung von 8,5 bis 10 Milliarden Menschen erforderliche Nahrungsmittelversorgung nicht erreicht werden kann.“

Der Umweltschützer Bjørn Lomborg hat die malthusianische Natur des Angriffs der „Klimaretter“ auf N2O erkannt, die neben dem Profitstreben ebenfalls seit langem eine Rolle spielt, wie TKP berichtete. Am 19. April 2023 postete Lomborg das Folgende auf Twitter:

Die ökologische Landwirtschaft kann heute, optimistisch betrachtet, 4,7 Milliarden Menschen ernähren.

Die industrielle Landwirtschaft kann heute überall optimistisch 12 Milliarden Menschen ernähren.

Die Weltbevölkerung beträgt 8 Milliarden.

Rechnen Sie selbst.

Malthus hat in seinem Essay on the Principle of Population (1798) die Überbevölkerung als Problem einer sich entwickelnden Ökonomie und Gesellschaft herausgestellt. Seine Anhänger sind zahlreich unter den Milliardären, von Rockefeller bis Gates.

In seinem 2020 erschienenen Buch Falscher Alarm: How Climate Change Panic Costs Us Trillions, Hurts the Poor, and Fails to Fix the Planet (Falscher Alarm: Wie die Panik vor dem Klimawandel uns Billionen kostet, den Armen schadet und den Planeten nicht in Ordnung bringt) erörterte Lomborg, dass wir vor etwa zwanzig Jahren schon einmal an diesem Punkt waren, als „der Wahn nach Biokraftstoffen die reichen Länder erfasste“. Er schrieb:

Die Europäische Union hat es vorgemacht und den Mitgliedsstaaten im Jahr 2003 vorgeschrieben, bis 2010 5,75 Prozent aller fossilen Kraftstoffe im Verkehr durch Biokraftstoffe zu ersetzen. Entwicklungsländer, selbst solche, die von einer Hungersnot heimgesucht wurden, wurden dazu gedrängt, Pflanzen für Ethanol statt für Nahrungsmittel anzubauen.

Lomborg stellte fest, dass das massive Wachstum der Biokraftstoffe „unweigerlich zu einem Rückgang der Nahrungsmittel und einem Anstieg der Nahrungsmittelpreise führte“. Ein vertraulicher Bericht der Weltbank, der vom Guardian veröffentlicht wurde, stellte fest, dass Biokraftstoffe die weltweiten Lebensmittelpreise um 75 Prozent in die Höhe getrieben haben und „hundert Millionen Menschen in die Armut und dreißig Millionen in den Hunger getrieben haben.

In „Nitrous Oxide and Climate“ sind sich de Lange, Ferguson, Happer und Wijngaarden einig, dass der Krieg gegen die N2O-Emissionen ideologisch motiviert ist und die Bereitschaft zeigt, Millionen von Menschenleben einem populärwissenschaftlichen Irrglauben zu opfern. Abschließend schreiben die vier Autoren:

Da sich nur wenige Bürger darüber im Klaren sind, dass die Auswirkungen der gesamten N2O-Emissionen auf das Klima vernachlässigbar sind, stehen viele Regierungen unter dem Druck, „etwas“ gegen die N2O-Beiträge der Landwirtschaft zu unternehmen. Ideologisch motivierte staatliche Auflagen für die Landwirtschaft haben in der Regel zu einer Katastrophe geführt. Die Welt wurde gerade Zeuge des Zusammenbruchs des einst blühenden Agrarsektors in Sri Lanka als Folge der staatlichen Beschränkungen für Mineraldünger.

Aber all das wird aus zwei Motiven heraus in Kauf genommen. Das eine hat Klaus Schwab in seinem Buch „The Great Reset“ beschrieben. Die 4. industrielle Revolution soll brach liegendem Finanzkapital neue Möglichkeiten für Investitionen und Gewinne verschaffen. Bei der Gelegenheit soll auch der störende Bauernstand abgeschafft und die Landwirtschaft industrialisiert werden. Die andere Motivation ist die Reduzierung der Erdbevölkerung, wie sie von Malthus, Huxley oder der Club of Rome verfolgt haben und deren Anhänger das Projekt weiter aktiv betreiben.

Bild von Jose Antonio Alba auf Pixabay

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17 Kommentare

  1. Jurgen 5. August 2023 at 17:47Antworten

    In China wurde zu diesem Zweck jahrtausendelang als Zwischenfrucht Soja gepflanzt, um Stickstoff wieder in den Boden zu bekommen. Gegessen wird es mit allen negativen Folgen erst seit 100 oder 200 Jahren, als es vom Kapitalismus als billigste Zutat zur immer weiteren Gewinnmaximierung eingeführt wurde, heute fast überall drin, bäh.

