US Altpolitiker Ron Paul: USA brauchen einen Friedens-Präsidenten

20. Juni 2023von 4,7 Minuten Lesezeit

In einer ganzen Reihe von Regionen – Ukraine, Taiwan, Mexiko, Thailand, Syrien, um nur einige zu nennen – wird von den USA, UK und ihrem Gefolge in der EU an der Eskalationsschraube gedreht. Insbesondere in dem seit 2014 in der Ukraine andauerndem Schießkrieg werden immer weiter reichende und immer tödlichere Waffen geliefert und eingesetzt. Eine derart gefährliche Konfrontation zwischen den Supermächten hat es seit der Kubakrise 1962 nicht mehr gegeben.

Seitens der angelsächsischen Kriegsbeteiligten UK und USA wird die nukleare Komponente durch die Lieferung von Uranmunition laufend eskaliert. Die von den Briten gelieferte Munition aus abgereichertem Uran für ihre Challenger Panzer, wurde vermutlich durch einen Raketenangriff auf das Munitionsdepot bei Khmelnitzki zerstört, wobei sich der dabei entstandene hochgiftige und schwach radioaktive Uranstaub über ganz Europa fein verteilt hat. Nun schicken sich offenbar die USA an, größere Mengen an Uranmunition zu liefern. Wird diese in der Ukraine verwendet, so wird das Land auf Generationen verseucht und dort produzierte Lebensmittel hoch gefährlich und unbrauchbar.

Dennoch treiben die Politiker der Biden-Regierung, sowie die im UK, in der EU-Spitze in Brüssel und vor allem auch deutsche und österreichische Politiker die Kriegshetze ständig weiter. Offenbar fehlt das intellektuelle Potenzial um die Folgen eine Nuklearkrieges zu begreifen.

Doch in den USA mehren sich die Stimmen der Vernunft. Eine gewichtige Stimme ist der langjährige republikanische Kongressabgeordnete und Arzt Ron Paul, der in seiner aktuellen Wochenkolumne und per Video zu Vernunft, De-Eskalation und Frieden mahnt. Hier sein aktueller Beitrag:

We need a Peace President – Wir brauchen einen Friedens-Präsidenten

von Ron Paul

Die meisten Menschen sind sich einig, dass wir einem Atomkrieg näher sind als jemals zuvor seit der Kubakrise 1962. Einige würden sogar behaupten, dass wir heute näher dran sind als in jenen schicksalhaften Tagen, als sowjetische Raketen auf Kuba beinahe einen Atomkrieg zwischen den USA und der UdSSR ausgelöst hätten.

Damals wurde uns gesagt, dass wir uns in einem Kampf auf Leben und Tod mit dem Kommunismus befänden und daher keinen Quadratmeter Territorium abtreten dürften, sonst würden die Dominosteine einen nach dem anderen fallen, bis die „Roten“ über uns herrschten.

Diese Krise war für mich sehr real, da ich mitten in der Auseinandersetzung zwischen den USA und der UdSSR über Kuba zum Militär eingezogen wurde und wir alle spürten, wie nahe wir der Vernichtung waren.

Glücklicherweise hatten wir damals einen Präsidenten im Weißen Haus, der die Gefahren der nuklearen Brinkmanship verstand. Obwohl er von Falken umgeben war, die ihm nie verzeihen konnten, dass er die idiotische Invasion in der Schweinebucht abgebrochen hatte, griff Präsident John F. Kennedy zum Telefon und führte ein Gespräch mit seinem sowjetischen Amtskollegen Nikita Chruschtschow, das schließlich die Welt rettete.

Historiker sagen uns heute, dass Präsident Kennedy zustimmte, die US-Raketen aus der Türkei abzuziehen, wenn die Sowjets im Gegenzug die Raketen aus Kuba entfernen würden. Dies war ein klassischer Fall dafür, wie Diplomatie funktionieren kann, wenn sie richtig eingesetzt wird.

Es ist nur allzu klar, dass wir heute keinen John F. Kennedy im Weißen Haus haben. Obwohl wir nicht mehr mit einem sowjetischen Imperium und einer kommunistischen Ideologie konfrontiert sind, die einen konfrontativen Ton gegenüber Russland rechtfertigen, treibt die Biden-Regierung die USA immer noch auf einen Atomkonflikt zu. Warum setzen sie uns alle einem Risiko aus? Dieselbe alte „Domino-Theorie“, die im Kalten Krieg in Misskredit geraten ist: Wenn wir Russland nicht bis auf den letzten Ukrainer bekämpfen, wird Putin bald durch Berlin marschieren.