    Bei uns ist das auch immer üblich gewesen durch die Fruchtfolge und Brache. Erbsen und Bohnen und andere Pflanzen bringen Stickstoff in den Boden. Kann man ja leicht mal selbst probieren, die Käferbohnen mit Mais zu kombinieren und Bodenabdeckung durch großblättrige Pflanzen zur Austrocknungsvermeidung…

  2. Rumpelstilz 2. August 2023 at 19:01Antworten

    In Deutschland fahren 60 Millionen (weltweit 1,5 Milliarden) Mini-Düngemittelfabriken, so genannte Verbrennungsmotoren, über die Straßen, die, als Nebenprodukt ihrer Mobilität, quasi kostenlos die Umwelt düngen: CO2 für’s Blattwerk und NOx (Stickoxide) für die Wurzeln. Deswegen wachsen (auch) Bäume in der Stadt so prächtig.

    Beides ist sonst rar, CO2 sowieso, aber NOx wird natürlicherweise nur über Blitze bei Gewittern und von einigen Wurzelbakterien erzeugt; es war also immer ein, wenn nicht der begrenzende Faktor und äußerst knapp.

    Schafft man die Verbrenner ab, verschwindet auch dieser kostenloser Düngemitteleintrag.

    • Jurgen 5. August 2023 at 17:57Antworten

      Bei viel Stickoxid wird das nur von Ginkgo biloba längerfristig toleriert. Ist halt ein Baum aus der massiv vulkanischen Vorzeit vor ein paar 100 Millionen Jahren. Sehr robust, leider nicht so gut bei Sturm, da gehen viele Blätter verloren, wurde deshalb von den Nadelbäumen beerbt, die nur noch Blattstile haben (Nadeln)… Zu der Zeit als der Ginkgo entstand war es demnach eher sehr viel windstiller auf der Welt, was bei einem einzigen Riesenkontinent mit weiten Sumpfgebieten auch wahrscheinlich scheint.

  3. nl 2. August 2023 at 16:13Antworten

    … und dennoch zeigt das Titelbild das GRAVIERENDE Problem was wir haben!

    Die landwirtschaftlich „ausgeräumten“ Landschaften WIRKEN SICH SEHR WOHL AUF DIE TEMPERATUR AUS!

    Dazu muss ich nichts mit irgendwelchen Gasen oder Dünger oder dem Kosmos denken, sondern lediglich EINSEHEN WOLLEN, dass die Sonne direkt auf den Erboden knallt. Grossflächig.

    Das heizt grossflächig und trocknet ebenso grossflächig Europa aus.

    Kann ausserdem jeder begreifen, der mal wagt zu überlegen WARUM Segelflieger gern über Ackern kreisen … und noch lieber über betonierten Gewerbegebieten …

  4. Glass Steagall Act 2. August 2023 at 12:07Antworten

    Gen-Spritzen und Hunger. Das sind die beiden Mittel der psychisch kranken Milliardäre und deren Helfern dieser Welt, mit denen sie die Menschheit reduzieren wollen!

    Wir müssen uns vor allem eines klar machen, die Welt wird von psychisch kranken Führern regiert! Sie sind unfähig zu lieben und haben in ihrer Kindheit alle ein Mangel an Liebe von den Eltern erlebt, die ebenfalls einen Mangel von deren Eltern hatten. Deswegen hassen diese parasitären Eliten auch die Menschen!

    Hinzu kommen noch starke unverarbeitete Traumata in ihrer Kindheit. Um diese auszugleichen, sind sie nur in der Lage andere Menschen zu quälen, ihnen Leid zuzufügen oder Macht über sie auszuüben! Nur hierdurch können sie ihren Schmerz halbwegs loswerden, aber nicht wirklich. Anstatt sich in eine psychotherapeutische Behandlung zu begeben, werden sie auf die Menschheit losgelassen mit den bekannten Folgen!

    Wie gesagt, wir werden von Verrückten und psychisch Kranken geführt! Das sind keine guten Menschen! Allein die kriminelle Energie hinter diesen Leuten, deutet auf eine enorme psychische Störung hin. Allein ein Drängen nach Macht zeichnet schon eine deutliche psychische Störung auf! Denn ein ausgeglichener Menschen will nicht über andere herrschen.

  5. Wolfgang Mayer 2. August 2023 at 11:30Antworten

    Wirklich sehr informativer Beitrag. Bedauerlicherweise ist in den Überschriften und in der Intro ein Fehler unterlaufen. Es muss Distickstoffoxid heißen und nicht Stickstoffoxid. Eine Korrektur wäre sinnvoll. Immerhin ist tkp.at ein Wissenschaftsblog!

    • Dr. Peter F. Mayer 3. August 2023 at 10:58Antworten

      Ja, schon klar. Es geht aber um Lesbarkeit und daher bleibe ich bei Stickstoffoxid. Irgendwo im Text steht dann Distickstoffoxid.

  6. Günter 2. August 2023 at 10:11Antworten

    In den Niederlanden geht es hauptsächlich um mit Nitrat belastetest Grundwasser. Die Behörden haben zu lange tatenlos zugesehen. Es werde viel zu viele Tiere auf kleine Fläche gehalten. Sauberes Trinkwasser sollte wichtiger sein als Profite. Auch in DE hat jeder 2. Wasserversorger Probleme mit Nitrat. Noch funktioniert es in DE, wenn Brunnen einfach tiefer gebohrt werden, um das belastete Wasser dann damit zu verdünnen.

  7. David 2. August 2023 at 9:47Antworten

    Wer die Augen verschließt sieht die drohende Wand nicht.

    • rudi&maria fluegl 2. August 2023 at 15:42Antworten

      Wer dabei ist, anderen die Augen zu verschließen übersieht leicht den fehlenden Kanaldeckel!

    • asisi1 3. August 2023 at 4:09Antworten

      Ich finde das hier in Deutschland der richtige Hunger einkehren muss, denn sonst merkt dieses Volk gar nichts!

  8. niklant 2. August 2023 at 8:49Antworten

    Ist es wirklich die EU oder sind es nicht etwa die WEF Anhänger wie vdL, die mit Kill Gates und Co ihr Laborfleisch als neue Droge verkaufen wollen? Immer wieder taucht er auf, der Name des Grauens Bill Gates! Immer wieder wird an der Hungernot mit aller Gewalt gearbeitet, damit der Reichtum weiter steigen kann! Nehmt diesen Reichen ihr Geld und ihre Macht und lasst sie im klärwerk arbeiten! Vielleicht lernen sie dann, was es heisst Geld zum überleben zu verdienen, ohne andere zu schädigen!

  9. Jan 2. August 2023 at 8:18Antworten

    Die Abhängigkeit des Menschen von seinen Ressourcen ist ein Faktum und wird nicht von Malthus und Rockefeller herbeigeschwurbelt. Wie man damit umgeht: Zwang, „Reduktion“, Aufklärung, Qualität statt Quantität, Fahrlässiges Nichtstun offenbart das Menschenbild der Protagonisten.

    Berechnungen der Tragfähigkeit der Erde sind schwierig, denn sie hängt von Handlungen des Menschen ab: Füttern wir Rinder mit Soja (=Nahrungsmittelkonkurrent des Menschen) oder mit Gras (macht nicht-ackerrähige Flächen nutzbar).

    Den entscheidenen Hebel sehe ich bei den fossilen Brennstoffen. Eine nicht-ökologische, industrielle Landwirtschaft benötigt Öl – aus Solarstrom ist schlecht Dünger zu machen.

    Ökologische Landwirtschaft ohne Öl würde andere Siedlungs- und Besitzstrukturen erfordern – es wäre interessant, diese auszuprobieren!

    Die Zahlen zur Weltbevölkerung vor dem fossilen Zeitalter werden auf knapp 0,5 Mrd geschätzt, dh 7,5 Mrd Menschen leben vom Öl (und vom Haber-Bosch-Verfahren der BASF). Die Ölförderung sinkt aber derzeit aus geologischen Gründen. seit Jahren werden keine relevanten Ölfelder mehr gefunden.

    In Österreich war um 1900 sehr klar, dass Kinderzahlen und Hunger zusammen hängen. Seitdem wurde der Fetisch etabliert, dass unlimitiert Nachwuchs geschaffen und auf diversen Kriegsfeldern eliminiert werden soll. Auch das hat ein Menschenbild im Hintergrund.

    Wir werden uns früher oder später damit auseinander setzen müssen, oder Kill Bill wird es für uns tun! Das Dilemma: Abnehmende Bevölkerungszahlen führen zu Rezession, eine Dauerrezession im Kapitalismus ist nicht möglich. Planwirtschaft ist sehr ineffizient. Sinkt das BIP, reduzieren sich auch die Möglichkeiten komplexerer Ölförderung oder der Transport über die Weltmeere.