Alles begann damit, dass Biden versprach, nur Uniformen und medizinische Hilfsgüter in die Ukraine zu schicken, aus Angst, einen russischen Vergeltungsschlag auszulösen. Von da an ging es weiter mit Panzerabwehrraketen, Mehrfachraketenwerfern, Patriot-Raketen, Bradley-Kampffahrzeugen und Millionen von Artilleriegranaten. Letzte Woche kündigte die Regierung Biden an, Munition mit abgereichertem Uran in die Ukraine zu schicken, die die Erde auf Jahrtausende hinaus vergiftet. Gerüchten zufolge sollen demnächst ATACMS-Langstreckenraketen geliefert werden, die tief in Russland einschlagen könnten.

Offenbar sind auch F-16-Kampfjets auf dem Weg.

Die Begründung aus Washington für die Eskalation lautet: Da die Russen keine direkten Vergeltungsmaßnahmen gegen die NATO für die direkte Unterstützung der ukrainischen Kriegsmaschinerie durch die NATO ergriffen haben, können wir sicher sein, dass sie niemals reagieren werden.

Ist das wirklich eine kluge Wette? Vielen ist klar, dass F-16-Kampfflugzeuge aus US-amerikanischer Produktion, die von NATO-Stützpunkten aus starten und mit NATO-Piloten Russen in der Ukraine – oder sogar Russland selbst – angreifen, eine Kriegserklärung an Russland bedeuten würden.

Das würde den Dritten Weltkrieg bedeuten – etwas, das wir während des gesamten Kalten Krieges zu vermeiden wussten.

Der Kongress schweigt – oder ist willfährig – während wir ohne erkennbares strategisches Ziel der USA einer Katastrophe entgegen taumeln. Biden – oder wer auch immer gerade das Sagen hat – stürmt geradeaus.

Mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen ist eines klar: Wir brauchen dringend einen Friedenspräsidenten, der für uns das tut, was JFK für die USA während der Kuba-Krise getan hat. Hoffentlich wird es nicht zu spät sein!

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7 Kommentare

  1. Dorn 20. Juni 2023 at 20:00Antworten

    Einen Friedenspräsidenten wird auch nicht viel erreichen was andere versucht haben. Ohne an der richtigen Stelle mit sofortige Handlung bleibt es als Wunschdenken. Bewegungsmangel scheint eine Krankheit zu sein.

  2. Ökologe 20. Juni 2023 at 19:07Antworten

    JA – Friedenspolitiker fehlen. Stattdessen haben wir solche eiserne Ladies mit ihrer „feministischen Aussenpolitik“!
    https://twitter.com/HFersensporn/status/1669749747362541593?t=PknOuNlnLYnyrU91yiCjRg&s=19

  3. Glass Steagall Act 20. Juni 2023 at 13:19Antworten

    Viele Amerikaner wissen fast nichts von der Welt. Sie haben weder eine Ahnung was ausserhalb der USA liegt noch wer Präsident irgend eines Landes ist. Die USA sind so groß, dass sie nur wissen, was innerhalb ihres Landes vorgeht. Sie ahnen nicht einmal von der Gefahr eines Krieges, der auch sie betreffen wird! Und das wird schneller gehen als ihnen lieb ist! Denn laut Putin reichen zwei Raketen pro US-Küste aus um alles in Schutt und Asche zu legen! Ich vermute, das ist lediglich weniger als einem Prozent der Bevölkerung wirklich klar. Sonst würde man Proteste im Land sehen. Aber vermutlich rechnen sich die Machthaber dort aus, dass man mit einem Atomkrieg die schnellste Lösung für die Reduktion der Menschheit hinbekommen kann.

  4. Corona Hotspott 20. Juni 2023 at 11:27Antworten

    Die USA, d. h. der Westen, brauchen einen unabhängigen US-Präsidentschaften. Ideal ist der 2024er US-Präsidentschaftskandidat, Dr. Shiva Ayyadurai

  5. I.B. 20. Juni 2023 at 11:17Antworten

    „Da die Russen keine direkten Vergeltungsmaßnahmen gegen die NATO für die direkte Unterstützung der ukrainischen Kriegsmaschinerie durch die NATO ergriffen haben, können wir sicher sein, dass sie niemals reagieren werden.“

    Da sich die Russen die O-Erweiterung der NATO gefallen ließen, werden sie auch bei der Ukraine nichts unternehmen. Die Russen sind nicht ernst zu nehmen. War das nicht das Credo des Wertewestens?

    Und wegen der Sanktionen: Amerikanische Energiekonzerne überweisen dem russischen Rosatom-Konzern jedes Jahr rund eine Milliarde Dollar für günstiges angereichertes Uran. Darüber informierte die «New York Times» am 16. Juni. (Quelle Infosperber)

  6. Josef 20. Juni 2023 at 11:07Antworten

    Eines vorweg die Werbebanner unter den Artikeln sind viel zu lang… ist ja ein „scrollfest“

    Ron Paul ist ein absoluter Held und ein Idol von mir. Absolut unkorrumpierbar, immer höflich, immer ehrlich, und fast alles richtig was er sagt.

    • Johanna 20. Juni 2023 at 17:44Antworten

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