    Die gesamte Landwirtschaft ist im Würgegriff der Industrie, ganz ähnlich wie der Gesundheitssektor in der Pandemie. Das führt zur Zerstörung von Boden, Wasser und lebenswichtiger Mikroorganismen (Glyphosat). Zuchtlinien der Nutztiere und Saatgut sind auf Leistung getrimmt und verlieren Resistenzen. Tiere werden im großen Stil geimpft. Ökologischer Landbau ist ein richtiger Ansatz, aber man könnte noch mehr tun.

    Eine menschliche Art und Weise Bevölkerung zu reduzieren ist die Verringerung der Geburtenrate. Sie führt allerdings zu wirtschaftlichen Problemen.

    Der Ressourcenmangel ist das Thema der Zukunft, CO2 nur eine Ablenkung. Reduzierte Wirtschaftsleistung führt zu verringerten Möglichkeiten bei der Förderrung von Ressourcen, das ist ein Teufelskreis. Würden plötzlich 50% der Weltbevölkerung verschwinden, wäre das Problem nicht gelöst, die Quote Ressource pro Kopf wäre zwar höher, aber did Wirtschaft würde auch fallen und Förderung reduzieren.

    Wir werden also mit sinkendem Lebensstandard zurecht kommen müssen!

    • Luke 2. August 2023 at 10:19Antworten

      Jan
      2. August 2023 at 8:18Antworten

      Korrekt.
      Wenn wir uns nicht darum kümmern, wird dies jemand anderer für uns tun.
      Das ist bereits im Gange, weil kaum einer kapiert dass es für jeden Einzelnen, höchste Zeit wäre etwas zu tun.
      Die Masse will sich nicht einschränken, sie will keine Veränderung, sie will das gewohnte Leben im hier und jetzt.
      So sehr man Gates und Co, auch verteufeln mag, sie haben zumindest die Erkenntnis dass es so nicht mehr lange geht.
      Wenn wir zu faul sind etwas zu ändern, werden wir eben dazu gezwungen.
      Die Schuld darf gerne auch bei uns gesucht werden, bei jedem Einzelnen von uns.
      Ist ja nicht das erste mal dass uns so etwas passiert.
      Daraus gelernt ? Schaut nicht so aus.

    • Chefbohrer 2. August 2023 at 11:17Antworten

      Ihre Analyse und die Schlußfolgerungen sind sichtlich kapitalismusorientiert. Warum sollte eine Reduktion der Geburtenrate zu wirtschaftlichen Problemen führen? Doch nur, wenn die Wirtschaft primär der Profitgenerierung unterworfen ist. Zunehmender Wohlstand hat immer zuerst zu einem Sinken der Geburtenrate geführt.

    • rudi&maria fluegl 2. August 2023 at 16:05Antworten

      Ressourcen unterscheiden sich zuerst mal in ihrer Nachhaltigkeit und Regionalität!
      Die Aussage die mir ständig irgendwo unterkommt und zu Bissspuren in der Tischkante führen. „Dünger
      wird aus Öl hergestellt“ . Öl wird benutzt wird um Dünger herzustellen. Aber man braucht es nicht.
      Energie schon!
      Gunnar Heinsohn beschreibt viel schlüssiger die Mechanismen in „Söhne und Weltmacht“!
      Kein Fetisch bezüglich Nachwuchs. Entscheidend ist die Bildung der Frau!
      Die Geburtenrate und wirtschaftliche Exzesse in der Historie in linearer Relation zu finden ist auch etwas schwierig!
      Und definiere Lebensstandard! Da gibt es wohl unterschiedlichste Bedürfnisse.

  10. Chefbohrer 2. August 2023 at 7:52Antworten

    Ich empfehle den Autoren dieses Textes das Buch „LTI“ von Viktor Klemperer. Darin geht es darum, wie das Dritte Reich durch die Veränderung der Sprache das Denken der Menschen verändert hat.
    Danach wird vielleicht klar, warum man die Sprache des Imperiums nicht verwenden darf und somit der Begriff „Treibhausgas“, der auch physikalisch falsch, obsolet ist.
    Ansonsten bleibt nur die Frage, wann endlich eine ausreichend große Menge an Menschen begreift, dass das Gerede von der Bevölkerungsreduktion durch Gates und Co. einen verdammt realen Hintergrund hat. Es geht nicht um Investitionsmöglichkeiten und Profit. Das Finanzkapital druckt sich sein Geld doch selbst. Es geht um Machterhalt. Der Kapitalismus hat sein technologisches Ende erreicht und müsste um Wohle der Menschheit abgelöst werden. Das gilt es mit allen Mitteln zu verhindern.

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